no more nl...

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zita

no more nl...

Beitrag von zita »

hallohallo -

ich komme gerade von meiner ärztin und wir haben besprochen, dass ich ab morgen auch noch den letzten rest abilify (ein neuroleptikum) absetzen kann... das ist ein ganz komisches gefühl. ich habe seit ca, 8 Jahren ständig ads und neuroleptika genommen und jetzt bin ich quasi medikamentenfrei. ich freu mich natürlich, schon allein wegen dem gewicht, dass ich jetzt hoffentlich wieder schneller verliere, aber ansonsten finde ich es doch ein kleines bisschen beängstigend. hoffentlich kommt nicht wieder was.

meine ärztin meinte, ich solle diese gedanken mal hinten anstellen: erstens habe ich noch abilify da und kann jederzeit wieder einsteigen und zweitens kann ich mcih jederzeit - auch per sms - bei ihr melden. das finde ich schon sehr beruhigend!!!

naja, ich werde jetzt einfach mal abwarten!!

lg zita
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo Zita,

das sind ja tolle Nachrichten!

Ich wünsche Dir ganz doll,das Dein Leben auch ohne die Psychopharmaka gesundheitlich gut verläuft!

Über welchen Zeitraum hast Du reduziert?

Hast Du in Deinem Lebensrhythmus einiges umgestellt,das Dir das Leben ohne Medis erleichtert?Wenn ja,würde mich interessieren was.

LG,Claudia
zita

Beitrag von zita »

hallo claudia, danke für deine antwort. deine fragen haben mich nochmal zum nachdenken gebracht... habe ich etwas verändert???

ganz objektiv betrachtet, ist bei mir alles etwas ruhiger und geordneter geworden. mein sohn ist inzwischen 4 jahre alt und schon sehr selbständig, mein aufbaustudium befindet sich auch gerade in einer zwar intensiven, aber auch sehr positiven phase. ausserdem sind wir umgezogen, etwas weg von der innenstadt in eine ruhigere neubausiedlung. soweit zu den äußeren bedingungen.

ansonsten habe ich doch viel auch in der therapie gelernt (obwohl ich anfangs den eindruck hatte, es bringt gar nichts) ich versuche, besser auf mich und meine bedürfnisse zu achten, d.h. ich achte zb darauf dass ich mich täglich ausreichend bewege, dass ich ruhepausen einplane und dass ich vorallem nicht mehr auf die bedürfnisse anderer achte, als auf meine...nun ja, das versuche ich alles, aber es gelingt auch nciht immer
:-)

was sich bei mir aber noch verändert hat, und das ist jetzt mehr so ein gefühl, ich bin irgendwie stabiler geworden. ich hatte ja ganz schreckliche vorstellungen, konnte nicht mehr auf die strasse gehen, weil ich mich verfolgt fühlte, alles auf mich bezog und immer das gefühl hatte, mein kopf könnte überhaupt keine gedanken mehr filtern ... und dieses gefühl hatte ich jetzt seit 1,5 jahren nicht mehr. ich habe einfach auch den eindruck, dass in meinem kopf wieder etwas zurecht gerückt wurde... das ist jetzt nur mein eindruck, aber ich hoffe, es bleibt so!!

reduziert habe ich übrigens über jahre. vor zwei jahren habe ich das ad abgesetzt und abilfy habe ich von 15 mg über 1 jahr auf 2,5 mg reduziert und jetzt halt auf null.

ich bin gespannt, wie es weiterläuft.

lg zita
Vicky

Beitrag von Vicky »

Hallo Zita,

auch ich drücke Dir da sehr sehr die Daumen!!!
Das hört sich sehr gut an und ich glaube, da Du das ganze mit so viel System angehst, kann es sehr gut klappen.
Deine Ängste kann ich sehr gut nachvollziehen!
Auf einmal ist die "Gehhilfe" weg, nicht?
Aber nun tragen Dich zwei gesunde Beine weiter.


Toitoitoi

Vicky :D
claudia

Beitrag von claudia »

Danke Zita für Deine ehrliche Antwort.

Ich finde die ganz wichtig auch für die anderen Mamas hier im Forum.

Ich habe auch etliches umgestellt:das allerwichtigste,war glaub´ich,das ich mich gegen die weitere Ausübung meines ursprünglich erlernten Berufes (Krankenschwester)entschieden habe.

Es ist finanziell schwierig gewesen,weil ich mit 42 Jahren nochmal eine Ausbildung im Pferdebereich gemacht habe-mein Hobby zum Beruf...
Es war aber die total richtige Entscheidung-ich habe soviele gute,neue Kontakte mit Menschen,die ich sonst nie kennengelernt hätte dadurch.

Das gibt mir viel Kraft!Und natürlich die Arbeit mit und für die Tiere,denen ich durch meine Arbeit so viel Gutes tun kann.

Auch versuche ich,mich durch die Ansprüche anderer nicht mehr stressen zu lassen und achte sehr auf meine Bedürfnisse.Ich habe gelernt,das ich der wichtigste Mensch in meinem Leben bin-und nur wenn es mir gut geht,geht es auch den Menschen um mich herum besser.

In meinem Tagesablauf ist immer viel Zeit für Pausen mit mir eingeplant.

Unter der Woche achte ich darauf,das ich nicht zu viele Termine habe.Ich merke,wenn ich mich da übernehme,dann überdrehe ich leicht.Das ist nicht gut.

Bei meiner psychiatrischen Grunderkrankung ist es leider so,das ich ohne die Medis,ein AD,ein NL und eine Phasenprophylaxe nicht mehr auskommen werde.

Das AD und das NL sind aber mittlerweile niedrig dosiert.Ab und zu habe ich im Jahr so ein bis zwei Phasen,in denen eine leichte Depri angeflogen kommt.
Um Silvester herum hatte ich dolle Sorge,das ich in eine Manie rutsche.Mit Hilfe meiner behandelnden Ärztin konnte ich aber gut gegensteuern und es ist nichts passiert.

LG,Claudia
zita

Beitrag von zita »

hallohallo,

ich denke auch, dass viele verschiedene dinge für eine stabilisierung notwendig sind...manchmal sind es große veränderungen die notwendig werden, wie bei dir, und dann auch wieder die eigene einstellung, die man verändert, das "auf sich achten", was man ja oft durch eine therapie erst lernt.

ich finde es aber enorm, dass man sich tatsächlich auch von schweren krisen wieder gut erholen kann. niemals hätte ich noch vor zwei jahren gedacht, dass ich irgendwann einmal auf medis verzichten kann.

nun ja, jetzt werde ich mal schauen, wie sich alles weiter entwickelt. vorallem wie ich zukünftige stressphasen überstehe. ich denke, dann wird es sich zeigen, ob ich so klar komme. im moment bin ich so ein wenig angeschlagen, aber das möchte ich jetzt nicht überbewerten. vielleicht ist es ein ganz einfaches kleines tief (zb wg diesem schrecklichen wetter :wink: ) oder ich achte einfach im moment ein bisschen zu genau auf jede meiner regungen...

lg zita
zita

leider doch..

Beitrag von zita »

hallo - leider ist genau das eingetreten, was ich befürchtet hatte: kurz nach dem absetzen des nl fing bei mir eine sehr stressige zeit an (mutter krebsverdacht, berufliche krise meines mannes, eigene physische wehwehchen) und vor ca 2 wochen ging es mir dann an einem sonntag so schlecht, dass mein mann meinte, ich solle doch dringend wieder abilify nehmen.

habe ich dann auch getan, 2,5 mg, bereits einen tag später fühlte ich mich wieder viel besser und dann eine woche richtig gut. jetzt am sonntag kam leider schon das nächste tiefere tief und ich schleppe mich jetzt so durch die tage, mit der hoffnung, dass sich mit etwas mehr ruhe auch mein befinden beruhigt. aber lange halte ich es nicht mehr aus, dann werde ich 5 mg nehmen.

das ist für mich schon ein herber schritt, wieder mehr nehmen, als die ganze zeit zuvor. vorallem mache ich mri selbst vorwürfe, ich habe nämlich trotz zusätzlicher belastungen ( s.o.) meine bedürfnisse mal wieder vernachlässigt, und mich statt dessen um diverse bekannte und ihre problemchen gekümmert. lerne ich es nie????????

mein therapeut meinte, ich würde wohl so oft an diesen punkt kommen, bis ich es endlich verstanden hätte. Ich hoffe, dieses mal habe ich es verstanden :(

naja, soviel von mir.. ich hoffe, dass ich bald wieder no more nl posten kann ;)

lg zita
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