Neu hier: ZG, Depressionen u.v.m.

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omega3

Neu hier: ZG, Depressionen u.v.m.

Beitrag von omega3 »

Hallo,

ich möchte mich kurz vorstellen. Meine Kinder sind nun schon groß (2 Teenager-Mädchen und ein erwachsener Sohn). Ich kenne die ganze Bandbreite psychischer Probleme im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Baby- bzw. Kleinkindzeit nur zu gut. Es flammen auch jetzt gelegentlich ZG auf, so 10mal im Jahr, also sehr gut auszuhalten bzw. einzuordnen. "Damals" konnte ich damit aber gar nicht umgehen, nur dank einer stationären Behandlung (pro Kind 1) und der Medikation mit SSRI habe ich da herausgefunden. Nur wenige wissen oder ahnen, was ich/wir durchgemacht haben. Über meine ZG zu sprechen fällt mir heute noch schwer. Nun sind sie wieder aufgetaucht, als ich zum ersten Mal meinen Enkel alleine versorgen musste. Aber ich konnte sie zum Glück als das hinstellen, was sie sind: lächerlich.

Ich möchte allen jungen Müttern Mut machen, dass es viel besser wird. Für manche wird es ein kurzzeitiger Albtraum sein, andere werden sich länger oder lebenslang mit einer Neigung zu Depressionen, Ängsten und ZG rumplagen. Aber es gibt Hilfe und auf jeden Fall Besserung. Meine Kinder sind übrigens alle sehr nette, lebenstüchtige und zufriedene Menschen geworden.

Als ich das erste Mal ZG hatte, gab es dieses Forum noch nicht - leider. Es hätte mir sehr geholfen, mich nicht als Monster zu fühlen. Denn eines habe ich gelernt, dass Mütter mit ZG oder anderen psychischen Problemen im Grunde sehr besorgte, liebevolle und empathische Mütter sind.
Leider wurde das Thema PPD in der Geburtsvorbereitung oder in der Nachsorge auch völlig ausgeklammert. Ich sehe da bei den Frauenärzten und Hebammen Nachholbedarf. Damals hätte ich nicht darüber sprechen können, wenn mich aber jemand konkret gefragt hätte....

Wieviel Leid hätte ich mir und meinem 2. Kind erspart, wenn ich nicht vor lauter zwanghaftem Stillen auf Medikamente verzichtet hätte oder rechtzeitig in die Klinik gegangen wäre. Aber ich habe mich so unter Druck gefühlt: eine gute Mutter stillt.

Vor einem Jahr habe ich endgültig meine SSRI abgesetzt, würde sie aber jederzeit wieder nehmen. Bei mir hat eine Kinderdosis ausgereicht (5 mg Paroxat pro Tag). Nun nehme ich Fischöl-Kapseln, versuche durch Bewegung und ausreichend Schlaf mein seelisches Gleichgewicht zu halten.

Allen im Forum wünsche ich liebevolle und kompetente Unterstützung in der Krise

Gruß

Omega3
Kika30

Beitrag von Kika30 »

hallo omega3

Danke für deine Erzählung und die Mutmachenden Worte.

Ich wünsche mir oft, dass ich in die Zukunft sehen kann um zu wissen ob meine Kinder in 15 Jahren glückliche zufriedene Menschen sein können.

Aber ich glaube, dass ich durch die Erkrankung sehr sensibel dafür bin was meine Kinder brauchen.

liebe grüße
Kika
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