Hallo liebe Michaela!
Vor 7-8 Monaten, als meine Tochter 3-4 Monate alt war,fing ich an,an die gleichen Symptomen wie du zu leiden:extreme Müdigkeit bzw. Antriebslosigkeit,Überforderungsgefühl ("Alles wächst mir über den Kopf!Ich kann bald nicht mehr!"),extreme Reizbarkeit bis hin zu Wutanfällen (gegen meinen älteren Sohn und vor allem meinen Mann),Geräuschempfindlichkeit,Schlaflosigkeit (obwohl meine Tochter durchschlief!), und natürlich negative,depressive Gedanken,Leeregefühl bis hin zu Selbstmordgedanken!
Leider habe ich viel zu spät nach professioneller Hilfe gesucht,mein Zustand hat sich immer mehr verschlimmert,bis ich soweit war,daß ich in die Psychiatrie wollte.
Mein Hausarzt hat mich zum einem Psychiater geschickt,der mir 2 Antidepressivas verschrieben hat und eine Psychotherapie.Zusätzlich möchte ich eine Ehetherapie mit meinem Mann anfangen,da wir durch diese Krankheit eine starke Ehekrise durchgemacht haben.
Ich nehme jetzt seit 4 Wochen mein Antidepressivum (hochdosiertes Johanniskraut statt Paroxetin,denn ich wollte zuerst mit etwas Pflanzliches probieren) und ich fühle mich so gut,daß ich kaum glauben kann,daß ich vor 4 Wochen ein menschliches Wrack war!Ich schlafe wie ein Baby,bin so heiter ,daß ich oft mit meinem Baby singe,kann wieder mit meinen Kindern toben und lachen,geniesse wieder das Leben!
Mein Rat also an dich:
warte nicht solange wie ich,HANDLE GLEICH,hole dir gleich Hilfe bei einem Facharzt (Psychiater-Hausärtze kennen sich leider mit dieser Krankheit und mit ADs nicht so gut aus!),denn er kann dich am besten beraten.Mit einem an deinem Zustand abgestimmten Antidepressivum wird dein Leid innerhalb 2-4 Wochen verschwinden!Ein AD braucht ca. 2 Wochen , um anzufangen zu wirken und ca. 4 bis 6 Wochen, um seine volle wirkung zu entfalten.In den ersten 2 Wochen kann es sein,daß du mit den Nebenwirkungen und einer Verschlimmerung der Symptome kämpfen wirst,dies wird sich aber nach ca. 2 Wochen legen.
Hier kannst du dich über die PPD und die Depression im Allgemeinen erkundigen:
http://focus.msn.de/gesundheit/depression
http://focus.msn.de/gesundheit/depressi ... /babyblues
In den Seiten des Vereins gibt es sehr interessante Informationen:
http://www.schatten-und-licht.de/hilfsmassnahmen.html
Ich bin nicht ganz ihrer Meinung,wenn sie schreiben,daß man eine leichte PPD selber therapieren kann,denn zum einen kann man als Laie die Diagnose nicht selbst stellen,zum anderen eine leichte bis mittelschwere PPD kann sich chronifizieren und sich in eine schwere PPD umwandeln!Professionellen Rat ist meiner Meinung nach unumgänglich!
Hier kannst du erfahren,welche Antidepressiva mit dem Stillen vereeinbar sind:
http://www.frauen-und-psychiatrie.de/frameset.php
Eine Stillpsychose gibt es nicht!Stille ruhig dein Kind weiter,es tut dir vielleicht sogar gut!
Noch was zu wissen:ein Progesteronmangel (bzw. ein Ungleichgewicht zwischen Östrogene und Progesteron, also zuviel Östrogene) kann eine PPD auslösen bzw. verstärken.Du kannst beim Verein Chatten und Licht per Email eine Dokumentation über die Hormontherapie erfragen.
Gegen diesen Mangel gibt es ein Präparat Agnuscaton (Mönchpfeffer,der pflanzliches Progesteron enthält).Frage vielleicht deinen Frauenarzt!
LGMilla