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Sabrina M.

Meine Geschichte

Beitrag von Sabrina M. »

Hallo Ihr Lieben!

Ich möchte mich kurz bei Euch vorstellen: Seit meinem Jugendalter leide ich an einer Angststörung, die jedoch damals therapiert wurde. Leider ist sie seit der Geburt meines wundervollen Sohnes im Dezember 2012 wieder da. Ich bin auch wieder in Therapie, aber es ist so verdammt schwer einen Weg hinaus zu finden, da die Beziehung zu meinem Freund monentan sehr instabil ist. Die Depression hat mich sehr verändert. Sehr oft, weiß ich nicht mehr, was ich empfinde, ob die Gefühle echt sind oder nicht. Jedenfalls schwanken sie enorm. Da ich es zu Hause allein mit dem Kleinen kaum aushalten konnte, gehe ich wieder in Teilzeit arbeiten und der Wurm für kurze Zeit in die Kita. Ich habe große Schuldgefühle meinem Sohn gegenüber und bete jeden Tag dafür, dass er von der Krankheit verschont bleibt.

Herzliche Grüße
"Tili"
kadisha

Beitrag von kadisha »

Liebe Tili!

Herzlich willkommen hier bei uns!
Ich freu mich, dass du den Weg zu uns gefunden hast!

Wie sieht es aus mit deiner Angststörung, wie genau äussert sie sich?
Nimmst du ein Antidepressiva etc?

Wenn wir was für dich tun können, scheue dich nicht es uns anzuvertrauen!

lg
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Liebe Kadisha!

Danke für die liebe Begrüßung!

Die Ängste beziehen sich auf unterschiedliche Situationen bzw. Personen. Beispielsweise habe ich Angst davor mit meinem Sohn allein zu sein. Was ist, wenn ich es nicht schaffe, mich um ihn zu kümmern? Oder ich verliere einfach die Kontrolle, wobei das meine größte Angst überhaupt ist. Merkwürdig ist, dass ich insbesondere abends Probleme damit habe, allein mit dem Kleinen zu sein. Ich habe auch Angst davor allgemein "Allein" zu sein. Auch wenn ich schreckliche Nachrichten im Fernsehen oder in der Zeitung lese, wo es um Kindstötung geht, bekomme ich furchtbare Angst. Dann denke ich immer: Hoffentlich wirst du nicht verrückt.

Aufgrund meiner Erkrankung im Jugendalter weiß ich, dass es mit meinem Selbstwert zu tun hat. Meine Mutter wollte mich damals abtreiben lassen und hat es mir auch noch erzählt. Nun ja, was das so alles anrichten kann.

Medikamente nehme ich keine. Mein Neurologe meinte, dass die Angsstörung in meiner Persönlichkeit verwurzelt ist und eine Verhaltenstherapie durchgeführt werden soll. Also genau wie früher. Er hat mich dann noch gefragt, ob ich ein AD - Citalopram 20mg- nehmen möchte, aber das ich da keine Wunder erwarten brauch. Als ich dann die Nebenwirkungen studierte, habe ich panische Angst bekommen und somit versuche ich es erstmal so. Zudem der Neurologe auch meinte, ich soll es selbst entscheiden. Jetzt liegt die Packung im Schrank.

Meine Gynäkologin hat mir von einer zusätzlichen kinesiologischen Psychotherapie berichtet, die vielleicht ganz sinnvoll wäre.

Was haltet Ihr davon?
Juliane77

Beitrag von Juliane77 »

Hallo Tili,

vieles, was Du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte auch lange Angst, mit meinem ersten Kind alleine zu sein, als es noch ganz klein war, unter anderem, weil ich auch solche Ängste hatte, wie Du sie beschreibst. Hinzu kamen bei mir aggressive ZG gegenüber dem Kind, was das ganze noch verschlimmerte. Berichte über Kindstötungen wühlen mich auch immer sehr auf, besonders schlimm finde ich, wie über die Mütter dann noch hergezogen wird und diese als Monster dargestellt werden. Ich frage mich dann immer, wieso hat denn keiner gemerkt, dass diese armen Frauen in Not sind und ihnen geholfen?

Meine Mutter wollte mich eigentlich auch (3. Kind) abtreiben und hat mir das mehrmals erzählt und auch wie unglücklich sie war, als sie erfuhr, dass sie ein drittes Mal schwanger ist. Ich lebe wohl nur, weil es kurz vor Weihnachten war, als sie von der Schwangerschaft mit mir erfuhr. So erzählte sie es mir jedenfalls. Ich bin da bis heute nicht mit fertig geworden, obwohl ich schon jahrelang in Therapie bin.

Was Dein Neurologe und Dein Therapeut sagen, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ängste, Depressionen oder sonstige psychische Störungen, die tief in der Persönlichkeit verwurzelt sind oder Persönlichkeitsstörungen lassen sich mit Medikamenten nicht wirklich sinnvoll behandeln. Man kann sie aber einsetzen, wenn die Symptome zu unerträglich werden, z. B. psychotische oder depressive Symptome. Zur Stabilisierung können sie durchaus helfen.

Ich würde es an Deiner Stelle einfach mal mit dem AD ausprobieren. Du kannst es ja wieder absetzen, wenn die Nebenwirkungen zu stark werden sollten oder es nicht hilft. Lass Dich von den Nebenwirkungslisten nicht abschrecken. Ich weiß, es ist erschreckend, was da steht, aber gerade bei geringen Dosierungen ist die Wahrscheinlichkeit schwerer Nebenwirkungen eher unwahrscheinlich.

Liebe Grüße

Juliane
claudi

Beitrag von claudi »

Das könnte auch von Mir sein , so und genau so ist das auch bei Mir , angst das ich zum überforderten Monster werde und dn kleinen Schüttel . Wenn ich höre das Kinder umgebracht werden denke ich gleich das ich ja auch solche Gedanken habe und was treibt die Mütter zu sowas , woher weiss ich das es Mir nicht passiert ??? Wenn mir Leute Gratuliern dann denke ich gleich das ich das nicht verdient habe und die Freude ist komplett fort . Ich habe es auch das Abends die Gedanken und Ängste schlimmer werden . Ich denke immerzu das ich eine Zeitbombe bin und mich macht das fertig . Du sprichst mir aus der Seele
Vanessa

Beitrag von Vanessa »

Hallo Tili
Eine Angststörung läßt sich sehr wohl mit einem AD therapieren !!
Wunder ? Nein- aber gesund werden mit einer Verhaltenstherapie zusätzlich - ja !!
Warst du wirklich bei einem Psychiater ??!
Ich würde dir zu einer Zweitmeinung (unbedingt Psychiater !!) raten.
es gibt viele ADs welche auch gut die Ängste mitbehandeln, Venlafaxin, Amitriptylin, Citalopram oder Cipralex.
Das kann nur der Doc in einem Gespräch mit dir rausfinden, welches geeignet ist.
Die NW sind nicht so extrem wie auf dem Beipackzettel und die meisten gehen auch wieder weg, nach einiger Zeit.
Lg Vanessa
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Hallöchen!

Ich wollte nun doch mit dem AD - Citalopram - anfangen, da sich mein Zustand leider verschlechtert hat und mich meine Vergangenheit jetzt wieder einholt :(. Doch ich habe so eine unglaubliche Angst davor, dieses Medikament zu nehmen. Hat von Euch einer Erfahrungen mit Citalopram gemacht? Da ich 20 Std. die Woche arbeiten gehe, wäre es schon blöd, wenn die Nebenwirkungen so schlimm werden, dass ich dann den Alltag nicht mehr bewältigen kann. Zur Zeit ist es wieder richtig doof.

Grüße an Euch.
Vanessa

Beitrag von Vanessa »

Hallo Tili,
Ich habe noch kein Citalopram genommen (nehme selber valdoxan), kenne aber viele Patienten die darauf eingestellt sind und es gut vertragen.
Mögliche NW können Kopfschmerzen oder Übelkeit sein, auch eine leichte Unruhe könnte auftreten. Fange mit einer kleinen Dosis an, gerade wenn du Angst vor NW hast, z.B 5mg und steigere dann ganz langsam, auf 20mg.
Bis es wirkt vergehen häufig 3 wochen.
Lg Vanessa
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

Hallo Tilli,

ich selber nehem seit über einem Jahr Citalopram (siehe Anhang) und ich kam und komme damit sehr gut zurecht. Zu Beginn kam es damals bei mir zu einer Erstverschlechterung, die so ca. 1 Woche anhielt und danach wurde es stetig besser.
In Bezug aufs Arbeitenden, kann ich sagen, dass sie überhaupt keine Auswirkung gemacht haben.

Nur kann man dies nicht veralgemeinern. Jeder Körper reagiert anders. Aber grundsätzlich kann ich sagen, dass du keine Angst haben mußt

Ich wünsch dir alles Gute
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Ich danke euch für die lieben Antworten und werde versuchen, die Ängste bezüglich der NW zu überwinden. Doch wenn es einem schon so schlecht geht, dann möchte man nicht, dass es noch schlimmer wird.

Liebe Grüße

Tili
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

HAllo Tili,
ich nehme jetzt seid gut 1 1/2 Jahren Citalopram und seid ca. einem 3/4 Jahr in einer Dosis von 20 mg.

Ich kann von keinen Nebenwirkungen berichten. Mir geht es sehr gut damit. Ich fühle mich damit gesund und stabil. Mache aber auch genauso lange Therapie.

Wie gesagt, es dauert eine Weile bis es richtig wirkt.
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