Mein kleines Ausschleichtagebuch....

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herzelmaus

Mein kleines Ausschleichtagebuch....

Beitrag von herzelmaus »

Halli Hallo ihr lieben,

ich war ja heute bei meiner Psychaterin und wie ich erhofft hatte, darf ich mit dem Ausschleichen beginnen :D

Ich bin so glücklich und gleichzeitig so aufgeregt und gespannt.
Gleich morgen geht es los mit 10 mg Citalopram.
Sichherheitsanker hab ich mir auch geholt, so dass ich für die erste Zeit Entlastung habe.

Jetzt gerade fand ich den Zeitpunkt passend. Sehr langes Wochenende und Ablenkung sind vorhanden. Nächste Woche kommt meine Mutter gegen Nachmittag vorbei/vielleicht sogar schon Vormittags, solange bis ich stabil bin.

Mönchspfeffer hab ich mir besorgt und Folsäure und Vit. B12 soll ich mir noch besorgen.
Eiweißbedarf ist erhöht und Magnesium ist auch ausreichend vorhanden.

Ich bin so gespannt.....

Ich dachte mir, ich eröffne hier mal mein eigenes, kleines Tagebüchlein, um mich euch mitzuteilen, auszutauschen und hilfreiche Tips zu bekommen oder um Notfalls einen "Rüffel" zu bekommen :wink: , dass ich besser auf mich aufpassen muß oder darüber nachdenken sollte wieder mit der Dosis hoch zugehen (was ich natürlich nicht hoffe)

Ach ja.....ich freu mich so

Lg an euch alle
kadisha

Beitrag von kadisha »

hey !
freut mich, dass du mit dem reduzieren anfängst, und uns deine erlebnisse hier mitteilen willst. :D

nimmst du aktuell so wie in deiner signatur geschrieben 20mg citalopram?
wen dem so ist, finde ich den sprung gleich runter auf 10 ziemlich heftig...
meistens habe da die ärzte nicht wirklich "ahnung" vom abdosieren
mein arzt wollte mir sogar mal weiss machen, man könne von heute auf morgen mti dem ad aufhören :roll:

bitte lass dir zeit mit dem runterdosieren und mache es auch nur gaaaaaaanz langsam

lg
nic

Beitrag von nic »

Mein Reden!

10mg finde ich auch zu schnell...
Vielleicht gehörst Du zu den Menschen, die das so wegstecken, aber bitte bleib wachsam und erhöhe wenn nötig wieder.

Leider sind die Absetzsymptome oft nicht klar von den ursprünglischen Krankheitsbildern zu unterscheiden, sodass der Arzt dann das AS als einen Rückfall einordnet.

Und 10 mg ist die Hälfte, da kann man ja nicht von ausschleichen reden, sondern von Absetzen.

Generell sollte man im unteren Dosisbereich nicht mehr als 10% reduzieren, das wären in Deinem Fall 2mg und keine 10.

Wenn Du so eine 10 Tablette viertelst, dann hättest Du 2,5 mg weniger.
Und wenn Du damit nach mehreren Wochen gut klarkommst würd ich noch ein Viertel weglassen.

Ich reduziere jeden Monat nur um ein mg und merke jede Reduktion trotzdem.

Leider werden die AS von den Ärzten gerne weggeredet, denn das schadet dem AD-Image, es soll ja nicht abhängig machen.

Also bitte sprich doch noch mal mit Deiner behandelnden Ärztin, es spricht ja medizinisch nichts gegen eine langsame Reduktion und ist sicherlich schonender für Dich.

Ich kenne die Ungeduld auch, man will das "Zeug" einfach lossein, aber ich habe es zweimal überzockt und bin jedesmal in ein Loch gefallen.

Deshalb schreibe ich hier auch so oft zu diesem Thema, ich will das echt anderen ersparen, denn es ist nicht notwendig und auch nicht zeitsparender, denn so eine Krise braucht dann wieder Wochen, bis man sich stabilisiert hat.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Durchhaltevermögen!

Bei Fragen kannst Du Dich gerne jederzeit melden...

Alles Liebe

N!c
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

Halli Hallo ihr lieben,

vielen lieben Dank für eure Hinweise.
Ich hatte diese Aussagen schon öfter hier verfolgt und meiner Psychaterin auch gesagt, dass ich zehn mg sehr viel finde und dachte, dass ich so mit 5 mg anfange.
Aber sie meinte, dass das nicht ginge, da man meine Tabletten nur teilen kann. Wenn ich die 10 nicht schaffen sollte, solle ich wieder hoch gehen und dann gucken wir weiter und wenn es klappt möchte sie im Sommer von 10 auf 5 gehen.

Ich hab das jetzt so angenommen, natürlch auch, weil ich runter möchte.
Ich schau einfach mal.

Was ich mich aber Frage ist, wann (wenn überhaupt) können denn Absetsymptome auftreten und wie äußern sie sich.
Also wie kann ich klar unterscheiden ob es sich um Absatzsymtome handelt und wann ich "rutsche"?

Ich weiß, dass Citalopram eine Halbwertzeit von 33 Std. hat. Heißt, das nach 33 Std. es aus dem Blut ist aber ein Konstanter Spiegel noch vorhanden ist?

Fragen über Fragen....

Seit gestern, nehm ich jetzt 10 mg und bis jetzt (ist ja auch schon wirklich lang :wink: ) merk ich noch gar nichts.

gespannt, gespannt.....
nic

Beitrag von nic »

Was hat Deine Ärztin gesagt???

Es gibt doch 10mg Tabletten und die haben eine Rille in der Mitte...

Da könnt ich mir wieder an den Kopp hauen.

Und selbst ne halbe Tablette kann man mit nem Tablettenschneider immer noch teilen...

Ich melde mich morgen nochmal, muss jetzt ins Bett und mich über die "Allwissenheit" der Doctores ärgern...

Gute Nacht

N!c
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

Oh man nic hoffentlich hast du gut geschlafen.

Ich dachte auch, dass ich ne 10 mg Packung dazu bekomme oder eben ne 30, die dann auch auf 15 geteilt werden kann.

Naja, bis jetzt geht es mir wie immer recht gut und ich spüre nichts.
Weiter Tee trinken und abwarten und nicht daran denken, dass etwas passiern könnte

Muß dazu aber sagen, dass ich auch sehr auf mich achte und mich kümmer- gutes Essen, Mönchspfeffer etc. auch wenn es vielleicht ein wenig übertrieben ist :wink:

Aber ich möchte das wirklich gerne schaffen....
nic

Beitrag von nic »

Jaja, ich hab ganz gut geschlafen...

Mich ärgert sowas nur immer, weil die Ärzte immer das nachplappern, was ihnen die Pharmareferenten vorbrabbeln.

Und außerdem, dass das Emfinden des Patienten in den Hintergrund rückt.
Mein Doc ist da klasse.

Als ich um Tropfen bat, weil ich ja immer nur 1mg runtergehe lächelte er und meinte auch, dass da keine Abhängigkeit entstehen kann, ABER: Das ist ihr Körper, wenn sie es so machen wollen, dann machen sie es so, wir haben mit dem Abdosieren keine Eile.

Ich wünsche Dir, dass Du zu den Menschen gehörst, die nicht so heftig reagieren.
Falls doch: Viertel einfach die 20er, dann hast Du auch 5mg.

Absetzsymptome kommen schleichend und oft zeitverzögert. Bei mir machen sie sich durch Gereiztheit, Lustlosig- und Antriebslosigkeit, sowie leicht depressive Gedanken bemerkbar.
Ist dann meist nach ein paar Tagen wieder verschwunden. So ne Woche, dann solltest Du Besserung spüren. Wenn es allerdings schlimmer wird, war der Schritt zu groß und Du solltest überlegen wieder hoch zu gehen und nach Erreichen deiner Stabilität einen kleineren Schritt zu machen.

Ich drücke Dir die Daumen!

Alles Liebe

N!c
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

Ich danke dir für die Tipps´und Antworten.

Werde das auf jeden Fall beherzigen und nicht zu ehrgeizig sein.
Wenn es nicht geht ist es zwar schade aber meine Gesundheit zählt natürlich. Auch meinem Freund und meinem Wurm zuliebe.

Blöd ist nur, dass ich jetzt Ende nächster Woche meine Tage bekomme und da gerne mal Migräne usw. bekomme.
Hoffentlich bleibt das mal aus oder ich bin in der Lage zu unterscheiden, was, was ist....naja.... heute ist heute und morgen ist morgen.
Zum Glück hört das ja immer auf wenn sie da sind und so kann ich das ja dann immer noch unterscheiden.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallöle,

ich kann nur auch bestättigen, das Abdosieren LANGSAM zu machen und in möglichst kleinen Schritten. Dann geht es viel besser. Ich habe vor 5 Jahren begonnen mein Cipralex von 30 mg zu reduzieren - in einem Monat war ich bei 5 mg... oh weh, der Schuß ging nach hinten los! :shock: Bin dann wieder auf 20 mg und wartete 5 Monate bis ich stabil war, dann ich langsam runter und habe nach jedem Schritt 4-5 Moante gewartet. So habe ich es auf 0 geschafft. Nach 9 Monaten hatte ich dann aber einen Rückfall und daher nehme ich wieder 10 mg Cipralex was aber immer noch deutlich weniger ist, als früher und damit bin ich völlig stabil! :D

Und da bin auch schon bei deiner Frage: Absetzsymptome setzen in den der Regel innerhalb der ersten 2-4 Wochen (oder sogar noch später) nach dem Reduzierungsschritt ein und können sich genau gleich sie Grunderkrankung anfühlen. Ein Rückfall dagegen kommt viel später - wie z.B. bei mir nach 9 Monaten. Das ist der Unterschied: Die Zeitspanne!!!
Das ganze hat aber nichst mit "Sucht" zu tun, sondern einfach damit, dass dem Körper plötzlicher weniger vom Citalopram gegeben wird, was er benötigte um den Serotonspiegel konstant zu halten. Das muss der Körper nun einen Schritt weit selber tun mit weniger Hilfe - daher merkt man das. Oft klappt es - der Körper schafft es wieder selber und manchmal geht es einfach nicht.

Mach so langsam wir möglich, gib deinen Körper ausreichend Zeit damit er lernen kann, mit einer geringeren Menge an "Hilfe" evlt. selber den Serotoninmotoer am Laufen zu halten. Dann hast du die besten Chancen, dass es gelingt!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
nic

Beitrag von nic »

So unterschreib ich das...*g
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

OK ihr lieben, jetzt hab ich es endlich mal genau verstanden.
Das sowas die Ärzte nicht mal genau erklären können, wenn man sie schon danach fragt - tztztz

Also muß ich qausi noch eine Woche "warten" und wenn dann noch nichts ist kann ich mich ganz vorsichtig freuen- obwohl,ein klein wenig freu ich mich jetzt auch schon, weil ich nocht nichts gemerkt habe.

Ich soll ja sowieso, bis zum Sommer auf dieser Dosis bleiben, wenn es denn klappt und dann geht´s ja unter die "magische Grenze" und da hab ich mir ganz fest vorgenommen mir 5 mg Packungen verschreiben zu lassen und höchsten in 2,5 Schritten runter zu gehen und das auch jeweils mind. zwei Monate von Schritt zu Schritt.

Naja, jetzt erst einmal diesen Schritt gut schaffen....
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

Sooooo.......

die erste Woche ist geschafft und mir geht es total gut - ALSO so richtig gut. Ich fühl mich so merkwürdig befreit. Ich kann das gar nicht beschreiben.
Mein Orientierungsschindel ist weg und Kopfdruck hab ich auch nicht mehr.

Seit zwei Tagen träum ich ein wenig komisch aber auch das tu ich öfter, wenn ich kur vor meinen Tagen stehe - naja - mal abwarten.

Vielleicht liegt das auch alles am Wetter, dass es mir sooo gut geht aber ich sag mir, wenn was schlechtes wegen des Abdosieren kommen sollte, dann würde es auch bei guten Wetter kommen, nech :wink: ?

Ach ich genieß das jetzt erst mal alles. Mein Sohn und ich sind nämlich auch gerade das BESTE TEAM auf der ganzen weiten Welt. :D

Euch alles liebe
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

Ja, Ja,

so, 13 Tage sind nun schon rum und seit zwei Tagen ist das nun nicht mehr alles Jubel Trubel Heiterkeit.

Gerade gestern und extrem heut hab ich doch gemerkt, dass ich am ausschleichen bin.
Gestern war die Taufe von dem Sohn meiner Besten Freundin (mein Freund ist der Pate) und das ging von morgens um zehn bis abend um 18 Uhr.... und sie hat eine extrem große Familie.
Ja ich war ganz schön kaputt - puh, das Gute ist ich hab dann doch gmerkt, dass ich nach Hause möchte und bin dann mit Sohnemann nach Haus und mein Freund blieb noch auf einen Absacker.
Als wir uns von einander verabschiedeten merkte ich, dass ich einen klitze kleinen Klos im Hals hatte.
Zu Hause angekommen hab ich entspannt meinen Sohnemann Bettfertig gemacht - er ist sofort eingeschlafen - und dann hab ich mich entspannt fertig gemacht und ausgeruht.

Der heutige Tag fing auch gut an und gegen Nachmittag sollten wir dann zum Restegrillen und eigentlich war bis dahin auch alles gut aber auf einmal bei Grillen so gegen 17:00 Uhr, merkte ich wieder den Orientierungsschwindel und ich war extrem heulig (hab nicht geheult aber war so hochsensibel) nach dem Essen so ca. ne Stunde später war das denn weg aber ich merkte immer noch, dass ich mich schnell überforderz fühlte.

Im Großen und Ganzen alles nicht besonders schlimm, da meine Grundstimmung völlig in Ordnung ist aber dennoch hätte ich besser auf mich aufpassen könne und rechtzeitig für mich entscheiden sollen, dass ich das Fest verlasse und heute auch meine Ruhe eingefordert hätte.

Naja, hab heute Abend mir schön Entspannungstee gemacht und mache mir morgen einen schönen gemütlichen Tag mit meinem Sohn und sonst niemanden - außer morgen Abend, da gehen mein Freund und ich mit Freunden schön ins Kino :-)

Alles wird Gut, mein Übungsfeld heißt also mehr Achtsamkeit und mehr Zugeständnisse für mich. Ich muß es nicht allen Recht machen und kann das tun was für mich richtig erscheint, solange ich keinen anderen damit verletze!!!!!!!
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

ja das hört sich sehr typisch für Absetzsymptome an. Auch der Zeitraum nach 2 Wochen war bei mir genau gleich. Es hat sich für mich auch so angefühlt, wie bei dir! Solange die Grundstimmung passt ist es o.k. Versuch dich jetzt wirklich zurück zu nehmen, nimm dir viel Auszeiten, schlaf viel, ernähr dich gesund - behandle dich und deinen Körper so, als wärst du auf einer Reha. Ist natürlich mit Kind nicht leicht, aber ein bissl gelingt es dir vielleicht.

Berichte weiter - ist sehr interessant!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

Hey ihr lieben,

jaaaa ich gibt es noch..... aber ich brauchte wohl irgendwie eine Auszeit

ich habe mir deinen Tipp (Marika) sehr zu Herzen genommen und auf mich aufgepasst und nur das getan was ich wirklich konnte und mußte, hab mich genau beobachtet und beachtet.

Die Absetzsymptome sind soweit weg und mir geht es auch ganz gut. So ca. 1-2 Wochen hat es doch noch gedauert und ich konnte hier irgendwie nicht schreiben.... mir war das irgendwie zuviel, keine Ahnung warum (mitgelesen hab ich die ganze Zeit)

Naja auf jeden Fall hat sich heruasgestellt, dass beim Ausschleichen, meine Schilddrüse auch gleich sagte:" Ach jetzt spiel ich auch mal da mit und dreh mal wieder auf." Es stellte sich heruas, dass ich schön ein Wert von 9,46... ich wiederhole: 9,46 hatte - also richtig in der Unterfunktion drin war/bin und die Auswirkungen hab ich leider immer noch.
Aber zu Anfang war ich stehend K.O. und allles was dazu gehört inclusive der Greiztheit und leicht lethargischen Art.

So langsam aber sicher scheint sich aber auch da was zu tun, nur von richtig Fit, was das angeht, bin ich noch weit entfernt. Hab mir vorgenommen einen Termin beim Spezialisten in Kiel geben zu lassen, denn 9, 46 dürften beim Besten Willen nicht in drei Monaten passieren (bin alle drei Monate zu Kontrolle)

Nächste Woche hab ich auch wieder einen Termin bei meiner Psychaterin und dort werde ich das alles mitansprechen, zumal ich und meine Partnerschaft doch sehr unter dieser Gereizheit leidenm gerade wenn es in die zweite Zyklushälfte geht.

Von meiner jetzigen Sicht aus zu berurteilen und was mein Gefühl mir sagt, ist, dass es aber alles nicht nach meiner Depression aussueht sondern mit dieser blöden Schilddrüse zusammenhängt und zusätzlichen Hormonchaos des Zyklus.
Diesbezüglich wollte ich auch sie und euch fragen, ob ich hormonell doch wieder verhütten sollte damit sich mein Chaos in der Zweiten Zyklushälfte mal wieder legt und ins Gleichgewicht kommt, denn mein Mönchspfeffer scheint nicht wirklich zu greifen oder ich muß noch damit Geduld haben.

Sooooo, ein wenig lang geworden aber.... gut :D

LG
Antworten