
Vor knapp drei Monaten ist unsere Tochter geboren. Wieder aus dem Krankenhaus zuhause, fing es an, dass ich einfach so in Tränen ausgebrochen bin und Zweifel hatte, ob ich mein Kind liebe und ihm eine gute Mutter sein kann. Meine Hebamme sagte, dass wär der Babyblues und ganz normal.
Da ich aber schon vor vier Jahren im Herbst Depressionen hatte (habe Tabletten genommen, nach 9 Monaten abgesetzt und im darauffolgenden Herbst wieder Depressionen bekommen, danach hab ich die Tabletten bis zum Beginn der Schwangerschaft durchgenommen, zum Ende aber in nur noch einer mikroskopisch kleinen Menge), sagte sie, dass ich mich genau im Auge behalten sollte, und wenn ich merke es wird schlimmer, dann soll ich zu meiner Frauenärztin gehen.
Das bin ich dann vor drei Wochen auch (mein Mann musste nach der Elternzeit wieder arbeiten und ich war alleine zuhause). Sie sagte allerdings, dass sie mir keine Tabletten verschreiben kann, weil ich meine Tochter stille und hat mich zur Frauenberatung geschickt (vielleicht wüssten die mehr). Hat leider nichts gebracht, auch die sagten, wenn ich stille, kann ich keine ADs nehmen.
Ich bin mir inzwischen auch gar nicht mehr sicher, ob ich welche brauche, da es mir wieder relativ gut geht (aber mein Mann hatte auch Urlaub und ich war nicht alleine), nur ruhelos bin ich noch und manchmal hab ich Herzklopfen. Aber ab nächster Woche ist die schöne Zeit vorbei, dann hat mein Mann keine Elternzeit mehr und auch keinen Urlaub und ich werde den ganzen Tag mit unserer Tochter alleine sein. Und davor hab ich große Angst. Ich hab Angst, dass es mir dann doch wieder schlechter geht (ständiges Weinen, Herzrasen, Ruhelosigkeit, Angst vor dem Tag, keine Lust auf einen weiteren Tag mit meiner Tochter, Wunsch, mein altes Leben wieder zu haben, Wunsch, dass meine Tochter nicht da ist, besonders schlimm morgens, abends dann wieder in Ordnung). Und ich hab so niemanden mit dem ich darüber reden kann, weil mich keiner versteht. Alle sagen immer "Du schaffst das schon", "Du machst das toll" und "Du musst einfach positiv denken". Keiner versteht oder kann verstehen, dass das in schlechten Augenblicken nicht geht, so sehr ich es auch versuche. Da ich auf keinen Fall abstillen möchte, bleibt mir nur die Hoffnung, dass der Austausch euch mir an schlechten Tagen helfen wird. Ich hab große Angst wieder Depressionen zu bekommen....oder vielleicht sogar schon zu haben....
Liebe Grüße