Der "pädagogisch-wertvolle" Erziehungsstil m. Mann

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darkside

Der "pädagogisch-wertvolle" Erziehungsstil m. Mann

Beitrag von darkside »

Hallo ihr Lieben,
ich litt die ersten Jahre nach Geburt unseres Sohnes (heute schon 6 Jahre alt) unter massiven ZGs und depressiven Phasen (teilweise sicher durch meinen perfektionischten Anspruch an mich selbst, alles besser zu machen, als ich esl als "unsichtbares" Kind erlebt habe). Seit ca. 1 Jahr geht es mir wieder gut (ohne ADs, klopf auf Holz), aber seitdem führe ich ständig Diskussionen mit meinem Mann (der, im Gegensatz zu mir, eine überbehütete Kindheit erlebt hat, sich damit aber nicht auseinandersetzt, was auch heisst, dass er und seine erwachsenen Geschwister immer noch nich richtig abgenabelt sind). Es wird fast täglich mit den (schon ziemlich alten) Eltern telefoniert. Diese mischen auch nur allzu gerne bei alltäglichen Sachen mit und mich erstaunt immer wieder, wie "unterwürfig" sich mein Mann und seine Geschwister (einer hat ein Alkohlproblem, eine ist massiv übergewichtig) benehmen. Jetzt aber zum eigentlichen Problem: während ich versuche, unserem Sohn gegenüber möglichst "auf Augenhöhe" zu begegnen, fällt mir jetzt auf einmal immer mehr auf, wie meine Man (natürlich in bester Absicht) immer vermeintlich pädagogisch wertvoll auf unseren Sohn einquatscht. Da unser Sohn (sicher auch geprägt durch meine Depression) ein eher zurückhaltendes und ängstliches Kind ist, denke ich nicht, dass es förderlich ist, dass er von meinem Mann ständig (in bester Absicht!) gesagt bekommt, wie und in welcher Reihenfolge er was machen soll. Bei jedem Keks wird dazu kommentiert, dass er jetzt nur die Hälfte bekommt, da es sonst Bauchweh gibt, und man ja auch vor dem Abendessen keine Süssigkeiten essen soll. Oft lobt mein Mann auch übertrieben. Jedes Mal, wenn wir darübr reden, zeigt sich mein Mann einsichtig, gelobt Besserung, um kurz darauf wieder in sein altes Muster zu fallen. Oft wird er dann auch sauer, wenn ich dann zurückkommentiere "das hat der Papa aber schön aus dem Kühlschrank geholt"...Ich werde noch (oder wieder) verrückt, wenn das so weitergeht und unsere Beziehung geht den Bach runter (oder brauche ich wieder ein AD). Vielen Dank fürs Lesen, lg,
dark
Nickolakala

Hallo

Beitrag von Nickolakala »

Hallo, was meinst Du denn bei Dir genau mit "unsichtbarem" Kind ???

Ehrlich gesagt versteh ich nicht so genau das "Problem" hast Du mal ein Beispiel???

Tja jeder hat wohl so seinen eigenen Erziehungsstil. Und ich persönlich finde das auch gut. Ich bin froh, dass mein Mann auf unsere Kinder anders (lockerer) reagiert als ich !

Natürlich sollte man sich im grossen und ganzen schon einig sein, aber Kinder lernen dann doch auch, dass es versch. Erziehungsstile gibt..............

Also dann freue mich auf Antwort.

N.
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo darkside,

mein Mann und ich gehen auch unterschiedlich mit unserem Sohn um. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre ich der Papa und er die Mama. Er ist viel besorgter um unseren Sohn als ich. Während ich unseren Kleinen allein klettern lassen, ist mein Mann sofort zur Stelle, um ihn notfalls aufzufangen. Ich traue unserem Sohn mehr zu, und bisher wurde ich auch bestätigt. Auch gibt mein Mann dem Kleinen nie etwas Süßes, und bei mir darf es schon mal ein zweites Stück Schokolade sein. Allerdings streiten wir uns deswegen nie. Wichtig ist doch, dass die Eltern sich im Grundsatz einig sind (dass z.B. nicht geschlagen wird, um seinen Willen durch zu setzen) und dass sie ihr Kind über alles lieben. Und das tut Ihr bestimmt beide :-).

LG Bommelchen
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

bei uns ist es auch so, wie ihr schreibt: 2 Menschen - 2 unterschiedliche Erziehungsstile. :wink: Ich bin die Glucke, mein Mann der Lockere. Ich finde unser Sohn hat davon profitiert. Die Grundsätze müssen stimmen, ansonsten finde ich es völlig normal, dass man als Elternpaar unterschiedliche Erziehungsstile hat - das kann sich eigentlich nur positiv auswirken - gibt ne gute Mischung ab! :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
darkside

Hallo ihr...

Beitrag von darkside »

Danke für eure Antworten. Das Problem bei uns ist nicht so sehr, dass wir komplett unterschiedlich erziehen (das wäre wohl eher eine Bereicherung, wie ihr ja auch schreibt), sondern das ich das Gefühl habe, dass sowohl mein Mann als auch ich "ungesund" erzogen wurden und daher kein gutes Mass an den Tag legen. Er ist so angepasst und gar nicht "abgenabelt", ich war immer auf mich alleine gestellt, war aber ein einsames und trauriges kind (da nicht gewollt). Ich möchte ja nur, dass unser Kind glücklich und eigenständig wird...Weiss nicht, ob das verständlich klingt...
Nickolakala

hallo

Beitrag von Nickolakala »

Liebe darkside,

also ich persl. denke ja immer es gibt keinen Mensch mit DER PERFEKTEN Erziehung !! Irgendwie hat doch jeder seinen "Schaff" mit seiner Kindheit !
Und auch wir werden bei der Erziehung unserer Kinder nicht alles richtig machen ...........

ABER: wenn wir mit viel LIEBE und nach unserem Bauchgefühl erziehen, dann wird da schon nicht allzu viel schief gehen..................

VERTRAU AUF DICH und Deinen Mannn !!!!!

LG Nicole
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