Wie war euer Wiedereinstieg ins Berufsleben???

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Schnuti33

Wie war euer Wiedereinstieg ins Berufsleben???

Beitrag von Schnuti33 »

An alle wieder arbeitenden Mamis,

wie war euer Wiedereinstieg in das Berufsleben?? Wie lief es ab???

Hier sind ja grad einige Mütter, neben mir, die es versuchen aber grad arge Probleme bekommen: Panik, Angst, etc.

Kennt ihr das??? Habt ihr durchgehalten?? Wie???

Ist es besser geworden???

Fragen über Fragen :wink:

Eure Antworten könnten uns aber sehr helfen.

LG
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Marika
power user
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Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo,

ich habe vor 4,5 Jahren wieder angefangen - aber langsam. Zuerst geringfügig, dann Teilzeit. Ich hatte nie mit Ängsten und Panik auf oder wegen der Arbeit zu kämpfen, aber ich war ja (und bin) gut mit meinem AD eingestellt.

Klar war anfangs Nervosität dabei, als ich die ersten Tag kam und ganz neu war. Ob ich das schaffe? Ob die Kollegen mich mögen? Das ging schon in meinem Kopf rum, aber nicht krankhaft - sondern normal wie halt bei Gesunden auch.

Ich war in der Zeit mal für 9 Monate ohne AD - da habe ich schon gemerkt, dass es nicht mehr so rund lief. Fehlender Antrieb und keine Freude mehr an der Arbeit, reizbarer, unkonzentrierter, lustloser. Panik und Ängste hatte ich aber damals trotzdem nicht bei der Arbeit, sondern immer nur daheim. Als ich das AD dann wieder eingenommen habe, war ich schnell wieder Beschwerdefrei und bin es bis heute.

Ich liebe meinen kleinen Teilzeitjob und kann mittlerweile auch gut meine Sorgen, Ärger oder Wünsche mit den Kolleginnen besprechen bzw. auch mal "nein" sagen.

Gute Besserung!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

ich habe auch langsam gesteigert. Von 20 Stunden in der Woche auf jetzt 32 Stunden. Angst und Panik hatte ich ganz am Anfang, aber nicht wegen der Arbeit an sich, sondern wegen des schlechten Gewissens meiner Kids gegenüber.

Dabei war das - im Nachhinein gesehen - so was von überflüssig. Denn mein Freund ist Freiberufler und somit immer zu Hause, den Mädels hat es an nix gefehlt, ganz im Gegenteil, sie merkten, dass eben auch Muddy gerne arbeiten will, in dem Beruf, den sie schon vor den Geburten hatte.

Ich denke, der Knackpunkt ist man selbst. Das Gedankenkarussell: "schaffe ich das alles, ich will alles gleichzeitig, 100% Mutter, 100% gute Angestellte sein usw. Dann vielleicht noch 100% Hausfrau und sexy Geliebte für den Mann ;)" Das darf und sollte man sich gleich mal abschminken.

Auch wichtig ist die Organisation, gerade am Anfang: versucht, dass die Männer zb die Kids fertig machen für den Kiga. Oder dass Ihr nach der Arbeit noch ein wenig Zeit für Euch habt und nicht sofort wieder alles an Euch reissen wollt. Viele Männer machen das doch genauso: kommen von der Arbeit, erstmal Beine hoch, Gott, war das anstrengend. Das dürfen Frauen auch ;) Machen sie leider viel zu selten, weil sie eben alles schaffen wollen.

Wenn Probleme auf der Arbeit auftreten: ansprechen! Nicht denken, die könnten dann denken, Ihr schafft das nicht mit den Herausforderungen.

Und nicht gleich aufgeben ;) Es wird besser, wenn sich alles eingespielt hat. Dazu müsst Ihr aber auch gedanklich loslassen können. Konzentriert Euch auf Euren neuen Job. Er bringt auch viel Gutes: eigenes Geld, Selbstbestätigung, andere Aspekte ausserhalb der reinen Mutti-Welt ;)

LG
Lotte
lotte

Beitrag von lotte »

Ach so, Schnuti zu Dir noch was ;) Da Du ja "eigentlich" gerne wieder schwanger wärst, glaube ich, dass Du Dich da in einem Zwiespalt befindest, was die Arbeit angeht. Denn wenn man ein 2. Kind im Hinterkopf hat, lässt man sich wohl nicht zu 100% auf den Job ein.

Das ist jetzt absolut nicht wertend gemeint, sondern eher eine Erklärung dafür, dass Du vielleicht mit Unruhe reagierst.

Was meinst Du dazu?

LG
Lotte
Shootz

Beitrag von Shootz »

hi, ich arbeite wieder seit ende des muttersc hutzes. hab angst zu versagen und manchmal angst zur arbeit zu gehen. naja das liegt vielleicht am hohen druck, habe ziemlich viel verantwortung.

ich weiß nicht wie gut du deinen chef kennst. einer von meinen weiß bescheid. wenn ich sag, heute gehts nicht dann ist das ok. dafür beiße ich auch oft die zähne zusammen. ich leibe die firma, bin fast seit anfang an dabei und will es nicht aufgeben. mein chef weiß das und möchte mich auch nicht verlieren. dadurch hab ich den vorteil, solange es sich in grenzen hält, weiter arbeiten zu dürfen. naja das ist auch das einzige was ich liebe,.

lange rede, kurzer sinn. ein chef der das weiß und akteptiert kann nur förderlich sein
herzelmaus

Beitrag von herzelmaus »

Also ich arbeite auch wieder seit Ende des Mutterschutzes wieder. Zuerst "nur" für 1x die Woche für drei Studen und inzwischen wieder 15 Std. ganz zu Anfang war es für mich ein super ausgleich und ich sehe es nach wie vor so, dass es mir gut tut.
ABER es ist eine unheimlicher Kraftakt, welchen man nicht unterschätzen kann. Wir Frauen müssen da doch sehr viel organisieren, planen und vorausdenken, was man vielleicht gar nicht so beachtet.
Man versucht püncktlich aus dem Haus zu kommen, um das Kind rechtzeitig in den Kiga zu bringen und wehe das dauert auch nur eine Sekunde zu lang, dann kommt wieder der Stress, weil manja auch püncktlich zu Arbeit will. Dort muß man auch ja wieder püncktlich los um sein Kind wieder abzuholen oder andere Dinge zu erledigen und sei es nur sich auszuruhen, denn auch das will man ja "schnell" noch machen und so entsteht schon innormer Druck den man gar nicht so wahr nimmt.

Es ist ja nicht so wie früher als man von der Arbeit kam und Feierabend hatte. Jetzt arbeiten wir quasi in zwei Jobs, wenn nicht sogar drei (Arbeit, Kind und Haushalt)

Ich hab gelernt, am Abend für den morgen schon allles vorzubereiten. Frühstückstisch decken, mein Zeug und das von meinem Sohn schon hinzulegen, Kigatasche packen usw. Dann steh ich grundsätzlich eine halbe Stunde bis dreivierterl Stunde früher auf, um noch für mich ein wenig Zeit und Ruhe zu haben usw. Ich sehe zu das ich dann an den Tagen an denen ich auch noch arbeite, nicht noch mehr "Freizeitstress" habe und wirklich gucke:"was muß ich wirklich heute noch erledigen"

Aber auch das hab ich erst richtig gelernt nachdem ich im Sommer mein Medi am auschleichen war und mich dann meine Panik wieder heftig erwischte und ich wieder hoch ging.

Also wir Frauen leisten da einen Kraftakt von den gerade wir meinen, dass es doch alles gar nicht so viel ist aber in wirklichkeit es in sich hat und Frau sich gewaltig dran gewöhnen muß.

So nun ist das doch ziemlich lang geworden aber ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen....
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Hi Schnuti,

ich stimme herzelmaus voll zu - es ist wirklich ein Kraftakt und man muss sich schon gut organisieren.

Mir tut es ebenfalls sehr gut zu arbeiten. Ich gehe 2x die Woche - aber dann den ganzen Tag. Morgens stehe ich auch früher auf um alles ganz in Ruhe zu händeln, ohne gleich in Stress zu verfallen. Bis jetzt klappt es ganz gut, aber ich fange auch erst um 9.30h an zu arbeiten.

Am Anfang habe ich mich unheimlich unter Druck gesetzt, um alles zu schaffen und dann bekam ich Panikattacken. Seither versuche ich bewusst alles ganz langsam zu machen und weniger perfekt zu sein, dass hat mir geholfen.

Du schaffst es ganz bestimmt.
anja-ff

Beitrag von anja-ff »

Hallo,

mein Kind ist zwar schon aus der Stramplerphase heraus, aber Angstzustände bzw. Panik auf Arbeit und den Druck alles schaffen zu wollen, kenne ich auch. Morgens stehe ich eine halbe Stunde vor den anderen auf, damit ich mich in Ruhe zurecht machen kann. Außerdem wecke ich mein Kind eine Viertel Stunde eher, weil seine Bummelei einfach mit einzurechnen ist.

Auf Arbeit (ich gehe 37 Std. die Woche) ist unheimlich viel zu tun. Dann bekomme ich manchmal Panik, weil ich denke, wie soll ich das alles schaffen. Damals bin ich mit 30 Stunden die Woche eingestiegen und habe langsam gesteigert.

Aber wenn ich merke die Panik kommt, werde ich bewusst langsam und atme tief durch. Außerdem habe ich mir angewöhnt mein Frühstück nicht mehr zwischendurch herunterzuschlingen, sondern bewusst zu essen und mir eine kleine Pause zu gönnen. Außerdem sage ich mir, wenn ich einen Rückfall habe und krankgeschrieben werde, hilft das meinem Arbeitgeber auch nicht. Also alles tun, damit es einem selbst gut geht.

Liebe Grüße
Anja
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Schnuti,

ich arbeite wieder seit mein Kleiner ein Jahr alt ist, an zwei ganzen Tagen in der Woche. In der Zeit ist mein Mann zuhause und betreut unseren Sohn. Das ist natürlich Luxus, denn ich muss mich an meinen Arbeitstagen um nichts kümmern als um mich und meinen Job. Bin gespannt, wie es ab Sommer wird. Dann kommt der Kleine in den Kindergarten, und ich werde täglich halbstags arbeiten, mein Mann dann wieder voll. Da werden wir auch mit dem Organisieren beginnen müssen und sicherlich ein ums andere Mal die Zeit im Nacken haben.

LG Bommelchen
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hallo ihr Lieben, danke für eure Antworten. Mittlerweile geht es besser. Ich hab mich ganz schön selber bekloppt gemacht. Ich muss mich zwar noch etwas dran gewöhnen ( vor allem an das frühe Aufstehen :wink: ) , aber es geht aufwärts.
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