Hatte immer wieder schon während der Schwangerschaft Ängste und Befürchtungen um das Baby und um die Zeit danach, sprich ob ich eine gute Mutter werde, ob ich das alles schaffen werde etc...
Nach der Geburt, bin ich dann auch recht schnell in ein tiefes loch gefallen, hatte zeitweise absolut keine Gefühle meiner tochter gegenüber, dadurch natürlich auch total das schlechte Gewissen und eine bleierne Traurigkeit.
Ich aß nichts mehr, trank nichts mehr, schlief nicht mehr und war nur am heulen. Gott sei dank war meine Mutter für fast 3 Monate bei mir und half mir durch die schwere Anfangszeit... Ärztliche Hilfe nahm ich damals aus Scham nicht wahr (was für ein Fehler, wie sich im Nachhinein heraustellen sollte).
Nach ca. 3 Monaten ging es langsam aber stetig täglich aufwärts, die Gefühle kamen und ich fühlte mich in der Mutterrolle immer wohler...
Ich war total glücklich die schwere Zeit hinter mich gelassen zu haben und genoß die Zeit mit meiner kleinen in vollen Zügen.
Das ganze ging bis Anfang März 2012 gut, danach fing es wieder an das ich mich immer wieder mal depressiv und hoffnungslos überfordert gefühlt habe. Ich war ständig traurig und machte mir Vorwürfe meiner kleinen Tochter nicht die Mutter zu sein die sie verdient hätte...
Ärztliche Hilfe war nun unumgänglich, also nahm ich einen Termin bei einem Psychiater wahr der mir nur nach ca. 5 min schon Fluoxetin verschrieb. Ich war total enttäuscht von dem Gespräch und habe mich geweigert die Tabletten einzunehmen, da ich mich zu dem Zeitpunkt noch nicht soooo krank fühlte und dacht es ginge auch ohne Ads. Ich begann aber eine Psychotherapie bei einer sehr netten Therapeutin.
Dann, es war Anfang August letzten Jahres (werde diesen tag nieeeee vergessen), sah ich im Tv In den Nachrichten eine Mutter die ihre beiden Töchter umgebracht hatte und die psychisch krank gewesen sei und es machte PENGGGG... Diese Nachricht machte mir auf einmal soooo eine riesen Angst, ich saß wie gefesstelt vor dem Fernseher und hatte die totale Panik... Meine kleine spielte vor mir auf dem Teppich und ich sah sie an und dachte " oh mein Gott, was ist wenn mir sowas auch mal passiert, schliesslich habe ich auch ei.n psychisches leiden"... Dieser Gedanke hatte von nun an so einen Besitz von mir ergriffen das ich an nichts anderes mehr denken konnte... Es verschlug mir den Appetit, mir war ständig übel und ich bekam ständig Panikattacken vom feinsten... Ich musste ständig an die Nachricht denken und war so erschrocken von der Tat und fragte mich ständig wie man so etwas machen kann und ob ich auch dazu fähig wäre...
Als ich zu meinem nächsten Termin bei meiner Therapeutin ging fing ich schon im Flur bei ihr an zu heulen und konnte garnicht mehr aufhören...
Sie hörte sich mein Leid an und kam recht schnell zum Ergebnis das es sich um einen zwanghaften Gedanken handeln würde und ich nie dazu fähig wäre so etwas zu machen. Bis dato hatte ich auch noch nie so einen Gedanken oder so eine Angst. Sie sagte man könne das recht gut therapieren und nahm mir ein bisschen die Angst, aber nichts war mehr wie früher!
Ich war meiner kleinen gegenüber nicht mehr die alte, ich vermied es mit ihr alleine zu bleiben ging immer mit ihr raus, versuchte mich immer abzulenken. Ich dachte ich werde verrückt, sah mich manchmal gedanklich schon in der Geschlossenen!
Es war die schlimmste Zeit in meinem Leben, ich habe mir damals oft selber den tot gewünscht, ich wollte einfach nicht mehr leben und somit auch nicht mehr denken!!! Ich traute mich nur meinem Mann und meiner Mutter an! Es war fürchterlich ihnen von meinenÄngsten zu erzählen aber sie hörten mir zu und versuchten mit mir eine Lösung zu finden!
Meine Mutter schleppte mich dann zu einem Psychiater der mir 10mg Cipralex und bei Bedarf Tavor verschrieb.
Ich nehme nun schon seit Dez 2012 10mg Cipralex. Mir geht es schon sehr viel Besser, die Gedanken sind zu 90% zurückgegangen, sie tauchen zwar ab und an noch kurz auf aber machen mir nicht mehr eine so große Angst!
Mache auch immer noch eine Psychotherapie und versuche das Geschehene aufzuarbeiten und viel über die Krankheit in Erfahrung zu bringen!
Ich hoffe ich werde irgendwann komplett symptomfrei und somit auch wieder gesund... Ich möchte einfach nur meine wundervolle kleine Prinzessin geniessen... Sie ist so ein tolles Kind, und sieht mir zum verwechseln ähnlich

Ich wünsche diese Krankheit niemandem und denen die es leider haben eine schnelle Genesung!!!