Ich schreib einfach mal ...

[Stella]

Hallo,

Ja ich würde ihn mitnehmen.Mein Mann hat dann immer das erzählt, was ich persönlich nie erzählt hætte.Also im nachhinein man sagen war es echt witzig.wenn man gesund ist, sieht man das so.

Denk dran die Gefühle zu deiner Tochter stollen sich wieder ein bei mir hat es 1,5 Jahre gedauert.Nach der Zeit habe ich dann meiner Meinung nach echte Muttergefühle entwickelt.

[Annika]

Ob die Praxis Urlaub hat? Auf dem AB wird nichts dazu gesagt, trotzdem erreiche ich niemanden...

Jeden Tag denke ich "Ich kann nicht mehr", ich habe die letzten Tage wieder viel geweint. Ich bin froh, dass mein Mann zuhause ist und dann die Kinder abnehmen kann. Aber ich habe das Gefühl, auf der Stelle zu stehen. Ich komme nicht weiter, fühle mich hilflos, allein, hoffnungslos. Vielleicht ist es auch gar keine postpartale Depression sondern eine "normale" Depression? Oder ein Bourn out? Ich weiß es nicht.
Habe mal den Fragebogen von Schatten & Licht ausgefüllt. Ab 12 Punkte soll man depressiv sein. Ich habe 20.

Aber was dazu kommt? In den letzten Tagen haben die Citalopram eine erhöhte Anziehungskraft auf mich. Im Beipackzettel steht, dass eine hohe Dosis lebensbedrohlich ist. Ich bin erschrocken, dass ich so darüber nachdenke. Sonst habe ich zwar hin und wieder daran gedacht, dass es ohne mich für die Familie besser wäre, aber die Suizidgefährdung nimmt zu. Auch wenn ich glaube, davon noch weit weg zu sein, weil ich einfach noch zu viel Schiss habe.

Ich habe irgendwie das Gefühl, dass auch eine neue Therapeutin nicht helfen würde. Ich war schon oft wegen Depressionen in Behandlung, nur waren diese situationsbedingt und verschwanden durch veränderte Situation wieder. Ich war vor meiner jetztigen Depression vor ca. 6 und 8 Jahren mal in therapeutischer Behandlung, habe zusätzlich mit Homöopathie und Hypnose unterstützend versucht. Auch wenn die Therapien nichts halfen, gingen die Depressionen wieder weg. Nur diesmal bleibt sie. Inzwischen schleppe ich sie 1,5 Jahre mit mir herum und fühle mich ausgelaugt.

Die Arbeit und meine Tiere fingen mich ein wenig auf, sie ließen mich vom Alltag etwas ablenken. Doch inzwischen lässt auch das nach. Auf der Arbeit lässt die Konzentration nach. Ich bin langsamer, kann mich nicht konzentrieren, vergesse sachen, rechne falsch. Meine Tiere werden versorgt, mehr aber nicht.

Immerhin ist das Forum wieder online, dann kann ich dies alles wenigstens los werden ...

LG

[Marika]

Hallo meine Liebe,

so, es muss was passieren, es muss was weitergehen. Es geht dir schlecht, daher müssen wir schauen, wie wir schnellstmögich für dich Hilfe bekommen.

Du hast geschrieben, dein behandelnder Arzt ist wegen Fortbildung nicht zu erreichen? Ist er Psychiater bzw. verschreibt er dir auch das AD und macht die Therapie? Wenn ja, dann wäre eine weitere Anlaufstelle dein Hausarzt, falls diese Fortbildung noch länger dauert. So jedenfalls kann es keinen Tag weitergehen!!!!! Ich bin der Meinung, dass an deiner Medikation unbedingt was gemacht werden muss - denn anstatt es dir besser geht, verschlechtert sich dein Zustand. Daher: Du brachst eine weitere Meinung bzw. sofortige Hilfe. Es gäbe weiters die Möglichkeit ins Krankenhaus zu gehen - die haben da eine psych. Ambulanz, die dich dran nehmen müssen. Das haben hier schon einige Frauen in Anspruch genommen und es hat erstmal weiter geholfen.

Wie lange ist dein Thera noch weg und was genau ist er für ein Facharzt?

[Annika]

Hallo Marika,

vielen Dank für deine Antwort. Habe sie leider erst heute gelesen.
Heute hatte ich endlich wieder meinen Termin beim Psychologen. Der Abstand von 4 Wochen war wirklich ganz schön lang. Ich habe viel nachgedacht, leider negativ. Es gibt so manche Situationen, wo ich wirklich schon mit Messer in der Hand im abgeschlossenen Bad stand, aber dann doch zu viel Schiss hatte...

Naja, jedenfalls habe ich heute angesprochen, dass ich zwar keine Suizidgedanken habe, jedoch schon oft drüber nachdenke, mich selbst zu verletzen oder mir zu schaden. Von ihm kam nur ein "hm". Mehr nicht, ist gar nicht weiter drauf eingegangen. Auf meinen Wunsch zu einer Klinik hin wechselte er zum Thema Medikament. Immerhin hat er nun von 20 auf 30 mg erhöht und wenn sich in 2 Wochen nichts geändert hat, gehen wir auf 40 mg hoch.
Als ich die Klinik ein zweites Mal ansprach, gab er mir die Adresse und Telefonnummer, damit ich da anrufen kann.

Da ich irgendwie zu nichts "fähig" bin, hat mein Mann da angerufen. Daraufhin habe ich nun das Online Formular so einer Schön klinik ausgefüllt und warte nun auf Antwort. Ich hoffe, es dauert nicht zu lange, denn ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich kann einfach nicht mehr. Seit 1,5 Jahren quäle ich mich mit der Depression rum. Darunter leidet das gesamte Umfeld

Der Arzt nennt sich übrigens "Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychosomatrische Medizin und Psychotherapie".

[Marika]

Oh Mann Süße...

... du machst ganz schön was mit. Du bist wirklich mit Messer im Bad gestanden? Weiß dein Mann davon?

Das Medikament erhöhen ist jetzt mal eine gute Sache, trotzdem brauchst du mehr - ich denke dabei an aktive Unterstützung im Alltag. Kann jemand aus deiner Familie am Tag bei dir sein, damit du nicht alleine bist? In meiner akuten Anfangszeit, war das so - ich konnte keine Minute alleine sein. Das hat sehr, sehr geholfen, bis das AD gewirkt hat.

Du schreibst, du hast in 2 Wochen einen weiteren Termin, um zu schauen, ob das AD besser wirkt. Kannst du da deinen Mann mitnehmen? Das wäre sicher gut, oft können die Angehörigen gut mithelfen bei solchen Gesprächen, da sie uns ja jeden Tag ganz nah erleben. Es kann sein, dass auch die 30 mg noch erhöht werden müssen, denn es ist "nur" eine mittlere Dosis. Bitte scheu dich nicht, auch vor Ablauf dieser 2 Wochen deinen Arzt anzurufen, sollte es dir wieder schlechter gehen, oder wenn du nochmal im Bad stehst, versprichst du mir das bitte? Und zur Not halte dir immer im Hinterkopf bereit: die psychiatrische Notfallambulanz!!!!

Bitte meld dich wieder, ich würde gerne wissen, wie es dir geht!!!

[Annika]

Hallo Marika,

danke für deine lieben Worte.
Nein, mein Mann weiß nichts von meinen Gedanken über Selbstverletzung oder Suizidgedanken.
Ja, ich verspreche, dass ich die AD erhöhen lasse, wenn sich nichts bessert

Heute schon hat die Klinik zurück gerufen, leider war ich zu spät am Telefon und bei Rückruf war keiner mehr da. Sie wollen sich morgen nochmal melden.

In letzter Zeit, etwa seit 2- 3 Wochen, habe ich dazu relativ oft starke Kopfschmerzen. Ähnlich wie ich es am Anfang der AD Einnahme hatte.
Ach ich weiß auch nicht, ich fühle mich so besch ***
Aber wenn es mit der Klinik klappen sollte, erweckt es etwas Hoffnung in mir.

Unterstützung habe ich hier leider keine. Meine Mutter wohnt zu weit weg und hat das Treffen für vergangenes Wochenende abgesagt, Freunde habe ich nicht und sonst auch keinen. Also wenn mein Mann zur Arbeit ist, was wegen der Selbstständigkeit sehr unregelmäßig ist, und ich dann alleine zuhause bin, geht es mir schon vor dieser Situation schlecht, weil einfach sachon der Gedanke, allein mit Kindern zu sein, schrecklich ist

lg

[Annika]

So, wollte mich mal zurück melden.
Ich habe inzwischen eine Einweisung in die Klinik von meinem Psychologen bekommen und mein Citalopram wurde von 20 auf 30 mg erhöht. Ich muss sagen, dass es mir etwas besser geht. Zwar ist meine Stimmung nach wie vor meist tief und leer, aber trotzdem ist dieser realistisch nahe Gedanke von Selbstverletzung nicht mehr da. Klar, ich denke oft daran, aber es ist irgendwie nicht so real wie es vorher war.
Nun warte ich auf einen Rückruf von der Klinik für einen Termin für das Gespräch.

Oh man, und heute ist mir so was Peinliches passiert Auch auf der Arbeit ist meine Stimmung gedrückt, aber ich versuche es so gut es geht zu verbergen, setze meine Lächeln- Maske auf und mache meist das, was man mir sagt. Und bin ich den Tränen nahe, atme ich auf dem Flur tief durch und kann mich wieder besinnen. Doch heute klappte es irgendwie nicht. Ständig kullerten die Tränen und auch eine "Erholung" auf dem Flur brachte kaum etwas. Ich wollte dann meinem Vorgesetzten sagen, was los ist (er weiß es noch nicht), doch ich war so außer mir, dass ich kaum sprechen konnte oder nur stotterte. Irgendwann konnte ich mich wenigstens so besinnen, dass ich ihm sagen konnte, was los ist, wie lange das so geht, dass ich in Behandlung bin und auch, dass ich eventuelle für 6 Wochen weg sein werde. Einerseits bin ich froh, dass er nun Bescheid weiß, aber andererseits ist es super peinlich, dass ich mich nicht beherrschen konnte

lg

[Marika]

Hey, lass dich mal drücken! Ich verstehe, dass es dir peinlich war, muss es aber echt nicht!!! Wenn du wüßtest, wieviele Menschen sogar in deinem engsten Umfeld ähnliches durchmachen, wärst du ziemlich überrascht! Denn gerade psych. Erkrankung sind extrem im Steigen und ganz weit verbreitet. Nur reden die meisten eben nicht darüber aus Scham, was aber im Endeffekt alles nur schlimmer macht. Gerade das wollen wir mit und durch "Schatten und Licht" ändern - wir wollen reden, wir wollen gehört und wahrgenommen werden und somit eine Gemeinschaft schaffen, die Halt und Kraft gibt!

Ich finde es toll, dass du deinem Chef Bescheid gesagt hast - jetzt ist es raus. Ewig sich "zusammen reißen" funktioniert bei psych. Erkrankungen einfach nicht, das bewirkt nur, dass es einem noch schlechter geht.

Sehr gut auch, dass dein AD erhöht wurde und du eine leichte Besserung merkst. Ich bin auch schon sehr gespannt, auf das Gespräch mit der Klinik.

Wie hat dein Chef denn reagiert?

[Annika]

Ich glaube, am Anfang hat er mich nicht so ernst genommen, weil er aus der Situation heraus dachte, ich würde heulen weil er mit mir "geschimpft" hat oder weil ich zugegeben habe, dass mir mein verhalten Leid tut. Es sah halt so aus, als würde ich wegen der Situation weinen, und das wiederum ist ja doch etwas lächerlich. Als ich dann aber erzählte, wie es mir geht, warum ich so bin usw. wechselte seine Reaktion auf Verständnis. Er sagte, er finde es gut, dass ich es sage, damit er da Bescheid weiß und ganz anders mit mir umgehen kann. Nach dem Gespräch durfte ich noch etwas alleine im Pausenraum bleiben.

Und irgendwie, als wenn es das Schicksal so wollte, habe ich kurz danach einen Anruf von der klinik erhalten, am kommenden Montag soll ich zur Vorstellung. Ich musste also nachfragen, ob ich für den Tag frei bekomme. Aber da mein Vorgesetzter ja nun eingeweiht ist, was das gar kein Problem

lg

[Marika]

Das hört sich gut an, du siehst dass es dir im Nachhinein gesehen geholfen hat, deinem Chef zu sagen, was los ist.

Sehr gut ist, dass du am MO nun den Termin hast. Ich drück dir dafür alle Daumen - erzähl dann unbedingt wie es war, ja!!!!

[Annika]

Hallo ihr Lieben,
kurze Rückmeldung. In 1- 5 Wochen werde ich erfahren, ob die Krankenkasse das übernimmt oder nicht. Aber es sieht sehr gut aus und zu großer Wahrscheinlichkeit kann ich noch dies Jahr hin. Oh das wäre so toll, wenn mir geholfen werden könnte, eine kleine Besserung würde schon viel ausmachen.

lg

[Annika]

Kurze Rückmeldung: Ende nächster Woche kann ich in die Klinik
Ist zwar blöd über Weihnachten und Silvester (vom 24. zum 25. darf ich nach Hause), aber ich bin trotzdem froh über die Zusage!

[engelchen2012]

hallo!

schön, dass es bald mit der klinik klappt. ich war zwar letztes jahr nicht über weihnachten und silvester in der klinik, aber mir ging es in der zeit zu hause sehr schlecht, ich hab also keine guten erinnerungen an letztes weihnachten, auch ohne klinik. dafür war ich über meinen geburtstag dort... und lieber jetzt in der klinik und gesund werden, dann kannst du nächstes weihnachten bestimmt wieder genießen!

lg