ein trauriges hallo

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LenaUndHannah

ein trauriges hallo

Beitrag von LenaUndHannah »

Also ich stell mich einfach mal vor! Ich bin morgen 30 jahre alt und habe vor 6 wochen meine tochter geboren!sie war ein wunsch kind...aber schnell kam die depression! Es hat alles mit plötzlichen zwangsgedanken begonnen...hatte immer angst meiner tochter etwas antun zu müssem!!! Ich weiss furchtbar!! Ich schäm mich sehr dafür...ich habe mir noch am selben tag hilfe bei einer therapeutin gesucht...mit ihrer begleitung gings ca 1-2 wochen ganz gut...war auch mit der kleinen alleine...dann gings bergab...mein kind wurde mur fremder und fremder...ich wollte einfach keine mutter sein..und immer diese gedanken ihr was tun zu müssen...also weiter zum pdychiater...laut ihm abstilln und sertralin..dann kamen die nicht enden wollenden weinanfälle.konnte keine sekunde mit meiner tochter alleine sein...und bekam auchvsuizid gedanken
Jetzt bin ich auf der psychiatrischen klinik..ohne meine tochter...bekomme medis seit 3 tagen...aber sie fehlt mir nicht!! Solange ich nicht an sie denke gehts besser.aber wenn ich an sie denke kommen due gedanken.und oft wünsche ich sie mir weg!! Das macht mich sooooo traurig und es macht mir solche angst!!! Ich habe angst sie nie zu mögen...oder das ich heim komm und ihr was tue.oder mir!!! Kennt das jemand in dem ausmass?? Ich hab angst sie abgeben zu müssen! Und meinen mann zu verlieren!
engelchen2012

Re: ein trauriges hallo

Beitrag von engelchen2012 »

hallo!

erst mal herzlich willkommen hier im forum!

ich verstehe deine situation nur zu gut!! ich war selbst 7 wochen in der klinik ohne meine tochter und vorallem die erste zeit hab ich sie null vermisst, die wochenend-besuche zu hause waren horror und ich war immer total froh, wenn ich sonntag wieder in die klinik "durfte". du bist nicht die einzige, die solche gedanken hat oder hatte. aber es wird besser, glaub mir! ich hab mich nach den 7 wochen wieder auf zu hause gefreut (aber wirklich erst so nach 5 1/2 wochen oder so), es ging mir zu hause relativ gut, sicher gab und gibt es immer wieder weniger gute tage. aber ich bin seit über einem halben jahr wieder zu hause und ich merke auch jetzt noch, dass es immer nochmal besser wird!

was du auf jeden fall brauchst, ist geduld. gib dir die zeit, die du brauchst, bis die medikamente ihre erste wirkung zeigen und bis es dir nach und nach besser geht. dann wirst auch du dich auf deine tochter freuen können!!

alles liebe, engelchen
strucki

Re: ein trauriges hallo

Beitrag von strucki »

Hallo,

Ich kann Dich auch sehr gut verstehen. Ich war auch 5 Woche ohne meine Tochter in der Klinik und dachte
Ich könnte sie nie mögen und jetzt liebe ich sie über alles.
Man stellt sich das Leben mit Kind ganz anders vor und es haut einen echt um.
Die Liebe muss sich auch erstmal entwickeln.
Aber Du wirst sehen, es wird von Tag zu Tag besser werden und Du wirst Deine Tochter lieben und eine ganz tolle Mutter sein!!!
Du hast Dir sehr schnell Hilfe geholt und das ist wirklich toll und ganz bald geht es Dir wieder gut. Meine Psychologin hat damals gesagt, dass es nur eine kurze Phase ist und genauso war es.
Ich wünsch Dir alles, alles Liebe und Gute.

LG
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Marika
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Re: ein trauriges hallo

Beitrag von Marika »

Ein liebes Hallo!

Ich kann dich auch zu 100 % verstehen. Auch ich habe das Grauen der Zwangsgedanken seinem Kind etwas anzutun, erleben müssen. Es war das schrecklichste was ich je erlebt habe. Wie bei dir ging es recht schnell - 5 Wochen nach der Geburt begannen die ZG ganz massiv, 2 Wochen versuchte ich es ohne Medikamente, aber der Absturz war dann sehr tief. Ich begann eine Psychotherapie und bekam anfangs 3 Medikamente in Höchstdosis. Da es meiner Familie mögich war, 24 Stunden bei mir zu sein, dazu engmaschige Besuche beim Psychiater sowie Hausbesuche vom Hausarzt, versuchten wir es ohne Klinik - und es hat dann auch geklappt. Trotzdem kenne ich auch diese Gefühle: Das Kind nicht zu vermissen, eine schlechte Mutter zu sein, enorme Schuld-und Schamgefühle.

Ich dachte phasenweise, dass ich nie mehr gesund werde, mein Kind abgeben muss und für immer "weggesperrt" gehöre. Nichts davon ist eingetroffen, im Gegenteil - ich bin gesund geworden und es geht mir heute besser als je zuvor in meinem Leben. Das deswegen, weil ich in der Therapie HINSCHAUEN musste, was in meinem Leben auch vorher schon irgendwie "schief lag", woher die ZG kommen, was sie bedeuten und ganz wichtig: Wie ich mit aktiven Übungen sie mir wieder abtrainieren kann. Dazu umfassende Aufklärung über die Erkrankung, die Wirkung der Medikmente und wie Zwangsgedanken entsehen, haben mir die Kraft gegeben am Zwang zu arbeiten. So verschwanden auch die Schuldgefühle und mehr und mehr kam die unendliche Liebe zu meinem Kind zum Vorschein.

Es wird wieder, das verspreche ich dir. Du bist noch am Anfang und da ist es ganz, ganz schwer und hart, ich weiß. Die Medikamente brauchen Zeit um ihre Wirkung zu entfalten. Was bekommst du genau?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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