Experiment Reduktion

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Marika
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Re: Experiment Reduktion

Beitrag von Marika »

Hey Süße,

kenne ich alles. Das sind jetzt erstmal Absetzsymptome. Die können wieder vergehen, aber wie lange das geht, kann man blöderweise nicht sagen. Du kannst jetzt in dieser heiklen Zeit aber versuchen dir viel Gutes zu tun:

- ganz viel schlafen
- gesund essen und trinken
- etwas Bewegung, Sport
- evlt. Bachblüten
- Entspannungsübungen, autogenes Training (CD gibts im Handel und sind super)

Diese Maßnahmen können dir helfen. Aber zögere nicht, wenn die Symptome zu heftig werden, wieder zu erhöhen. Es bringt dir rein gar nichts zu leiden, nur um des Gefühls willen eine niedrigere AD Dosis zu nehmen. Ich für mich muss akzeptieren, dass ich nicht unter 10 mg komme, meine Grunderkrankung erfordert diese Medikatin - ist halt Schicksal!
Aber immerhin habe ich die Möglichkeit auf ein gesundes und schönes Leben damit - vor 100 Jahren wäre ich irgendwo in einem Loch dahinvegetiert. Manchmal kann man Dinge nicht ändern oder erzwingen, aber man kann das beste daraus machen! :wink:

Nicht verzweifeln, du bist nicht alleine - quäl dich bitte nicht, o.k.?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
kadisha

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von kadisha »

ach marika, du bist einfach ein schatz! danke, dass du mir so schnell geantwortet hast

hatte vor paar tagen total den extremen migräneanfall, dachte auch ich muss mich gleich ergeben. na ja auf jeden fall hab ich heute wieder das gefühl, dass wieder ein anfall kommt. nichts ungewöhliches für mich, dass kurz nach einer atacke eine neue kommt. dennoch verängstlich es mich. mache mir Gedanken ob es wirklich die Migräne ist, halt typisch Hypochonder.... übel ist mir auch wieder. kann denn eine Reduktion auch Migräneatacken provozieren? beim erhöhen hatte ich ja ab und an Kopfweh, denke beim reduzieren könnte es auch sein oder?

die punkte, die du mir genannt hast, hatte ich mir auch vorher überlegt, hab sogar mich beim Sport angemeldet und trainiere jeden tag ca. 1,5 stunden, da es ja positiv gegen Depressionen wirkt.. achte auch auf meine Ernährung. gesund und nicht so kohlenhydratreich am abend etc
aber die bachblüten hatte ich vergessen. wie viele tropfen sollte ich davon nochmal nehmen und wie oft am tag?

denke auch, dass es die absetzsymptome sind, weil ich ja eigentlich weiß, dass diese zeitverzögert nach einigen Wochen auftreten, aber im Hinterkopf ist halt die angst. man möchte nie wieder so leiden.

du nimmst ja deine Tabletten wohl für immer. wie hast du dich damit abgefunden`? hast du nicht im Hinterkopf den Gedanken, dass du krank bist und sie brauchst, weil du ohne wieder die Beschwerden hättest´. fühlst du dich nicht irgendwie abhängig davon, was die ein " blödes" gefühl gibt? weiß nicht wie ich es beschreiben soll. hoffe du verstehst mich.

als du damals mal abgestzt hast, hattest du diese absetzsymptome auch so zeitverzögert und wie lange hielten sie bei dir in etwa an? ich hatte mir ja vorher schon vorgenommen erst wieder Neujahr bzw frühling zu reduzieren. aber ich hätte nicht gedacht, dass 2,5 mg schon so Probleme machen :cry:
kadisha

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von kadisha »

ps. habe grade gesehen, wie früh du den betrag verfasst hast! :!:

wieso warst du denn schon so früh wach???
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Marika
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Re: Experiment Reduktion

Beitrag von Marika »

Hallo Süße,

ja ich bin grad aufgewacht, weil ich auf WC mußte und mich hat sooo arg ein Kaffee angemacht, sodass ich mich mit diesem vor den Laptop gesetzt habe und dann deinen Beitrag gesehen habe. :wink: Hatte aber den ganzen Tag schon frei und am Nachmittag geschlafen, da hab ich dann in der Nacht wohl nicht mehr soviel gebraucht. Bin dann aber doch nochmal ins Bett gekrochen und hab 3 Stunden geschlafen, nachdem ich dir geantwortet habe... 8)

Zu deinen Fragen: Bei den BB hab ich immer 5x5 Tropfen pro Tag genommen, mache nehmen auch nur 4x4 - das ist aber im Grunde nicht so tragisch.

Ja - auch bei mir kommen die Absetzsymptome erst nach 2 Wochen so langsam zum tragen. Das war bisher immer so. Und das mit der Mirgräne habe ich tatsächlich haargenau so erlebt als ich mal auf sogar 0 reduziert habe: Seit Jahren hatte ich keinen Anfall mehr, aber da bekam ich einen der sich gewaschen hatte - genau das kann dir also auch als Absetzsymptom präsentiert werden.

In all diesen Jahren ist Cipralex für mich ein wahrer Freund geworden. Ein Freund, der mir hilft, dass ich trotz dieser Erkrankung gut und glücklich leben kann - wie schon gesagt, hätte das vor 100 Jahren gaaaanz anders ausgesehen. Wenn du das Wort "abhängig" benutzt - sieh es mal so: Wenn jemand gelähmt ist - ist er "abhängig" von seinem Rollstuhl, wenn jemand Bluthochdruck hast ist er "abhängig" von seinen Blutdrucktabletten, wenn jemand Diabetes hat ist er "abhängig" von seinem Insulin... usw. usw... Keiner von all diesen Menschen - inklusive uns hier - hat sich seine "Besonderheit" ausgesucht oder gewünscht - wir wurden vom Schicksal damit zwangsbeglückt - somit hast du 2 Möglichkeiten: entweder du haderst ewig und fragst "warum", oder aber du nimmst es an und machst das beste daraus. Für meine Logik ist es klar, mich für 2. zu entscheiden und damit fühle ich mich gesund und bezeichne mich auch so. Klar kann man sagen - die braucht Tabletten um "gesund" zu sein - aber ist das relevant und wichtig? Nein - denn einen Unterschied macht es für mich nicht - ich fühle mich gesund, ich lebe glücklich und zufrieden, ich LIEBE mein Leben und das trotz meiner Besonderheit. Das ist für mich ein Geschenk Gottes ... und ein bissl auch die Früchte meiner Arbeit an mir. :wink: Ganz viele Menschen auf dieser Welt müssen mit Krankheiten, Besonderheiten, Handicpas leben - und tun es jeden Tag ganz toll - fühlen sich dabei auch wirklich glücklich. Es kommt immer darauf an, was du daraus machst!

Die allermeiste Zeit vergesse ich tatsächlich, dass ich eine Grunderkrankung habe. Nur die morgendliche Tablette erinnert mich ganz kurz daran. Es macht mir gar nichts aus, sie zu nehmen - denn ich kann mein Schicksal nunmal in diesem Leben nicht ändern - aber ich kann es annehmen. Und mein Freund "Cipralex" hilft mir dabei. Nochmal zum vergleich: Hätte ich vor 100 Jahren gelebt - wäre ich wahrscheinlich gar nicht mehr am leben.... :idea: Und heute ist die Forschung soweit, dass auch wir glücklich sein können und genießen dürfen. Das ist das Positive daran und ich habe eines in der Therapie gelernt: Ich sehe jetzt fast immer zuerst das Positive und das wiegt das Negative in den meisten Fällen auf! :-)
Liebe Grüße von
Marika

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kadisha

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von kadisha »

sag mal marika, kann man beim reduzieren eigentlich auch arge körperliche Beschwerden haben? mir ist seit tagen total übel, hab das gefühl ich muss mich übergeben, durchfall etc. und es kommt immer in schüben. kann das sein

bin echt frustriert, hab echt keine lust mehr
kadisha

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von kadisha »

oder ist das magen darm. mein kleiner war anfang der Woche krank mit magen darm. mein durchfall ist wie wasser, sorry, und ich glaub ich muss gleich spucken, mir geht es echt dreckig. absetzsymptome oder magen darm :cry:
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Marika
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Re: Experiment Reduktion

Beitrag von Marika »

Schwierig - aber in dem Ausmaß denke ich, dass du dich bei deinem Kleinen angesteckt hast.

Aber auch körperliche Symptome gerade Magen-Darm können beim reduzieren vorkommen. Nur so heftig wie du es beschreibst tippe ich jetzt eher auf die Ansteckung bei deinem Kleinen.
Liebe Grüße von
Marika

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kadisha

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von kadisha »

danke meine liebe!!

sag mal wie lange dauern denn absetzbeschwerden im "Normalfall"???

werde jetzt die Dosis auch bis frühling halten, im winter zu reduzieren ist ja nicht empfehlenswert. werde mir dann versuchen die tropfen zu holen, hoffe mein Arzt stellt sich da nicht so an..

nochmal zu deinem vorherigen beitrag, du hast mit dem was du schreibst zu 100% recht. wäre ich 100 jahre eher geboren und hätte diese Erkrankung, wäre ich nicht mehr am leben :!: ich danke Gott, dass es diese Möglichkeit gibt, dass er uns von dieser hölle befreit. in meinem kopf hat sich nur dieser gedanke verankert: Tabletten nehmen gleich krank. das ist der mist. ich fühle mich zwar gesund aber im Hinterkopf habe ich immer den Gedanken, du fühlst dich zwar gesund aber du bist es nicht, da du ohne Tabletten dich schlecht fühlen würdest. weisst du wie ich meine?

danke, dass du da bist!!!! ganz dicke, fette umarmumg!!! :-)
engelchen2012

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von engelchen2012 »

ich hätte da mal eine frage zu den bachblüten: welche nehmt ihr denn da? kann man sowas pauschal sagen oder sollte man sich da bei jemandem erkundigen, der damit erfahrung hat, also heilpraktiker oder so?
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Marika
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Re: Experiment Reduktion

Beitrag von Marika »

@engelchen: Pauschal kann man das wie bei allen Alternativen Methoden nicht sagen. Bachblüten machen da keine Ausnahme, auch hier soll die Mischung der Büten ganz individuell auf dich abgestimmt sein. Man kann natürlich zu einer Fachperson gehen und sich berarten lassen - bei mir war das meine Nachsorgehebamme. Doch sehr schnell habe ich mir dann selber Bücher geholt, "studiert" und mir alle BB-Essenzen gekauft. Aus diesen Originalessenzen stellt man dann die ganz individuelle Mischung für jeden zusammen - ich habe es zu meinem Hobby gemacht - mische als für andere auch. :wink: Du kannst mir gerne mal deine Symptome schildern, ich helf dir dann gerne, was für dich in Frage kommt!

@kadisha: Umarmung zurück, Süße! :D Ich verstehe was du meinst - wir fühlen uns mit den Tabletten manchmal "fehlerhaft" - ist das das richtige Wort dafür? Könnte das evlt. auch im weitesten Sinne mit unserer Krankheit zusammen hängen, die wiederrum u.a. durch genau dieses Streben nach Perfektion zustande gekommen ist? Ich meine, ja! Mit meinem Psychiater hatte ich mal genau dieses Gespräch - ich sagte: Mein Ziel ist es, gesund zu werden, gesund bin ich nur ohne Tabletten. Er sagte mir seine Ansicht: "Was bedeutet Gesund sein? Das liegt im Auge des Betrachters bzw. des Betoffenen! Man kann sagen - ich bin gesund ohne Tabletten, genau so kann man sagen ich bin gesund MIT Tabletten. Das Endergebniss ist das selbe: Lebensfreude, Glück, Selbstliebe, Lebensqualität - und auf das Ergebnis kommt es doch schlußendlich an!" Lange habe ich über dieses Gespräch nachgedacht damals, Wochen, Monate - dabei hat sich dieses Erläuterung in mir als "richtig für mich" entwickelt was glaubst du was ich dafür bekam? Genau: Lebensfreude, Glück, Selbstliebe, Lebensqualität - und das ist weit mehr, als viele Menschen in meinem Umfeld haben, aber KEINE Tabletten nehmen! :idea: Für mich fühlt es sich also heute nicht mehr als "fehlerhaft" an, sondern als "BESONDERS" - und das meine ich in vollem Ernst und mit voller Überzeugung. Mein Mann übrigens - sieht das heute ebenfalls haargenau so - und der war vor 8 Jahren noch ein 100 % Gegner von Psychopharmaka! :idea: Aber an mir - am lebenden Beispiel so zu sagen - hat er gesehen, dass seine Vorurteile die in der Gesellschaft immer noch weit verbreitet sind, NICHT STIMMEN!!! Und diese Vorurteile sind es doch auch zu einem ganz großen Teil, die uns dieses Gefühl vermitteln: Ich bin fehlerhaft - man sieht mich komisch an, wenn ich sage ich brauche Psychopharmaka.

Mich sieht heute niemand mehr komisch an, vielleicht intressiert, wenn ich es das erste Mal erwähne. Dann kann schon mal eine gesammte Runde die Konversation unterbrechen, wenn ich mich oute - das mach ich natürlich nur, wenn Depressionen usw. gerade Thema sind. Oft schon haben sich dann alle Gesichter zu mir gewandt, aber mehr erstaunt und eben interessiert. Ich kann damit aber auch sehr offen und selbstbewußt umgehen - das macht bestimmt sehr viel aus. Die meisten können es auch nicht glauben, dass ICH Psychopharmaka nehmen muss - ich mach anscheinend auf Außenstehende einen anderen Eindruck! :wink: Daher wollen sie dann auch mehr davon hören - sich quasi informieren. Es gibt nur 2 Menschen in meinem ganz nahen Umfeld, die Psychopharmaka eher ablehnen und sich dafür "schämen" würden... diese 2 stehen mir sehr nahe und ich liebe sie sehr - sie mich auch und ihre echte Meinung würden sie aus Respekt mir gegenüber nie zugeben, habe ich aber schon über andere eben erfahren. Doch das Ironische dabei ist: eine der beiden hat immer wieder depressive Episoden, gesteht es sich aber nicht ein, die andere ist sehr unglücklich in ihrer Beziehung, zwingt sich aber nach außen "heile Welt" zu spielen, leidet oft an Schlafstörungen und Angstattacken.
Da fällt mir noch jemand, ein der gegen AD´s war - ein ehemaliger Schulfreund von mir. Er litt an starken Depressionen, Angstattacken. Er war ein bildschöner Mann, sogar zeitweise Model, hatte eine Frau, 2 süße Kinder. Er setzte die Tabletten eigenmächtig immer wieder ab, sagte sogar mir ich solle das auch tun, es sei "Teufelszeug". Er hat sich vor nunmehr 3 Jahren umgebracht. :cry: Er könnte heute noch leben... so wie ich, so wie wir alle hier...

Gehts dir wieder besser mit dem Magen? Hast du Dosis jetzt eigentlich wieder erhöht? Sorry für den emotionalen Ausbruch oben... :wink:

Ach ja: Meist sagt man, dass Absetzsymptome ein "paar Wochen" andauern können. Aber leider kann es "auch länger" sein :? Was auch immer das heißt, wird in meinem Beipackzettel natürlich nicht erläutert. Für mich heißt das schlicht und einfach: Keiner weiß es genau! :shock:
Liebe Grüße von
Marika

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kadisha

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von kadisha »

hallo marika!

das ist ja echt ein zufall, dass ihr das auch bei deinem Therapeuten beredet habt. ich denke jede ppd, bzw depressionserkrankte stellt sich im lauf ihres lebens diese frage. im Endeffekt stimmt es schon, es kommt auf das Ergebnis an. viele meiner bekannten können es auch kaum glauben, wenn ich mich oute, sehe dann immer ganz große augen. nach außen wirkt man halt immer ganz anders, man sieht diese erkankung einem oft nicht an.

das mit deinem Schulfreund ist echt tragisch. ich denke, ohne mir ein urteil bilden zu wollen, gar zu können, dass er die deprission einfach nicht aushielt. wobei er mit Tabletten wahrscheinlich keine Beschwerden hätte. darf ich fragen warum er die Tabletten abgesetzt hat? haben sie ihm nicht geholfen? ich hoffe seiner Familie und kindern geht es den umständen entsprechend gut.

meinem magen geht es ok. heute morgen beim Sport dachte aber ich pack es nicht, da es mir halt so komisch ging, morgentief?? habe es dann aber durchgezogen und es wurde besser.

habe in der packungsbeilage gelesen wie lange denn absetzsymptome halten können. dort steht 2 Wochen oder auch 2 bis 3 Monate oder länger. na das nenn ich mal eine tolle Beschreibung!!! also theoretisch unendlich oder wie?? man, man...

hab auch eine seite gefunden, die mich bissel aufgemunter hat wenn es um dann absetzen geht, dass diese magenprobleme, Kopfweh etc normal sind. schau mal hier :

http://www.mraz.de/Qualitatszirkel/Anti ... setzen.pdf

glg
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Marika
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Re: Experiment Reduktion

Beitrag von Marika »

Hallöle,

ja - mein Schulfreund - es ist unendlich tragisch. Er sagte immer, die Medis würden ihn dämpfen, er habe Angst man wolle ihn "ruhig stellen" und "wegschließen" und das die Psychiater und die Medikamente alle zusammen nur "Teufelszeug" wären und schlechtes brächten. Ich habe ihn damals hin und wieder in der Stadt getroffen, manchmal ging es ihm besser - aber immer dann nahm er gerade wieder seine Medikamente - bis er sie wieder weg ließ. Als letztes sagte er zu mir, ich würde schon noch sehen, wohin mich dieses Teufelszeug bringen würde... Wohin sie ihn nicht gebracht haben, mußte ich dann leider einige Wochen später in der Zeitung lesen. Aber das ist seine Geschichte, sie hat mit uns nur bedingt zu tun - wenn es um das Thema "Psychopharmaka" geht. Jeder Fall ist anders, jeder Mensch ebenso und auch wie die Medis anschlagen.
Seine Familie hat sich jetzt 3 Jahre danach vom Schock erhohlt - sein Sohn ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten - seine Tochter zuckersüß und seine Frau hat seit kurzem wieder einen Partner. Es geht also aufwärts - Gott sei Dank!

Deine Symptome im Moment sind völlig normal, wenn man sie im Rahmen deiner Reduktion sieht. Im günstigsten Fall lassen sie nach. Wenn nicht, weißt du eh, was du zu tun hast. :wink:
Liebe Grüße von
Marika

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kadisha

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von kadisha »

ja ich warte erstmal ab, kann ja nichts anderes machen.
will es ja versuchen, aber wie auch immer, sollte es nicht besser werden, dann weiß ich natürlich was zu tun ist und werde auch nicht zögern. mein befinden schwankt im Moment über den tag verteilt stark.. mal denke ich, ich pack es nicht, dann geht es wieder und ich bin voller Zuversicht. ein auf und ab :cry:

denke 3-4 Wochen zeit werde ich mir schon geben, denke da sollte das schlimmste überstanden sein, was meinst du?

wie hast du eigentlich "gemerkt" das es ohne ad bei dir nicht geht? du warst ja auch eine Zeitlang auf 0mg oder?

magst du nochmal erzählen? :-)

glg
Leuchtkäfer

Re: Experiment Reduktion

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo kadisha,

ich will Dir auch Mut machen, daß alles noch ein bißchen Zeit braucht, Du machst das prima.
Du fragtest, wie Marika wußte, daß es nicht geht mit 0mg.

Ich kann ja mal sagen, wie das bei mir war: Ich hatte schon bei 5mg so ein wages Instabilitätsgefühl, habe das aber ignoriert und wollte es nicht wahrhaben.
Bei 0 war ich dann ja auch nur 5 Monate. Also, die ganz normalen Dinge des Alltags, vor allem die Organisation fielen mir wieder schwerer. Ich habe wieder gedacht , alles ist zu viel für mich (Organisation mit Kind, Beruf, privat), obwohl definitiv die Anforderungen nicht mehr geworden waren.
Dann haben mich Unverhorgesehe Dinge wieder mehr aus de rBahn geworfen, es war wieder eine Katastrophe, wenn ich keine Butter für Waffelnbacken da hatte.
Vor der Depression war so etwas kein Problem für mich, danach schon, ich mochte nicht-Planbares nicht mehr.
Dann kam wieder der schlechtere Schlaf, da war mir alles klar.

Beim 2. Mal konnte ich Absetzsymptome ganz gut von den Symptomen einer erneuten Depression unterscheiden. Die Absetzsymptome waren mal einen Tag schlimmer, einen etwas beser und kamen immer verzögert. Bei dem Rückfall war es so ein fieses Grundgefühl ganz tief drinnen.

Ich bin diesmal mit den Tropfen übrigens sehr gut zurecht gekommen, ich drücke Dir die Daumen, daß es bei Dir im Frühjahr auch so geht.

Vielleicht bald mal mehr, aber ich bin echt so ein visueller Typ und ein Gewohnheitsmensch, daß mich das Layout immer noch abschreckt.

Grüße von Leuchtkäfer
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Re: Experiment Reduktion

Beitrag von Marika »

Hallo,

bei mir wars eigentich genau gleich wie bei Leuchkäfer. Ein echter Rückfall hat so ein ganz schreckliches Grundgefühl des "ich schaffe das alles nicht". Auch ich wollte es lange nicht wahrhaben. Dann begann das grundlose Weinen, Albträume, wieder leichte ZG, immer mehr Ängste vor allem und jedem. Weniger und weniger Essen, immer öfter das Gefühl "unter eine Käseglocke" zu sitzen und nicht richtig bei den anderen zu sein.

Zusammengefasst: Es ging mir von Tag zu Tag schlechter - es war ein deutlicher Abwärtstrend zu bemerken.

3-4 Wochen klingen nicht schlecht. Sollte es in dieser Zeit aber immer schlechter gehen, überleg dir ob es das wert ist. Dann doch lieber später mit den Tropfen wie Leuchtkäfer sagt probieren!

Ich drück die Daumen!
Liebe Grüße von
Marika

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