Hallo,
ich finde es sehr gut, dass du Pläne macht und dass du jetzt auch gesehen, was sich bereits zum besseren gewandelt hat. Das ist sehr wichtig und ein Zeichen, dass du auf dem richtigen Weg bist. Sich am Negativen viel mehr aufzuhalten ist eine menschl. Gewohnheit, die wir in uns tragen - wie gesagt mit Übungen kann man das umkehren: Glückstagebuch!!!
Deine Therapie fängt wieder an, die Erhöhung des AD´s ist nicht so lange her, es braucht möglicherweise einfach noch Zeit! Du siehst, dass die Richtung ansich stimmt -viele Dinge kannst du wieder tun. Lass dich daher von diesem Tief nicht aus dem Konzept bringen. Ich hatte viele Tiefs - ein ganzes Jahr lang, aber jedes Tief (so grausam es auch war) hat mir dennoch immer eine neue Erkenntnis gebracht.
Was mir effektiv geholfen hat... - es ist ein Mix aus den verschiedensten Dingen. Ein ganz großer Faktor war das Antidepressiva, ein weiterer wichtiger meine Therapie. Daneben das Forum hier, Alternativ Medizin (Bachblüten, TCM, Kinesiologie). Was mir auch sehr geholfen hat, war das schreiben hier im Forum und dann später auch die "Tipps" geben. Denn das war wie eine weiterführende Selbstherapie für mich, da ich mich dadurch auch ständig selbst reflektieren mußte. Ähnlich wie wenn jemand zur Verarbeitung seines Erlebten ein Buch schreibt. Ich hatte unter dem Schreiben mit den Frauen hier sehr viele A-Ha - Erlebnisse, die mich ständig wieder einige Schritte weiter gebracht haben. So kam ich zu dem Punkt, an dem ich meine Krankheit annehmen konnte, mich trotz ihr anfing selbst zu lieben - das aller erste Mal in meinem Leben!!!! Ich sprach über diese Krankheit und machte sie zu meiner Passion - ich beschloß und fühlte ganz stark, dass ich anderen Frauen die das selbe erleben wie ich helfen wollte und konnte. Mein Psychiater wurde mein "Fachkollege" wie er selber mal scherzhafte sagte, als ich wieder gesund war. Er weiß von meiner Arbeit hier und ich bekomme jederzeit Med. Infos, wenn ich sie brauche.
Meine PPD ist vorüber, aber es ist aus ihr eine eine chronische Depression geworden. Das heißt: Ich muss mein Leben lang mein AD nehmen, um gesund zu bleiben. Das tue ich seit 8,5 Jahren und habe Null Symptome. Ich konnte in dieser Zeit von 3 Medikamenten in Höchstdosis auf nur noch 1 AD reduzieren - und das in minimal Dosis!!!! Das ist für mich ein Wahnsinns Erfolg... ich war mein Leben lang schon latent depressiv, aber zuwenig um es als Krankheit zu erkennen. Mit der Geburt meines Sohnes brach alles auf... Heute gesehen war das ein Segen, denn ich wurde gezwungen hin zu schauen. Zu schauen: Warum liebe ich mich nicht, warum zweifle ich ständig an mir, warum traue ich mir nichts zu, warum mache ich mir ständig vor anderen klein, warum denke ich ich sei hässlich, warum denke ich ständig ich sei zu dick..... usw. usw..... So habe ich 32 Jahre lang gelebt.... mit ständigen Zweifeln, Ängsten usw... Dann wurde ich Mutter, bekam die PPD und plötzlich dadurch auch die große Chance in der Therapie HIN ZU SCHAUEN - woher kommt das alles? 32 Jahre lang hatte ich diese innere Stimme, dieses ständige Wimmern meiner Seele ignoriert - aber ab der Geburt - dem einschneidensten Ereigniss dass eine Frau haben kann, wurde diese Stimme endlich so laut, dass ich keine Wahl mehr hatte. Und das ist gut so, das hat mich schlußendlich auf den Weg zu meinem ganz eigenen Gesund Sein geführt - auch mit AD - ich bin gesund, habe keine Symptome, vergesse meine Krankheit die meiste Zeit. Und dafür bin ich sooo sehr dankbar!
So, dass war jetzt wieder mal ein fast zu leidenschaftlicher Vortrag...

Aber auch heute noch, nach so langer Zeit reißt mich dieses Thema manchmal mit... und das ist gut so!!!