Bin neu hier und hoffe auf etwas Autausch

[feivel78]

Hallo zusammen,
ich bin 35 und Mutter eines 9 Wochen alten Jungen. Eigentlich müßte ich der glücklichste Mensch auf Erden sein,aber leider ist es genau umgekehrt. Ich bin fast jeden Tag nur am weinen und bereu je schwanger geworden zu sein-so sehr fehlt mir mein altes Leben..... Ich schäme mich das so zu sagen, abe ich hätte ich das alles vorher gewußt, wäre ich nie schwanger geowrden
Ich bzw wir haben uns das Kind so sehr gewünscht und jetzt würde ich am liebsten abhauen und nie mehr Nachhause kommen. Mein Mann sagt das geht wiede vorbei. Eigentlich sagt das jeder, aber wann geht das vorbei?!?!?!?
Ich bekomme viel unterstützung von meinem Mann und meinen Eltern, aber tortzdem bin ich unglücklich. Ich beneide jeden der mir auf der Straße entgegen kommt. Ich weiß das hört sich total blöd an-aber mir feheln die ruhigen Abende mit meinem Mann, mir fehlt mein geregeltes Leben und was ich nie für möglich gehalten hätte, mir fehlt meine Arbeit....
Geht das wirklich vorbei-diese sch... Gedanken?!
Bin ich alleine oder geht es noch jemandem so?!

[Sheego]

Hallo feivel78,

na ja....ich würde mal behaupten...hier geht es JEDEM so! Deshalb bist Du hier genau richtig!

So wie Dir ging es mir vor 8 Jahren auch. Mein Sohn war gerade mal 2 Tage alt, als ich schwere Wochenbettdepressionen bekam. Von dem Tag an wollte ich mein Kind nicht mehr haben. Wollte am liebsten nicht mehr nach Hause gehen, wo dieses Kind auch war. Ich wollte auch wieder arbeiten. Mein altes Leben wieder. Ich bereute auch, schwanger geworden zu sein. Ich hatte exakt dieselben Gedanken wie Du. Und die haben gaaaaanz viele hier.

Wichtig ist, dass Du Dir jetzt möglichst schnell professionelle Hilfe holst. Du brauchst unbedingt einen Psychiater, der Dir ggf. unterstützend Antidepressiva verschreibt und einen Psychologen, bei dem Du eine Therapie beginnen kannst. Denn ohne diese Hilfe wirst Du es schwer haben, da wieder herauszukommen.

Und bitte....erschrick nicht bei dem Gedanken, dass Du wohl Antidepressiva nehmen musst. Diese Tabletten können Dich u.a. aus dieser Hölle wieder herausholen. Das ist ganz wichtig neben einer Therapie.

Um Dir schon einmal Mut zu machen kann ich Dir zumindest versichern, dass Wochenbettdepressionen, wie Du sie jetzt hast, zu 100% heilbar sind. Irgendwann ist jeder wieder durch damit. Du auch. Und dann wirst Du Dich über Deinen kleinen Sonnenschein freuen können. Auch wenn es jetzt komplett anders aussieht.

Dieses Forum hier wird Dir sicherlich helfen können, zum einen mehr über Deine Krankheit zu erfahren und Du wirst Dir hier auch zum anderen viele Tipps holen können. Und oftmals braucht man einfach nur ein paar liebe Worte, um den herum zu bekommen.

Fühl Dich lieb gedrückt

Sheego

[feivel78]

Hallo sheego,
Vielen dank fur deine antwort. Ich scheue mich ehrlich gesagt zum therapeuten zu gehen. Ich denke ich bekomm das auch alleine hin...... ich nehme von meinem heilpraktiker tropfen , die ab und zu auch mal wirkung zeigen.
Ich hab einfach nur angst mit dem kleinen alleine zu sein , bin standig bei meiner mutter.....Vielleicht wird auch alles besser wenn diese Blähungen wieder aufhoren oder es endlich fruhling wird. Ach ich hab keine ahnung. Bin allerdings sehr froh mich hier austuaschen zu konnen

Lg feivel

[Sheego]

Ich möchte Dir ungern die Illusion rauben...aber so wie Du es beschreibst, hört es sich nach einer handfesten Wochenbettdepression an. Da werden die Tropfen vom Heilpraktiker allein wahrscheinlich nicht ausreichen. Warum scheust Du Dich denn davor, zu einem Therapeuten zu gehen?

Du siehst ja, dass Deine Angst, mit dem Kleinen alleine zu sein, nicht "normal" ist. Auch Deine Traurigkeit, der Wunsch nach Deinem alten Leben usw...alles Symptome einer Wochenbettdepression. Meine Mutter war damals auch täglich bei mir und hat mir meinen Kleinen abgenommen. Alleine hätte ich es niemals geschafft. Ich wollte ihn ja nicht. War von Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit etc. geprägt. Wenn Dein Kleiner gerade unter Blähungen leidet und wahrscheinlich viel weint deswegen, lässt einen das natürlich noch mehr verzweifeln und man fühlt sich schlicht überfordert. Der kommende Frühling wird sicherlich Deine Stimmung etwas verbessern können....aber leider ist der Frühling keine ausreichende Therapie einer solchen Depression.

Am besten, Du liest Dich vielleicht einmal ein wenig durch das Forum und findest Dich vielleicht in der einen oder anderen Geschichte wieder. Dann wirst Du sehen, wie wichtig die richtigen Maßnahmen sind, um diese Krankheit in den Griff zu bekommen. Und je eher Du mit allem loslegst, desto schneller kann Dir geholfen werden.

Aber ich will Dich jetzt keineswegs unter Druck setzen. Komm erst mal hier an....stöbere Dich hier in Ruhe durch....und triff dann irgendwann Entscheidungen für Dich. Du wirst schon das Richtige tun.

Auf jeden Fall bist Du hier unter Gleichgesinnten und es sind alles Frauen hier, die Dich verstehen. Das ist schon mal wichtig und schön. Hier kannst Du Dein Herz ausschütten.

Ganz lieben Gruß

Sheego

[Stella]

Hallo Feivel,

ich bin auhc derselben Meinung wie Sheego. Ich denke du hast eine Wochenbettdepression. Bei mir war es vor 4 Jahren auch genauso. Symptome: nicht freuen, kein Hunger, Angst allein zu sein, Schlafstörungen..

es fing mit einem Symptom an und steigerte sich immer mehr zu mehr Symptomen!! Erst nach 17 Tagen hat die Hebamme reagiert. Und ich habe mich dann selbst ins KH eingewiesen. Nach 3 Monaten war ich wieder gesund bzw. ging es mir wieder gut. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis man bei mir das richtige Medikament gefunden hatte. Man denkt wirklich man ist verrückt, man erkennt sich nicht wieder.

Keine Angst vor Medikamenten und Therapie, heisst nicht gleich man ist verrückt, ehrlich gesagt gab es bei mir nie wirklich was zu therapieren ....ich habe erst vor zwei Jahren eine Therapie angefangen, da ich aufgrund von Stress und frühzeitiger Medikamentenabsetzungen einen Rückfall hatte. Dann erst dachte ich ok, vielleicht solltest du jetzt auch mal an so was wie Therapeuten glauben. Ich sitze oft noch in der Stunde und denke...das hattest du doch alles selbst schonmal im Studium gehört!!! Musste auch Psychologie als Modul studieren...naja aber jedenfalls habe ich gelernt besser auf mich zu achten und mir Entspannungsphasen zu gönnen. Vor meinem Sohn hab ich echt alles geschafft, Prüfungen Hochschwanger, Referendariat und am Wochenende Samstag noch bei Peek&Cloppenburg stehen. Nach der Geburt war oder ist alles anders--was die Leistungsfähigkeit betrifft. Ich wollte mir das nie eingestehen, dass ein Kind doch schon ganz schön anstrengend ist.

Momentan bin ich in der 35. SSW und ohne Medikamente schwanger und habe die Zeit auch gut überstanden. Hoffe jetzt beim 2. Kind alles geniessen zu können und falls nicht hilft mir das Forum und AD´s.

Das Leben wird wieder so wie es war, bzw. besser den du warst schon einmal in der Hölle und lernst danach wieder das Leben zu schätzen. Wer so etwas nicht erlebt hat wird es nie verstehen oder kann sich da hineinversetzen auch ---kein Therapeut---am besten sind die Therapeuten, die selbst schonmal eine Depression oder PPD erlebt haben.

Alles Gute

Stella

[herbstlicht]

Ich kann dich sooo gut verstehen. Jeden Tag seit der Geburt denke ich bisher: Könnt ich die Zeit bloß zurückdrehen und alles rückgängig machen, wäre ich nie schwanger geworden, hätte ich nur abgetrieben.. dann würde ich mich jetzt von meinem Partner trennen. Es ist ein Jahr und ein paar Wochen her, da hatte ich endlich den Entschluss gefasst, mich von ihm trennen zu wollen ...in den Tagen schmollte er rum, ging ich zum Fa und erfuhr, dass ich schwanger war, sagte es ihm sofort, er reagierte ganz positiv. Leider hatte ich danach wieder geglaubt, er würde sich bessern, denn er machte erst den Anschein. Aber er ist leider ein Alkoholiker.

Jetzt sitze ich hier mit Kind, gefangen in meiner Wohnung, die eigentlich nur ein Zimmer, ein Verließ ist. Sehne mich nach alten Zeiten zurück. Frei entscheiden zu können, was man grad tun möchte, was war das noch mal.

Neulich saß ich mitten in einem Gespräch zwischen zwei männlichen Arbeitskollegen. Der ältere 50 fragte den jüngeren (Anfang 20), ob er Kinder haben wolle. Der jüngere war sich noch unschlüssig. Der ältere meinte, er sei so froh, sich immer so vehement gegen Kinder entschieden zu haben. Eine Ehe sei zwar dadurch zwar gescheitert, die Frau danach sei ihm auch abgehauen, obwohl sie schon zwei Kinder hatte, aber er wollte ihr kein drittes schenken. Die Freiheit ohne Kinder zu sein, die hätte er gegen keine Frau der Welt eintauschen wollen. Ich hörte nur zu und sagte kein Wort.

[Shanjana]

Hallo mir geht es im Moment ganz genau so! Habe vor 5 Monaten Zwillinge bekommen und jeden Tag weine ich um mein altes Leben. Ich kann nichts mehr schön finden. Fühle mich wie in einem Gefängnis. Möchte auch oft am liebsten davon laufen und male mir aus, wie ich ein neues Leben anfangen könnte. Möchte wenn ich kurz einkaufen bin, am liebsten nicht mehr nach Hause zurück. Nicht falsch verstehen ich behandle meine kleinen gut, aber ich komme einfach nicht zurecht. Wann hört das auf? Es sind nun schon 5 Monate das es mir so geht. Bald kann ich nicht mehr. Und jedem muss man die glückliche Mutter vorspielen. Mein Mann weiss wie es mir geht...er sagt nur du wolltest Mutter werden, da musst du jetzt durch! Ich bin froh das ich nicht die einzige bin der es so geht. Denke immer mit mir stimmt etwas gewaltig nicht. Lg, Shanjana

[Sonnenscheinchen]

Hallo,
ich kann euch nur raten geht zum Arzt, am besten gleich mal zum Hausarzt......... HEUTE NOCH........ Es gibt Hilfe ihr müsst nicht so leiden, dass alles geht vorbei mit zum Teil Antidepressivum und Therapie, aber es geht vorbei. Und dann könnt ihr das Leben wieder voll genießen mit euren Kleinen . Ihr müsst euch helfen lassen.

LG Sonnenscheinchen