PPD ohne Medikamente überwinden

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@nne

PPD ohne Medikamente überwinden

Beitrag von @nne »

Hallo ihr lieben.

Ich leide seit 09/2013 unter PPD mit ganz schlimmen Panikattacken und so. Bisher habe ich keine Medikamente genommen. Mein Hausarzt war der Meinung dass das von alleine wieder weg geht. Meine Frauenärztin war mir auch keine Hilfe. Meine Hebamme hat mir dann einen Termin bei einer Psychotherapeutin beschafft. Seit Januar gehen ich alle 2 Woche da hin.

Es ging mir seit Januar auch wieder deutlich besser. Von Woche zu Woche immer etwas mehr. Jetzt habe ich etwas Stress und wenig Schlaf und merke, dass es mir von Tag zu Tag wieder schlechter geht. Die Panikattacken kommen zurück und ich habe Angst verrückt zu werden....Brauche ich evtl doch Medikamente oder kann man es ajch ohne schaffen? Bin ich vieleicht auch zu ungeduldig? Ich habe doch tatsächlich gedscht ich bin darüber hinweg und es kommt nicht wieder :roll:

Wäre froh über evtl. Erfahrungsaustausch.

Ganz liebe Grüße
Mamasusi

Re: PPD ohne Medikamente überwinden

Beitrag von Mamasusi »

Liebe Anne,
das Gefühl verrückt zu werden kenne ich auch sehr gut und auch die Angst, dass es niemals wieder gut wird. Ich habe Dir eben eine PN geschickt.

Liebe Grüße
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Marika
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Re: PPD ohne Medikamente überwinden

Beitrag von Marika »

Hallo,

zuerst mal ist es ganz oft so, dass bei Stress die Symptome wieder aufflammen - es ist so zu sagen ein Warnsystem des Körpers der schreit: Du machst zu viel, das pack ich nicht, schalte runter!!! Diese Stimme solltest du wahrnehmen und wirklich langsamer machen. Auch die, die Medis nehmen, haben solche Rückschläge sehr oft. Es ist ein Zeichen, dass dein Nervensystem noch sehr empfindlich und sensibel reagiert.

Versuch dir gutes zu tun, Entspannungsübungen, Meditation - lernst du so was in deiner Therapie?

Ob es ohne Medikament geht? Möglich ist immer alles, dazu brauchst aber mind. eine sehr, sehr gute Therapie. Und etwas ungeduldig bist du... :wink: Bei mir hat es ein Jahr (mit AD) gedauert, bis ich sagen konnte, ich bin recht gut stabil. Diese Erkrankung ist kein Schnupfen, der nach 2 Wochen ausgestanden ist, hier geht es um sehr, sehr, sehr viel mehr!!!!!

Du musst lernen, behutsam, achtsam und liebevoll mit dir um zugehen und die Signale der Überlastung von Körper und Seele wahrnehmen. Hege und pflege sie!!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
@nne

Re: PPD ohne Medikamente überwinden

Beitrag von @nne »

Hallo ihr lieben.

Ja ich bin wahrscheinlich wirklich etwas ungeduldig. :roll:
Mir ging es einfach so gut dass ich dachte es wäre so gut wie vorbei.

Bei meiner Therapie lerne ich überhaupt garnichts. Ich komme mit meiner Therapeutin gut klar aber auf meine Panikattacken ist Sie bisher kein bisschen eingegangen. Sie redet mit mir über die Vergangenheit und holt alte Emotionen hoch. Aber wie ich mit denen klar kommen soll sagt sie mir nicht.
Also nach der Therapie geht es mir immer zwei Tage schlecht. (Kopfschmerzen, rasende Gedanken...)

Ich glaube so werde ich nie Gesund :cry:
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Marika
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Re: PPD ohne Medikamente überwinden

Beitrag von Marika »

Wichtig wäre, dass du lernst, mit den Panikattacken um zu gehen. Deine Thera scheint tiefenpsychologisch zu arbeiten, was ja nicht falsch ist. Daneben gibt es noch die Verhaltenstherapie, in der du lernst mit Ängsten, Panikattacken usw. umzugehen, damit diese weniger werden. Du lernst quasi sie zu "verlernen".

Es gibt auch viele Sachbücher dazu, das könnte dir erst mal auch weiter helfen. Man kann sich bis zu einem gewissen Grad auch vieles selber beibringen, aber halt nicht alles.

Frag sie doch einfach mal, ob sie Verhaltenstherapeutisch auch was anbietet, ansonsten kannst du dich immer noch umschauen, ob du jemanden geeigneten findest.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
@nne

Re: PPD ohne Medikamente überwinden

Beitrag von @nne »

Hallo Marika.

Ich habe schon zwei Sachbücher in meinem Regal stehen. Ich habe auch schon viel selber geschafft. Anfang des Jahres bin ich nicht mal alleine irgendwo hingefahren. Jetzt geht das wieder. Zwar mit Anspannung aber es geht.

Ich werde mir einfach doch nochmal andere Hilfe suchen und dann mehr Geduld aufbringen.

Danke für die lieben Antworten.
Dalli

Re: PPD ohne Medikamente überwinden

Beitrag von Dalli »

Hallo,

ich habe nicht lange Medis genommen nur während ich in der Klink war und dann wenns hoch kommt noch 4 Wochen... Ich sehe diese Art von Medis nicht nur grundsätzlich sehr kritisch (weil sie häufig zu voreilig verschrieben werden), ich bin auch unfähig regelmäßig Medikamente (egal welche) einzunehmen, wenn ich se nicht ständig in die Hand gedrückt bekomme... Zwischendurch hab ich noch 4 Wochen Hochdosiert Johanniskraut und Baldrian genommen um mich für einen Gerichtsprozeß stabil zu halten - Vorsichtsmaßnahme...
Die Tiefs die du beschreibst, hatte ich auch mit Medis und in der Klinik ebenso häftig wie ohne, kann natürlich nicht sagen, ob ich mit längerer Medi-Einnahme heute stabil wäre oder die Tiefs schwächer verlaufen würde, aber ich wage es zu bezweifeln... Wobei mein aktuelles Problem schon lange nicht mehr die PPD is sondern ein Trauma...

Ich denke, dass du eine sehr verantwortungsbewusste Ärztin hast, es gibt Ärzte die verteilen die Tabletten wie Bonbons und viel hilf natürlich auch viel usw. Ich denke, wenn du des soweit geschafft hast ohne Medis, kannst du es auch noch weiter schaffen, die frage ist nur, ob du das möchtest und ob es für dich der richtige weg ist...
Ich hatte vor meinen ersten Medis starke Angstzustände (mein Freund würde mir unser Kind wegnehmen wollen), ich kann nicht objektiv beurteilen, ob diese Medis zu meiner Zwangseinweisung und dem damit verbundenen Trauma geführt (es ist aber auch noch mehr schief gelaufen, was nich von Medis abhänig sein kann) haben oder ob ich auch die selben Gedankengänge ohne Medis gehabt hätte, aber oft wird im Zusammenhang mit den Medis von einer Erstverschlimmerung gesprochen...

Du musst aber für dich entscheiden, was du möchtest und welchen weg du gehst... Möchtest du weiter ohne Medis gehen, dann tu das - ich bin überzeugt du kannst es schaffen!!! Was sollen dir Medis bringen, die du eig nicht nehmen möchtest?
Wenn du es aber versuchen möchtest und glaubst, dir würde es damit besser gehen, dann frag deine Ärztin danach oder such dir jmd anderes, der dir was verschreibt...

Wünsche dir noch weiterhin viel Erfolg und Kraft... Du wirst deinen Weg schon finden...

lg Dalli
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