"Mythos Menstruation"...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Marika
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"Mythos Menstruation"...

Beitrag von Marika »

Guten Morgen meine Lieben!

Mir ist da eine Idee gekommen: Petra hat uns ja gestern ein tolles Buch empfohlen, wo es um das "Frau sein" geht. Zum Frau sein gehört ja vor allem die Menstruation. In diesem Buch wird auch lt. Petra dieses "Mysterim" behandelt - und es heißt, die Periode ist eine Zeit, in der sich der Körper und die Seele einer Frau öffnet (wie bei der Geburt auch) und sehr aufnahme fähig, für Emotionen und Spirituelles ist. Im Guten, wie auch im schlechten Sinne.

Leider ist ja in der heutigen Zeit die Mens immer noch "ein lästiges Übel", dass halt 1x im Monat kommt und bei den wenigsten wohl sehr beliebt ist. Sie ist also mit sehr vielen negativen Gefühlen und Gedanken behaftet. Warum eingentlich? Wäre sie nicht auch eine Chance, in sich zu gehen, in sich rein zu hören und ganz bewußt und liebevoll mit seinem Körper und seiner Seele um zu gehen?

Viele von euch leiden ja an PMS, oder körperlichen Beschwerden während der Regel. Ich früher auch. Aber seit Noahs Geburt ist das alles weg. Gestern nach dem Tipp von Petra, habe ich nachgedacht und mal verglichen, warum das jetzt so ist. Hat es vielleicht mit meiner Einstellung zur Periode, die sich total geändert hat, zu tun? Ich denke ja! Denn ich lehen sie innerlich nicht mehr ab, sondern sehe sie als etwas ganz Besonderes an, etwas das mir neue Perspektiven und Sichtweisen eröffnen kann, wenn ich nur darauf höre.

Das ganze "Frau - Sein" ist etwas ganz Besonderes - etwas Einzigartiges. Vielleicht wäre das auch für euch ein Ansatz, um vieles rund um die Menstruation anders zu bewerten - und das würde ich sicher auch gut auf die PPD auswirken.

Wie seht hier das und wie ist eure "Bewertung" von diesem "Mythos"? :wink:

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Guten Morgen, Marika (jumping Chiquita... :lol: )

Ich finde es prinzipiell gut, wenn wir unsere Körpervorgänge "annehmen" und nicht dagegen ankämpfen. Damit eröffnet sich einem ja ein ganz neues Wissensspektrum. Anhand des Zyklus kann man z.B. ablesen, ob man fruchtbar ist, ob man vielleicht ein bisschen mehr auf die Waage bringt, da die Mens ansteht, usw.

Die Frauen vergangener Epochen hatten ja ein ganz besonderes Verhältnis zu ihrer Monatsblutung. Das geht heute ein bisschen im Allerlei unter.

Ich möchte noch einen anderen Aspekt in die Runde werfen:

Wird das PMS nicht möglicherweise auch deswegen belastender, weil wir uns unserer Körpervorgänge nur allzu bewusst sind? Ich meine: Wenn man sich vielleicht weniger von den Wogen der Hormone mitreissen lassen würde (Gelassenheit!), könnte man die unangenehmen Begleiterscheinungen vielleicht reduzieren. Nur, wie macht man das? Ich kann ja nur darauf verweisen, dass ich mit dem SSRI weniger sensibel für diese Hormonschwankungen bin. Klar, ein Dauermedikament bei PMS ist in ungefähr so, als würde man Pickel mit der Müllpresse ausquetschen...OK, dämliches Bild, aber ich möchte ja nur dieses Unverhältnismässige aufzeigen.

Ich neige zu Depressivität und Zwangsgedanken bzw. Ängsten. Deswegen nehme ich die Medis. Angenehmer Nebeneffekt: Alle vier Wochen tut es nicht mehr so höllisch weh.

Könnte das auch eine Erklärung dafür sein, dass es bei dir nicht mehr so schlimm ist? Vielleicht hat auch die Geburt was verändert?

Was meinen die anderen Mädels?

Muschelkalk
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Marika


Da sprichst du ein Thema an!
Mir gehts im Moment nicht besonders gut.Hinzu kommt,dass meine Periode schon das zweite mal ausblieb :cry:
Ich bin total durch den Wind,und durch meine Ängste ist das natürlich nicht grad einfach.
Ich würd im Moment gern ein paar Tage PMS in Kauf nehmen.Hauptsach mein Körper "funktioniert" wieder.Ich grübel und grübel woran es liegen kann.Grübeln ist natürlich gar nicht gut für mich.
Meint ihr es hilft,wenn ich jetzt mit dem Mönchspfeffer beginne?


liebe Grüsse
Anja
Petra

Beitrag von Petra »

liebe xine,

angst hemmt, es kann auch daher sein dass du deshalb deine periode nicht bekommst. wir frauen sind einfach sehr sensibel und ein regelmäßiger zyklus ist uns dann gegeben wenn wir mit uns selbst im einklang sind und auch keine körperlichen beschwerden haben. obwohl meist die seele der grund ist, wenn die regel ausbleibt, solltest du schon zum frauenarzt gehen und das auch medizinisch abklären! mönchspfeffer ist eine gute sache um die hormone auf sanfte un dnatürliche weise wieder in ordnung zu bringen, aber ich denke man sollte damit am ersten tag der periode beginnen? bin mir sicher, ich hab das mal hier in einem beitrag gelesen!

glg petra
Milla

Beitrag von Milla »

Oh , Marika, schön , daß du das schreibst! :D

Mir ist meine Mens überhaupt nicht lästig,im Gegenteil,ich freue mich jedesmal wenn ich sie kriege und ich habe mich sehr gefreut,als sie nach der Geburt meiner Tochter nach 5 Monaten wieder gekommen ist!

Allerdings fällt mir jetzt ein,daß dieser Zeitpunkt auch der Anfang der PPD war!Ob es damit zusammenhängt? :roll:

Na ja, auf jeden Fall bedeutet meine Mense für mich keine Last,denn ich habe das Gefühl,wenn ich sie bekomme,daß ...ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll...eine Last von mir runterfällt,ich fühle mich ja erleichtert!
Vielleicht hängt es mit meiner Angst zusammen,wieder schwanger zu werden?Oder bedeutet es für mich:du blutest nach 30 Tagen wieder,also bist du eine FRAU,alles ist drinnen in Ordnung,alles läuft normal,ein Kreis ist wieder geschlossen...Ja, für mich ist es ein Zeichen meine weiblichen Normalität und ich muß sagen,daß ich mich sehr vor den Wechseljahren fürchte,also den Jahren,wo meine Periode ausbleiben wird.Den dies kann auch das Ende der Sexualität bedeuten,weil der Körper die Herstellung der weiblichen Hormone,die ja ür unser Wohlbefinden auch sehr wichtig sind,wieder einstellt.Ja, das macht mir große Angst.

Aber meine positive Einstellung zu meiner Menstruation hängt vielleicht damit zusammen,daß ich nicht an PMS leide (ich bin davon überzeugt,daß die Omega 3 Fettsäuren vom Fischöl und die Vitamine,vor allem die Vita. A und vit.B die ich täglich einnehme,eine große Rolle dabei spielen!),sondern mich sogar in der zweiten Hälfte des Zyklus besser fühle (wegen der Progesteron?) und meine Mense meist als Erleichterung erlebe.Dazu ist sie meist schmerzarm (oder sogar schmerzfrei) und kurz (3 Tage).

Ja, ich hoffe,ich habe meine Menstruation solange wie möglich und ich hoffe,ich kann nach den Wechseljahren mit Pflanzenpräparaten(Soja,Yamswurzel.usw.) gegensteuern und mein Wohlbefinden,geistig,psychich,körperlich wie sexuel behalten! :D
martina65

Beitrag von martina65 »

Hallo,
das ist ein sehr interessantes Thema, da ich die letzten paar male meine Mens so stark hatte. Daher hatte ich auch viel stärker die PMS und jetzt nach meiner Regel fühl ich mich immer noch nicht so wohl. Ich hatte auch immer eine gesunde Einstellung zu meinem Körper. Die Periode gehörte zu mir dazu und ich hatte weder Schmerzen noch sonst welche Probleme. Doch seit der PMS und der starken Blutung habe ich schon vorher Ängste. Das beeinflusst das bestimmt noch. Ich hatte nämlich mal selbst bei mir beobachtet, dass ich einmal nicht mitgerechnet hatte, wann ich meine nächste Regel haben sollte und da hatte ich null Probleme, weil ich mich nicht mit meiner Angst auf das Einsetzen der Regel konzentriert hatte. Ist schon komisch, oder? Aber wie soll man sich "angwöhnen" keine Angst mehr davor zu haben? Hat jemand ein Rezept wie man das macht? Ich nahm eine zeitlang Agnucaston und es hat nur ein paar Monate gewirkt, dann nicht mehr. Bin froh, dass ich am Dienstag einen Termin beim Frauenarzt habe. Ich habe soooo eine Angst vor einem Blutsturz, man hört ja hier und da vo viel und dann macht man sich immer einen Kopf. Unser Kopf dreht sich sowieso schon vor lauter Gedanken. Ich möchte auch mal wieder zur Ruhe kommen. Steht das auch in dem Buch über die Kaiserinnen wie man sich in den Griff bekommt?
Petra

Beitrag von Petra »

liebe martina,

im buch der weg der kaiserin heißt es gleich am anfang, dass dieses buch ohne größeres zutun der leserin wirkt, man muß es nur lesen und verstehen alles andere kommt von selbst. es geht in erster linie um das frauenbild dass wir in uns tragen und von dem wir so schwer wegkommen. es ist auch beschrieben wie frauen in trüben zeiten mit sich umgehen sollen, was die ernährung bewirkt, rückzug, meditation. das buch und seine ratschläge sind leichter zu verstehen und umzusetzen wenn man sich mit der tradtionellen chinesischen medizin und der ernährung nach den 5 elementen befasst.
in zeiten in denen es frauen nicht gut geht, wird geraten sich zurückzuziehen von allem was einen belastet um zur ruhe zu kommen. man soll in sich hineinhören, auf seine innere stimme vertrauen und sachen machen die einen stärken. menschen meiden die einem kraft rauben, ein ziel vor augen haben,...

lg petra
martina65

Beitrag von martina65 »

Hallo, habe mir gerade bei amazon.de das Buch "der Weg der Kaiserin" bestellt. Bin schon soooooo neugierig! Danke nochmal.
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Petra


Ja das klingt logisch.Vielleicht liegt es ja doch an meinem derzeit labilen Zustand,und an der Angst.Beim Gyn war ich schon.Laut US und Zytotest alles in Ordnung.
Da hilft wohl nun nur abwarten und Tee trinken.

liebe Grüsse
Anja
Petra

Beitrag von Petra »

liebe anja!

du bist ganz gesund! hab keine angst! ich weiß der angst ist mit logik nicht zu begegnen aber vielleicht mit einem speziellen tee aus dem kaiserinnenbuch? da du ja abwarten und tee trinken willst :lol:
allerdings dauert es ein bißchen das rezept abzuschreiben! ich weiß noch nicht ob ich heute noch dazu komme, aber ich versuch es so schnell wie möglich!
ganz lieben gruß
petra
Xine

Beitrag von Xine »

hey Petra!

Das wär ja super :D Jetzt machst mich aber neugierig,auf das Kaiserinnenbuch :wink:

liebe Grüsse
Anja
Issa

Beitrag von Issa »

Liebe Marika und ein liebes Hallo an alle,

ich würde ja furchtbar gerne meine Mens als ganz normales Ereignis im Rhythmus meines Lebens akzeptieren, aber wie soll ich das machen?
Es ging mir in den letzten Tagen so wunderbar. Ich denke, das ist zuallererst euer Verdienst. Ihr habt mir so lieb auf meine Umfrage geschrieben, das hat mich nach vorne gebracht und ich habe dann einfach mein Glück genossen ein paar Tage lang. Schweben auf Wolke sieben - bis gestern Abend. Da kam ich glücklich gegen 23 Uhr nach Hause und zwar in eine völlig verwüstete Wohnung und mittendrin saß entspannt meine Restfamilie. Kann ich nicht einmal in eine ordentliche Wohnung zurückkommen?
Achja, eigentlich wollte ich schreiben, dass es mir wahrscheinlich schlecht geht, weil ich heute meine Periode bekomme, aber jetzt ist mir klar, warum es mir eigentlich schlecht geht...........ich denke, ich müsste immer alles unter Kontrolle haben und für Ordnung sorgen, selbst an dem einzigen Abend in der Woche, an dem ich mal weg bin!!!

Ist es hoffnungslos?

Eure Issa
Zuletzt geändert von Issa am 28:03:2006 8:23, insgesamt 1-mal geändert.
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Issa!

Ich kann dich soooo gut verstehen!Ich habe auch das Gefühl,meine Zeit damit zu vertreiben,hinter meinen 3 "Schweinchen" immer und immer wieder aufzuräumen und zu putzen.Ich habe z.B. das Haus am Freitag auf Hochglanz poliert,heute Morgen sah es aus,als ob eine Bombe explodiert hätte! :(

Ich leide zwar nicht mehr an Depression,aber dieses Gefühl,hier nur noch die Putzfrau zu sein,zum Aufräumen und Putzen "verdammt" zu sein und die undankbarste Arbeit überhaupt zu machen (Mama und Putzfrau,also Hausfrau!) macht mich regelmäßig zu schaffen!

Ja,ICH HASSE ES,HAUSFRAU zu sein!!!

Zur Zeit wünsche ich mir,eine Halbstagstelle zu bekommen,um mir eine Putzfrau leisten zu können!Aber diesen Wunsch kann ich erst realisieren,wenn meine Tochter in den KIGA geht,also erst in 2 Jahren.

Tja,Männer haben es viel schöner! :roll:
Issa

Beitrag von Issa »

Liebste Milla,

wie schön, dass du mich verstehst. Meine Freundin kann es überhaupt nicht mehr hören, wenn ich ihr zum x-ten Mal erzähle: "Also ich weiß nicht, gestern habe ich geputzt und gesaugt und abgestaubt und aufgeräumt und es sah prima hier aus, so richtig zum Wohlfühlen. Heute abend sieht es bei uns aus, als hätte ich seit Wochen NIchts gemacht!!"
Ist doch sehr frustrierend, oder?Frustrierend und undankbar, da gebe ich dir aus ganzem Herzen Recht.
Und wenn ich dann auch noch das Gefühl habe, ohne mich läuft alles schief?!!

Viele Grüße

Issa
Milla

Beitrag von Milla »

Ja, das ist TOTAL FRUSTRIEREND!!!!

Das tut gut,dieses Gefühl der Frustration hier mal ausschreien zu dürfen! :D

Ich versuche im "echten Leben" nicht über meine Situation zu meckern,denn dann kommen dumme Sprüche wie:"Ach,Quatsch,als Hausfrau hast du es soooo schön!" oder "Ja, Milla, du hast 2 Kinder,so ist es , jetzt mußt du durch!" :evil: Dann fühle ich mich dazu unverstanden und schuldig,das ist noch schlimmer! (Als ich voll in der PPD war ,sagte mir eines Tages meine Schwiegermutter:"Ah,du bist so hart,so herzlos,du bist nie zufrieden,meckert an alles rum!" und das nur weil ich gesagt hatte,daß mein Sohn nicht ohne mein Erlaubnis in die evangelische Kinderstunde gehen durfte,weil ich ihn aus dem evangelischen KIGA herausgenommen hatte,weil sie die Haustür dort ohne Beaufsichtigung offen lassen,usw...Tja, jetzt sage ich dieser Frau einfach nichts mehr!)

Ja, dieses Gefühl auch,ich bin die einzige Person hier , die auf Ordnung und Sauberkeit beharre, kenne ich auch.Mein Mann könnte sein Leben lang in einen Saustall leben,das würde ihn keinerlei stören! :o

Wie kann man sich in einem Saustall wohl fühlen??? :roll:

Ich muß jetzt meine Küche sauber machen,die Böden wischen,das Bad und das WC sauber machen,die Hemden meines Mannes bügeln ...während draußen die Sonne scheint! :x

Und wenn ich jetzt auf die Terrasse gehe,wird mich ein schlechtes Gewissen plagen! :( Also gehe ich wieder putzen!*kotz*

Dir auch ganz liebe Grüsse
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