Hallo. Bin auch neu hier...

[Sonne01]

Hallo.

Ich bin neu hier und wollte mich kurz vorstellen bzw. meine Erfahrungen schreiben

Ich habe im April diesen Jahres unsere Tochter geboren. Ein absolutes Wunschkind.
Jedoch hätte ich nie gedacht so schnell schwanger zu werden...
Die Schwangerschaft war anfangs auch nur schwer zu realisieren für mich, es war alles so unrealistisch.
Wegen vorzeitiger Wehen musste ich dann sechs Wochen Medikamente einnehmen. Als diese dann abgesetzt wurden haben zwei Tage später die Wehen eingesetzt und ich habe unsere Tochter gesund auf die Welt gebracht.
Die Geburt war eines der schönsten Erlebnisse in meinem Leben, obwohl am Ende wenig mit der Saugglocke nachgeholfen werden musste. Das machte mir aber nichts aus.
Ich muss bis jetzt noch jeden Tag an die Geburt denken und das ein halbes Jahr später.
Zwei Tage nach der Geburt fing der Horror an.
Besser gesagt das Weinen. Es fing an, als ich das Bild mit meiner Maus und meinem Freund sah, als er sie im Kreißsaal auf dem Arm hatte.
Ganz schlimm wurde es dann auf dem Weg nach Hause....ich weinte ununterbrochen...es kam alles wieder hoch. Zu Hause angekommen ging es so weiter ....ca. vier Wochen. Ich empfand die Geburt als Abschied von meinem "alten Leben".
Dann besserte sich das Weinen langsam.
Dennoch musste ich immer und immer wieder an meine Schwangerschaft denken und war zugleich enttäuscht, dass ich sie nicht mehr genossen habe. Gerade zu Beginn der SS habe ich es gehasst schwanger zu sein, da es mir am Anfang jeden Tag schlecht war. Am Ende konnte ich es kaum abwarten bis zur Geburt.
Und dann...habe ich meinen Bauch vermisst.
So geht es mir noch heute manchmal. Erst heute habe ich daran denken müssen.
Ebenso musste ich immer wieder an mein Leben vor der Geburt denken. Aber das geht mir auch heute noch manchmal so.
In der Zeit bis jetzt ging es mir immer wieder seelisch schlecht. Ich konnte manchmal einfach nicht mehr...auch bedingt durch Schlafmangel. Ich fühlte innerliche Leere und habe zum Teil gedacht, dass ich nie mehr im Leben glücklich sein kann.
Zudem hatte ich ZG mir und der kleinen gegenüber. Das tut mir alles so unendlich Leid, der Kleinen gegenüber, sie hat es sich schliesslich nicht herausgesucht auf diese Welt zu kommen.
Das letzte Tief war vor drei Wochen.
Nun waren wir in den Ferien und es geht mir besser. Auch immer wiederkehrende Gespräche mit meinem Partner helfen mir.
Dennoch habe ich mir vorgenommen einen Psychologen aufzusuchen beim nächsten Tief. Aber ob ich das dann wirklich mache sei dahingestellt.
Was mich auch extrem nervt sind die Mitmenschen um mich herum....alle tun immer so, als ob man nun der glücklichste Mensch überhaupt sein müsst, aber das ist nicht so!
Und wenn man dann mal anfängt zu sprechen, auch darüber, dass es einem nicht so gut geht...dann fangen die plötzlich an zu erzählen, dass sie auch Muttis kennen die eine PPD hatten.
Und auch von meiner Familie (wohnt 600km weit weg) bin ich enttäuscht. Zumal meine Mutter zwei Wochen nach der Geburt da war und das Weinen miterlebt hat...sie hat mich nie gefragt, ob ich Hilfe brauche. Und das obwohl wir sonst ein sehr gutes Verhältnis haben.

So das war es erst einmal von mir.
Ich bin mir nicht sicher, ob es eine PPD ist, aber diese innerliche Leere und das Gefühl nicht mehr glücklich sein zu können zereisen einen manchmal. Und dann noch die Schuldgefühle...

Ich weiß, dass es sicherlich viele Muttis gibt, denen es bei weitem schlechter geht.
Momentan geht es mir ja gut. Aber in Phasen eines Tiefs .... Naja...ich hoffe einfach, dass es nicht mehr so oft vorkommt, ich will doch einfach nur glücklich sein.

Ihr lieben...ich hoffe, ihr nehmt mich in euren Kreis auf :)

LG eure Sonne

[kleiner prinz]

Hallo sonne..
Ein liebes und herzliches Hallo in unserem Kreis.Ich meld mich jetzt mal kurz zur Stelle,da ich gesehen habe,das dir noch keiner bei Dir gemeldet hat.
Hat sicherlich damit zu tun ,das einige wieder arbeiten,oder mitten in ner Therapie stecken etc....
Das mit den Zwangsgedanken haben sehr viele von uns, aber es sind ,,nur``Gedanken!!!!
Sicherlich,man fühlt sich schlecht,aber es wird wieder besser und irgendwann ist es gut glaub mir!
Wie du bereits erwähnt hast,hat ein anderer Lebensabschnitt für dich (Euch)begonnen und das loslassen vom Alten fällt nicht immer leicht,man ist unsicher und zweifelt auch daran ob man es schafft,aber man schafft es!
Vll nicht von sofort auf gleich.Gib dir Zeit,und du erfährst etwas wunderbares durch dieses kleine Wesen,bei mir hat es den Weg zu mir selbst gezeigt bzw ich bin wieder auf dem besten Weg dahin,das ich nicht die starke bin,die man immer mir vorgegeben hat zu sein! Wenn man sich das eingesteht,findet man zu sich selbst und öffnet oder gibt dir das Bewusstsein für dein Kind und verstehst ganz von selbst was es braucht und ihm guttut.
Die Liebe ist in Dir.Glaub mir,und einige hier im Forum können das bestätigen.
Glg Martina

[Sonne01]

Liebe Martina

Vielen lieben Dank für deine lieben Worte.
Momentan geht es mir gut und ich gewöhne mich immer mehr an das Leben mit unserer kleinen Tochter.
GLG sonne