PPD - Wann habt ihr es euch eingestanden?
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PPD - Wann habt ihr es euch eingestanden?
Ich möchte mal wissen, wann ihr euch eingestanden habt, krank zu sein bzw. wann denn bei euch die Diagnose PPD gestellt wurde?
Bei mir war es so, dass ich wenige Tage nach der Geburt des Kurzen am Fenster stand, auf die blühenden Gärten blickte und - nichts spürte! Scheiße, dachte ich, jetzt geht es wieder los. (Ich hatte ja vor 20 Jahren schon mal eine PPD). Aber ich schob den Gedanken ganz schnell wieder weg, das waren sicher die Heultage, dann gings mir net gut wegen der Stillerei, der Umstellung, dem Schlafmangel, die Jüngste bin ich auch nimmer - kurz, obwohl alle Zeichen auf Sturm standen, hatte ich immer eine Ausrede für meine Überforderung, meine Antriebslosigkeit, die emotionale Starre. In Wirklichkeit hatte ich Schuldgefühle weil ich es nicht geschafft hatte, "normal" zu bleiben!
Erst als der Kurze 8 Monate war und ich einen ganzen Nachmittag heulend auf der Couch verbracht habe mit dem Gedanken, ich wär eine Rabenmutter, hätte dieses Kind net verdient und sollte am Besten tot sein, zum Wohle der ganzen Familie, ging ich zum Arzt. Der stellte dann auch ziemlich schnell die Diagnose PPD. Merkwürdiger Weise geht es mir seitdem auch ohne Tabletten besser, aber gesund (im Sinne von: ganz die alte) bin ich noch lange nicht.
Bei mir war es so, dass ich wenige Tage nach der Geburt des Kurzen am Fenster stand, auf die blühenden Gärten blickte und - nichts spürte! Scheiße, dachte ich, jetzt geht es wieder los. (Ich hatte ja vor 20 Jahren schon mal eine PPD). Aber ich schob den Gedanken ganz schnell wieder weg, das waren sicher die Heultage, dann gings mir net gut wegen der Stillerei, der Umstellung, dem Schlafmangel, die Jüngste bin ich auch nimmer - kurz, obwohl alle Zeichen auf Sturm standen, hatte ich immer eine Ausrede für meine Überforderung, meine Antriebslosigkeit, die emotionale Starre. In Wirklichkeit hatte ich Schuldgefühle weil ich es nicht geschafft hatte, "normal" zu bleiben!
Erst als der Kurze 8 Monate war und ich einen ganzen Nachmittag heulend auf der Couch verbracht habe mit dem Gedanken, ich wär eine Rabenmutter, hätte dieses Kind net verdient und sollte am Besten tot sein, zum Wohle der ganzen Familie, ging ich zum Arzt. Der stellte dann auch ziemlich schnell die Diagnose PPD. Merkwürdiger Weise geht es mir seitdem auch ohne Tabletten besser, aber gesund (im Sinne von: ganz die alte) bin ich noch lange nicht.
Hallo Jenny,
leider erst, als Lydia 17 Monate alt war. Bis dahin war ich durch die absolute Hölle gegangen. Es hatten auch schon diverse Male Leute gesagt, ich hätte Depressionen, aber ich wollte es nicht hören, hab gedacht, die spinnen alle - sogar schon 5 Wochen nach der Geburt. Ich habe lange gebraucht, um zum Arzt zu gehen. Schade, ich hätte mir sonst viel früher helfen können. Aber na ja, besser spät als nie. Und ich habs ja überlebt.
Liebe Grüße aus Griechenland
Martina
PS Sonnenuntergang gestern Abend:

leider erst, als Lydia 17 Monate alt war. Bis dahin war ich durch die absolute Hölle gegangen. Es hatten auch schon diverse Male Leute gesagt, ich hätte Depressionen, aber ich wollte es nicht hören, hab gedacht, die spinnen alle - sogar schon 5 Wochen nach der Geburt. Ich habe lange gebraucht, um zum Arzt zu gehen. Schade, ich hätte mir sonst viel früher helfen können. Aber na ja, besser spät als nie. Und ich habs ja überlebt.
Liebe Grüße aus Griechenland
Martina
PS Sonnenuntergang gestern Abend:

Hallo,
angefangen hat "es" bei mir ca. 3 Wochen nach der Geburt von Noah. Aber bis ich es richtig registriert und mir eingestanden hatte, dass ich Hilfe brauchte, dauerte 5 Wochen, dann ging ich zum Arzt. Hab es aber noch knapp 2 Wochen alleine versucht - aber als die Panikattacken und Zwangsgedanken kamen war Ende. Da erfuhr ich durch diese Seite hier, dass es eine PPD überhaupt gibt und man Hilfe bekommen kann.
Ich dachte Anfangs, dass ich einfach den Verstand verliere und für immer in die "Geschlossene" muß. Noah wollte ich "besseren Eltern" geben. Ich wollte einfach tot sein....
Das ist jetzt 11 Monate her und es geht mir viel, viel besser - auch wenn ich noch Schwankungen habe. Ich nehme ein Antidepressivum und mache einen Verhaltenstherapie. Das alles hat mir sehr geholfen.
Liebe Grüße von
angefangen hat "es" bei mir ca. 3 Wochen nach der Geburt von Noah. Aber bis ich es richtig registriert und mir eingestanden hatte, dass ich Hilfe brauchte, dauerte 5 Wochen, dann ging ich zum Arzt. Hab es aber noch knapp 2 Wochen alleine versucht - aber als die Panikattacken und Zwangsgedanken kamen war Ende. Da erfuhr ich durch diese Seite hier, dass es eine PPD überhaupt gibt und man Hilfe bekommen kann.
Ich dachte Anfangs, dass ich einfach den Verstand verliere und für immer in die "Geschlossene" muß. Noah wollte ich "besseren Eltern" geben. Ich wollte einfach tot sein....
Das ist jetzt 11 Monate her und es geht mir viel, viel besser - auch wenn ich noch Schwankungen habe. Ich nehme ein Antidepressivum und mache einen Verhaltenstherapie. Das alles hat mir sehr geholfen.
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo Jenny,
bei mir fings der Mist 10 Tage nach der Geburt an und ich wußte sofort, was los ist. Bei mir gab es einen gesunden Teil, der gemerkt hat, dass ich Hilfe brauche und einen kranken, der sich das nicht eingestehen wollte. Der gesunde Teil überwog aber und ich habe mir wenige Stunden nachdem es anfing schon Hilfe gesucht. Ich denke, dass ich einen "Vorteil" hatte, weil ich schon mal eine Semesterarbeit über verschiedene Formen von Depressionen geschrieben habe und weil ich von den Hebammen aufgeklärt wurde. Bis ich die Krankheit aber richtig akzeptiert habe hat es deutlich länger gedauert (ca. 2 Monate).
Wie lange hast Du denn gebraucht, bis Du Dir das eingestanden hast?
Liebe Grüße, Saskia
bei mir fings der Mist 10 Tage nach der Geburt an und ich wußte sofort, was los ist. Bei mir gab es einen gesunden Teil, der gemerkt hat, dass ich Hilfe brauche und einen kranken, der sich das nicht eingestehen wollte. Der gesunde Teil überwog aber und ich habe mir wenige Stunden nachdem es anfing schon Hilfe gesucht. Ich denke, dass ich einen "Vorteil" hatte, weil ich schon mal eine Semesterarbeit über verschiedene Formen von Depressionen geschrieben habe und weil ich von den Hebammen aufgeklärt wurde. Bis ich die Krankheit aber richtig akzeptiert habe hat es deutlich länger gedauert (ca. 2 Monate).
Wie lange hast Du denn gebraucht, bis Du Dir das eingestanden hast?
Liebe Grüße, Saskia
Hallo
bei mir fing das ganze am 19.2.2000 an. Also einen Tag nach der Geburt meines ersten Kindes. Die Diagnose wurde gestellt als mein Großer ca. 9 Monate alt war. Zu der Krankheit gestanden habe ich erst eine ganze Weile nach der zweiten Geburt. Da ich nicht behandelt wurde nach der PPD-Diagnose (nicht weil die Ärtzin keinen Plan hatte, sondern weil ich mich geweigerte habe) rutschte ich nach der zweiten Geburt in eine Psychose die halt behandelt werden musste. Aber ich wehrte mich lange dagegen krank zu sein. Einfach das ganze als Krankheit anzusehen. Als ich anfing dazu zustehen, es als Krankheit anzusehen, und so wie ich geworden bin, die Krankheit aus mir machte, wurde es leichter. Das war so ca. nach 4 Jahren. Genau kann ich das nicht mehr sagen. Heute bin ich gesund und versuche das was ich verpaßt habe in all den Jahren nachzuholen. Leider stehe ich auch vor den Scherben meiner Ehe die ich versuche zu reparieren. Aber so wie es aussieht wird das nicht gelingen.
Ich wünsch dir alles Gute
Lg
Chris
P.S.. noch ne Frage: was meinst du damit du hattest die PPD vor 20 Jahren schon mal. Heißt das du hast ein Kind das 20 Jahre alt ist?
bei mir fing das ganze am 19.2.2000 an. Also einen Tag nach der Geburt meines ersten Kindes. Die Diagnose wurde gestellt als mein Großer ca. 9 Monate alt war. Zu der Krankheit gestanden habe ich erst eine ganze Weile nach der zweiten Geburt. Da ich nicht behandelt wurde nach der PPD-Diagnose (nicht weil die Ärtzin keinen Plan hatte, sondern weil ich mich geweigerte habe) rutschte ich nach der zweiten Geburt in eine Psychose die halt behandelt werden musste. Aber ich wehrte mich lange dagegen krank zu sein. Einfach das ganze als Krankheit anzusehen. Als ich anfing dazu zustehen, es als Krankheit anzusehen, und so wie ich geworden bin, die Krankheit aus mir machte, wurde es leichter. Das war so ca. nach 4 Jahren. Genau kann ich das nicht mehr sagen. Heute bin ich gesund und versuche das was ich verpaßt habe in all den Jahren nachzuholen. Leider stehe ich auch vor den Scherben meiner Ehe die ich versuche zu reparieren. Aber so wie es aussieht wird das nicht gelingen.
Ich wünsch dir alles Gute
Lg
Chris
P.S.. noch ne Frage: was meinst du damit du hattest die PPD vor 20 Jahren schon mal. Heißt das du hast ein Kind das 20 Jahre alt ist?
Hallo Jenny,
bei mir ging es am 1. Tag nach der Geburt im Krankenhaus schon los (Panik- + Angstattacken, Schlafstörungen). Ich habe sofort gespürt, daß etwas nicht stimmt und diverse Krankenschwestern darauf angesprochen. Die haben es alle abgetan mit dem Babyblues. Meine Nachsorgehebamme zu Hause hat das aber sofort auch erkannt, daß das nicht normal ist und innerhalb eines Tages die richtige Ansprechpartnerin in einer Klinik für mich ausfindig gemacht. Ich bin dann sofort da hin und in Behandlung gekommen. Meine Hebamme hat mich weiterhin 8 Wochen begleitet und war sehr engagiert.
Ich hab mir von Anfang an eingestanden, daß etwas nicht stimmt und ich Hilfe brauche. Auch mein Mann war sofort bereit, alles zu tun - egal was - damit es mir besser ging.
Viele Grüße
Nora
bei mir ging es am 1. Tag nach der Geburt im Krankenhaus schon los (Panik- + Angstattacken, Schlafstörungen). Ich habe sofort gespürt, daß etwas nicht stimmt und diverse Krankenschwestern darauf angesprochen. Die haben es alle abgetan mit dem Babyblues. Meine Nachsorgehebamme zu Hause hat das aber sofort auch erkannt, daß das nicht normal ist und innerhalb eines Tages die richtige Ansprechpartnerin in einer Klinik für mich ausfindig gemacht. Ich bin dann sofort da hin und in Behandlung gekommen. Meine Hebamme hat mich weiterhin 8 Wochen begleitet und war sehr engagiert.
Ich hab mir von Anfang an eingestanden, daß etwas nicht stimmt und ich Hilfe brauche. Auch mein Mann war sofort bereit, alles zu tun - egal was - damit es mir besser ging.
Viele Grüße
Nora