Also ich brauchte sogar eine 2. Phase jetzt umzu verstehen, dass diese "Krankheit" offensichtlich ein Teil von mir ist.
Oder sagen wir das Symptom was meine Seele und mein Körper am wirkungsvollsten erachten um mich auf Stress hinzuweisen. Damit meine ich Stress nicht im Sinne von vollen Terminkalender oder so. Das kann alles mögliche sein..von Erkältung, Periode, Streit, wichtige Termine bis hin zu unverarbeiteten Erlebnissen.
Wenn dieser Stress an vielen Stellen zu groß wird..mehreres zusammen kommt, dann nutzt mein Körper/Seele diese "Krankheit" um mich aufmerksam zu machen. Es ist echt mies und es tut weh und ich würde manchmal einfach schreien: "WAS willst du denn jetzt schon wieder? Was ist denn jetzt schon wieder das Problem? Ich hab jetzt keine Lust es herauszufinden..ich will grad eigentlich einfach nur leben, ohne ständig von diesen scheiß Gefühlen heim gesucht zu werden!"
Das ist dann in dem Moment zwar vielleicht kurz befreiend, ändert aber dann irgendwie wieder garnichts. Weil die scheiß Gefühle und Gedanken da sind.
Nachdem es jetzt nach der Geburt meiner Tochter wieder so kam, war ich erst mega verzweifelt, weil ich dachte "Scheiße, ich dachte es wäre weg:( Für immer" und dann kam ziemlich schnell :"Ok, irgendwie hab ich keine Wahl. Dieses ganze Erlebnis, diese ganze 'Krankheit' verdrängen und vergessen hat nichts gebracht. Dann muss jetzt wohl irgendwie dazu stehen und gucken, was man noch alles so machen kann um den Zustand anzugehen und zu verbessern und wie ich damit vielleicht auch ein stückweit leben lernen kann."
Weil irgendwie mach ich mir grad nicht mehr die Illusion, dass es für alle Zeit weg sein wird und nie mehr wieder kommt. Wenn es so kommt, super! Aber erstmal bin ich grad auf dem Boden der Tatsachen angekommen, dass mir nichts und niemand die Sicherheit geben kann, dass es nie mehr mal wieder so kommen wird. Und auch wenn es mich ein stückweit runter gezogen hat..so ne Art "ich resigniere"- ist es andererseits auch eine Erleichterung.
Es ist als hätte man zwei verletzte Beine und wehrt sich ständig dagegen mit Krücken zu gehen. Weils besser aussieht ohne;) Und weil man denkt : Hä, es ging doch vorher auch super ohne.. warum muss das jetzt so sein?!
Und was an dem Bild auch so gut ist. Es sind VERLETZTE Beine..keine amputierten! Verletzte Beine können auch mal wieder heilen und man kann wieder ohne Hilfe laufen. Je nach Schwere können aber auch Narben und Schäden zurück bleiben, die mal ab und zu zwicken und man kann sich auch mal wieder die Beine verletzen;)
Keine Ahnung, ob sich das alles wirklich so bewahrheitet, ich bin ja noch nicht am Ende meines Lebens angekommen und blicke auf 60 Jahre Leben mit psychischer Labilität zurück;) Aber so in etwa stell ich mir das vor. Aber das beste an allem ist: Das man nie ganz alleine sein wird auf seinem Weg. Allein hier sieht man ja, es geht soo vielen so! Auch wenn man es in seinem kleinen Kämmerlein zuhause nicht für möglich halten kann, dass es wirklich so ist.
Sorry für so viel Text;) Hoffe, das bringt dir was bzgl Annahme dieses "Zustandes"