Escitalopram oder nicht?

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CarlaColumna

Escitalopram oder nicht?

Beitrag von CarlaColumna »

Hallo!

Ich hatte vorhin meinen 1. ernüchternden Psychiater-Termin.
Habe ihm die Situation geschildert (in Therapie, mittelschwere Depression als Diagnose der Therapeutin, Antriebsschwäche, Leere, Erschöpfung).
Ich bin entlassen worden mit einem Rezept für Escitalopram 10mg, ich soll in ner Woche abstillen und dann damit anfangen, 3Tage 5mg und dann erhöhen, in 5 Wochen neuer Termin bei ihm. Ich habe gesagt dass ich nicht weiß ob ich abstillen will und kann weil mein Baby (8 Monate) keine Flasche, keinen Nukki nimmt und kaum Brei ist.

Tja. Jetzt Sitz ich hier und weiß nicht weiter. Meine Therapeutin ist unbedingt für eine Medikation, ich schaffe es aber nicht so schnell abzustillen und will das auch eigentlich gar nicht!

Was soll ich denn jetzt machen? Ich habe schon gegoogelt und das was ich finde ist widersprüchlich. Die einen sagen auf keinen Fall, die anderen kein Problrm und die meisten es wäre okay, gäbe aber still-verträglichere Medikamente. Embryotox rät auch zu anderen Wirkstoffen.

Ich bin so sauer und auch enttäuscht von mir dass ich das beim Arzt nicht deutlich hab klar machen können. Irgendwie wurde ich da auch innert 5min auch nur so abgefertigt :(
Astrid77

Re: Escitalopram oder nicht?

Beitrag von Astrid77 »

Hallo!
Unglaublich!!!! nein also wenn du nicht abstillen willst, dann nimm natürlich ein anderes Medikament! ich finde man sollte doch vorher wenigstens gefragt werden, ob man stillt oder nicht. Es gibt ja Alternativen, da werden dir die anderen bestimmt von ihren Erfahrungen erzählen (ich selbst hab nach der Erkrankung abgestillt weil es mir in meinen krassen Panikattacken dann irgendwann egal war ob ich stille oder nicht). Sowas, da rege ich mich auch gleich voll auf! Erinnert mich an den "tollen" Psychiater, den ich auch noch empfohlen bekommen hatte, als "der beste wenn man Angststörungen hat" - der hat auch nix gefragt und mich einfach mit einer 50er Packung Tavor nach Hause geschickt - nie wieder.
Ich wünsch dir alles Gute!
Astrid
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Marika
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Re: Escitalopram oder nicht?

Beitrag von Marika »

Hallo,

wenn du dich mit dem Abstillen einfach nicht anfreunden kannst, dann kann dir dein Arzt auch ein anderes stillverträgliches AD verschreiben. Sertralin z.B. ist dem Escitalopram ganz ähnlich und kommt aus der selben Wirkstoffbereich. Es wird auch von Embryotox als stillverträglich klassifiziert.

Du hast das Recht bei deinem Arzt nochmal an zu rufen und ein anderes AD zu verlangen. Dass das nicht einfach ist, ist mir klar. Kann dich deine Therapeutin dahin gehend evlt. unterstützen? Oder dein Mann? Auch der Hausarzt wäre jetzt eine Anlaufstelle - er kann dir ebenfalls ein anderes AD verschreiben, wenn du ihm deinen Psychiater Termin schilderst. Du bist eine mündige Frau, die absolutes MITBESTIMMUNGSRECHT hat - es kann nicht einfach über deinen Kopf hinweg etwas entschieden werden.

Nur eines mach bitte nicht: gar nichts unternehmen und gar kein AD nehmen. Auch wenn deine Erfahrung jetzt wirklich bitter war, kämpfe weiter. Es ist eigentlich nur ein kleiner Schritt, den es noch braucht - nämlich der zu einem Stillverträglichen AD wie z.B. Sertralin das ja so gut wie ident ist wie das Escitalopram ist. Hol dir deine Therapeutin, deinen Mann und evlt. deinen Hausarzt mit ins Boot.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sanna
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Re: Escitalopram oder nicht?

Beitrag von Sanna »

Was ist denn das für ein Psychiater? Der geht ja gar nicht!

Ich habe noch gedacht, dass du vielleicht eine Mutter-Kind-Ambulanz aufsuchen könntest, wenn es eine in deiner Nähe gibt. Dort kann man dich auch behandeln (wie ein Psychiater) und die kennen sich meistens super mit Medikamenten und Stillen aus. Grundsätzlich haben die auch einen anderen Blickwinkel auf postpartale Erkrankungen.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Sabrina

Re: Escitalopram oder nicht?

Beitrag von Sabrina »

Hey...Ich habe mit 20mg Citalopram gestillt. Das ist das Vorgänger Medi von Escitalopram. Hat meiner Tochter nicht geschadet. Ich wollte deswegen auch nicht aufhören zu stillen.
Hat mir ne Psychiaterin verschrieben gehabt, die auf PPD spezialisiert ist.
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