ich möchte mich kurz vorstellen. Bin Kathrinchen, älter wie es der Name verrät, habe einen Sohn im Mai 2016 geboren, meine erste Schwangerschaft, meine erste Geburt.
Meine Schwangerschaft verlief traumhaft. Keine Probleme, keine Hormonschübe.
Als mein errechneter ET überschritten war, kam ein wenig Panik. 8 Tage nach ET habe ich mich für die Einleitung entschieden. Wenn ich gewusst hätte dass es insgesamt 35 Std. werden würden und gefühlte 5 Schichten der Hebammen hätte ich evtl anders entschieden. Aber als Erstgebärende kann man sich das ja alles nicht vorstellen... Nach sämtlichen Schmerzmitteln inkl. zwei PDA's und Lachgas hat sich unser Überraschungsbaby entschieden den Kopf nicht richtig ins Becken zu drücken. Ich war mit der Kraft am Ende und habe den Kaiserschnitt gefordert.
Unser kleiner Sonnenschein wurde mir aus dem Bauch geholt - komisches Gefühl mit der PDA.
Die Wochenbettstation war wirklich doof, keine große Unterstützung. Der Milchrinschuss ließ auf sich warten, die Tage und Nächte waren die Hölle. Ich wusste nicht dass die Schreiattaken, die Hungergfühle waren. Es war die Hölle. Bei der U2 dann stellte man fest (nachdem er mehr als die 10% abgenommen hatte) dass er Hunger hat... Schade und schlimm dass ich hier allein gelassen worden bin.
Als wir zu Hause waren, wurden sämtliche Geschütze aufgefahren und der Milcheinschuss kam dann am 5 Tag. Das Stillen war für mich in den ersten 4 Wochen irgendwie schön aber auch anstrengend. Er trank sehr langsam ud kam dazu noch alle 2 Stunden. Ich war ein Wrack. Gott sei Dank hatte mein Man Elternzeit.
Und nun, nach der Elternzeit fing alles an. In der 6 Lebenswoche meines Sohnes, als ich den zweiten Tag alleine war und den neuen Alltag mit uns beiden meistern musste, kam alles anders
Der Kleine schrie und schrie, habe ihn geschleppt und lief durch die Küche, als ich da ein Messer liegen sah, kamen mir Selbstmordgedanken... Was wäre wenn ich jetzt..... Schnell verflog es und ich begann zu weinen und an mir zu zweifeln.
Natürlich hat sich meine Gefühlslage auf den Kleinen übertragen und seine Launen wurden nicht besser. Am gleichen Abend habe ich mich meinem Mann und meiner Schwester geöffnet. Mein Mann konnte mich nicht verstehen, meine Schwester (2 Kinder) sehr wohl.
Am nächsten Tag habe ich mich ins Auto gesetzt und bin zu meiner Familie gefahren (160 km einfach), kein Zuckerschlecken... Meine Mutter ist dann postwendend mit mir gefahren um mich im Alltag zu unterstützen.
Noch in der gleichen Woche habe ich meine Hebamme informiert. Sie hat mich direkt zur Psychologin geschickt. In der folgenden Woche hatte ich dann also mein ersten Termin bei einer Psychologin, die für die Wochenbettdepression zuständig ist. Ich hasste dieses Wort.
War ich wirklich depressiv??
Ich hatte Angst vor mir selbst und vor meinen Gedanken, mein Mann entfernte den Messerblock (hatte ihn darum gebeten) und ich versuchte mit Hilfe der Hebamme meiner Familie und vorallem meinem Mann die Zeit zu überstehen.
Immer wieder hatte ich Sitzungen bei der Psychologin bis sie schließlich meinte, dass ich erst Mal ihre Hilfe nicht mehr bräuchte, natürlich steht sie weiterhin zur Verfügung.
Sie therapierte mich als Person, die Grübelgedanken hat und manchmal auch Zwangsgedanken.
In den Wochen 6 bis 12 habe ich gedacht ich bin durch und schaffe das nie, meine Milch blieb natürlich auch weg und mein Kleiner nahm nicht zu. Ich ging am Stock... Aber irgendwie klappte es dann immer besser :)
Ich merke jetzt 18 Wochen nach meiner Geburt, dass ich ab und zu noch Angst hab und nicht weiß wie ich den Tag überstehen soll und aus diesem Grund habe ich mich entschieden mich in diesem Forum anzumelden.
Einfach lesen und meine Gedanken auszutauschen und feststellen, dass ich mit diesen Gedanken und Probleme nicht alleine bin.
Genau diese Probleme, dachte ich, gibt es nicht so oft, denn ein Kind auf die Welt zu bringen ist das Schönste auf der Welt.
Mittlerweile bin ich "aufgeklärt" und weiß dass es viele Mamis gibt, für die es in den Anfängen, kein Spaß ist, Mama zu sein.
Ich freue mich, mich hier mitteilen zu können und auch darauf von vielen die Geschichten zu erfahren und evtl. auch ein paar tröstende Worte niederschreiben kann.
Viele Grüße
Kathrinchen