Schwanger mit Sertralin - Erfahrungen?

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MiHe1417

Schwanger mit Sertralin - Erfahrungen?

Beitrag von MiHe1417 »

Hallöchen ihr Lieben,

die ein oder andere kennt mich vielleicht aus meinen anderen Beiträgen. Ich bin ca 2 Monate nach der Geburt unseres 2 Kindes im vergangenen Jahr an einer Angststörung erkrankt, bin seit einem Jahr in Therapie und nehme Sertralin.

Seit einiger Zeit ist es wieder richtig gut und ich bin relativ stabil. Ab und an hab ich natürlich noch Angstanfälle, aber ich weiß, woher es kommt und kann dementsprechend reagieren. Kurz gesagt: Das Leben ist wieder schön, ich kann es genießen und leben an und für sich, hat sich für mich schon seit langer Zeit nicht mehr so leicht angefühlt.

Aber nun zu meinem eigentlichen "Anliegen": Unsere Kids sind jetzt 4 und 1,5 Jahre und so ganz kann ich noch nicht mit der Familienplanung abschließen. Der Wunsch nach einem dritten ist recht groß, aber ich bin echt am Hadern, ob eine Schwangerschaft unter Sertralin geht oder ob es aus Sicht von Betroffenen nicht zu empfehlen ist. Vielleicht könnt ihr mir da ja weiterhelfen...
engelchen2012

Re: Schwanger mit Sertralin - Erfahrungen?

Beitrag von engelchen2012 »

hi!

ich hatte kurz vor meiner zweiten schwangerschaft das sertralin abgesetzt, bin dann aber im ersten schwangerschaftsdrittel wieder richtig abgestürzt, so dass ich es wieder nehmen musste. habe mit einem sehr netten herrn bei embryotox telefoniert, der mir absolut dazu geraten hat. ich habe es auch vor der entbindung nicht reduziert oder abgesetzt und auch damit gestillt. meine tochter ist kerngesund, bald wird sie schon 4 ;o) es war für mich die absolut richtige entscheidung!
sertralin ist eines der mittel der wahl in der schwangerschaft, ich habe es nie bereut!!!

lg, engelchen
MuenchnerKindl83

Re: Schwanger mit Sertralin - Erfahrungen?

Beitrag von MuenchnerKindl83 »

Hallo ihr beiden,

ich war 2015/16 bereits einmal schwanger mit Sertralin 100 in Kombination mit einem anderen Medikament Lamotrigin. Habe ich durchgehend genommen auch bis zur Geburt. Mein Sohn hatte du ersten beiden Tage manchmal etwas Zittern als Anpassungsstörung, was aber nicht intensivmedizinisch betreut werden müsse. Habe mich damals aber bewusst zum Wohle des Kindes gegen das Stillen entschieden. War nur am Anfang traurig drüber, aber habe die Freiheiten im Nachhinein (Schlafen, auch mal Papa mit Kind lasen) sehr genoßen!

Nach der Schwangerschaft konnte ich zügig das andere Lamotrigin absetzen, weil es mir sehr gut ging. Therapie habe ich dann auch abgeschlossen in dem Jahr, weil ich sehr stabil war.

Jetzt bin ich schwanger mit dem 2. Kind (dieses Mal mit 75 mg gestartet). Und leider hat es mich in den letzten Wochen psychisch sehr mitgenommen - man darf so eine Schwangerschaft einfach nicht unterschätzen, was Hormone und Gefühle betrifft. Jetzt in der 28. Woche bin ich wieder auf 100mg hoch und merke, dass es mit gut tut... Es stimmt, dass es wichtig ist, dass es der Mama gut geht - Kind wird ja eh bei einer solchen Schwangerschaft gut überwacht.

Fazit: wenn dein Kinderwunsch da ist, dann mach das auch mit Sertralin und einem engmaschigen Ärztenetz, die mitmachen. Sonst hat man nur ein schlechtes Gewissen. Meine Ärzte waren immer sehr offen und nur einmal im Krankenhaus nach der Geburt meines Sohnes gab es einen blöden Kommentar von der Kinderärztin. Der Rest stand hinter mir und das ist wichtig - auch dein Partner!

LG MünchnerKindl
Tina-Fr

Re: Schwanger mit Sertralin - Erfahrungen?

Beitrag von Tina-Fr »

Hallo zusammen,

nun sind Eure Posts ja etwas her.
Ich selbst hatte bereits in der Schwangerschaft schlimme Schlafprobleme (oft nur ca. 4h pro Nacht geschlafen) und nach der Geburt meiner Tochter dann eine Angststörung entwickelt, war ca. 4 Monate stationär damals mit meiner Tochter.
Es dauerte ca. 1 Jahr, bis es mir wieder halbwegs gut ging. Nun ist meine Tochter 2,5 und wir hätten gerne ein zweites Kind.
Im Februar 2019 habe ich Venlafaxin abgesetzt, zunächst ohne größere Probleme. Ich merke jedoch, wie schleichend die Symptome wiederkommen.
Da ich wirklich nie mehr in so ein tiefes Loch wie 2017 rutschen möchte, habe ich mit Sertralin begonnen (aktuell 75 mg, geplant ca. 100-125 mg, wobei es mir aktuell schon wieder total gut geht, vll. reicht das ja auch schon).
Sertralin habe ich ausgewählt, weil es ja in der SS nach Rücksprache auch mit Embryotox und meiner Psychiaterin eines der besten Mittel sein soll.
Ich habe sehr lange mit mir gehardert, ob ich es wohl "verantworten" kann, ein Kind unter Medikamenten zu bekommen. In meiner 1. Schwangerschaft habe ich nicht mal im Restaurant Salat bestellt, aus Angst vor Toxoplasmose. Und dann nehme ich in einer zweiten ein Antidepressivum...
Und dennoch: Ich habe auch gemerkt, dass es für eine Schwangerschaft ohne für mich nicht gehen würde - d.h. ich müsste meinen Kinderwunsch wohl aufgeben....
Ich würde mich sehr freuen, von euch zu hören, wie es euch ergangen ist bei den Schwangerschaften unter Medikamenten und es mit den Kindern jetzt so läuft.
Ich sende Euch herzliche Grüße
TIna-Fr
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