Liebe Mona!
Ich denke auch,so wie Anke,dass du gerade eine PPD durchmachst.
Sätze wie :
„fühle ich mich im Moment total
ausgepowert und überfordert.“
„
Fühle mich schrecklich, deprimiert, ausgelaugt und zum heulen.“
„da sitze ich nun und
heule“
„ich bin total
fertig.“
„Bei diesem Kind
spüre ich überhaupt keine Freude. Ich bin nur am
Kämpfen gegen
Angstattacken und Traurigkeit und um irgendwie durchzuhalten.
Alles schlägt über mir zusammen. Dabei sage ich mir, dass andere das doch auch schaffen, warum ich nicht? Ich
fühle mich total unfähig. Wieso habe ich mir das angetan. Dabei würde ich mich so gerne einfach nur freuen über meine Beiden.“
Ich selber leide auch seit der Kindheit regelmäßig an Depressionen und weiß, dass ich damit ein höheres PPD-Risiko dadurch habe!
Und Leute,die schon Depressionen durchgemacht haben,sind anfänglicher für Stress,das heißt Stress führt sie schneller in die Depression (chronischer Schlafmangel und Mehrbelastung durch Haushakt und Kinderpflege bedeuten einer der größten Stresse überhaupt!)
Ich empfehle dir,einen
Termin bei einem Psychiater schnell möglichst auszumachen , um eine Therapie mit Antidepressiva und einer Psychotherapie baldmöglichst anzufangen!Es wird dir helfen,bei dieser Belastung gelassener zu werden und diese anstrengende Zeit zu überstehen!
Sonst empfehle ich dir,dir von deiner Ärtzin eine
Haushaltshilfe verschreiben zu lassen,die dir im Haushalt helfen kann.
Du mußt dafür den Antrag selber bei der Krankenkasse verlangen,dann ihn ausfüllen,eine Bescheinigung deines Zustandes (liegt beim Antrag) vom Arzt unterschreiben lassen (Artz schreibt Diagnose und Begründung der Haushaltshilfe ,dazu Stunden pro Tag und sehr wichtig:die Dauer der Hilfe.Lasse am besten gleich 2 oder 3 Monate schreiben,denn bis du den Antrag zurückgeschickt hast und die Krankenkasse dir die Genehmigung geschickt hat,kann es noch 2 Wochen dauern-Mein Hausarzt hatte mir nur 1 Monat verschrieben,so daß ich insgesamt nur 2 Wochen in Anspruch nehmen konnte!),das Ganze zurückschicken und innerhalb 10-15 Tagen solltest du die Genehmigung der Kasse bekommen.Dann rufe eine Organisation an (z.B. Caritas Verband), die solche Hilfen anbietet.
Sie werden dir schnell jemanden schicken.
Zur Info:ich empfehle dir,mindestens 3 Stunden pro Tag zu verlangen,4 Stunden reichen meiner Erfahrung nach vollkommen.Vielleicht kann die Haushaltshilfe gegen 11 Uhr kommen, um das Mittagsessen vorzubereiten und die Küche danach aufräumen,das spart viel Arbeit und die restlichen Stunden am Nachmittag kann sie das Haus putzen,die Wäsche bügeln,usw.
Du muß selber ca. 10% der Hilfe finanzieren, mindestens 5 Euros pro Tag bezahlen,maximal aber 10 Euros.Meine Krankenkasse bezahlt z.B. 15 Euros pro Tag die Haushaltshilfe,macht für 3 Stunden ca. 45 Euros,also mußte ich ca. 5 Euros pro Tag bezahlen.Die Haushaltshilfe gibt dir einen Stundennachweis (verlangt,es am ersten Tag schon auszufüllen,denn nach 5 Tagen weiß man nicht mehr,wann sie dann war -es sei denn, ihr habt vereinbart,daß die Hilfe immer die vollen (z.B.) 3 genehmigten Stunden im Haus bleibt) und bekommt das Geld direkt von der Krankenkasse.Diese schickt dir dann eine Rechnung für den Eigenanteil (also 100 bis 200 Euros pro Monat,die sich lohnen!).
Aus Sicherheitsgründen,empfehle ich dir,alle wertvolle Sachen (Geld,Papiere,Schmuck,usw.) in einem Raum wegzusperren und den Schlüssel des Raumes bei dir zu behalten,solange die Haushaltshilfe im Haus ist.Und sie niemals allein im Haus zu lassen!Ich habe nämlich keine gute Erfahrung in dieser Hinsicht gemacht,denn nach 2 Tagen war eine teuere Parfumflasche (70€) und Geld aus meiner Börse verschwunden,nachdem ich die junge Frau (kam mit Sportwagen zur Arbeit!) allein im Haus gelassen hatte,um mit meiner Tochter spazierenzugehen.Aus diesem Grund mußte ich sie nach 2 Tagen entlassen!Aber sonst war sie mir von großer Hilfe.
Und mir 2 Kleinkindern wirst du ohne Pb diese Genehmigung bekommen!
Hier kannst übrigens erfahren,
welche ADs mit dem Stillen vereinbar sind:
http://www.frauen-und-psychiatrie.de/frameset.php
Sonst zu den Pb deines Babys.Ich empfehle dir das
Buch von Dr.Christine Rankl So beruhige ich mein Baby.Und meine Tipps (von Framboise) auf Eltern.de (Schreibabysforum).
Ich habe meine Tochter von Geburt an im Tragetuch in der
Wickelkreutrage getragen,sie konnte tagsüber nur so schlafen,das ging so 3-4 Monate lang.In dieser Position,mit den Beinen angespreizt, fühlen sich die Babys wohl, denn sie befinden sich in der gleichen Stellung wie im Mutterleib.Der Rücken ist durch das Tuch sehr gut geschützt,da brauchst du keine Gedanken zu machen!Dazu weinen Babys, die tagsüber viel getragen werden,viel weniger ,das haben Studien bestätigt!
Zum Stillen:einer Studie zufolge (habe die Link leider nicht parat), schlafen Babys, die pro 24 Stunden mehr als 10-12 Male gestillt werden, nachts schlechter als andere.Wenn du dein Baby stündlich stillst, ist es wahrscheinlich so, dass du seine Schreie, die oft auf Müdigkeit hindeuten,mit Hunger verwechselt.Und trinkt das Baby so oft,dann trinkt es wahrscheinlich nicht so viel,um wirklich satt zu sein und kann so nicht über eine längere Zeit zufrieden sein.Es bekommt auch wahrscheinlich zu viel wrässrige Vordermilch, denn die Brust hat nicht die Zeit ,die fettige,sättigende Hintermilch in so kurzer Zeit herzustellen.Daher mein Rat:versuche die Milchmahlzeiten so weit wie möglich zu strecken,einen Rhythmus von 2 Stunden(=Mahlzeit um 10,dann um 12 Uhr) soll das Minimum sein, am besten 2,5-3 Stunden!Soll das Baby nach 1 bis 1,5 Stunden wieder schreien,dann ist es sehr wahrscheinlich müde und muß schlafen,am besten im Tragetuch .Die meisten Neugeborenen können nämlich nicht so lange wach bleiben,nach 1 bis 1,5 Stunden brauchen sie wieder Schlaf, um neue Kräfte tanken zu können!
Zur Beruhigung zwischen 2 Stillmahlzeiten benutze weiterhin den Schnuller und wickle dein Baby in ein enges Tuch, auch übrigens beim Stillen und vor allem beim Schlafen nachts (=Pucken).
Zu den Wachzeiten nachts:meine Tochter hat sie auch in den ersten 3-4 Wochen gehabt.Mit den Maßnahmen wie Pucken,Schlafen im Stillkissen,geregelte Esszeiten tagsüber , hat sie mit 8 Wochen schon 6 bis 7 Stunden durchgeschlafen!
Ich würde sonst auf das Abpumpen verzichten:ich habe es auch 3 Monate gemacht,um mehr Milch zu bekommen,weil ich das Gefühl hatte,abends nicht genug Milch zu haben, bzw. meine Tochter nicht satt zu sein schien!Würde ich jetzt nicht mehr machen,denn es bedeutet sehr viel Stress, man setzt sich selber unter Druck, hat Angst,nicht genug Milch zu produzieren (habe auch nicht mehr bekommen als 60-100 ml pro Tag), dazu die Mehrarbeit durch das Spülen und Sterilisieren der Milchpumpe…Du weißt sicher,dass Gelassenheit und Ruhe sehr wichtig für eine gute Milchproduktion sind.Darum scheint mir das Abpumpen durch den dadurch verursachten Stress eher kontraproduktiv zu sein.
Wenn du Angst, dass dein Sohn nicht genug Milch bekommt,warum nicht mit HA-Milch zufüttern?Studien zufolge ist das Allergierisiko mit HA-Milch nicht höher als mit Stillen.Wenn du ihm abends und vielleicht auch nachts eine Flasche NACH dem Stillen zusätzlich gibst,wird er vielleicht satter werden und länger durchschlafen?So habe ich gemacht,als meine Tochter 3 Monate alt war,weil mir das Abpumpen doch zu stressig wurde.Sie hat die HA-Milch sehr gut vertragen,hat sie bis zu 9. Monat getrunken,dann bin ich zu normaler Pre-Milch übergegangen .
Wenn du Angst mit chemischen ADS hast,dann kannst du vielleicht zuerst mit hochdosiertem standardosiertem Johanniskraut (aus der Apotheke)3-4 Wochen lang probieren?Mich hat es aus der Depression herausgeholt!Da es die Wirksamkeit der Pille herabsetzt,musst du dann auf mechanische Verhütungsmethoden zurückgreifen.(Gure Präparate:Jarsin 300,Neuroplant-Mindestdosierung:900 mg pro Tag)
So, liebe Mona, ich weiß was du durchmachst,denn ich war vor ein paar Monaten in einer ähnlichen Situation.
Nimm deine Symptome ernst,handle schnell,
lasse dich schnell behandeln,
suche Entlastung in Form einer Haushaltshilfe,Zufüttern mit HA-Milch vom Ehemann nachts,zumindest am Wochenende und versuche, den Perfektionnismus,der für Mütter mit PPD typisch sein soll ,abzulegen.Du bist in einer Ausnahmesituation,darum muß du nicht wie sonst perfekt funktionnieren!
Ach noch was:mit helfen zusätzlich Vitamine-und Mineralzusätze sehr (Salus im Reformhaus,Bullrich Vital in Drogeriemärkte).
Liebe Grüsse
Milla