Schatten & Licht e. V.

Hey Anne, ich würde im Moment sagen, ich habe das meiste überstanden, wahrscheinlich wird es nochmal kleinere Aufschläge geben, aber das schlimmste ist vorbei denke ich.
Woher ich die Kraft nehme mich durchzukämpfen ist eine gute Frage. Ich habe einen tollen Mann, der mich immer wieder aufgebaut hat und an mich geglaubt hat . Zwei tolle Kinder, für die ich weiterleben musste. Dann wusste ich, dass ich die wirklich schwere PPD überwunden habe, also dass es machbar ist, auch wenn es schlimm ist. Ich mag mein Leben wirklich im gesunden Zustand . Ich habe die besten Arbeitskollegen , die man sich vorstellen kann, die mich beim Einstieg in die Arbeit so aufgefangen haben, daß war glaube ich ein ganz wichtiger Punkt. Wahrscheinlich der wichtigste, neben meinem Mann und Kindern
Und das soziale Umfeld Wahrscheinlich auch.
Ich muss dazu sagen , dass ich generell im meinem Leben viel kämpfen musste und Wahrscheinlich deswegen eine gute Stärke und Härte entwickelt habe, nicht aufzugeben.
Als Beispiel ich habe als Frau einen Job der von Männern geprägt ist , die Frauen oft nicht so richtig was zutrauen, da musste ich mich so oft durchbeisen und durfte nicht aufgeben. Und natürlich hat mich das geprägt und auch eine körperliche Stärke gegeben.
Und die kleinen guten Dinge im Leben zu schätzen ist auch sehr wichtig, denn die machen das Leben für mich so richtig lebenswert

Liebe Grüße

Und Ben und Jerry Eis hat mich so manches Mal gerettet , soviel habe ich davon noch nie gegessen wie in dieser depression

Danke alibo .
Hast du denn nie gedacht ,du kannst nicht mehr ,Verzweiflung? Jetzt drei Tage vor der periode geht es wieder richtig Berg ab ,es nervt langsam..weil es sich immer wie ein rückfall anfühlt ..auch bin ich dann so durcheinander ,dazu diese magenkrämpfe die ich mit der angst usw in Verbindung bringe . Kannst du mir folgen ,was ich sagen möchte .Manchmal fühle ich mich so fremd ,verstehst du ? Lg

Ja klar kenne ich das , auch jetzt noch muss ich aufpassen, wenn ich schlechte Tage habe, dass ich mich nicht da rein steigere, dann wird das bei mir auch so ein selbst Läufer mit dem tief, wo ich mich aktiv wieder raus holen muss. Und verzweifelt war ich manchmal echt dolle. Aber wenn ich dann zurück geschaut habe, konnte ich trotzdem erkennen, dass es mir im Vergleich zu Wochen oder Monaten doch besser ging, vielleicht nicht gerade in diesem Moment, aber auch die Tiefs waren teilweise nicht mehr so heftig, ich konnte den Alltag inzwischen trotzdem schaffen auch mit den blöden Gefühlen . Dadurch wusste ich es wird besser. Natürlich habe ich wenn mir schlecht geht auch gedacht, oh nein nicht schon wieder, wann hört dieser kack endlich auf, ich mag nicht mehr so kämpfen müssen. Ich versuche mir dann bisschen mit einem Augen zwinkern gesagt, , , jaja, du schon wieder, ich weiß dass du mich jetzt wieder beuteln willst, ich kenne dich, aber ich glaube dur nicht und du gehst ja eh nach paar tagen wieder weg, du kannst mich mal am a.... lecken. Ich mach mein Leben weiter,, in Bezug auf die Depression. Eine trotzig Einstellung zur Depression und bisschen über sich selbst lachen und sich bzw die Krankheit etwas leichter nehmen. Ich hoffe du verstehst was ich meine.

Ja klar verstehe ich dich .Ihr redet darüber alle so gefasst ,ich bin wieder in so einer auf und ab Welle. Gestern war ich zur Meditation, es ging gar nicht .Ich kam nicht zu ruhe ,dass grübeln blockierte mich ..dann kam der Gedanke, was mache ich hier überhaupt usw..ich glaube ich habe noch nicht zur mir gefunden. Wie lange lebst du damit schon ?

Seit 2014 lebe ich jetzt mit meiner Erkrankung, im Nachhinein weiß ich, dass sie vorher auch schon da war, aber ich konnte es nicht einordnen und es war auch nicht so schlimm und auch nicht immer da, nur manchmal.
Ich habe schon eine lange psychische Karriere hinter mir mit Ängsten, Magersucht, ess Störungen, selbst Schädigung, und jetzt halt depressionen, aber dafür sind die anderen sachen nicht mehr so präsent , tja, es ist eben so, ich mag mein Leben aber trotzdem, auch wenn die Krankheit es manchmal schwer macht. Ich glaube ich habe dadurch schon mehr zu mir gefunden und zu dem was mir wirklich wichtig ist.