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Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Milla

Beitrag von Milla »

Muschelkalk hat geschrieben:Milla, habe gerade Deinen Beitrag gelesen und muss Dir vehement widersprechen:


Frauen, die solche Gedanken haben, sollten

a) diese Fantasien aussprechen dürfen, müssen sich aber verpflichten, diese Impulse einem Arzt mitzuteilen

b) in jedem Fall ernst genommen werden.

Ich kann nämlich nicht unterscheiden, wer sich aufspielt und um Aufmerksamkeit buhlt, oder wer wirklich zutiefst verzweifelt ist! "
Ich glaube,du habe den Sinn meines Beitrages nicht wirklich verstanden.

Klar dürfen solche Frauen solche Gedanken aussprechen dürfen,um eben diesen Trost,Verständnis ihres Leides und Hoffnung erfahren,daß es ihnen besser gehen kann.

Aber was bedeutet:"sie müssen sich verpflichten,diesen Impuls einem Arzt mitzuteilen?"Wie willst du sie dazu zwingen?Man kann sie als Außenstehende höchstens sie dazu anregen,es dringend zu tun.Aber nie würde ich persönlich die Polizei einschalten,und ihnen einen Selbstmordgefährdeten zu melden,denn ein Mensch muß meiner Absicht nach sich frei fühlen,zu entscheiden,ob er professionelle Hilfe in Anspruch nehmen will oder nicht.Was von außen einem aufgezwungen wird ,kann nur als herabwürdigend erlebt werden und den Genesungsprozeß erheblich bremsen,wenn nicht verhindern (ich spreche aus eigener Erfahrung,denn ich bin nach meinem 2. SV zwangseingewiesen worden).


Klar müssen die Frauen ernst genommen werden.Wo habe ich das Gegenteil geschrieben? :roll:

"Ich kann nämlich nicht unterscheiden, wer sich aufspielt und um Aufmerksamkeit buhlt, oder wer wirklich zutiefst verzweifelt ist!"

Ach,Muschel,wer über Selbstmordgedanken HIER berichtet,spielt sich mit Sicherheit nicht auf,sondern meint es sehr ernst,möchte nur Unterstützung,Trost,Ratschläge,Hoffung erfahren.Natürlich ist eine solche Person zutiefst verzweifelt.

Ich habe nur geschrieben:"Wer über Selbstmordgedanken schreibt , schreibt nicht unbedingt über Selbstmordabsichten."

Aber in beiden Fällen muß er ernst genommen werden und gegenfalls auf ärtzliche Hilfe hingewiesen werden.Klar!

Was das Johanniskraut anbelangt:er kann,genauso wie die SSRIs eine Verschlimmerung der Depression bzw. der Selbstmordgedanken hervorrufen.SSRIs sind in diesem Fall genauso gefährlich, dazu gibt es mittlerweile Studien, die das beweisen.Es gibt Menschen,die in den ersten Wochen der Einnahme von SSRI Selbstmord begangen haben.Denn bevor sie die Stimmung aufhellen,steigern sie zuerst den Antrieb.D.H. der Mensch ist schwer depressiv, aber nicht mehr apathisch,sprich hat plötzlich die Kraft,seine Absichten in die Tat umzusetzen.Darum finde ich es persönlich vonseiten der Ärtzen, unverantwortlich,einen Depressiven mit Selbstmordgedanken allein zu Hause mit einer solchen Medikation zu lassen und ohne ihn dazu von dieser Nebenwirkung gewarnt zu haben!SSRIs und gegebennfalls Johanniskraut sollten in engmaschiger ärtzlicher Überwachung in den ersten Wochen verabreicht werden,am Besten im Krankenhaus.

Und :Johanniskraut hat mich persönlich innerhalb 6-8 Wochen aus einer schweren Depression herausgeholt.Mir ist klar,daß es nicht bedeutet,daß jeder schwer Depressiv damit geheilt werden kann .Aber nicht jeder SSRI kann jeden schweren Depressiven heilen,dazu gibt es leider hier ein paar Beispiele.Leider kann keiner,auch kein Arzt, voraussagen,welche Therapie bei wem erfolgreich wird.Dazu fehlen leider noch diagnostische Test (Messung der Neurostransmitterwerte).
Milla

Beitrag von Milla »

hanna hat geschrieben:Liebe Muschelkalk
vielleicht mache ich es mir zu einfach, aber ich finde:
1. Es ist SEHR wichtig, dass hier jemand schreiben kann, dass sie Suizidgedanken hat.
2. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass niemand hier verantwortlich ist für diese Person und ihre Handlungen (i.Ü: die Umsetzung der Drohung kann man nie ausschliessen, sagt meine Thera)
3.Ich gehe davon aus, dass das jede, die hier teilnimmt auch weiss.
4. Dass man sich juristisch etwas zuschulde kommen lässt, wenn man hier Frauen darüber schreiben sieht und keine Meldung macht, davon bin ich nicht überzeugt - ich weiss nicht, wie genau das der Vorstand hat abklären lassen.
5. Ich denke also, dass die einzig richtige Reaktion im Forum ist, die Person zu trösten und dann dazu anzuhalten, sich sofort an eine Fachperson zu wenden.
Grüessli
Hanna
Liebe Hanna!

Bin ganz deiner Meinung!

Und dieses deutsche Gesetz,das jemanden angeblich verpflichtet,die Selbstmordgedanken einer Person an die Polizei zu melden,möchte ich gerne Schwarz auf Weiß lesen.

Ach ja:wenn mich solche Gedanken mich mal wieder plagen werden,dann werde ich sie nicht mehr hier niederschreiben.Ich möchte niemanden hier in juristische Schwierigkeiten bringen.Und ich werde sie wahrscheinlich auch niemanden in der Wirklichkeit mitteilen,aus dem gleichen Grund.
Furchtbar!

Und mir fällt noch etwas ein:es soll schon etwas an dieses Gesetz dran sein,denn es würde mich nicht erstaunen,wenn meine Thera schliesslich meine Therapie aus dieser Angst heraus abgebrochen hätte (von diesen konkreten Ängsten hat sie mir erzählt).Da sie mich nicht dazu bewegen konnte,der Standartherapie zu folgen (synthetisches AD+Psychotherapie) fürchtete sie, in Verantwortung gezogen zu werden,falls ich tatsächlich Selbstmord begehen würde.Ihr war also lieber,mich in Stich zu lassen,um selber keine Probleme zu bekommen,als mir in der Praxis durch aufbauende Gespräche zu helfen.

Das ist das Perverse an einem solchen Gesetz:schliesslich bewegt man die Leute dazu, die Selbstmordgefährdeten zu vermeiden,statt ihnen zu helfen,nach dem Motto:"Wer nicht weiß,kann nicht für den schmimmsten Fall verantwortlich sein."Also lieber ignoriert man das Leid,als das Risiko einzugehen,der Person zu helfen und gegebenfalls daran zu scheitern.Entsetzlich,oder?
Jenny

Beitrag von Jenny »

So, jetzt bitte nicht die Panik schieben, ja?

Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob jemand sagt:

Ich bin so verzweifelt, am Liebsten würde ich sterben. Das hat doch alles keinen Sinn mehr, wenn meine Kinder nicht wären, hätte ich mich schon längst umgebracht.

Oder ob es heißt:
Liebe Freundinnen, vielen Dank für euren lieben Ratschläge, leider bringt mich das alles nicht weiter. Ich geh jetzt in den Wald und erschieß mich, lebt wohl.

Dass im unteren Beispiel was gemacht werden muss, dass dann ruhig auch die Polizei alarmiert werden kann und soll - KLAR!

Aber niemand wird wegen unterlassener Hilfeleistung belangt, wenn er einen Lebensmüden nicht als solchen erkennt.

Wenn wir jetzt damit anfangen, bestimmte Themen zu tabuisieren, ist damit am allerwenigsten denen geholfen, die so nicht mehr weiter leben wollen.

Dass manche Frauen sich sehr schwer damit tun, Threads zu lesen, die vor Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit gekennzeichnet sind, liegt in der Natur der Sache - ich würde zum Beispiel als Schwangere auch nicht hören wollen, wie "die Freundin meiner Schwägerin 14 Stunden in den Wehen gelegen hat und als sie das Kind endlich holten, war es behindert" :roll: Man liest ja aber schon am Anfang eines Beitrags heraus, ob man ihn erträgt und wenn man das nicht packt oder keine Hilfe geben kann, liest man diese Beiträge eben nicht zu Ende.

Auf der anderen Seite dürfte es vielen Hoffnung machen, wenn sie drei Monate später lesen, dass die "Selbstmordkandidatin" sich wieder bester Laune erfreut und sich auf dem Wege der Genesung befindet.

Also bitte, nur keine Tabuisierung bestimmter Themen!
Kate

Beitrag von Kate »

Hallo Leute,

ich hatte länger nicht ins Forum geschaut, deshalb ist mir dieser Thread entgangen.

Als ich das nun gerade gelesen habe, hat es mich sehr getroffen.

Diejenigen, die schon länger hier im Forum haben vielleicht noch in Erinnerung, dass ich mir zwei mal ernsthaft das Leben nehmen wollte und das zweite Mal eigentlich schon tot war und nur durch einen blöden Zufall überlebt habe.

An diesem Tag ist ein Stück von mir gestorben, denn ich hatte mich vom Leben verabschiedet, weil ich die Krankheit, aber vorallem die Demütigungen dadurch nicht mehr ertragen konnte.
Es war pure Verzweiflung und als ich vorher versucht habe mir Hilfe zu holen, hat mich niemand ernst genommen und wurde von einem guten Freund zu dem ich sehr viel Vertrauen hatte und auch von meinem Mann abgewiesen.

Danach bin ich auf der Intensiv Station aufgewacht, hatte unzähliche Schläuche in mir, mein Monitor machte ständig Alarmtöne und ich war an den Händen ans Bett gefesselt.

Ich habe gerufen, hatte totale Panik durch die Fixierung und die Schwester wollte sie mir nicht abmachen.
Irgendwann kam dann eine Richterin und hat den Fixierungsbeschluss unterzeichnet und gesagt, dass ich jetzt wieder los könnte.

Die Schwester hat mich dann los gemacht mit den Worten, wenn ich mich auch nur einen Millimeter aus dem Bett bewege würde, bekäme ich einen Beschluss und ich müsste für vier Wochen auf die geschlossene Station.

Ich durfte keinen Besuch bekommen und als eine Verwandte, die in diesem Krankenhaus arbeitet zu mir gekommen ist, um mich zu trösten und da zu sein, hat der Arzt auch sie hochkant rausgeschmissen.

Mit niemandem konnte ich über diese schreckliche Erfahrungen sprechen. Alle taten so, als sei nichts gewesen und meine Schwiegermutter hat überall herum erzählt, ich hätte die Tabletten verwechselt.
Niemand wollte mehr etwas mit mir zu tun haben und mein Mann hat sich für mich geschämt.

HÄTTE ICH DIESES FORUM NICHT GEHABT, UM DARÜBER ZU SPRECHEN, MICH MITZUTEILEN, TROST UND VERSTÄNDNIS ZU BEKOMMEN, WÄRE ICH DARAN ERSTICKT!!!

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir hier langsam zu eng wird durch die Sicherheitsbedürfnisse einiger Leute. Denn diese Sicherheitsdiskussion ist ja schon mehrfach hier gelaufen und das letzte Mal, wo es darum ging, wer hier Zutritt haben darf und wer nicht, war ich schon sehr betroffen, habe mich aber noch rausgehalten.
Jetzt ist der Punkt gekommen, wo ich das nicht mehr kann, wegen meiner schrecklichen Erlebnisse zu diesem Thema.

Ich würde mich nicht wieder hier hin wenden, wenn ich nochmal in so eine Situation käme, weil ich Angst hätte, dass ich andere Leute hier mit meiner Bedürftigkeit darüber zu reden, verärgere.

Es kann doch nicht sein, dass alles, was neue Frauen herunterziehen könnte, hier durch die Zensur fällt.

Wenn man mich schon zum Leben zwingt, mich aber niemand aus meinem Umfeld mehr ertragen will, möchte ich doch eigentlich hier eine Anlaufstelle haben!
rebecca

Beitrag von rebecca »

Was mir sehr zu denken gibt ist, dass es scheinbar als *Angriff* gewertet wird. Ist es nicht. Außerdem habe ich den Eindruck das es so , wei ich es geschrieben und gemeint habe NICHT verstanden wird. Es geht nicht darum zensiert zu werden für das wie man sich fühlt, wovor man Angst hat , wie Hoffnungslos man ist, eher im Gegenteil, es wird sehr sehr ernst genommen. Das hier ist ein Ort wo man sich austauschen darf und auch soll, es ist wichtig zu erfahren das es Hilfe gibt, aber es gibt Grenzen. Ich kann niemanden über den PC direckt erreichen der sich in einer brisannten Lebenssituation befindet. Sicher kann ich gut zureden , zuhören und auch mitfühlen, aber ich kann im Notfall nicht eingreifen.
Nach vielen Jahren der PPD hat mich die Überschrift sehr erschrocken.
Ich möchte hier niemanden *vergraulen* oder den Mund verbieten. Ich mache nicht die Augen zu oder tue so als hätte ich das nicht gelesen weil es *bequemer* für mich wäre. Ich höre nicht weg wenn jemand um Hilfe schreit , dafür bin ich zu lange dabei, dafür habe ich zu viel erlebt mit der PPD.
Dafür ist mir jede/er hier zu wertvoll.
Rebecca
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Also irgendwie habe auch ich das Gefühl, dass vieles (auch von mir Gesagte) missverständlich rübergekommen ist. Umgekehrt KANN man aber auch vieles bewusst falsch verstehen.

Carlotta hat das sehr treffend beschrieben: Sie sagt, sie habe auf besagten Thread eher sachlich reagiert. Das gleiche habe ich übrigens auch getan! Wäre ich weniger stabil, hätte mich das ungeheuer belastet. Das ist aber absolut kein Vorwurf an Martina, die sehr verzweifelt ist. Es ist vielmehr diese Erkenntnis: Ja, auch ich habe Grenzen, die ich schon oft genug kopflos überrannt habe.

Ich finde es toll, dass man hier all seine Ängste, Impulse und Befürchtungen loswerden kann. Und ja, natürlich ist nicht jede Aussage gleichbedeutend mit einem Tötungsplan. Aber wer will das denn unterscheiden? Also, ich kann das nicht, und mein Anliegen/Vorschlag war einfach:

Das Forum kann keine im Extremfall - ohne jede Diskussion - angezeigte Intensivbetreuung ersetzen. Es ist also sehr sinnvoll, die Frauen mit all unseren Trostmöglichkeiten aufzufangen. Aber gleichzeitig sollten wir alle (in unserem eigenen Interesse) auf Abklärung durch einen Arzt pochen!

@Kate: Du hast mit Sicherheit Schlimmes erlebt. Wenn ich mir vorstelle, man hätte mich fixiert und mir mit Zwangsmassnahmen gedroht, ich wäre wahrscheinlich wirklich verrückt geworden. Aber gerade Du hast irgendwann einmal von den schrecklichen Erlebnissen erzählt, die Du gemacht hast, als Du im Spital warst. Hattest Du nicht mehrmals miterleben müssen, dass sich PPD-Frauen das Leben genommen haben? Das hast Du mal erzählt und ich werde das vermutlich nie vergessen...

Will heissen: Das ist durchaus häufig, dass die Krankheit so schlimm wird, dass der Lebenswille komplett schwindet und man diesen letzten Schritt gehen will.

Und genau das ist der Punkt: Auch, wenn die kleinste Chance besteht, dass das Ganze real sein könnte, stehen wir Forumsfrauen vor einem Problem!

Auf dem Gipfel meiner Krankheit haben mich meine Eltern in die Psychiatrie gebracht. (Warum genau spielt jetzt keine Rolle, denkt es Euch einfach). Meine Erfahrung war dort allerdings sehr positiv.

Ich kam da an und bin wie ein Häufchen Elend zusammengesackt. Da ich - trotz Suizidalabsicht - noch einigermassen vernünftig rüberkam, wurde ich nicht auf die Geschlossene verlegt, ich wurde nicht fixiert, usw.

Der Moment der "Einweisung" war nach langen Monaten der erste Moment, in dem ich wieder ein Fünkchen Hoffnung in mir gespürt habe. Also: Es geht auch anders. Will heissen: Wenn eine Frau so verzweifelt ist, dass sie Selbstmordgedanken artikuliert, liefert man sie doch nicht nur an's Messer, wenn man Massnahmen in die Wege leitet. Es kann doch auch bedeuten, dass der Mensch endlich Hilfe bekommt. Ich weiss, diese Vorstellung löst Unbehagen aus. Aber diese Argumente von wegen Freier Wille und Autonomie waren zumindest bei mir komplett ausgeschaltet. Ich war nicht mehr fähig, irgendeine Entscheidung zu treffen.

Wie war das denn bei Steffy? Das ging dann doch Ratzfatz mit der Klinik. Wie es ihr dort ergangen ist und welches Fazit sie zieht, das weiss nur sie selbst. Aber kein Mensch wird in Frage stellen, dass das in ihrem Fall hilfreich war. (Steffy, bitte korrigier meine Annahme, wenn ich falsch liege!)

So. Jetzt habe ich mal wieder ziemlicih viel geschrieben. Aber ich hatte das Bedürfnis, meine Aussagen nochmals zu erklären!

LG und schlaft gut!
Zuletzt geändert von Muschelkalk am 04:09:2006 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
rebecca

Beitrag von rebecca »

Ich habe mich mit Uli W. telefonisch überdiesesThema ausgetauscht.Es sieht so aus als sei ich über diese Themen in Foren *falsch* informiert.
Weitere Infos bekommen wir, hoffe ich, morgen. Lieben Gruß Rebecca
Ava

Beitrag von Ava »

An alle,

ich möchte Euch ein Szenario vor Augen führen, das geschehen könnte - im schlimmsten Fall. Eine Frau bringt sich um. Sie hatte hier im Forum Rat und Hilfe gesucht - und sie tut es trotzdem. Worst case.
Ich will damit sagen: Keine von uns hier im Forum kann tatsächlich die Hand dafür ins Feuer legen, dass eine Frau, die über Selbstmordgedanken schreibt, weil diese sie quälen, nicht doch Selbstmord begeht. Natürlich ist es sehr befreiend, sich hier im Forum austauschen zu können - auch darüber - aber die Forumsleitung trägt die Verantwortung - wenn der schlimmste Fall einträte - dann wäre unter Umständen die Forumsleitung "dran" wegen unterlassener Hilfestellung usw.
Deshalb kann ich Rebeccas klare und zugegebenermaßen harte Linie voll verstehen und finde das voll in Ordnung - es geht glaube ich nicht anders.
Frauen, die Selbstmordgedanken haben, gehören auf jeden Fall in eine Behandlung - ich selbst spreche aus Erfahrung. Mein Leben hing lange Zeit am seidenen Faden. Ich hatte das Verständnis von Freundinnen. Aber manchmal fiel ich trotzdem in Löcher - dass ich überlebt habe, ist nur teilweise das Verdienst der Freundinnen, die mir zuhörten - es hätte auch anders kommen können. Wenn ich ehrlich bin, würde ich im Nachhinein für mich selbst nicht die Hand ins Feuer legen.
Aber ich denke, das ist bei jeder anders. Trotzdem können wir uns meiner Meinung nach nicht hier über Selbstmordgedanken austauschen - und Rebecca, Melanie und Uli tun kein Auge mehr zu....
Rücksicht auf die Verantwortlichen dieses tollen Forums ist auch eine Form der Verantwortung, die wir für uns selbst und für das Forum mittragen. So jedenfalls sehe ich das.

Liebe Grüße

Ava
Anke
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Beiträge: 527
Registriert: 23:03:2005 23:13
Wohnort: Ostfildern

Beitrag von Anke »

Hallo liebe Frauen,

vieles wurde zum Thema Suizid bereits geschrieben, dem wir teilweise auch zustimmen.

Wir von der Forum-Leitung werden Euch so bald wie möglich darüber informieren, wie wir die Lage hierzu einschätzen und was aus unserer Sicht hilfreich für die kranken Frauen ist.
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Christina

Beitrag von Christina »

Hallo Ihr Lieben,

jetzt habt ihr schon soviel dazu geschrieben und ich will auch noch meine Meinung dazu äußern. Es ist auf jeden Fall so das kein Thema tabuisiert werden darf. Gerade dieses Forum soll ja dazu da sein verzweifelten Frauen mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen. Also sollten diese verzweifelten Frauen auch über jeden ihrer heimlichsten Gedanken und Ängste schreiben dürfen. Das gibt ihnen möglicherweise dann auch wieder Hoffnung und Auftrieb von anderen zu hören die in der gleichen Situation waren und wieder raus kamen. Auf der anderen Seite ist es unsere Pflicht, besser gesagt von den Verantwortlichen hier, genau da hellhörig zu werden. Wie Ava schon schreibt, man stellt sich vor eine Frau kommt her, sucht Rat und Hilfe, äußert solche Gedanken, findet aber keine Hilfe, und geht zum äußersten. Sie bringt sich um. Ich kann nicht sagen wie die Gesetze sind, ob da wirklich dann jemand von den Verantwortlichen "dran" ist. Aber alleine schon der Gedanke ist schlimm. Wie würden wir uns fühlen wenn wir nicht helfen konnten und eine Frau geht bis zum letzten ihrer Gedanken? Wäre es da nicht sinnvoller da dann wirklich einzugreifen? Die Frage ist, ganz klar, wie? Es ist ja viel zu anonym hier um die Person dann persönlich anzusprechen. Wir melden uns ja nicht mir Adresse und Telefonnummer hier an. Also wie sollten wir dann persönlich an diese Frauen rankommen? Hm, seht ihr, da ist der Knackpunkt!! Da kann es noch soviele Hotlines geben die von uns Frauen angeboten werden, wenn die von den verzweifelten Frauen nicht genutzt werden stehen wir am gleichen Punkt wie vorher. Natürlich wäre es toll so eine Hotline einzurichten. Es gibt ja auch diesen Notfallplan hier. Aber es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert, oder?

Hm, ich hoffe ich habe jetzt nicht zu wirr geschrieben. Ich sehe beide Seiten, verstehe sie, kenne aber nicht die ultimative Lösung für dieses Problem. Aber es wäre auf jeden Fall eine Überlegung wert dafür eine Lösung zu finden mit der wir alle leben können. Ich bin der Meinung, und ich hoffe da nicht alleine dazu stehen, das dies kein nullachtfünfzehn Forum ist. Also können hier auch nicht Regeln gelten wie in anderen Foren. Hier ist ein ganz besonderer Ort an dem ganz besonders mit den Menschen und ihrer Sicherheit umgegangen wird. Es geht um die Gesundheit und das Wohlbefinden jedes einzelnen Users hier. Wenn manche sagen, hey das ist doch nur ein Forum, nee nee, das ist es nicht. Es ist auf der anderen Seite eine Oase der Ruhe, des Austauschs, und des Aufbaus der Seele von uns Frauen. Und auf der anderen Seite ein Ort an dem man Rat und Hilfe findet für den der ihn sucht. Wir sprechen über unsere intimsten Gedanken und Gefühle. Und hey für mich ist das nicht "nur ein Forum". Es ist was besonderen, und als solches würde ich vorschlagen sollte es auch behandelt werden. Oder wie seht ihr das?
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Hallo!
Habe die Diskussion überflogen und denke das Rebekka wirklich etwas mißverstanden worden ist. Es gibt die Begriffe der Eigen und Fremdgefährdung und beides führt dazu das jemand in die Psychiatrie eingewiesen werden muß. Es ist nur sauschwer abzuwegen inwieweit ein Fall von eigen Gefährdung besteht wenn jemand Suizidgedanken äußert. Und gerade in so einen Forum ist es schwer und so geraden die Admins in die Zwickmühle. Lösung wäre vielleicht die Frauen per PN anzuschreiben und im Einzelkontakt zuklären wie ernst die Lage ist.
Ich bin bin im übrigen ziemlich zwispältig was diese Diskussion betrifft. Einerseits denke ich es tut in diesen Rahmen auch solche Dinge auszusprechen, anderseits denke ich das hier viele Frauen rum geistern die mehr oder minder labil sind. Die Diffrenz zu denen die was schreiben und die nur stumm mitlesen ist groß. Und ich kenne aus eigner Erfahrung die Neigung sich gerade wenn es einen super schlecht geht noch Dinge reinzuziehen die einen noch mehr runter reißen.
Also alles nicht so esay da nen Lösung zufinden Gruß Antje
beka25

Beitrag von beka25 »

Hallo!
Ich war schon lang nicht mehr hier und habe diese Diskussion erst jetzt gelesen. Eine DIREKTE Frage hätte ich da:
Muß ich jetzt damit rechnen, daß die Polizei vor meiner Haustür steht und mich mitnimmt, weil ich vor 2 Monaten hier gesagt habe, daß ich schon länger überlegt habe, mir das Leben zu nehmen und nicht mehr so weiterleben will!?

mir gehts natürlich jetzt schon 100 % besser, aber das tut ja jetzt nix zu Sache.
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Melanie W.
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Beitrag von Melanie W. »

Liebe Beka,

nein, damit musst du nicht rechnen.

Viele Grüße
Melanie
Patricia

Beitrag von Patricia »

Huhu,

wie sieht es denn jetzt aus mit den Informationen zu diesem Thema?

Ich kann mit nicht vorstellen dass jemand belangt werden kann wenn ein User schreibt dass er sich das Leben nehmen will.

was soll die Polizei mit einem Nicknamen anfangen, keine adresse, kein telefon, vielleicht nicht mal der richtig Name oder der Wohnort.

Es gibt sogar ein Forum in dem es nur über Selbstmord geht (möcht dafür jetzt keine Werbung machen deswegen nenne ich die seite nicht) - dann müssten diese Forenbetreiber doch erst recht belangt werden können!

LG

Patricia
rebecca

Beitrag von rebecca »

Wir haben uns über dieses Theme informiert.
Es kann niemand belangt werden soetwas zu schreiebn. Weder User noch Moderatoren.
Lieben Gruß Rebecca
Antworten