Ich glaube,du habe den Sinn meines Beitrages nicht wirklich verstanden.Muschelkalk hat geschrieben:Milla, habe gerade Deinen Beitrag gelesen und muss Dir vehement widersprechen:
Frauen, die solche Gedanken haben, sollten
a) diese Fantasien aussprechen dürfen, müssen sich aber verpflichten, diese Impulse einem Arzt mitzuteilen
b) in jedem Fall ernst genommen werden.
Ich kann nämlich nicht unterscheiden, wer sich aufspielt und um Aufmerksamkeit buhlt, oder wer wirklich zutiefst verzweifelt ist! "
Klar dürfen solche Frauen solche Gedanken aussprechen dürfen,um eben diesen Trost,Verständnis ihres Leides und Hoffnung erfahren,daß es ihnen besser gehen kann.
Aber was bedeutet:"sie müssen sich verpflichten,diesen Impuls einem Arzt mitzuteilen?"Wie willst du sie dazu zwingen?Man kann sie als Außenstehende höchstens sie dazu anregen,es dringend zu tun.Aber nie würde ich persönlich die Polizei einschalten,und ihnen einen Selbstmordgefährdeten zu melden,denn ein Mensch muß meiner Absicht nach sich frei fühlen,zu entscheiden,ob er professionelle Hilfe in Anspruch nehmen will oder nicht.Was von außen einem aufgezwungen wird ,kann nur als herabwürdigend erlebt werden und den Genesungsprozeß erheblich bremsen,wenn nicht verhindern (ich spreche aus eigener Erfahrung,denn ich bin nach meinem 2. SV zwangseingewiesen worden).
Klar müssen die Frauen ernst genommen werden.Wo habe ich das Gegenteil geschrieben?

"Ich kann nämlich nicht unterscheiden, wer sich aufspielt und um Aufmerksamkeit buhlt, oder wer wirklich zutiefst verzweifelt ist!"
Ach,Muschel,wer über Selbstmordgedanken HIER berichtet,spielt sich mit Sicherheit nicht auf,sondern meint es sehr ernst,möchte nur Unterstützung,Trost,Ratschläge,Hoffung erfahren.Natürlich ist eine solche Person zutiefst verzweifelt.
Ich habe nur geschrieben:"Wer über Selbstmordgedanken schreibt , schreibt nicht unbedingt über Selbstmordabsichten."
Aber in beiden Fällen muß er ernst genommen werden und gegenfalls auf ärtzliche Hilfe hingewiesen werden.Klar!
Was das Johanniskraut anbelangt:er kann,genauso wie die SSRIs eine Verschlimmerung der Depression bzw. der Selbstmordgedanken hervorrufen.SSRIs sind in diesem Fall genauso gefährlich, dazu gibt es mittlerweile Studien, die das beweisen.Es gibt Menschen,die in den ersten Wochen der Einnahme von SSRI Selbstmord begangen haben.Denn bevor sie die Stimmung aufhellen,steigern sie zuerst den Antrieb.D.H. der Mensch ist schwer depressiv, aber nicht mehr apathisch,sprich hat plötzlich die Kraft,seine Absichten in die Tat umzusetzen.Darum finde ich es persönlich vonseiten der Ärtzen, unverantwortlich,einen Depressiven mit Selbstmordgedanken allein zu Hause mit einer solchen Medikation zu lassen und ohne ihn dazu von dieser Nebenwirkung gewarnt zu haben!SSRIs und gegebennfalls Johanniskraut sollten in engmaschiger ärtzlicher Überwachung in den ersten Wochen verabreicht werden,am Besten im Krankenhaus.
Und :Johanniskraut hat mich persönlich innerhalb 6-8 Wochen aus einer schweren Depression herausgeholt.Mir ist klar,daß es nicht bedeutet,daß jeder schwer Depressiv damit geheilt werden kann .Aber nicht jeder SSRI kann jeden schweren Depressiven heilen,dazu gibt es leider hier ein paar Beispiele.Leider kann keiner,auch kein Arzt, voraussagen,welche Therapie bei wem erfolgreich wird.Dazu fehlen leider noch diagnostische Test (Messung der Neurostransmitterwerte).