Verfasst: 18:10:2006 22:11
Liebe Isabell,
du stellst natürlich nicht zu viele Fragen. Wir standen alle mal genauso da und wollten natürlich wissen wie es anderen mit ZG oder Depressionen geht.
Ich hatte auch sehr, sehr, sehr schlimme ZG. Es gab eigentlich keine Minute am Tag, in der ich ohne ZGs war. Nur Nachts wenn ich schlief – ich betone WENN ich schlief, waren sie nicht da. Dafür plagten mich schlimme Alpträume. Um es kurz zu machen: Es war die absolute Hölle. Ebenso wie du, dachte ich, dass ich verrückt werde. Zu den ZGs hatte ich Anfangs noch schlimme Panikattacken, die sind aber nach ca. 1 Monat einfach wieder verschwunden. Aber die Angst blieb natürlich. Es verhält sich genauso mit der Angst, wie es Marika beschreibt. Auch ich dachte ständig, wenn ich jetzt keine Angst mehr habe, werde ich ja vielleicht doch meinem Kind etwas antun ... Genau wie bei dir, das ist die Tücke der ZGs.
In der tiefenpsychologischen Therapie sucht man eher nach den Ursachen. D.h. man schaut in die Kindheit, nähere Vergangenheit, arbeitet aber auch sehr viel an Dingen die einen in der Gegenwart belasten. Es ist im Prinzip eine Gesprächstherapie (bei mir zumindest). In der Verhaltenstherapie kümmert man sich eher um das Symptom (in deinem Fall die ZG und die Angst) und schult sozusagen den Umgang damit. Ich glaube so ungefähr sind die Unterschiede ... verbessert mich, falls ich falsch liegen sollte :).
Für welche Therapieform man sich entscheidet ist aber – glaube ich – typenabhängig. Bei mir ist es so, seitdem ich um die Ursachen weiß, kann ich mich auch anders verhalten ... Ich gehe jetzt viel liebevoller mit mir selbst um. Es ist aber nicht so, dass ich jetzt genau weiß, warum es mir so schlecht ging, sondern es ist eher die Summe der Dinge ... Verstehst du?
Hm, warum ich mich gegen ein AD entschieden habe ...? Ich glaube ich bin der Typ Mensch, der gerne alles alleine schaffen will (nicht gerade immer von Vorteil) und ich hatte Angst davor, was passiert wenn ich das AD nicht mehr nehme. Es ist schwierig zu erklären, irgendwie hatte ich einfach immer die Hoffnung das es auch ohne wieder weg geht ... Und bis jetzt sieht es ganz gut aus :).
Ich denke durch ein AD wird es natürlich leichter mit der gesamten Situation umzugehen. Vielleicht geht der Heilungsprozess dann schneller ... aber ich habe eigentlich keine Ahnung :).
Ich hoffe mit meinem wirren Geschreibsel konnte ich dir trotzdem etwas weiterhelfen.
Ganz lieb
Julia
du stellst natürlich nicht zu viele Fragen. Wir standen alle mal genauso da und wollten natürlich wissen wie es anderen mit ZG oder Depressionen geht.
Ich hatte auch sehr, sehr, sehr schlimme ZG. Es gab eigentlich keine Minute am Tag, in der ich ohne ZGs war. Nur Nachts wenn ich schlief – ich betone WENN ich schlief, waren sie nicht da. Dafür plagten mich schlimme Alpträume. Um es kurz zu machen: Es war die absolute Hölle. Ebenso wie du, dachte ich, dass ich verrückt werde. Zu den ZGs hatte ich Anfangs noch schlimme Panikattacken, die sind aber nach ca. 1 Monat einfach wieder verschwunden. Aber die Angst blieb natürlich. Es verhält sich genauso mit der Angst, wie es Marika beschreibt. Auch ich dachte ständig, wenn ich jetzt keine Angst mehr habe, werde ich ja vielleicht doch meinem Kind etwas antun ... Genau wie bei dir, das ist die Tücke der ZGs.
In der tiefenpsychologischen Therapie sucht man eher nach den Ursachen. D.h. man schaut in die Kindheit, nähere Vergangenheit, arbeitet aber auch sehr viel an Dingen die einen in der Gegenwart belasten. Es ist im Prinzip eine Gesprächstherapie (bei mir zumindest). In der Verhaltenstherapie kümmert man sich eher um das Symptom (in deinem Fall die ZG und die Angst) und schult sozusagen den Umgang damit. Ich glaube so ungefähr sind die Unterschiede ... verbessert mich, falls ich falsch liegen sollte :).
Für welche Therapieform man sich entscheidet ist aber – glaube ich – typenabhängig. Bei mir ist es so, seitdem ich um die Ursachen weiß, kann ich mich auch anders verhalten ... Ich gehe jetzt viel liebevoller mit mir selbst um. Es ist aber nicht so, dass ich jetzt genau weiß, warum es mir so schlecht ging, sondern es ist eher die Summe der Dinge ... Verstehst du?
Hm, warum ich mich gegen ein AD entschieden habe ...? Ich glaube ich bin der Typ Mensch, der gerne alles alleine schaffen will (nicht gerade immer von Vorteil) und ich hatte Angst davor, was passiert wenn ich das AD nicht mehr nehme. Es ist schwierig zu erklären, irgendwie hatte ich einfach immer die Hoffnung das es auch ohne wieder weg geht ... Und bis jetzt sieht es ganz gut aus :).
Ich denke durch ein AD wird es natürlich leichter mit der gesamten Situation umzugehen. Vielleicht geht der Heilungsprozess dann schneller ... aber ich habe eigentlich keine Ahnung :).
Ich hoffe mit meinem wirren Geschreibsel konnte ich dir trotzdem etwas weiterhelfen.
Ganz lieb
Julia