Danke Euch Allen- ganz ehrlich ich fühl mich jetzt schon wieder sicherer und werde die Übungen machen.
Obwohl mir schon davor kraut. Da werden immer so Sachen hinterfragt, wo ich dann immer an mir zweifele, weil der Zwang bzw. die Gedanken so stark sind und dann möchte immer nicht mehr leben. Und dann hat mich die nächste Zwangsspirale, weil ich Angst habe mir etwas anzutun.
Furchtbar. Ich weiß schon wie es wird. So langsam muss ich es doch wissen, das es nichts schlimmes ist, aber ich werde es schon schaffen. Diese sch... Gedanken sind das allerletzte und ich wünsche mir sie sonst wohin. Wisst Ihr warum wir diese ZG haben?
Vielen Dank Euch allen, ihr tut so gut.
LG M.
welche Art von ZW habt Ihr?
Moderator: Moderatoren
Guten Morgen Mona!
Warum haben wir diese Gedanken?
Ganz einfach: JEDER hat solche Gedanken - sie gehören zur menschlichen Natur dazu, sie sind eine Art "Zufallsprodukt" unseres Gehirns - eine Gedankenspielerei. Lee Baer hat dazu in Kapitel 4 Seite 67 "Woher kommen die negativen Gedanken" viel Interessantes geschrieben.
Da jeder Mensch solche komischen Gedanken hin und wieder hat, sind sie normal und gehören einfach zu uns. Das Problem ist bei uns Zwänglern "nur", dass diese Gedankenspielereien zum Zwang werden. Du weißt ja, unser "orbitofrontaler Kortex" ist überaktiv und überprüft immer wieder alle Gedanken, besonders aber die "negativen und komischen". Er filterte diese nicht aus, sondern bleibt daran hängen. So dringen sie in unser Bewußtsein vor, wir erschrecken, wollen sie nicht haben, bekommen Angst. Dann kommt die Angst vor der Angst und vor dem nächsten ZG... und schon sitzen wir in der Spirale fest, wie du schon gemerkt hast.
Ein anderer Grund, warum diese "ganz normalen Gedanken" bei uns zum Zwang wurden, liegt sicher in unserer Persönlichkeit: unserem mangelndem Selbstbewußtsein, unserer zu hoher Erwartung an uns selber - also dem Perfektionismus. Wir haben ja meist Angst, was falsches zu tun, zu sagen .... wir wollen zu jeder Zeit alles richtig machen - also perfekt sein - und dazu gehört für uns natürlich auch "das richtige, perfekte Denken". Komische Gedankengänge sind für uns abnormal und führen zu Verunsicherung, Angst usw. Wenn ZG nach der Geburt auftreten, ist natürlich der Hormonsturz danach maßgeblich, am Durcheinander Geraten der Botenstoffe im Gehirn beteiligt, was wiederrum zu negativem Denken im allgemeinen führt - also zur Depression. Wenn es dann Menschen mit wenig Selbstvertrauen usw. betrifft, treten ganz oft die ZG auf.
Weiters ist zwanghaftes Verhalten oder ZG oft auch ein erlerntes Verhaltensmuster. Bei mir kommt es aus der Kindheit. Ich wuchs damit auf, immer alles kontrollieren zu müssen, immer möglichst perfekt und angepasst zu sein, starre Regeln und wenig Raum zum Selbstständig entwickeln, fehlten. Dadurch konnte ich viel zu wenig Selbstvertrauen aufbauen und wurde zu einem "angepassten Menschen, der es immer allen recht machen will, sich selber wenig liebt und seine Bedürfnisse immer hinten anstellt. Auf den Punkt gebracht: Ich hatte sogut wie null Selbstbewußtsein, dafür eine Menge Ängste, Befürchtungen usw. Meine Eltern haben das natürlich nicht bewußt gemacht, sie haben mich überbehütet erzogen, in der Hoffnung, mir etwas gutes zu tun und mich zu einem guten Mitglied der Gesellschaft zu machen.
Die Geburt dann und der Hormonsturz, haben das Kartenhaus zusammen fallen lassen.
Es sind also meist mehrere Dinge, die schlußendlich zur Depression bzw. zu ZG führt: Das eigene Wesen, Hormone und Botenstoffe, Traumata usw. Das alles ergibt dann den "Cocktail".
Apropos Botenstoffe: Ich weiß jetzt gar nicht mehr, ob du ein AD nimmst? Wenn ja - welches?
Liebe Grüße von
Warum haben wir diese Gedanken?
Ganz einfach: JEDER hat solche Gedanken - sie gehören zur menschlichen Natur dazu, sie sind eine Art "Zufallsprodukt" unseres Gehirns - eine Gedankenspielerei. Lee Baer hat dazu in Kapitel 4 Seite 67 "Woher kommen die negativen Gedanken" viel Interessantes geschrieben.
Da jeder Mensch solche komischen Gedanken hin und wieder hat, sind sie normal und gehören einfach zu uns. Das Problem ist bei uns Zwänglern "nur", dass diese Gedankenspielereien zum Zwang werden. Du weißt ja, unser "orbitofrontaler Kortex" ist überaktiv und überprüft immer wieder alle Gedanken, besonders aber die "negativen und komischen". Er filterte diese nicht aus, sondern bleibt daran hängen. So dringen sie in unser Bewußtsein vor, wir erschrecken, wollen sie nicht haben, bekommen Angst. Dann kommt die Angst vor der Angst und vor dem nächsten ZG... und schon sitzen wir in der Spirale fest, wie du schon gemerkt hast.
Ein anderer Grund, warum diese "ganz normalen Gedanken" bei uns zum Zwang wurden, liegt sicher in unserer Persönlichkeit: unserem mangelndem Selbstbewußtsein, unserer zu hoher Erwartung an uns selber - also dem Perfektionismus. Wir haben ja meist Angst, was falsches zu tun, zu sagen .... wir wollen zu jeder Zeit alles richtig machen - also perfekt sein - und dazu gehört für uns natürlich auch "das richtige, perfekte Denken". Komische Gedankengänge sind für uns abnormal und führen zu Verunsicherung, Angst usw. Wenn ZG nach der Geburt auftreten, ist natürlich der Hormonsturz danach maßgeblich, am Durcheinander Geraten der Botenstoffe im Gehirn beteiligt, was wiederrum zu negativem Denken im allgemeinen führt - also zur Depression. Wenn es dann Menschen mit wenig Selbstvertrauen usw. betrifft, treten ganz oft die ZG auf.
Weiters ist zwanghaftes Verhalten oder ZG oft auch ein erlerntes Verhaltensmuster. Bei mir kommt es aus der Kindheit. Ich wuchs damit auf, immer alles kontrollieren zu müssen, immer möglichst perfekt und angepasst zu sein, starre Regeln und wenig Raum zum Selbstständig entwickeln, fehlten. Dadurch konnte ich viel zu wenig Selbstvertrauen aufbauen und wurde zu einem "angepassten Menschen, der es immer allen recht machen will, sich selber wenig liebt und seine Bedürfnisse immer hinten anstellt. Auf den Punkt gebracht: Ich hatte sogut wie null Selbstbewußtsein, dafür eine Menge Ängste, Befürchtungen usw. Meine Eltern haben das natürlich nicht bewußt gemacht, sie haben mich überbehütet erzogen, in der Hoffnung, mir etwas gutes zu tun und mich zu einem guten Mitglied der Gesellschaft zu machen.
Die Geburt dann und der Hormonsturz, haben das Kartenhaus zusammen fallen lassen.
Es sind also meist mehrere Dinge, die schlußendlich zur Depression bzw. zu ZG führt: Das eigene Wesen, Hormone und Botenstoffe, Traumata usw. Das alles ergibt dann den "Cocktail".
Apropos Botenstoffe: Ich weiß jetzt gar nicht mehr, ob du ein AD nimmst? Wenn ja - welches?
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo liebe Marika,
danke für deine Erklärung.
Hört sich plausibel an und man fühlt sich damit gleich viel besser!
Du wolltest wissen was ich für Medis nehme: bin gerade bei 20mg Fluoxetin , habe vorher 30mg Cipralex genommen. Da ich aufgegangen bin wie ein Hefekloß, meinte meine Ärztin dass ich die Tabletteneinnahme ändern sollte. Habe ich natürlich gemacht und muss mich wahrscheinlich erst mal daran gewöhnen.
So mache mich jetzt mal wieder an das Buch. Darf ich dich denn bezgl. Buch noch mal anschreiben. Weiß jetzt schon, dass da wieder Fragen und Zweifel kommen.
Ich wünsche Dir und deiner Familie einen schönen Abend!
LG
M.
danke für deine Erklärung.
Hört sich plausibel an und man fühlt sich damit gleich viel besser!
Du wolltest wissen was ich für Medis nehme: bin gerade bei 20mg Fluoxetin , habe vorher 30mg Cipralex genommen. Da ich aufgegangen bin wie ein Hefekloß, meinte meine Ärztin dass ich die Tabletteneinnahme ändern sollte. Habe ich natürlich gemacht und muss mich wahrscheinlich erst mal daran gewöhnen.
So mache mich jetzt mal wieder an das Buch. Darf ich dich denn bezgl. Buch noch mal anschreiben. Weiß jetzt schon, dass da wieder Fragen und Zweifel kommen.
Ich wünsche Dir und deiner Familie einen schönen Abend!
LG
M.
Hallo Mona!
Na, da hat sich der Zwang nun also eine neue gemeine Variante ausgesucht, um dich zu pisaken. Es gibt ja auch die ZG, die sich geben sich selbst richten, wie im Moment bei dir. Dies ist die einzige Variante die ich persönlich nicht hatte, aber ebenfalls nicht ungewöhnlich ist. Wie ich schon mal erwähnt hatte, ist der INHALT der ZG überhaupt nicht relevant - es geht nur um das zwanghafte "daran denken", dass krankmachend ist.
Wenn ich auch keine ZG gegen mich selber hatte, so hatte ich sehr wohl auch schon so nen ganz normalen "komischen Gedanken" wenn ich z.B. irgendwo in die Tiefe sah: "Wie fühlt es ich wohl an, wenn man runter springt......usw. und sah dann das ganze Szenario. Oder man sieht bzw. hört irgendetwas... mir fählt ein, dass sich ein Bekannter letztes Jahr wirklich das Leben durch erhängen genommen hatte. Auch da ging ich in Gedanken "nur mal so" durch, wie das wohl sich anfühlt usw.... Aber diese Gedankenspielerei wurde nicht zum Zwang, sie ängstigten mich auch nicht, weil ich ja wußte, dass ich das gar nicht will und sie nur mal so Gedanklich durchgehe. Also es war mir einfach klar, dass es nur "ganz normale absurde Gedanken" sind und genau DESHALB, verschwanden sie auch gleich wieder, ohne mir Angst zu machen oder gar zum Zwang zu werden. In diesem Bereich funktionierte also das Ausfiltern und RICHTIG BEWERTEN der absurden Gedanken richtig, so wie es ein sollte. In anderen Bereichen aber - was meinen persönlichen "Super Gau" anbelangte, also das meinem Kind etwas zustößt und das durch mich, weil ich verrückt werde - da klappte es nicht, da waren mir die "ganz normalen Gedanken" so widerlich, dass ich sie lange Zeit - trotz Therpaie und besseren Wissens - doch noch als "wichtig" bewertet habe und sie zum Zwang wurden. Es dauert eine Zeit, bis du dieses Verhaltensmuster durch die Therapie und üben, wieder um trainiert hast. Auch wenn du es von der Logik her weißt, braucht es Übung, Übung, Übung und nochmal soviel Konfrontation. Ich weiß, dass ist sehr, sehr mühsam, man hat viel Angst dabei - Süße, ich weiß was du durchmachst. Aber wenn du wirklich dabei bleibst, an den ZG zu arbeiten, dann wirst du es schaffen. Du wirst nach und nach die Angst verlieren und plötzlich werden die ZG so "langweilig", dass dein Gehirn, diese "ganz normalen Gedanken" sofort als "nicht wichtig und absurd" erkennt und ausfiltert.
Du wirst immer hin und wieder solche Gedanken haben, wie alle Menschen. Ziel soll es sein, diese Gedanken das sein zu lassen, was sie sind: "Unwichtige Gedankenspielereien", die kommen, aber auch wieder gehen, ohne dass sie dir Angst machen und dein Leben dahingehend beeinträchtigen, weil sie zwanghaft sind. Und Voraussetzung dafür, ist das aufbauen von SELBSTVERTRAUEN!!!!! Wer zwanghaft ist, der traut sich ja eigentlich selber nicht über den Weg, er/sie denkt ja immer, ich bin "fehlerhaft" und zweifelt an sich (man nennt Zwangserkrankungen ja auch die "Zweiferlerkrankheit") ich werde evtl. verrückt und mache dann schreckliche Dinge. Menschen mit Selbstvertrauen lachen über absurde Gedanken (meist aber bemerken sie sie nur unterschwellig) und weg sind sie. Es ist die Angst dahinter, die den Zwang entstehen läßt und das mangelnde Selbstvertrauen!!!! Es geht also in erster Linie um das Aufbauen von Selbstvertrauen durch das wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse und das Abbauen der Angst durch die Konfrontationsübungen!!!!
Liebe Mona, du kannst mich immer fragen - ich bin immer gerne für dich da. Hast du schon im Buch gelesen, oder hast du dich noch ein bissl davor "gedrückt"
Ich werde es übrigens heute auch wieder mal anfangen zu lesen, um mein Wissen wieder aufzufrischen!!!
Ganz liebe Grüße von
Na, da hat sich der Zwang nun also eine neue gemeine Variante ausgesucht, um dich zu pisaken. Es gibt ja auch die ZG, die sich geben sich selbst richten, wie im Moment bei dir. Dies ist die einzige Variante die ich persönlich nicht hatte, aber ebenfalls nicht ungewöhnlich ist. Wie ich schon mal erwähnt hatte, ist der INHALT der ZG überhaupt nicht relevant - es geht nur um das zwanghafte "daran denken", dass krankmachend ist.
Wenn ich auch keine ZG gegen mich selber hatte, so hatte ich sehr wohl auch schon so nen ganz normalen "komischen Gedanken" wenn ich z.B. irgendwo in die Tiefe sah: "Wie fühlt es ich wohl an, wenn man runter springt......usw. und sah dann das ganze Szenario. Oder man sieht bzw. hört irgendetwas... mir fählt ein, dass sich ein Bekannter letztes Jahr wirklich das Leben durch erhängen genommen hatte. Auch da ging ich in Gedanken "nur mal so" durch, wie das wohl sich anfühlt usw.... Aber diese Gedankenspielerei wurde nicht zum Zwang, sie ängstigten mich auch nicht, weil ich ja wußte, dass ich das gar nicht will und sie nur mal so Gedanklich durchgehe. Also es war mir einfach klar, dass es nur "ganz normale absurde Gedanken" sind und genau DESHALB, verschwanden sie auch gleich wieder, ohne mir Angst zu machen oder gar zum Zwang zu werden. In diesem Bereich funktionierte also das Ausfiltern und RICHTIG BEWERTEN der absurden Gedanken richtig, so wie es ein sollte. In anderen Bereichen aber - was meinen persönlichen "Super Gau" anbelangte, also das meinem Kind etwas zustößt und das durch mich, weil ich verrückt werde - da klappte es nicht, da waren mir die "ganz normalen Gedanken" so widerlich, dass ich sie lange Zeit - trotz Therpaie und besseren Wissens - doch noch als "wichtig" bewertet habe und sie zum Zwang wurden. Es dauert eine Zeit, bis du dieses Verhaltensmuster durch die Therapie und üben, wieder um trainiert hast. Auch wenn du es von der Logik her weißt, braucht es Übung, Übung, Übung und nochmal soviel Konfrontation. Ich weiß, dass ist sehr, sehr mühsam, man hat viel Angst dabei - Süße, ich weiß was du durchmachst. Aber wenn du wirklich dabei bleibst, an den ZG zu arbeiten, dann wirst du es schaffen. Du wirst nach und nach die Angst verlieren und plötzlich werden die ZG so "langweilig", dass dein Gehirn, diese "ganz normalen Gedanken" sofort als "nicht wichtig und absurd" erkennt und ausfiltert.
Du wirst immer hin und wieder solche Gedanken haben, wie alle Menschen. Ziel soll es sein, diese Gedanken das sein zu lassen, was sie sind: "Unwichtige Gedankenspielereien", die kommen, aber auch wieder gehen, ohne dass sie dir Angst machen und dein Leben dahingehend beeinträchtigen, weil sie zwanghaft sind. Und Voraussetzung dafür, ist das aufbauen von SELBSTVERTRAUEN!!!!! Wer zwanghaft ist, der traut sich ja eigentlich selber nicht über den Weg, er/sie denkt ja immer, ich bin "fehlerhaft" und zweifelt an sich (man nennt Zwangserkrankungen ja auch die "Zweiferlerkrankheit") ich werde evtl. verrückt und mache dann schreckliche Dinge. Menschen mit Selbstvertrauen lachen über absurde Gedanken (meist aber bemerken sie sie nur unterschwellig) und weg sind sie. Es ist die Angst dahinter, die den Zwang entstehen läßt und das mangelnde Selbstvertrauen!!!! Es geht also in erster Linie um das Aufbauen von Selbstvertrauen durch das wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse und das Abbauen der Angst durch die Konfrontationsübungen!!!!
Liebe Mona, du kannst mich immer fragen - ich bin immer gerne für dich da. Hast du schon im Buch gelesen, oder hast du dich noch ein bissl davor "gedrückt"


Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex