Heute hats gekracht...

Alles rund ums Kind - Freude, Sorgen, Neuigkeiten

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10617
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallöchen,

vielen Dank für die Erklärung. Ja, Noah war gestern müde (am Nachmittag - Schläfchen macht er ja meist keines mehr), wenn ich das ganze jetzt überdenke.

Und wenn ich weiter denke, kann ich jetzt auch beide Arten des Lachens identifizieren: Das gestern war eher komplett überdreht weil müde, so ein schallendes Gelächter, als ich ihn anziehen wollte, Zähne putzen usw. weil wir zu Oma wollten. Er wehrte sich dagegen wie ein Verrückter, hat die angezogenen Sachen immer wieder runtergezerrt und hat sich kaputtgelacht, je mehr ich zum kochen kam.
Ich kenne aber auch die Situation, dass er unvermittelt lächelt, wenn ich ihn bei was ertappe und ermahne oder mal schimpfe. Dann bekommt er noch rote Backen dazu - wird verlegen und lächelt dabei. Super, jetzt habe ich wieder was gelernt! :D

Mein eigentlicher Fehler: ich hätte schon viel eher reagieren sollen - nicht erst, als ich bereits auf 180 war, denn erst als er noch 20x die Haustüre zugeschmiessen und Sturm geläutet hatte bis ich endlich den Mantel und Schuhe anhatte - erst da bin ich explodiert, weil er auch nach der Androhung "wenn du jetzt nicht aufhörst, bleiben wir da und du gehst in dein Zimmer" nur gelacht hat.

Ich muss früher reagieren - bzw. früher Konsequenzen setzen, nicht erst, wenn der Kochtopf schon übersprudelt....

Vielen lieben Dank!!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10617
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Nora!

Ich danke dir sehr für deine lieben Zeilen, in denen ich mich zu 100 % wieder finden kann.

Durch den Austausch hier und den vielen Meinungen konnte ich jetzt das ganze für mich wirklich gut einordnen und auch akzeptieren, dass ich Fehler mache bzw. machen darf.

Du hast das so toll formuliert:

Marika, wenn wir alles immer richtig machen würden und uns nie entschuldigen müßten, wie sollten dann unsere Kinder lernen, was Fehler sind und wie man sich entschuldigt und verzeiht? Niemand ist perfekt und niemand ist zu jedem Zeitpunkt gelassen und ruhig.

So empfinde ich es auch.

Ich danke dir sehr und schicke ganz liebe Grüße!!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
kathrin66

Beitrag von kathrin66 »

hallo liebe marika,
hallo ihr lieben!

entweder habe ich etwas nicht mitbekommen oder ich stehe mit meiner meinung auf weiter flur allein.

liebe marika,
diese machtkämpfe sind ein normaler entwicklungsschritt.noah testet seine grenzen aus.wenn du ihm jetzt jedoch keine aufzeigen würdest,hättest du für immer verloren.veloren an respekt und mütterlicher autorität.
kinder brauchen starke eltern, an denen sie sich orientieren können. wenn nicht daheim, wo dann sollen sie lernen,welche verhaltensweisen angebracht sind.
noah ist 3,5 jahre,da ist das in sein zimmer schicken eine adäquate reaktion.
später ist es das taschengeld,der fernseher,die freizeit oder oder oder.
zum fingerklemmen->es war ein unfall.und nach 1 minute zu reagieren ist doch okay.ich kann mir nicht vorstellen,dass noah schaden genommen hat.
aber er hat folgendes gelernt,wenn ich grenzen überschreite und mein verhalten beleidigend ist,dann hat das kosequentzen.konsequenzen bei denen kein schreien,heulen,lachen o.ä. hilft.besser wäre es,mit meiner mama zu reden.
das dumme ist nur liebe marika,das wird nicht euer "letzter" kampf gewesen sein.es werden noch viele kleine und große folgen.
so ist das eben. und diesen situationen wirsst du dich stellen.

ganz liebe grüße von einer mama,die in 3 verschieden gewichtsklassen kämpft*gg*
Dobby

Beitrag von Dobby »

--
Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 0:37, insgesamt 1-mal geändert.
Dobby

Beitrag von Dobby »

--
Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 0:37, insgesamt 1-mal geändert.
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo nochmal,

das, was Kathrin sagt, stimmt völlig. Allerdings auch das, was sie noch sagt: es folgen noch viele Kämpfe.
Was Interessantes zu dem Thema: Kinder bis 8 Jahren (mein Mann sagt, sogar noch länger, bis 12) lernen nicht aus Fehlern. Das heißt, wenn man z.B. das Kind auf einen Rechenfehler aufmerksam macht, ihm sagt, es solle sich das nochmal ansehen, damit es das das nächste Mal richtig macht, dann hat das nicht viel Sinn. denn für das Kind ist die nächste Aufgabe eine neue Aufgabe und hat nichts mit der alten zu tun. Genauso ist es bei Verhaltens"fehlern". Die nächste strittige Situation ist wieder eine neue Situation und das Kind ruft hier nicht eine alte Erfahrung ab, die es sich anders verhalten lässt. Insofern sind wir einfach gewzungen, akurat auf die Situation zugeschnitten zu bestrafen, wenn man das jetzt so sagen will und nciht pauschal. Und beim nächsten Mal wieder. So lange, bis das Kind reif genug ist, dauerhaft aus solchen Sachen zu lernen.

Nochmal @ Dobby: ich sag ja nicht, dass Du Theoretikerin bist :D !
Es ist allerdings im Alltag oft nciht praktikabel, dauernd zu analysieren, und meines Erachtens auch nciht imemr notwendig. es hat einfach nciht alles einen tieferen Sinn, nicht bei uns, nicht bei den Kindern. Aber natürlich ist es sinnvoll, sein Kind verstehen zu können, ganz klar!

LG,
Inez
Dobby

Beitrag von Dobby »

--
Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 0:38, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10617
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallöchen Kathrin!

Du, hast du bei mir angerufen??? Ich sehe nie eine Nummer und es zeigt zwar eine Mitteilung na, kommt aber nix....*grübel*

Schön, dass du dich auch noch zum Thema meldest, ich habe ja wirklich auch schon öfter mit dir darüber gesprochen. Ich bin ja auch der selben Meinung wie du - nur eine kleine Unsicherheit war gestern eben wegen dem Gedanken "geschieht dir recht" dabei... ist aber wohl nicht ungewöhnlich sich über so einen Gedanken stundenlang den Kopf zu zerbrechen, wenn man einen ehemalige ZG-Geplagte ist... :lol: :wink:

Es ist mir völlig klar, dass dies sicher nicht das letzte Mal gewesen ist, wo es kracht. Ich denke mir nur, ich hätte vielleicht schon eher reagieren müssen und Noah schon vorher in die Schranken weisen, anstatt alles zu schlucken. Aber eigentlich denke viel zu viel drüber nach... Ich habe hier einen bald 4 Jährigen daheim und es ist ja bekannt dass da der Trotz am größten ist. Es liegt nicht an mir, dass er trotz - es ist die Enwicklung.

@Dobby: Es ist lieb von dir, dass du mir versuchst zu helfen und auch die Empfehlung gegeben hast, einen Kurs zu besuchen. Ich denke aber, dass ich das nicht brauche, weil wir eigentlich eine ganz normale Situation mit einem fast 4 jährigen hier daheim haben. Oft ist es einfach ihn liebevoll zu erziehen, dann wieder sind die Tag anstrengender und manchmal knallts. Ich gestehe mir diese "Knallen" durchaus zu und weiß, dass ich es im Grunde richtig mache. Er durchläuft Wachstumsphasen und ich durchlaufe auch einen Zyklus.... :roll: wie wir alle hier, gell... tja wenn es dann mal ungünstig zusammen kommt... ja dann... siehe Anfangsbeitrag.... :wink:

Ich danke euch allen, für euer Beiträge, Meinungen und Tipps. Sie waren allesamt wertvoll für mich und sehr interessant.

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Beitrag von ubure »

Marika,

bist Du sicher, dass sie mit 4 am meisten trotzen 8) ...?
Ich habe eher den Eindruck, meine haben sich das zur Lebensaufgabe gemacht :lol:


LG,
Inez
Nickolakala

Hallo

Beitrag von Nickolakala »

Hallo liebe Marika,

zerbrich Dir bitte nicht sooo sehr den Kopf über diese Situation.
Sie wird noch viel mehr vorkommen, als Dir lieb ist. Und ich finde das nichts sonderlich aussergewöhnliches.
Die kl. Würmer können uns ganz schnell auf die Palme bringen, das kennt wohl jeder von uns. Und vor allen Dingen müssen sie ihre GRENZEN kennen lernen. Da kommts eben schon mal vor, dass es ordentlich kracht !!!!
LG Nicole
Zoraya

Beitrag von Zoraya »

Hi,

ich habe den Strang gerade mit Interesse gelesen... denn Trotz ist auch gerade bei mir echt der Brennpunkt in der Beziehung zwischen meiner Tochter und mir...

Seid Ihr sicher, dass das Trotzen erst so um die 3 Jahre so richtig los geht? Meine Tochter trotzt, seit sie ca. 18 Monate alt ist. In der Kur war sie gerade 2 Jahre alt, und ehrlich, verzeiht mir, aber sie hat sich total daneben benommen. Ich bin durch sie derart an meine Grenzen gekommen, dass ich fast schon überlegt habe, ob ich dieses Kind überhaupt erziehen kann.

Momentan ist es etwas besser, aber es gibt auch Tage, wo sie von A-Z nur alles ablehnt. Sie ist jetzt 2 Jahre und 3 Monate. Das geht dann auch über mehrere Tage so. Ich bin auch schon mal so richtig ausgeflippt, was meine Tochter zumindest nachdenklich gemacht hat. Ich habe auch schon mal vor Verzweiflung geheult, und in der letzten Zeit schleicht sich bei mir so richtig Unlust ein, mit ihr zusammen sein zu wollen. Wenn ich sie abholen muss aus der Krippe, dann denke ich, oh Mann, hoffentlich dreht sie nicht wieder durch.

Wir beide haben es wohl auch ziemlich schwer, das schlägt sich sicherlich nieder bei ihr. Aber bei mir auch.

Was Du gesagt hast, ubure, macht mich auch ziemlich nachdenklich. Das habe ich schon mal gehört, dass Kindern im Grunde ständig wieder gezeigt werden muss, was sie lernen sollen. Wie beim Vokabeln lernen, das muss sich so richtig einschleifen. Na, da scheint meine Kleine wohl so richtig harter Granit zu sein. Oh Mann.

Ich hatte letzens noch einen anderen Gedanken. Dieses allein erziehen, also, entweder wenn man richtig allein ist, nur Mutter und Kind, oder auch wenn man einen Partner hat, der nicht zu einem steht und man die ganze Erziehungsarbeit alleine machen muss, dass ist wirklich keine günstige Ausgangssituation für Erziehung. Das Kind fixiert sich auf einen, man selbst fixiert sich auch auf das Kind, das kann einen richtig einengen. Das Kind braucht sicherlich mehrere Personen, an welchen es seine Grenzen testen kann. Wenn das immer nur mit der Mutter der Fall ist, kann da schon echter Frust aufkommen. Eine Lösung habe ich dafür aber auch nicht.

Was meint Ihr?

LG
Zoraya
Nora

Beitrag von Nora »

Liebe Zoraya,

wollte Dir nur kurz sagen, dass mein Sohn auch im gleichen Alter wie Deine Tochter bereits angefangen hat zu trotzen. Er war da auch extrem früh dran mit. Das hing bei ihm u.a. auch damit zusammen, dass er ständig mehr wollte als er vom Alter her konnte.....das hat ihn extrem unzufrieden gemacht.
Ich kann auch Deine Gefühle nachvollziehen, dass man manchmal schon gar keine Lust mehr hat, sich mit dem Kind zu beschäftigen, weil man denkt, dass es eh wieder schwierig wird. Aber weißt Du was: Kinder spüren diese Unsicherheit und den Frust. Und dann wird´s erst recht schwer. Ich weiß, es ist echt anstrengend, sich immer wieder positiv zurechtzurücken, aber glaub mir es hilft. Ich habe mir irgendwann gesagt, dass mein Sohn so ist wie er ist und er gut so ist - verstehst Du was ich meine?
Und noch was, obwohl es blöd klingt: man gewöhnt sich an seinen kleinen Trotzkopf und wird mit der Zeit entspannter, ehrlich! Ich versuch mir in solchen schwierigen Phasen immer wieder seine vielen positiven Seiten ins Gedächtnis zu rufen. Das hilft oftmals auch ein bißchen.
Es ist sicherlich schwieriger, wenn man alleinerziehend ist, da hast Du recht. Ich bin zwar nicht alleinerziehend, aber mein Mann kommt immer so spät von der Arbeit, dass die meiste Erziehungsarbeit auch an mir hängen bleibt. Und das schlaucht manchmal sehr. Aber wir dürfen auch mal schlecht gelaunt sein, durcheinander und unsicher - das ist völlig normal. Es kostet ja auch eine Menge Kraft mit Kindern den Alltag zu meistern - besonders, wenn sie trotzen!

Alles Liebe,
Nora
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10617
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Zoraya!

Also soweit ich weiß, kann der Trotz auf jeden Fall schon früher losgehen. Auch Noah hatte seine ersten "Anfälle" so mit ca. 2 Jahren - aber da hatte ich noch keine Ahnung, dass das noch schlimmer werden kann.... :shock:

Das mit der Unlust kenne ich auch ein bissl im Moment. Da Noah eben auch seeeeehr seine Grenzen Testet, bin ich oft einfach nur froh, wenn der Tag rum ist. Oder wenn ich kurz vor ihm aufwache, dann denke ich mir, wenn doch nur noch tiefe Nacht wäre und wir noch lange so friedlich hier liegen könnten... :roll: Also ich verstehe ich absolut, es ist kein Wunder, dass auch dich dieses Gefühl beschleicht, es ist oft einfach sehr schwer, gerade weil du auch allein erziehend bist.

Das mit dem Frust, wenn das Kind immer/meist nur die Mutter ums ich hat (bei uns ist das unter der Woche so) kann ich auch nachvollziehen. Ich bin in so Phasen wie wir sie mit Noah grad erleben sehr oft und ziemlich gefrustet - und er wahrscheinlich auch... :wink: Am besten ist es dann für mich, wenn ich viel mit ihm raus gehe, also ihn unter andere Kinder bringe z.B. - da kann er dann seine Grenzen testen bis zum St. Nimmerleinstag. :wink: Noah testet z.B. auch grad bei Oma und Opa arg seine Grenzen - zwar nicht so extrem wie bei mir, aber doch merklich anders als noch vor einem halben Jahr, sagte mir meine Mama gerade, als sie Freitag und Samstags auf ihn aufgepasst hat. Sie meinte auch, dass sie gut verstehen kann, warum ich im moment echt oft genervt und gestresst bin von meinem Süßen, denn er ist sehr fordernd und anstrengend, meinte sie. Sie hat mir dann auch als Trost erzählt, dass es damals mit mir ganz ähnlich war und auch sie - obwohl sie mich abgöttisch liebte (und das noch tut :D ), oft sehr gerne bei ihrer Mutter "abgab" mit den Worten: "Bitte nimm sie, ich ertrage sie einfach im Moment nicht mehr!" Neben dem Trotz in dem Alter kommt ja auch noch das "Fragen - Wieso, Weshalb, Warum" dazu - und Noah fragt und redet pausenlos. Das ist toll - für ihn, aber für mich bedeutet es oft Gratwanderungen zwischen "Verrückt werden und Knopf im Kopf"... :shock: :lol:

Ach ja - vor Verzweiflung geheult, habe ich auch schon oder ausgeflippt - wie man ja hier lesen konnte... 8) Mama sein ist ein der härteste Job der Welt, behaupte ich einfach - zwar auch der schönste, aber niergend wo anders braucht mal so viel Gespür, Intuition, Geduld und Verständniss wie als Mama. Und diese Höchstleistung jeden Tag muss einen ja mental und geistig auch irgendwann total erschöpfen... wobei mir gerade einfällt: Ich habe mir schon lange keine Auszeit mehr gegönnt.... :idea:

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Antworten