Ich bin mir selbst immer noch so fremd

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Mimi

Beitrag von Mimi »

Hallo Marlene,

hmmm es ist so schwer von der Ferne. Wo wohnst Du ?
Zu aller erst mal hör auf zu DENKEN ! Ehrlich . bei mir ist es genauso ich intellektualisiere alles alles alles. Versuche doch mal bitte deine Intelligenz zu nutzen! Und zwar kleine Übung ( ich will dich nicht belehren will dir irgendwie vermitteln was mir geholfen hat und das irgendwas ist das bei dir im Kopf in die falsche Ecke gerutscht ist ) so war das bei mir auch! Und ich hab mich im Endeffekt gewundert wie einfach die Lösung war!
Also: Du stehst morgens auf und überlegst wie du den Tag gestalten könntest. Dabei berücksichtigst du

1. Was brauch dein kleiner
2. Hast Du eine Ruhepause eingeplant/ Frage an dich selbst was brauchst du heute ( die erste spontane Antwort aus deinem inneren ist meist die richtige ) Versuch dir das zu geben wenigstens ein wenig
3. erledigst du etwas von den Dingen die erledigt werden müssen
4. Wie belohnst du dich am ende des Tages für die Mühe
5 Wichtig: Morgen ist Heute Gestern!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Mir hilft es mir einen Wochenolan zu erstellen in dem ich mir reglemäßig Freiräume einplane. Aber angefangen habe ich auch mit dem Tagesplan. Und sag mal warum machst du dir denn Gedanken über in 20 Jahren ? Das ist ja nun wirklich Kraftverschwendung. Was weißt du denn was in 20 Jahren ist ? Vielleicht ist er ein toller Schüler hat ABi gemacht oder hat schon Kinder vielleicht ist aber auch schon ein Meteor auf die Erde geknallt und den Menschen gibt es garnicht mehr. Das nennt man Grübeln was Du da machst und dagegen hilft ein klares STOP. Wenn Du merkst du grübelst wieder sagst du einfach STOP: Versuchs mal !

Zu deinem Lütten:

Agression wird ja meist falsch verstanden soger der Begriff wird eigentlich falsch verwendet. Denn wie Du als Pädagogin wissen solltest, bedeutet agressives Handeln ZUR TAT SCHREITEN, etwas angehen. Nicht mehr nicht weniger

NUn scheint dein Kind viel Energie zu haben ( nebenbei erwähnt es gibt die Theorie das lebendige Kinder intelligenter sind als ruhige - aber die ist natürlich nicht bewiesen ) Ich denke da ist was dran.

Wenn eine Mutter gestresst ist ( nicht nur du jede gestresste Mutter ) unterbindet lautes, quirliges Verhalten. Du versuchst ihn zu lenken aber vielleicht entspricht ihm die Richtung einfach nicht. Mein Kleiner ist auch so. Laut, bockig, hatte schon eine Hauphase aber nebenbei ist er sehr pfiffig, hat einen großen Wortschatz, begreift viele SInnzusammenhänge schnell, hatte eine schnelle Motorische Entwicklung, und er kann unheimlich empatisch sein mit seinen 2 Jahren. Er ist clever! Ich hab mir zum Ziel gesetzt das ich ihm gerne zeigen will das ich ihn so akzeptiere wie er ist. Viel Energie, lebendiges Wesen aber ich möchte ihm beibringen mit seiner Kraft konstruktiv umzugehen. Das heißt rausghe Toben, toben, toben. Wir machen oft Spiele zur an und entspannung z.B. rennen und schnell hinlegen und auf mein Zeichen wieder rennen. Wir nennen das Indianer Spielen :D So lernt er seine Kraft und Energie zu kontrollieren. Wenn dein kleiner dann reden kann wirds auch besser. Wenn er jetzt mal haut nehm ich ihn fest und fordere ihn auf mir zu SAGEN was er will. Dein Kleiner hat Gründe für sein Verhalten und wenn er auch nur merkt das es dir entweder nicht gut geht oder das du in dir zweifel hast. Kinder spüren so etwas und sie reagieren.

Bitte Marlene such dir einen Therapeuten: Meine Verhaltenstherapeutin hat mit mir jeden Gedanken entwirrt und hat mir geholfen mich aufzuräumen und PRIORITÄTEN zu setzen.

Freu mich auf Antwort
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo!

Ich schalte mich auch mal kurz ein:

Du schreibst, dass deine Schwiegermutter Heilpraktikerin ist - dann kennt sie sich doch sicher mit Bachblüten und der Homöopathie aus? Beides bzw. eines davon könnte dir UND deinem Sohn sehr gut helfen, zur inneren Ruhe - sprich zur "Mitte" zu finden.

Sponten könnte ich mir vorstellen, dass ihr beide - du und dein Kleiner - in so einer Art Spirale der "Unzufriedenheit" gefangen seid. Er sprürt diese Schwingung von dir und du aber auch von ihm - das trägt sicher nicht dazu bei, es es euch beiden besser geht. Aus dieser Spirale auszusteigen, ist nun die "Kunst", aber es kann gelingen!!! Am besten mit einem guten Therapeuten. Ich konnte anfangs nicht glauben, was mir denn die "Rederei bei einem Psychodoc" bringen sollte.... nun, es ist mir buchstäblich wie Schuppen von den Augen gefallen und ich verstand die Zusammenhänge!!! Auch in Punkto "Erziehung" gab es viele Dinge, die ich mit meinem Doc gut besprechen und klären konnte. Mein Sohn und ich haben es geschafft, aus dieser "Spirale" rauszukommen. :D

Was ich noch unbedingt sagen möchte: Die Tatsache dass du angehende Pädagogin bist und die Kindliche Entwicklung quasi studiert hast, jetzt aber selber in einem Dilemma steckst - zeigt doch eigentlich nur eines:

DIE THEORIE IST IMMER EINFACHER ALS DIE PRAXIS!!!!!!

Theoretisch etwas im "Griff" zu haben ist nicht schwer, aber in der Praxis kommt ein unbekannter Nenner dazu.... nämlich der MENSCH, mit seinen Emotionen, Gefühlen - schlicht mit seinem ganzen Wesen. Und genau deshalb brauchst du dich überhaupt nicht zu schämen - warum auch - wir sind alles Menschen hier und sitzen genau im selben Boot!

Ganz liebe Grüße - versuch dich zu einem Therapeutenbesuch durch zu ringen, er/sie kann dir wirklich sehr viel helfen!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Dobby

Beitrag von Dobby »

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Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
Marlene84

Beitrag von Marlene84 »

Hallo zusammen,

und wieder bedanke icjh mich für die vielfältigen Antworten, die mir Denkanstöße geben und mir helfen..

@ Mimi:Zu aller erst mal hör auf zu DENKEN ! Ehrlich . bei mir ist es genauso ich intellektualisiere alles alles alles. Versuche doch mal bitte deine Intelligenz zu nutzen! Und zwar kleine Übun

Danke für deine Tipps...so ähnlich hatte ich das selbst schon probiert, aber eher nach dem Verfahren das ich mir vorgenommen habe heute wird ein guter Tag und überlegt habe was ich machen kann damit das auch so wird...leider falle ich schnell um..bei einer Kleinigkeit die nicht so läuft wie gedacht, was ja natürlich ist, verzweifle ich...dennoch danke für deine Tipps..sie bringen Struktur
Warum ich mir Gedanken mache über "in 20 Jahren?"...weil ich merke das bei uns etwas schief läuft, dass man so nicht miteinander umgehen sollte und das ich oft extrem unglücklich bin.....tja und ich bin mir sicher das überträgt sich..ich habe einfach Angst was das alles bei meinem Sohn bewirkt...
Mir hat die Beschreibung deines Kleinen bzw dessen Verhaltens sehr geholfen..habe da meinen Sohn ein bisschen wiedergefunden (-:...
Ja, du hast Recht er hat viel Energie...er braucht viell Raum, darf nicht eigeengt werden..er ist wie Feuer, dass sich ausbreiten möchte..er war von Beginn an kein ruhiges KInd und ich habe verstanden, dass er seine Energie entladen muss, gehe oft mit ihm raus und so...dennoch bin ich mir sicher das es nicht nur Energie ist, sondern auch Hilflosigkeit und...er spiegelt mich wieder...Es stimmt..eine gestresste Mutter nimmt es sicherlich noch extremer wahr...Ich weiß einfach nicht was Persnlichkeit ist und was bedingt ist diurch meinem Verhalten...von Geburt an habe ich keinen richtigen Zugang zu ihm gefunden und naja ich weiß nicht wo unsere Bindung ist. Bindung ist ja nur ein Wort, aber ich denke dazu gehören Gefühle von Liebe, Stabilität, Verlässlichkeit...bis heute konnte er das von mir kaum erwarten......obwohl ich es möchte....
Schon als er nach der Geburt nicht zu mir konnte und in die Uniklinik gebracht wurde und ich ih erst 1 Tag später sah..da fehlte etwas..ich war einfach nur verzweifelt,..pannisch ich war seine Mutter, aber fühlte mich nicht so..das ist irgendwie so geblieben, dieses Gefühl und es haben sich blöde Verhaltensmuster eingeschlichen, ich bin einfach schnell frustriert, werde laut...und ich will es nicht...ich bin selbst so schrecklich traurig darüber
Du hast Recht er ist, so empfinde ich es, sehr pfiffig...Motorisch war er immer sehr weit, mit 5 Mon krabbeln, mit 10 Mon laufen..der passive Wortschatz ist enorm, dass merke ich..Klar vielleicht ist viel auf sein Temperament zu schieben etc..ich will hier nicht herumphilosophieren..ich möchte nur das ich ihm endlich gerecht werde...ruhig werde..denn die Ruhe die fehlt mir so gänzlich..

Du hast Recht ich brauche jemanden der "mich aufräumt"...muss wohl erst warten bis mich die Private Krankenkasse angenommen hat..denn wenn ich vorher geht nimmt mich diese ja nicht mehr (ich will ja in 3 Wochen ins Referendariat gehen)....

@ Liebe Marika,
leider habe ich meiner Schwiegermutter nichts von meiner Situation erzählt..Ich denke sie merkt das ich unglücklich bin verbindet es aber mit dem Stress...Ich weiß nicht wie das so angekommen würde, zudem hat sie gerade selbst erst eine schwere Krankheit überwinden müssen..

Mit dem Bild der Spirale kann ich tatsächlich etwas anfangen..ich denke auch das ist so eine wechselseitige Beeinflussung: Er merkt Mama ist negativ, schimpft nur, er rebelliert...tja wsarum ich es einfach nicht ändern kann verstehe ich selbst nicht...ja und es stimmt..die Theorie ist eine große Illusion (-:

@Liebe Dobby...dankle noch einmal für deine Antwort
Wie ist mein Bauchgefühl..ich habe gerade keinen Stress...werde aber in 3 Wochen wieder viel haben....jetzt kann ich es ein bisschen wegschieben..wenn es stressig wird, ich dann merke ich es erst richtig wo es bei mir hakt....dann bricht meine Welt regelmäßig zusammen..das ist sicherlich bei jedem Menschen so...naja Das Bauchgefühl hofft das es anders wird (-:
Ich denke ich werde tatsächlich jetzt auch andere Therapeuten in Erwägung ziehen..vielleicht ist einer aus NRW und kann mir einen empfehlen...Auch die Lebensberatungsstelle erscheint mir eine gute Lösung..gerade weil mein Kliner mitkann...um, wie du schon richtig geschrieben hast, was meins und was seins ist..das fällt mir so schwer zu beurteilen...wäre es eigentlich ratsam/logisch vorher einen Hausarzt aufzusuchen für eine Überweisung?

Liebe Grüße und Euch Allen einen schönen Abend
Dobby

Beitrag von Dobby »

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Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo!

Wollte dir nur kurz sagen, dass ich damals auch zuerst zum Hausarzt gegangen bin, der mir dann eine Überweisung zu einem Psychiater (der dann auch mein Therapeut wurde) ausgestellt hat. So bekam ich sehr schnell einen Termin (innerhalb 3 Tagen!!!), aber das war auch dringend nötig bei mir.

Ich möchte noch unbedingt sagen, wie toll ich es finde, dass du an eurer momentanen Situation aktiv was änderns willst, wirklich dass ist ein gaaaaaaaanz großer Schritt in die richtige Richtung.

Mir ist auch noch eingefallen, dass mir damals die Anmeldung zum Babyturnen sehr geholfen hat. Es hat uns beiden sehr gut getan, besonders auch der Kontakt zu anderen Mamas und das erkennen, dass auch "gesunde" Mütter nicht jeden Tag auf rosa Wolken schweben, sondern durchaus auch "Heute-lauf-ich-davon-Tage" haben, war sehr erleichternd für mich. Der Austausch tat mir sehr gut und meinem Sohn hat es auch sehr gut gefallen. Oder wie wäre es mit Baby bzw. Kinderschwimmen usw.???
Bei uns war es umgekehrt - mein Süßer hing immer so extrem an mir, dass es mir fast die Luft zum atmen nahm - umgekehrt ich aber auch an ihm... das war also unsere Spirale, die wir durchbrechen mußten. Noah war auch dann sehr schüchtern und sensibel, konnte dann aber wieder wie ein Wirbelwind durch die Wohnung fegen und reden, reden, reden.... noch vor seinem 2. Geburtstag hatt er einen Wortschatz und eine Ausdauer im Fragen, dass es mir oft regelrecht übel wurde...., trotzdem konnte und wohlte mich wohl auch nicht von ihm etwas lösen - und er natürlich auch nicht - wie gesagt, dass war unsere "Spirale", unsere gegenseitige Beeinflussung.

Ich denke, dass "bewußtes Toben" für deinen Sohn evlt. gut wäre. Eine Freundin von mir hat eine Tochter, die ein bissl deinem Sohn ähnelt - ich habe sie damals beim Kinderturnen kennen gelernt. Sie hatte damals, als die Kleine auf die Welt kam, eine ganz große Kriese, weil die Kleine ein Schreibaby war und meine Freundin kam in eine "Ablehnungspirale". Sie empfand das Schreien der Kleinen als persönlich auf sie bezogen und tatsächlich schrie die Kleine am meisten, auf dem Arm der Mama. Ich denke, dass auch hier eine Beeinflussung stattfand - unbewußt natürlich. Meiner Freundin fiel es lange sehr schwer, mit der Kleinen im Alltag zurecht zu kommen - wie gesagt, es ähnelt sehr eurer Situation. Speziell das Kinderturnen - also das bewußte Toben, aber auch das bewußte "schauen, was macht die Trainerin" hat der Kleinen gut getan. Sie hat gelernt, ihre Energie die teilweise auch sehr aggressiv war - besser zu lenken, zu steuern und zu kontrollieren. Sie ist heute 3,5 Jahre alt und ich konnte diese erstaunliche Entwicklung miterleben. Sie geht auch schon seit einem Jahr regelmässig in eine Spielgruppe - auch das war genau richtig für ihr Wesen. Auch meine Freundin ist heute gelassener und kommt die meiste Zeit sehr gut mit kleinen zurecht.

Ich finde generell Aktivität in einer Gruppe (Turnen usw.) tut den Kleinen, aber auch den Mamas gut. Vielleicht wäre da ja auch was für euch.

Liebe Grüße und alles Gute!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Zoraya

Beitrag von Zoraya »

Guten Abend,

ich bin zwar schon hundemüde, finde diesen Strang aber so interessant, dass ich noch was schreiben möchte.

@Mimi, ich profitiere ebenfalls von dem, was Du schreibst. Meine Tochter ist auch so ein Engergiebündel. Trotz Kinderkrippe von 0830 bis 1700 Uhr bekomme ich sie abends nicht vor 2100 Uhr zum Einschlafen. Ich sehe oft Kinder in ihrem Alter in Kinderwägen, die einfach so eingeschlafen sind. Das passiert meiner Tochter nie. Gerade heute habe ich mir überlegt, dass ich mit ihr mehr Bewegungspiele machen sollte. Sie fordert mich ja selber oft auf zum Tanzen!!! Schade nur, dass ich immer so kaputt bin abends...

@Dobby, ja, ich werde mir demnächst mal als erstes so einen Vortrag über das sanfte Setzen von Grenzen anhören. Ich würde auch gerne so einen VHS-Kurs machen, denn nur mit Büchern lesen scheint es nicht getan zu sein... das mit dem Provozieren meine ich eigentlich eher so, dass die Kleinen einen schon aus der Reserve locken wollen. Du solltest meine Tochter mal sehen, wenn sie mich angrinst und dann genau das Gegenteil davon macht, was ich ihr gerade verboten habe... Ich unterstelle ihr aber damit keine Böswilligkeit. Ich denke, sie will mich nur auf etwas aufmerksam machen. Ich muss nämlich zugeben, dass ich in der letzten Zeit sehr sehr oft regelrecht geistesabwesend bin. Irgendwie ist das so eine Kontaktaufnahme von ihr, wenn sie anfängt, zu bocken, weil sie das möglicherweise als bedrohlich empfindet. Sie scheint mich damit in die Realität zurück holen zu wollen. Mir fällt auf, dass ich das bei meinen Eltern ebenfalls öfters gemacht habe, wenn bei uns der Haussegen schief hing, habe ich irgendwie versucht, Ruhe reinzubringen oder für eine ausgelassene Stimmung zu sorgen....

So, jetzt muss ich wirklich ins Bett.

LG
Dobby

Beitrag von Dobby »

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Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
andrea

Beitrag von andrea »

hi marlene,
wie du siehst, haben sooo viele frauen diese phasen durchgemacht, und genauso hat jeder aber auch wieder die aussicht auf besserung. du musst dir natürlich helfen lassen, auch wenn es sehr kraftaufwenidg erscheint&ist.
mir ging es genauso! ich habe erst 2 jahre nach der geburt meines sohnes (sept.06 wurde er geboren) eine psychoanalyse anfangen können, da ich mehrmals ignoriert wurde bei gynäkologen und psychiatern&erst im januar08 eine psychologin gefunden habe, die mich ernst genommen hat.bis sept.08 hatte ich dann regelmäßig ein-bis 2mal die woche termine, bis ich dann eine analyse beginnen konnte(3mal die woche).
es ist natürlich (ich arbeite als krankenschwester) sehr zeitaufwendig&man ist terminlich gebunden, aber es ist gut!! so anstrengend es auch ist (für den kopf hauptsächlich), es ist nicht anstrengender als die zeit davor, als ich alleine mit meinen problemen war. und das macht mir mut! ich bin so froh, endlich jemanden gefunden zu haben! denn tabletten alleine machen dich auch nicht wieder fit, auch wenn sie helfen können.
mir persönlich hat damals leider keiner tabletten "angeboten", sie hätten mir sicherlich erleichterung verschafft! aber meine jetzige psychologin ist der meinung, dass ich keine brauche. ob das nun richtig ist, darüber lässt sich wohl streiten. jedenfalls hätte ich damals gerne welche gehabt zur entlastung.
also nimm ruhig welche, wenn du einen geeigneten arzt findest, der dir dann aber auch begletend ne therapie anbieten kann. mit psychopharmaka kann in meinen augen niemand alleine gelassen werden, gerade in den ersten wochen bzw. monaten nicht!!!
ich persönlich hätte da auch viel zu große angst, allein damit gelassen zu werden!
ich denke, du machst dich auch sehr verrückt was den kleinen betrifft!manchen kiddis sind eben einfach unzufriedener oder trotziger, hängt doch vom temperament ab.
natürlich merkt er deine unsicherheit auch&weiß gant genau, wie weit er gehen muss, damit du nachgibst. ich denke, das ist wie mit dem ins-bett-gehen bei kinder. unserer hat uns da teilweise leider immer noch ziemlich im griff, obwohl es sich schon um einiges gebessert hat. ich denke aber, eben durch unser eh schon schlechtes gewissen, geben wir oft zu schnell nach&haben angst, es könnte sich auf die bindung zum kind auswirken.
ich hätte immer gerne eine SHg besucht, aber in der umgebung köln gibt es leider keine. dann wollte ich schon selber eine gründen mit einer anderen frau aus diesem forum, aber wir haben es nie gepackt. das ist auch gar nicht so mal eben,zumal es ihr wieder schlechter geht.
echt schade, denn ich denke, es würde jedem gutttun, darüber zu reden und zu sehen, dass alle anderen doch eigentlich auch ganz "normale frauen" sind. ich denke, jedfer mit dieser erkrankung ist der meinung, die bindung zum eigenen kind sei anders als bei vertmeintlich gesunden frauen, aber ich denke, dass ist nur unser mangelndes selbstvertrauen bzw. - bewusstsein.
ich wünsche dir jedenfalls, dass du das alles bald etwas entspannter angehen kannst- ich weiß wie schwer es ist (arbeiten+kind+den anspruch an sich selbst, doch allein klarkommen zu müssen, nix zu brauchen von anderen und generell, den anderen entlasten zu wollen+das schuldgefühl zu haben, man sei schuld an der veränderung /schwangerschaft).ich habe mich in deiner geschichte sehr wiedergefunden.
vielleicht gibt es doch mal eine möglichkeit, sich zu ein paar müttern (ggf.auch vätern) zu treffen, gerne auch mit kiddis.ich weiß nur auch nicht wo und wie etc.
ich wünsch dir erstmal was!!! alles gute für deine kleine family!:)
lg, andrea
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