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Verfasst: 17:09:2009 11:35
von Leuchtkäfer
Hallo,

also bei mir trifft c) zu. Ich war mir vage einiger Altlasten (ich mag das Wort Leichen gar nicht) bewußt, inzwischen wird immer klarer, daß die zu der PPD beigetragen haben.
Meine Schwangerschaftsdepression hat mich sehr überrascht, die PPD dann schon weniger, aber trotzdem noch irgendwie.

Verfasst: 17:09:2009 13:13
von nikky77
Hallo,

bei mir trifft a zu. Nur ich hab mich die ersten paar Wochen sooo gefreut nicht ppd zu bekommen,,,,,Hab schon am ersten Tag drauf gewartet,,,
Nun kam sie schleichend,,,,habs gar nicht richtig wahrgenommen,,bis ich mich nicht mehr spürte und neben mir steh....

Aber wenigstens war ich vorbereitet habe ne Psychaterin an der Hand und die Adressen an die ich mich gleich wenden konnte. Jetzt hab ich nach der ersten schlimmen Woche gleich Hilfe bekommen,,,und hoff dass ich nicht noch ganz abstürz....
Möcht jetzt alles mitnehmen wie Haushaltshilfe, nächstes Jahr viel. Kur und Therapie,,,,,,,,jetzt bin ich das dritte mal tief drinnen,,,,und ich will nicht mehr,,,hab mich wieder zu sehr gehen lassen,,,,
Wisst ihr was ich meine? Man weiss was einen gut tut, was man braucht,,,,und trotzdem lässt man sich treiben,,und nimmt sich für nichts zeit.
Ich bin zum Beispiel als kleines Kind gerne geritten,,,bei der letzten Depression hats mir sehr geholfen,,,aber seit ich hier in München bin konnt ich mich nicht überwinden,,,alles neu, neue Leute etc,,,,,
da war es daheim bequemer,,,,,
Oder Bewegung würde gut tun,,doch hab es schleifen lassen...

Ich hab mal gelesen die Depression ist eine schwarze Frau,,,sperr sie nicht aus,,,,dann kommt sie immer wieder ,,,lad sie zu dir an den Tisch ein
und unterhalt dich mit ihr,,,so wird sie wieder gehen,,,,
War irgendwie sooo,,,

Verfasst: 17:09:2009 15:21
von rio75
meine Antwort dazu a)


Das Thema MB ist bei mir allgegenwärtig, aber erst "wieder" seit dem 25.Lebensjahr, es hat sich fein 13 Jahre "im Keller versteckt".

Die Beziehung zu meiner Mutter, ich habe Ihr nie verziehen und nun ist Sie tot. Ich habe Sie geliebt und gehasst und wollte noch so viel fragen.

Ich ritzte mich oft, es hat mich für Sekunden befreit.....

"Leichen im Keller" kenne ich aber auch unter ....da hat Jemand was böses getan......ich würde es so bezeichnen...da hat mir ein sehr böser Mensch eine Leiche in meinen Keller gelegt und ich muss jetzt immer runter zu all den Spinnen und den Dreck zum Sperrmüll tragen...


Liebe Grüße

Verfasst: 17:09:2009 17:02
von mici
Wir könnten uns ja einfach dem Vorschlag von Leuchtkäfer anschließen und von "Altlasten" sprechen, statt von "Leichen im Keller". FInd ich im Prinzip auch besser; führt auch nicht zu so vielen unterschiedlichen Interpretationen.
Für mich trifft übrigens auch a zu.
@Nikky: Kennst Du Deine Altlasten?

Gruß, MICI

Verfasst: 17:09:2009 18:13
von nikky77
@mici ist eine gute Frage. Ja kenn manche Altlasten aber die Frage ist kann man Sachen verarbeiten oder einfach lernen damit zu leben.
Meine grösste Altlast war immer mein Papa der Alkoholiker war und wir nur immer zu hören bekamen,,,,bist ja nichts wert bist ein Mädchen,,,wenn du ein Junge wärst dann........
Ich kann nicht allein sein,,,da hiess es kommt davon dass ich wochenlang ganz allein im Brutkasten lag ...meine mama konnte mich nur selten besuchen,,,,,(merk heute noch dass ich immer was brauche zum schlafen tv oder so,,,,)
Naja bevor ich dass erste mal depressiv war,,,,ist meine oma gestorben bin bei ihr aufgewachsen,,hatte Autounfall und war lange krank,,,,mein Freund wurde depressiv,,,,kam nicht mehr an ihm ran,,,und mein Pferd starb.
Ich gab mir dann für alles die Schuld,,,,,,,hab meine Oma kaum besucht,,,konnte meinen Freund nicht helfen,,,und ich hatte die Verantworung über mein Pferd,,,,,,war nicht liebenswert genug wegen meinen papa und so...
Immer wenn es mir gut ging,,,liess ich es nicht zu......
hmmmm war fast ein Jahr krank geschrieben nichts funktioniert mehr,,,,dann hab ich eine Umschulung gemacht...Nach dem ich die geschafft habe,,,bin ich wieder in ein Loch irgendwie war mein Ziel weg,,,,
Ging das zweite Mal in ein Krankenhaus für 6 Wochen,,,,,
Jetzt wohn ich seit 4 Jahren in München mit meinen
damals neuen Freund zusammen, habe einen guten Job in einen sozialen Verein Buchhaltung,,
Vor zwei Jahren starb meine kleine Schwester Autounfall,,,über Nacht war sie nicht mehr da war 23,,,,,
Mein Papa ist jetzt im Pflegeheim,(Schlaganfall),,und vorher als sich meine Mama von ihm trennte machte er hier Telefonterror und erklärte mir jedesmal wie er sich umbringt,,,,,und verabschiedete sich,,,
Naja jetzt kann ich ihn nicht besuchen mir kommt immer alles hoch und dann hab ich schlechtes Gewissen....
Auch will ich nicht in meine alte Heimat da da die Umfallstelle meiner Schwester und ihr Grab ist obwohl es eigentlich der wichtigste Ort für mich ist,,,,(Heimat)
hmm lauf immer irgendwie davon,,,,,
Dann bin ich fast seit Januar in der Schwangerschaft gelegen bis Juni hatte so Angst die Kleine zu verlieren,,,,,aber war nicht depressiv oder vielleicht doch,,,und habs nicht bemerkt,,,
Nachdem die Kleine da war,,,,hat ich im Krankenhaus Blutdruck von 210 zu 120 haben mir voll Panik gemacht durfte nicht aufstehen (daheim war er wieder normal)...Hatte Darmriss 3 Grades und Eisenwert von 6 und eine Infektion musste noch 2 Wochen Antibiotika nehmen...
Hatte das Gefühl niemand kümmerte sich um mich,,,mein Freund hat gekuckt dass er alles mit dem Hund auf die Reihe kriegt,,,mir jedentag vorgeworfen dass der Haushalt nicht passt,, niemand hat gefragt wie es mir ging,,,und als ich um Hilfe bat,,,hörte auch niemand darauf,,,,,wird schon wieder,,,,hab die ersten 2 Monate nie länger wie 2 Stunden am Stück geschlafen,,,war körperlich fix und fertig.....
Mit meinen Freund hab ich jeden Tag gestritten, weil er der Meinung ist wenn man ein Kind hat , hat man es selbst zu versorgen und darf es nicht mal für ein paar Stunden abgeben,,,,und die kleine hat die ersten 10 Wochen nur geschrien,,,,
Naja und dann fuhr mein freund 2 Wochen Motorradurlaub und meine Mama war da,,,,haben fast nur gestritten,,sie macht einfach alles total anders und hat mich übergangen,,,,,,wenn ich gesagt habe die Tragehilfe nehmen wir nicht,,,dann hat sie es heimlich gemacht,,oder wenn ich ihr erzählen wollte wie es mir geht,,,,dann hat sie gemeint ob ich will dass sie herzinfarkt bekommt wenn ich sie damit belaste,,,sie hat versprochen 2 Wochen hier zu bleiben und hat mich dann doch obwohl ich sie anflehte eine Nacht mit der kleinen allein gelassen,,,,,,(achja da hatte ich schon die Zwangsgedanken dass ich die KLeine aus den Fenster werfe),,,und habs ihr auch erzählt,,,,Und seit dem Zeitpunkt kam dieses Gefühl dass ich mich nicht mehr spüre daneben stehe,,,,ich nicht mehr ich bin sondern mich nur von aussehen sehe....Achja hab bis zu meiner Schwangerschaft Insidon únd Attosil genommen und dann abgesetzt,,,,
Nehm jetzt wieder die Medikamenten seit 9 TAgen,,,,

Ooooh entschuldige hab jetzt weit ausgeholt,,,,,glaub brauch echt wieder Therapie,,,tut gut zu schreiben,,,wenn ich dass jetzt so lese glaub ich echt dass alles einfach bischen viel war..
Falls du dich jetzt durchgequält hast ,,,vielen Dank,,,,

Verfasst: 17:09:2009 18:48
von rio75
@ nikki

Ich lag auch lange allein im Brutkasten´. Meinst Du die Angst vorm Alleinsein kommt daher ? Interessante Betrachtungsweise.
Ich bin manchmal ganz gern allein, aber nicht Abends da brauch ich auch Nähe.

Auch ich bin ins erste Loch gefallen als mein Bruder starb.....stelle mir oft vor wie er jetzt wäre....

LG

Verfasst: 17:09:2009 19:07
von nikky77
@rio wann ist denn dein Bruder gestorben , wie alt war er denn?

Hab mal Tiefenpsychologie gemacht und da hiess es wenn man als kind schreit und schreit und niemand kommt verliert man das urvertrauen,,,,und kann dafür später nicht loslassen und allein sein...ich hab dass normal wenns nicht akut ist auch nur abends...

Auch die Ärztin hat mir jetzt im KH erklärt wenn man die kleinen viel bei sich trägt wenn sie dass brauchen können Sie sich später leichter lösen....Vielleicht kann ich mich deshalb schwer lösen,,,

Verfasst: 17:09:2009 19:21
von AmoebeMS
Hallo Nikky,

ich gebe jetzt an und sage, dass ich mich auch "duchgequält" habe durch deinen Text. Das war eigentlich ganz einfach: aufmerksam lesen, nämlich.

Du hast da wirklich einiges zu "verdauen", oder? Umso schöner ist es doch, wenn man sich hier so einiges von der Seele schreiben kann. Einfach schreiben ohne gleich dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Also mir tat das immer sehr gut! Und ich habe eine verdammte Menge hier geschrieben und auch aus den Antworten gelernt und viel daraus mitgenommen.

Ich gebe zu, ich habe nicht alle deine Posts gelesen. Machst du denn jetzt keine TP mehr? Warum nicht?

Ach, ich möchte dir eigentlich nur einen dicken Drücker zu senden, weil mich dein Text gerade doch sehr gerührt hat. Sehr.

LG AmoebeMS

Verfasst: 17:09:2009 19:28
von nikky77
AmoebeMS :D Dankeschön

Ich hab bis vor 4 Jahren immer wieder Therapie gemacht...aber wie ich dann nach München zog,,,war ich gar nicht mehr in ärztlicher Behandlung hab nur 2 mal glaub ich mit meinen alten Neurologen telefoniert.
Dachte schaff dass mit meiner Schwester und dass akute mit meinen Papa selbst,,,,aber irgendwie hat es mich jetzt überrollt.
Dachte ich hab das mit meiner Schwester in Griff,,,aber war auf Arbeit immer wieder krank ( wirke schon immer mit Somatisierungsstörungen)....naja aber da ich mich mit Händen und Füssen gegen Besuche in der Heimat wehre hät ich mir schon denken können dass ich noch nicht durch bin.

Aber werd am Montag nochmal wegen einer Therapie sprechen,,,auf alle Fälle hab ich auch eine Selbsthilfegruppe gefunden wo ich auch
hingehen möchte, aber findet nur einmal im Monat statt.
Find es nur immer sehr schwierig einen *richtigen für einen* Therapeuten zu finden.

Verfasst: 17:09:2009 19:35
von Ylaina
Ja, die 'Leichen' oder 'Altlasten'.

Ich dachte ich hätte meine bearbeitet, als die Depression die schlimmste wurde, die ich je hatte.
Das klingt vielleicht provozierend, wenn man hier immer wieder sagt: es wird wieder, es ist heilbar, geh in eine Therapie, es wird alles gut.

Leiche klingt schon nach Schuld, und wenn man sich selbst schuldig ist sich endlich klar zu werden, dass man selbst eben nicht schuld ist, sondern an altem Leid noch leidet.
Vielleicht gibt es aber Wunden, die nie wirklich heilen werden? Vielleicht heißt das aber eben auch nicht, dass man ewig verflucht ist, sondern vielleicht heißt es eben, dass ich bei Stress immer ganz besonders auf mich achten darf. Vielleicht hab ich die Schuldigkeit schon getan und darf viel mehr ausruhen und mir Gutes tun als ohne diese 'Leiche'?

Wunden verheilen, aber Narben bleiben. Und damit meine ich wiederum nicht die Depression, sondern die Narben der Ereignisse, die uns so verletzt haben. Vielleicht kann man diese nie ganz heilen und muss auch nicht. Vielleicht kommt deshalb die Depression nicht deshalb, weil wir etwas noch nicht 'richtig aufgearbeitet' haben.
Sondern weil es mit der Wunde zusammen einfach irgendwann zuviel wird.
Und wir können uns selbst helfen, in dem wir die Wunden versorgen.

Irgendwie kommt es mir so vor, als würde ich oft nach der letzten Wahrheit in einem Satz suchen und gerade feststellen diese gibt es nicht.

Weil ich habe meine Wunden gepflegt, dachte ich und bin eben doch in die schlimmste Depression gerutscht und bin nach wie vor der Meinung, es liegt daran, dass ich seit meiner Leiche, meinem Trauma mit Stress einfach nicht umgehen kann. Jedesmal, wenn ich außergewöhnlichem Stress ausgesetzt bin trifft er auf die Wunde oder Narbe des Traumas.

Mein extremstes Trauma, das, was ich damit meine, war als Kind die konkrete die Angst getötet zu werden von einem Erwachsenen. Abgesehen davon, dass die Scheidng meienr Eltern sehr unglimpflich ablief (mein Vater hat versucht sich das Leben zu nehmen, meine Mutter hat die Zeit nur mit ADs überstanden...) und mein Stiefvater der 'märchenhaft' Böse, bzw. Kranke ( Spielsucht und Eifersucht) war.

Ich weiß nicht, ob ich jemals darüber hinwegkommen kann, ob es jemals bearbeitet sein wird. Ich dachte das mal.
Heute glaube ich ist es vielleicht vielmehr so, dass ich mit dieser Potenz im Stresslevel anders lerne umzugehen. Und das mich schützt.
Vielleicht sind das MEINE Leichen, ich kann sie nicht 'umbetten', ich bin aber auch niemals an ihrem Tod schuld gewesen.
Vielleicht sind sie einfach da und ich habe die Aufgabe ihnen ihre letzte Ruhe zu gewähren?!

Ich habe kein abschließendes Urteil über diese Leichen, deshalb fiel es mir schwer etwas dazu zu schreiben. Gleichzeitig beschäftigen sie mich sehr und ich 'musste' was dazu sagen.

Ich lasse das einfach mal so stehen...auch wenn ich jetzt vielleicht voll mich 'dazwischengedrängelt' hab...

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Ja, eben, ich denke eben auch, irgendwann ist es auf einmal zuviel. Genau darum geht es...und was wir wirklich für uns tun können ist zu lernen es früher wahrzunehmen und Strategien zu finden, die uns helfen, dass es nicht zuviel wird. Dass wir 'Stop' sagen können. Selbst wenn die Ereignisse nicht abreißen, dass wir uns ausklinken und erstmal durchatmen und neu Kraft schöpfen können bevor wir uns dem weiter hingeben...

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Verfasst: 17:09:2009 19:37
von AmoebeMS
Du (Nikky),

eine SHG klingt doch toll. Ist doch gleich, wie oft sie stattfindet. Und mit „München“ hast du doch eigentlich die besten Voraussetzungen für einen guten Therapeuten. Wenn ich an die Damen denke, die auf dem Land leben und fast keine Möglichkeiten haben, dann bist du in einer verdammt besseren Lage, oder?

Sprich dich doch in der SHG aus und frage dort nach deren Erfahrungen, auch in Bezug auf Therapeuten. Das kann so wichtig sein. Die Mund-zu-Mund-Propaganda eben! Du wirst jemanden finden! Das Gesicht muss nicht immer unbedingt passen (grins), aber das Gesagte sollte schon stimmen.

Toi toi toi.
LG AmoebeMS

Verfasst: 17:09:2009 20:00
von mici
Hallo Nikky,

Dein Text hat mich auch sehr mitgenommen, aber ich finde es toll, wie offen hier mit solchen Altlasten umgegangen wird. Das macht hoffentlich ganz vielen Müttern Mut, sich hier aussprechen. Du hast wirklich ein ordentliches Paket zu tragen. Du hast mein vollstes Mitgefühl für das, was Dir alles widerfahren ist. Manchmal sind die Schicksalsschläge sehr ungleich zwischen den Menschen verteilt.
Ich habe mich auch über Ylainas Beitrag sehr gefreut, Du hast Dich keineswegs dazwischen gedrängt, sondern im Gegenteil, doch noch eine ganz neue Sichtweise eingebracht. Nämlich dass man seine Altlasten vielleicht nie ganz los wird, aber mit ihnen zu leben lernt. Bei vielen Verletzungen, die uns jeweils so zugeführt wurden, reicht vielleicht einfach nicht die Zeit unseres noch verbleibenden Lebens, um die Wunden ganz zum Abheilen zu bringen. Aber sie zu pflegen und mit ihnen leben zu lernen halte ich für einen sehr erstrebenswerten Ansatz.

Herzliche Grüße,

Eure MICI

Verfasst: 17:09:2009 20:48
von AmoebeMS
Hallo,

ich würde gerne noch ein paar Worte zu Verenas Text sagen.

Ich glaube verstanden zu haben, was du mit deinen Worten sagen wolltest. Bitte berichtige mich, wenn ich mich irre. Ich hatte das Gefühl, dass du sagen wolltest, dass selbst wenn man Altlasten mit sich herum trägt und auch in einer Therapie mit ihnen konfrontiert wird, dass man nicht unbedingt daran glauben soll, dass die Altlasten einen nicht mehr einholen werden.

Wenn ich das richtig interpretiert habe, dann gebe ich dir vollkommen Recht. Eine Therapie hilft uns nicht dabei, die Altlasten zu vergessen, doch sie hilft oft sehr beim Verarbeiten. Das ist nicht mal eine neue Sichtweise. Ich kann mir nicht Sehnlicheres vorstellen, als mit meiner Thera (ich habe sonst wirklich niemanden) über meine Probleme zu reden. Ich glaube, ich muss einen neuen Thread aufmachen, denn ich frage mich ständig, ob meine Therapie auch wirklich etwas bringt. Lacht bitte nicht. Aber wir reden über Gott und die Welt, natürlich auch über Altlasten, aber auch über „Hallo, Frau Amoebe, wie geht´s? Was haben sie so gemacht? Letztes Mal ging es so und so, wie geht´s heute?“.

Meine Altlasten hängen wir immer hintendran. Damit meine ich explizit meine Eltern. Aber wir reden auch zb über unseren Hauskauf. Ich fand es anfangs lächerlich, aber es stellte sich heraus, dass ich an meiner VT weiter arbeiten muss, weil ich viel zu weit denke und mir unnötigen Stress wirklich einrede. Ich weiß, ich rede hier nicht über MB oder PPD etc. Vielleicht verdränge ich meine Altlasten auch. Ich weiß es nicht. Ich bin nur froh, dass ich bei meiner Thera wirklich „auspacken“ kann. Es kommt mir manchmal immer noch lächerlich vor. Ich war am Mittwoch bei ihr und ich wäre gerne bis Donnerstag geblieben, so viel hatte ich auf dem Herzen.

Doch manchmal denke ich, ich berichte gar nichts über meine Angststörung mehr und dann kommt sie doch immer wieder auf einen Punkt zu sprechen, der mit der Angststörung wirklich zusammenhängt. Das beeindruckt mich. Ich gehe aus der Stunde raus und denke „Mist, die hat dich wieder überlistet und du warst doch so tough“. Oh Mann, bei mir ist wirklich alles psychisch. Ich kann das einfach nicht bestreiten.

Doch meine Altlasten werde ich ein Leben lang mit mir tragen. Die Hauptsache ist nur, ich kann damit wirklich gut leben, sie belasten/beeinträchtigen mich nicht mehr und ich kann behaupten, dass sie mich nicht mehr so tangieren, dass ich wirklich wieder in die Depression hineinrutsche. Mehr will ich nicht.

LG AmoebeMS

Verfasst: 17:09:2009 21:55
von nikky77
AmoebeMS Hmmm ich denk gibt ja auch verschiedene Therapieformen,,,,Tiefenpsychologie,,da wird ganz viel in der Vergangenheit gebohrt.....Verhaltenstherapie wie geh ich mit meinen Ängsten jetzt um......

Ich war schon 2 mal in der Klinik,,,,,da hatten wir auch nur 1 mal die Woche Gesprächstherapie allein,,,, war mir auch viel zu wenig......

Ich persönlich schreibe daheim,,,auch oft meine Gedanken, Ängste in ein Buch,,,schade dass es nicht antworten kann ;-)....

Das stimmt die Therapeutin muss mir nicht zu Gesicht stehen,,,aber die die in München einen freien Platz hatte ,,,wo ich mal ein paar mal hinging,,,kam mir fertiger vor wie ich,,,und hat weder was gefragt noch kaum was gesagt,,,,,,

Hmm kann man hier im Forum nicht eine Rubrik,,,,einfügen wo jeder Tagebuch führt,,,und man Kommentare abgeben kann,,,,wäre vielleicht auch einer Überlegung wert,,,

Verfasst: 18:09:2009 8:24
von Anke
Guten Morgen Nikky!

Ich möchte kurz auf Deinen letzten Satz eingehen: leider können wir keine weitere "Tagebuch-Rubrik " im Forum unterbringen, da wir schon etliche Unterforen haben und wir diese nicht erweitern möchten.

Allerdings warten wir noch auf Rückmeldung, hinsichtlich des geschlossenen Forums für die registrierten User.
Vielleicht wäre auch die Möglichkeit, dort Dein Anliegen zu notieren?