Seite 2 von 4

Bitte lesen (an alle) - eine Kurzgeschichte, lang aber kurz

Verfasst: 25:09:2009 18:03
von AmoebeMS
Hallo Ihr Lieben,

vielleicht passt diese Kurzgeschichte nicht nur auf unsere liebe Feebie, sondern auf viele andere von uns. Lest sie Euch mal durch. Gönnt Euch diese fünf Minuten. Ich bin mir fast sicher, dass jeder von uns sich hier und da vielleicht doch wieder findet. Und das Fazit ist immer und immer wieder: wir sind nicht allein.


Es war einmal ein Herz,

das schlug 100.000 Mal am Tag - nicht mehr und nicht weniger. Es schlug nun einmal so viel wie es nötig war. Das Herz war nicht von der gleichen feuerroten Farbe wie all die anderen Herzen, sondern besaß nur ein schwaches blassrosa. Das schlimme war, dass es mit der Zeit immer mehr an Farbe verlor. Der Lebenskampf hatte es geschwächt und obwohl es noch nicht sehr alt war, hatte es schon viele Falten.


Eines Tages war es auf die Idee gekommen einen Verschlag um sich zu bauen. So suchte es den härtesten Stein für die Wände, dass massivste Holz für das Dach und den stärksten Stahl für die Tür.
Nur so, dachte das Herz, konnte niemand mehr hinein zu ihm und es verletzen - niemand konnte es mehr zerreißen. Endlich war es sicher.

Nun saß das kleine Herz in seinem Verschlag, lugte hinaus durch die Fugen im Stein und hörte über sich das knacken des Holzes. Es war ziemlich dunkel und kalt dachte sich das Herz. Aber es schloss einfach die Augen und tat was es immer tat - schlagen. 100.000 Mal am Tag. Vor lauter Langeweile zählte das Herz jeden Schlag mit, bis es ihm überdrüssig wurde. So vergaß es manchmal einen Schlag zu tun.
Das Herz fragte sich, was es überhaupt noch für einen Sinn hatte zu schlagen.

Was das Herz vergessen hatte war, dass es sich zwar in Sicherheit vor allem Bösen befand, es niemand mehr verletzen und enttäuschen konnte, dass aber auch niemand mehr hineinkommen würde, der mit ihm lachen täte, jemand der Purzelbäume mit ihm schlagen würde und es wärmte.


Nach einiger Zeit fing das Herz an darüber nachzudenken.
Es merkte einen fatalen Fehler begangen zu haben. Mit aller Kraft versuchte es die Stahltür aufzudrücken, doch sie war zu schwer, als dass sie sich bewegen ließ. So begann es gegen die Steinwände zu hämmern, doch außer das sich ein paar Brocken lösten, passierte nichts. Der Stein war zu gewaltig. Als es sich am Dach zu schaffen machte, zog es sich nur einen dicken Splitter zu. Panikartig saß das kleine Herz in seinem selbstgebauten Gefängnis und schlug mindestens doppelt so schnell wie sonst. Wie konnte es nur den Schlüssel in all seiner Trauer vergessen ? Das Herz verfluchte sich für sein elendes Selbstmitleid.

Wie gern würde es sich jetzt den Stürmen des Lebens hingeben, sich vor Angst zusammenkrampfen, vor Freude hüpfen, wenn es nur könnte.
Es schaute durch das Schlüsselloch hinaus in die Welt und sah die anderen Herzen. Einige waren blass so wie es selbst. Sie schlichen durchs Leben geduckt und allein. Andere wiederrum sprangen in leuchtendem Rot - Hand in Hand über Stock und Stein, unerschrocken und gestärkt vom anderen.

Doch was das Herz dann sah ließ es staunen und es konnte seine Tränen nicht verbergen. Da lagen Herzen im Staub mit Füßen getreten.
Sie waren weiß und regten sich kaum noch. Sie schlugen vielleicht noch 20 Mal am Tag. Niemand kümmerte sich um sie, denn auch sie hatten einmal den Schlüssel ihres Gefängnisses so gut versteckt, dass niemand ihn fand. Da fühlte das Herz zum 1. Mal, dass es ihm noch gar nicht so schlecht ging. Noch war es rosa und noch fühlte es etwas. Es musste nur diesen Schlüssel finden zu seiner Stahltür. So machte es sich auf die Suche und probierte alle Schlüssel die es finden konnte. Es probierte sogar Schlüssel, von denen es von Anfang an wusste, dass sie nicht passen würden.

Nach einiger Zeit merkte das Herz, dass es wieder einen Fehler begangen hatte. Es war zu unüberlegt, zu krampfhaft an die Sache gegangen.
Es verstand, dass man das Glück nicht erzwingen kann.
Frei ist man nur, wenn man frei denken kann. Das Herz entspannte sich erst einmal und beschäftigte sich mit sich selbst. Es schaute in den Spiegel und begann sich so zu akzeptieren wie es war, blassrosa und faltig. Es spürte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen und eine innere Gewissheit, dass es auf seine Art und Weise wunderschön war.
So fing es an zu singen, erst ganz leise und schnurrend und nach und immer lauter und heller, bis es ein klares Zwitschern war, wie das eines Vogels am Himmel.

Durch den hellen Ton begann der Stein an einer Stelle nachzugeben.
Mit riesengroßen Augen starrte das Herz auf diese Stelle, wo ein goldenes Schimmern zu erkennen war. Das Herz traute seinen Augen nicht. Da war der Schlüssel, den es damals mit in den Stein eingemauert hatte. Das hatte es durch all seinen Schmerz und Selbstmitleid vergessen und jetzt wo es den Schlüssel in der Hand hielt, fiel es ihm wieder ein, wie es ihm vor all den Jahren so sicher erschien, ihn nie wieder zu brauchen.
Langsam und voller Bedacht den Schlüssel nicht abzubrechen, steckte das Herz ihn ins Schloss.

Mit lautem Gequietsche schob sich die schwere Stahltür zur Seite. Das Herz machte einen Schritt nach draußen, schloss die Augen und atmete tief die frische Luft ein. Es streckte die Arme aus, drehte und wendete sich, blickte nach oben und nach unten und hörte gespannt mal hierhin und mal dorthin. Das Herz dachte wie schön das Leben doch sei, machte einige Hüpfer und begab sich auf den Weg um Freunde zu finden.
Den 1. den es traf war eine lustiger Geselle, der das Leben zum schießen komisch fand und über 1000 Freunde hatte.
Nachdem das Herz einige Zeit mit ihm verbrachte, mit ihm alle erdenklich lustigen Sachen anstellte, merkte das Herz, dass diesem “Freund“ einiges fehlte ; - der Tiefgang.

Was war das für ein Freund, mit dem es nur lachen aber nie weinen konnte? Mit dem es nur durch “Dick“ aber nie durch “Dünn“ gehen würde.
So zog das Herz weiter, allein, aber reich einer neuen Erfahrung.
Bis es auf eine Gruppe anderer Herzen stieß. Es wurde direkt freundlich in ihre Mitte aufgenommen. Es war ein ganz neues Gefühl von Zugehörigkeit.

Da war nun eine große Gruppe, wie eine Familie die zusammenhielt, wo alle gleich waren. Jeden Morgen standen sie zusammen auf, tranken den gleichen Tee, aßen vom gleichen Brot und gestalteten jeden Tag gleich.
Das Herz war glücklich - eine Zeitlang, bis es spürte, dass auch dies nicht das richtige Ziel sein konnte, denn auch seinen vielen neuen Freunden fehlte etwas - die Individualität.

In ihrer Mitte gab es keinen Platz für jemanden, der Eigenständig war und sein Leben selbst planen wollte. Also löste das sich das Herz auch aus dieser Verbindung und genoss sein eigenes Leben.
Es ging über 112 Wege, um 203 Kurven und 24 Berge und Täler, bis es an einem Haus ankam, dass mit Stacheldraht umzogen war.
Aus dem Schornstein quoll Rauch, das hieß, dass tatsächlich jemand in diesem Haus leben würde. In einem Haus, das nicht einmal Fenster hatte.
Bei dem Anblick fiel dem Herz ein, wie es selbst einmal gelebt hatte.
Wie sehr es damals gehofft hatte, dass jemand ihm helfen würde und doch niemand sein stummes Flehen erkannt hatte.

Es wusste, dass es ihm aus eigener Kraft gelungen war und es war sehr stolz darauf. Aber wie konnte es diesem armen Herzen helfen aus seinem Verlies zu kommen? So besorgte sich das Herz eine Drahtschere und versuchte den Stacheldraht zu durchtrennen. Aber nach einiger Zeit verließen es die Kräfte. Auch dieses Herz hatte keine Mühe gespart, für sich den stärksten Stacheldraht zu finden.

Obwohl das Herz das andere nicht sah und auch nicht hörte, sondern nur ahnen konnte was das für ein Herz war, fühlte es eine starke Bindung zu ihm. So grub es ein Loch im Boden unter dem Stacheldraht, um den anderen wenigstens nah zu sein. So stand es vor seinem Haus, vor der gleichen dicken Stahltür wie einst seiner und begann zu reden.
Tagelang, Nächtelang stand es einfach nur da und redete.

Es erzählte von seinem Schicksal. Erzählte ihm, was ihm alles in seinem Leben widerfahren war und es hörte ein schluchzen hinter der dicken Tür. Unermüdlich sprach das Herz weiter. Über die lustigen Sachen, die es mit seinem 1. “Freund“ erlebt hatte, über die Wärme , die es bei seiner Familie erfahren hatte und es vernahm ein leises glucksen von innen. Erst leise, bis es immer lauter sich in ein gellendes Lachen verwandelte.
Plötzlich sprach das Herz hinter der Stahltür zu ihm.

Es wollte hinaus zu ihm, und es sehen. Es wollte mit ihm gehen und mehr von dem Lachen und Weinen. Es wollte sich an seine Schulter lehnen, sich an es drücken und es nie wieder verlassen. Das Herz war glücklich endlich so jemanden gefunden zu haben, aber was sollte es nur tun?
Wie auch bei ihm früher, wusste das andere Herz nicht mehr wo es den Schlüssel versteckt hatte. So fasste das Herz den Entschluss loszugehen um den Schlüssel zu suchen. Nur wo sollte es anfangen?

Es lief ziellos umher, suchte hinter Büschen, auf Bäumen, tauchte in Seen danach; fragte alle die seinen Weg kreuzten, aber niemand wusste Rat und nirgends fand es den Schlüssel.

So ging es mit schwerem Herzen zurück zu der kleinen Hütte. Krabbelte durch das Loch unterm Zaun um die schlechte Nachricht zu überbringen.
Doch zu seinem Erstaunen, fand es die schwere Stahltür geöffnet.
Wie war das möglich gewesen ? -dachte das Herz.
Plötzlich hörte es eine freundliche und liebevolle Stimme hinter sich.
Da sah es ein kleines blassrosa Herz stehen mit glühenden Wangen. “ Ich habe hier auf Dich gewartet “ sagte das kleine Herz. “ Ich habe erkannt, dass man es im Leben nur aus eigener Kraft schaffen kann, aus seinem Gefängnis zu entkommen. Doch so viel Kraft konnte ich nur durch Dich erlangen. Durch deine Liebe zu mir und meiner Liebe zu Dir habe ich den Schlüssel zur Tür meines Herzens gefunden,
der mir gleichzeitig die Tür meines Verlieses öffnete “
Sie nahmen sich an die Hand und gingen von nun an alle Wege gemeinsam, ihr Herzschlag im gleichen Rhythmus bis an ihr Lebensende


Es passt doch auf Ehepaare und auch auf Krankheiten, oder irre ich mich??? LG Eure AmoebeMS

Verfasst: 25:09:2009 19:13
von Deria
Wow, was für eine Geschichte, ich hab Entenpelle und bin echt zu Tränen gerührt, ja, es ist so wahr und so gut und ja, aufspringen und spüren: hurra, ich lebe und ich bin nicht alleine....

Danke, danke für einen großen Hupfer in meinem Herzen...

Deria

Verfasst: 25:09:2009 19:14
von Leuchtkäfer
Sehr schön, Danke

Verfasst: 25:09:2009 19:23
von AmoebeMS
Ihr habt Euch echt die Mühe gemacht und das Ding da gelesen?????
Respekt!!!

Verfasst: 25:09:2009 19:42
von Deria
Ja, wie....war das anders gedacht *kopfkratz*??!!

Natürlemon....

Verfasst: 25:09:2009 20:32
von kiki
DANKE für die tolle Geschichte, ich lese und weine.

kiki

Verfasst: 25:09:2009 20:43
von AmoebeMS
Oui, tu as raison, ma chére Deria!

C´est un texte de la passion. Naturlement. Mais je trouve que c´ est trés long et je m´excuse. Pas de problem! Pour toi ! Mais pour des autres ? Je nais se pas.

Scheiss Französisch !!! Merke gerade, dass meine heiß-geliebte Französichlehrerin mir nur heiße Luft vermacht hat. Wieder eine Baustelle! Würde gerne mit meinem Schwager italienisch reden können, nehme es mir ständig vor und jetzt muss ich auch noch merken, dass mein Französisch am A…. ist. Herzlichen Dank.

P.S. Kopf-kratz auf french geht mir über meinen Horizont. Exquise moi!
P.P.S. Bitte nicht "pleurer" (weinen), kiki, aber "le coeur" (das Herz) passte einfach so bien.

Kampf

Verfasst: 27:09:2009 18:40
von omi 50
Kampf verloren?
Nein Feebie du hast den Kampf nicht Verloren,
du fängst den Krieg gegen die PPD erst an.
Und du wirst gewinnen !!!! Du hast die besseren Waffen nämlich
Dein Wille Gesund zu werden
Du schaffst das
Die Gänseblümchenwiese ruft nach dir :wink:

LG Tina

Verfasst: 28:09:2009 12:23
von Feebie
Hallo ihr Lieben,

da bin ich jetzt mal wieder. Das Wochenende war zu voll (genau wie mein Kopf) als das ich hier hätte schreiben können.
Mein Mann ist zur Arbeit, der Kleine schläft, jetzt habe ich Zeit und hoffentlich auch einige sinnvolle Gedanken.

Ich muss sagen, das da ein ganz schönes Wirrwarr in meinem Kopf herrscht. Ich bin sehr durcheinander und habe sämtliche Gefühlsstadien am WE durchlebt.

Also die erste Tablette nahm ich am Freitagmorgen, dann war ich unglaublich müde, lustlos, doch als ich mich Mittags auch hinlegen wollte, da war an Schlaf nicht zu denken. Die Müdigkeit wich einer Unruhe, aber je länger der Tag andauerte, desto besser wurde es. Die Müdigkeit ging, meine Mann lenkte mich ab, der Kleine hatte Oma-Tag inkl. dort schlafen und so konnte ich mich einfach nur auf mich konzentrieren. Undnatürlich auf die Megafeier am Samstag. Aber das alles hat Spaß gemacht...
Es war ein wenig wie in alten Zeit, wo mein Mann und ich oft tolle Partys organisiert haben, sehr aufwendig, sehr liebevoll gestaltet und so dekorierten und lachten wir am Freitagabend sehr viel.
Am Samstag habe ich keine Tablette genommen, denn die Gäste kamen schon um 11:00 Uhr und ich konnte es einfach nicht riskieren, das ich wieder sooo müde werde. Also bin ich so in den Tag gestartet. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, das die Tablette von Freitag immer noch nachwirkte. Ich merkte es an so vielen Kleinigkeiten die mich sonst schon aus der Bahn geworfen haben. Wo ich wütend geworden wäre, oder genervt. Aber so konnte ich freundlich lächeln und habe mir einfach keinen Kopf darum gemacht. Das war wirklich neu für mich.
Gestern nahm ich dann nur eine halbe Tablette und werde es auch weiterhin damit versuchen. Die Einnahmezeit verschiebe ich mal versuchsweise auf Abends, vielleicht ist dann bis zum Morgen die große Müdigkeit weg.

Wie ihr sicher heraus hört, kämpfe ich nicht mehr dagegen an. Ich bin zwar noch sehr unbedarft und habe einfach keinen blassen Schimmer von ADs und benehme mich entsprechend unsicher, aber das spielt sich vermutlich ein.

Irgendjemand schrieb in diesem Forum mal, man solle das AD nehmen wie einen Freund. Es meint es nur gut mit uns, und so versuche ich es auch zu sehen.

Verunsichert bin ich nur, weil das WE ja nun wieder gar nicht so schlecht war und ich weiß nicht, ob das Tief schon wieder vorbei war, ob es am AD lag, oder was sonst noch? Natürlich stellt sich mir dann mal wieder die Frage brauche ich das AD wirklich? Da sitzen wieder Engelchen und Teufelchen und bekriegen sich. Und ehrlich gesagt weiß ich nicht, wer wer ist. Wer von beiden meint es wirklich gut mit mir? Bin ich wirklich noch so depressiv, das ich ein AD brauche, oder sind es nur ganz normale Tiefs, die einem auf dem Weg der Besserung einfach immer mal wieder ein Bein stellen?

Ich möchte an dieser Stelle kiki noch sagen, das sie den Kopf nicht in den Sand stecken soll. Im großen und ganzen geht es mir immer noch recht gut und ich weiß, das bei uns allen alles wieder gut wird! Die Meinung steht bombensicher bei mir!

Und ich finde es okay, wenn jemand beim Lesen meiner Beiträge weint.
Ich mußte auch bei einigen anderen Beiträgen oft weinen, weil ich dort genau das gelesen habe, was ich die ganze Zeit fühlte, aber selbst keine Worte dafür fand. Und dann steht dort alles, was man auch fühlt. Ich fand das trotz allem auch schön und das Weinen befreit ja auch immer ein Stück.

Und ich nehme den Aspekt mal mit, ob meine Ansprüche an Spaß und Freude evtl. zu hoch sind. Da werde ich mal stark mit mir ins Gericht gehen, das war ein interessanter Anhaltspunkt, denn ich denke, da könnte etwas wahres dran sein. Meine Meßlatte hängt immer zu hoch, für alles was ich erreichen will, was ich können sollte etc. Warum also auch nicht an der Stelle, -ich werde es für mich überprüfen.

Und bis dahin schiebe ich mal wieder den Stein ein Stückchen weiter den Berg rauf. Es wäre nur schön, wenn hier jemand meine Zweifel wegzaubern könnte, was das AD betrifft.
Nicht das ich immer noch total dagegen bin, das nicht. Aber ich denke jetzt die ganze Zeit, vielleicht wäre es mir ohne AD auch das WE so recht gut gegangen und ich bräuchte es gar nicht.... Vielleicht bin ich doch gar nicht mehr krank genug für ein AD. Das sind so meine Zweifel derzeit.

Mal abgesehen von den Horrorkopfschmerzen. Aber ich weiß auch nicht ob die vom AD kommen, vom vielen Nachdenken, von meinen Verspannungen oder vom Schlafmangel (mein Sohn hat heute Nacht einen Schnupfen ausgebrütet), oder ob ich mich wohlmöglich angesteckt habe.

Oh man, das bräuchte ich gar nicht. Immernoch den Tiefausläufer, dann die Nebenwirkungen des ADs, Schlafmangel und auch noch eine Erkältung...na dann prost Mahlzeit....

Der Berg wird immer steiler und ich glaube ich sollte mal eine Pause einlegen..... was essen, einen Cappuccino trinken....

Ich danke euch soooo sehr das ihr immer für mich da seid. Ihr habt alle so liebe Worte gefunden und das baut mich immer wieder auf. Gelesen habe ich eure Beiträge das ganze WE, aber antworten konnte ich einfach noch nicht. Meine Gedanken waren zu wirr, und ich glaube fast, das sind sie immer noch, oder konnte mir hier noch einer folgen?!

Oh je, ich hoffe ihr denkt nicht, das ich nun auch noch irre werde...

Ganz liebe Grüße und eine gaaanz weite Umarmung in die ihr alle hinein paßt,
Feebie

Verfasst: 28:09:2009 13:21
von Elisabeth11
Liebe Feebie!

Ich hab mir das auch oft gedacht, ob ich es vielleicht doch ohne AD hätte schaffen können - aber ich hab diese Entscheidung dann einfach meiner Ärztin überlassen, ich dachte, die kennt sich aus. Ich weiß heute, dass die Entscheidung richtig war, eins zu nehmen.

Was hast du denn jetzt verschrieben bekommen? Hast du das mit einem Arzt abgesprochen, dass du die AD so unregelmäßig nimmst? Mir wurde eher ans Herz gelegt, da vorsichtig zu sein.

Man kann das durchaus so machen, dass man mit einer halben Tbl. einschleicht, aber nach ein paar Tagen solltest du dann doch auf die Dosis erhöhen, die dir verschrieben wurde.

Lg e

Verfasst: 28:09:2009 19:13
von Feebie
Nein, Regelmäßigkeit ist schon wichtig, aber ich muss ja irgendwie erstmal für mich heraus finden, wann die beste Tageszeit ist.
Leider bin ich den ganzen Tag mit meinem Kleinen allein, und da muss ich wenigstens den Tag über fit genug sein um für ihn da zu sein.
Mein Mann hat erst ab der nächsten Woche Urlaub und bis dahin muss ich eben noch den Alltag weiterhin alleine hin bekommen.
Aber so wie am Freitag geht es nicht, das war einfach zu heftig.
Und ich hatte irgendwie schon das Gefühl "überdosiert" gewesen zu sein. Und ich dachte mir auch, es gibt ein Ausschleichen, also warum nicht auch ein "Einschleichen".
Ich versuche es jetzt mal mit Abends eine halbe Tablette Citalopram. Ich weiß eine halbe ist nicht viel, aber es gibt auch Leute die sagen, sie merken die ersten Tage gar nichts von den Tabletten, und ich habe das Gefühl, das da schon jede Menge passiert, nur leider noch sehr unkontrolliert, weil es sich noch nicht "eingeschlichen" hat.

Aber was rede ich, ich bin da keine Expertin.
Aber ich weiß das meine Ärtzin eine halbe Tablette absegnen würde, wenn ich sie frage. Ich hoffe ich werde selbst merken, ob es dann doch eine Ganze sein muss.

Oh oh, ich gebe zu, ich schiebe gerade die nächste Einnahme vor mich her, aber ich gehe dann jetzt mal.

Liebe Grüße,
Feebie

Verfasst: 28:09:2009 19:34
von nikky77
Hallo Feebie,

mir gehts im moment genauso wie dir,,,nehm seit einer Woche Tabletten ein,,,erst hab ich eine halbe genommen,,,dann eine Viertel probiert,,,dann eine ganze,,,,,muss doch erst mal schauen wegen den Unterschied.
z.b hör ich meine kleine nicht mehr wenn sie um 5 morgens eine Flasche will,,,,macht jetzt mein Mann,,,er sagt ich bin teilweise wach,,und red mit ihm,,,aber davon weiss ich dann nichts mehr,,,

Denk man muss für sich den richtigen Weg und die richtige Dosis herausfinden,,,,

Ich schleich morgen das Cipralex hab mit 3 Tropfen angefangen und soll jeden 2 Tag einen Tropfen mehr nehmen,,,,,bis ich 10 erreicht hab,,,,

Wir kriegen dass hin.

Verfasst: 28:09:2009 22:27
von Elisabeth11
Tatsächlich, es gibt Cipralex jetzt als Tropfen *amkopfkratz*

Aber zu eurer Einnahme: Schaut mal bitte nach, was denn die geringste wirksame Dosis eurer Medis ist. Psychopharmaka sind oft nur deshalb teilbar, damit man eben aus-und einschleichen kann. Auf meiner Station hatten wir immer viele depressive Patienten, aber 5mg Cipralex hatte glaub ich nie wer. Ich weiß jetzt nicht, wie Citalopram dosiert ist, bei uns heißen die medikamente ja auch oft anders als bei euch.

Aber ich meine, macht euch schlau, es bringt dann auch nix, den Körper umsonst mit Chemie vollzustopfen, wenn man noch nicht ,mal eine wirksame Dosis erreicht.

Wartet auch erst mal ein zwei Wochen ab, der Körper stellt sich auch erst ein auf das alles, was er da an neuen Stoffen bekommt. Z.B. wirst du, Feebie, vom Citalopram nicht so müde bleiben.

Und Nikky, du nimmst Cipralex Tropfen UND Tabletten?

Lg E.

Verfasst: 28:09:2009 22:44
von Elisabeth11
NACHTRAG:

Muss mich korrigieren, ich kann mich an eine Patientin mit 5mg Cipralex erinnern, weiß allerdings nicht mehr, ob die beim Ausschleichen war...

Lg e

Verfasst: 28:09:2009 22:49
von nikky77
Hallo,

nein ich schleiche morgens Cipralex ein,,,und abends ziprexa,,,(hmm schreibt man dass so).
Bin aber bei Antidepressiva eh ein spezieller Fall,,,,reagier sehr stark wie ich vor 4 Jahren psychosomatisch im kh war,,,haben einige Attosil bekommen,,,,alle hatten wie 20 Tropfen,,,,ich war die einzige wo den ganzen nächsten Tag verschlafen hatte,,,konnte nicht mal reden ,,,,,hab dann nur noch 5 Tropfen bekommen.
Oder Insidon hat mir jetzt jahrelang 50 mg gereicht,,,habs vor der schwangerschaft abesetzen müssen.

Bin jetzt bei den Cipralex bei 6 Tropfen ( 1 Trofen ist ein mg) merk aber auch dass ich trotz der geringen menge den ganzen Tag müde bin,,,und mich das ziprexa,innerhalb von 30 Min. zum schlafen bringt.