Schatten & Licht e. V.

Was mich an der Sache so stört ist, dass sein Arzt, der ihn immerhin seit 2003 behandelt hat, nichts vom Ernst der Lage mitbekommen hat. Das kann doch einfach nicht sein! Wenn er sagt, er habe ihn immer wieder stabilisieren können, was heißt das dann genau? Wenn jemand so lange behandelt wird und nach dieser Zeit immer noch Suizidgedanken auftreten (der Arzt sagte ja, dass diese Gedanken bei ihm latent da waren - na, und wenn er das weiß, warum ist er dann nicht vorsichtiger gewesen?), dann passt doch was mit der Behandlung nicht! Hat er jemals Medikamente bekommen? Ich habe das bisher noch nicht lesen können.
Vielleicht war es auch so, dass Enke immer wieder die Behandlung abgebrochen hat (er war ja wohl immer epsiodenweise bei diesem Arzt), weil er den Eindruck hatte, dass ihm doch niemand helfen konnte und hat die Besserung auch da einfach gespielt?

Für mich sieht das Ganze danach aus, als seien mal wieder die falschen Maßnahmen getroffen worden. So oder so, ein Leben ist vertan, nein, eigentlich mehrere.

LG,
Inez

Hallo an alle,

ich muss auch sagen das der Suizid von Robert Enke mich sehr bewegt. Heute habe ich in der Zeitung das Bild gesehen wie er seine kranke Tochter auf dem Arm trägt. Ich habe sofort los geheult.
Ich denke auch immer wie muss er sich gefühlt haben, wie schlimm muss es gewesen sein. Warum hat er keine Hilfe angenommen?? Er hätte gesund werden können.
Sich zu verstecken und noch allen etwas vorspielen kostet soviel Kraft.
Wahnsinn?!
Warum muss so etwas passieren, das man über Depris spricht und sich fragt warum dies noch ein Tabu - Thema ist?? Obwohl es soviele haben...

Mir kreisen die Gedanken... wahnsinn .... diese Krankheit kann soviel zerstören...

Ich wünsche der Familie und den Rangierern... alles alles gute und bitte nehmt hilfe an...!!

traurige Grüße
Birgit

Hallo, eines muss man aber festhalten, es war eine irrationale und unbegründete Angst, dass ihm die Adoptivtochter weggenommen werden könnte. Davon war er nie bedroht und das wäre auch nie passiert, wenn er seine Depression öffentlich gemacht hatte und sich wirklich hätte helfen lassen.
Nur für die stillen Mitleserinnen und für die, die eben die gleiche Angst haben,
KEIN KIND KOMMT WEG, NUR WEIL EIN ELTERNTEIL DEPRESSIV IST!!!
Er wollte es leider nicht glauben. Sehr traurig, dass er aufgegeben hat!
Man kann niemanden einen Vorwurf machen , auch den Ärzten nicht. Er hat seine Rolle mit Sicherheit perfekt gespielt. Wir alle wissen, dass es keiner merkt wenn wir uns nicht öffnen und wenn wir nicht wollen, dass es einer mitkriegt. Und R. Enke war da wohl leider nicht anders...
Drum Mädels, öffnet Euch, sucht Euch Hilfe und redet darüber. Dann kommt Ihr auch definitiv irgendwann aus dem Loch wieder raus.

LG, Saskia

Sas hat geschrieben:Er hat seine Rolle mit Sicherheit perfekt gespielt. Wir alle wissen, dass es keiner merkt wenn wir uns nicht öffnen und wenn wir nicht wollen, dass es einer mitkriegt.

Um genau diesen Punkt ging es mir auch. Was ich einem Arzt oder auch Mitmenschen nicht mitteile, wird weiterhin im Verborgenen bleiben und kann MIR dann nicht helfen. Ich halte es ja schließlich geheim, spiele eine Rolle. Das wäre wohl kein guter Schachzug! Ich setze mich selber "ins Schach". Nicht Matt, aber ins Schach.

Ich habe heute im Laufe des Tages den ersten Artikel gelesen, der auf R. Enke/Ads eingeht und der nette Journalist hat seinen Job wahrlich nicht gut gemacht. Ich gehe zum ersten Mal seit langer Zeit wütend schlafen, denn der Artikel beschäftigte sich mal wieder mit der Einnahme von AD und der durch DIESE erst recht entstehende Suizidgefahr. Der Autor warf allen Medien indirekt vor dieses Thema beiseite zu schieben und nicht darauf einzugehen. Das macht mich wild! Woher will denn hier einer wissen, welche Medis Robert Enke genommen hat bzw. welche ihm verschrieben wurden und ... überhaupt... inwiefern er sie eingenommen hat?

Seien wir mal ehrlich: wer kann schon genau wissen, dass jemand ein bestimmtes Medikament in der vorgeschriebenen Dosis in der vorgeschriebenen Zeit genauso eingenommen hat? Von zb Robert Enke weißt es doch niemand und es ist wirklich müßig darüber zu spekulieren, oder?

LG AmoebeMS

hallo liebe amoebe
was stand denn da in der anzeige ?

Hallo,

ich habe gerade die bewegende Trauerfeier gesehen...!

Ich weiß nicht genau, wer es von den ganzen Rednern gesagt hat, aber es stimmt:

Menschen mit Ängsten, die Ihre Angst zeigen, sind keine Verlierer! Sie sind STARK, weil sie Ihre Schwächen zeigen!
Und dazu gehören auch wir!!!!!

Wenn Robert Enke mit seinem Freitod nicht doch ein Zeichen gesetzt hat...ein Zeichen über das Tabut Thema DEPRESSION...

Nur schade, dass erst so ein Prominenter und für viele beliebter Mensch an dieser Krankheit scheitert!
Wäre er ein einfacher unbemerkter bürgerlicher Mensch gewesen, hätte das wohl kaum jemand (mit Ausnahme von seinem Umfeld) mitbekommen....


Einen lieben Gruß

Hallo Kadisha,

das Thema Antidepressiva wurde schon immer heftig diskutiert und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, oder? Selbst hier im Forum gab es des Öfteren angeregte Debatten über die Wirksamkeit, etc. pp.

Den angesprochenen Artikel findest du hier: http://www.spiegelblog.net/tragischer-t ... t-aus.html

Wie gesagt, ich halte wirklich viel von kritischen Anmerkungen (in jeglichen Bereichen), aber diese sollten doch bitte immer sachlich bleiben. In diesem Fall fiel sie leider etwas einseitig aus. Ist nur meine Meinung.

Ich habe mir die Trauerfeier von Robert Enke„erspart“. Sehe ich in den letzten Tagen auch nur einen kurzen Bericht im Fernsehen oder auch nur einen Artikel in der Zeitung über ihn, kommen die Wasserfälle wie auf Knopfdruck. Dabei kannte ich ihn wirklich nur als Fußballspieler dem Namen nach!!! Das ist wirklich seltsam. In diesem Fall tut mir das „Vermeiden“ oder „aus dem Weg“ gehen auch mal ganz gut.

LG AmoebeMS