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Verfasst: 22:01:2010 11:03
von Marika
Genau das hatte ich gemeint, liebe Feebie! DEN AUSLÖSER, DEN KERN, wirst du vielleicht nie finden, daher ist es vergeudete Energie. Setz diese Energie lieber im HIER UND JETZT ein, um weiter zu kommen.

Alles Liebe von

Verfasst: 22:01:2010 15:01
von Feebie
Hallo ihr Lieben,

ja aber ich dachte, ich müßte den Kern finden, um weiter kommen zu können...

Jetzt, nur 2 Tage später, scheint mir auch das der richtige Weg zum Gesundwerden ist, einfach nach vorne zu schauen.
Deshablb kann ich zwar nicht ausschließen das ich nicht doch wieder in Phasen komme, wo ich unbedingt den Grund heraus finden möchte. Meistens passiert mir das wenn ich einfach das Gefühl habe, das lange nichts besser wurde, dann will ich kämpfen, dann will ich es beschleunigen, damit es irgendwie weiter vorwärts geht. Und da scheint mir einfach die Holzhammermethode den Stier bei den Hörnern zu packen, die erfolgreichste. Ist aber nicht unbedingt so. Manchmal klammert man an den Hörnern und alles tut einem schon weh vom Zerren und Reißen, und trotzdem ist der Stier noch putzmunter...

Jetzt wo ich seit 2 Tagen einfach mal losgelassen habe, fühlt es sich plötzlich besser an. Es ist eine ganze Menge Druck von mir gefallen und ich bin nicht mehr so verkrampft. Das alleine ist schon eine Verbesserung! Und ich habe auch endlich mal nicht das Gefühl der "Aufgabe", sondern eher ein Gefühl von "Pöh, ich reiß mir doch nicht mehr ein Bein aus und die PPD lacht mich noch frech an...".

Ich fühle mich gut dabei und hoffe das es so weiter geht.

LG,
Feebie

Verfasst: 24:01:2010 10:36
von Marika
Liebe Feebie,

ein gewisses Nachforschen ist sicher gut und auch nötig, um z.B. die richtige Therapieform zu finden. Auch bei mir hat der Doc ja am Anfang die Kindheit und die bisherigen Lebensgeschichte angeschaut. Das ist natürlich wichtig und hilfreich. Nur ist es einfach so, dass es DEN EINEN Auslöser nicht gibt, sondern dass es vielmehr eine Verstrickung von sehr vielen verschiedenen Dingen ist, die zur PPD bzw. auch allen anderen Krankheiten führen kann. Ich glaube Lotte hatte das auch schon geschrieben.

Ich stell mir das Leben immer wie ein riesen großes Spinnennetz vor, unenendlich vielemale verwoben und verstrickt, damit es hält. Wenn es bricht, dann könnte die Spinne ewig nachdenken ob nun irgendwo ein Webfehler war, ob die Stelle zu unsicher für das Netz war usw. usw... das würde aber viel zu viel (Lebens-)Energie und (Lebens-)Zeit vergeuden auf Kosten für das Wichtigste: Nämlich der Reparatur des Netzes, mit dem sie sofort beginnt. Klar, der Vergleich hinkt ein bissl, aber es zeigt, dass es nicht DEN EINEN AUSLÖSER gibt. Es sind bestimmt viele Dinge und evlt. war die Geburt dann der "Tropfen" der einfach zum Supergau geführt hat - zur PPD.

Ich kenne eine Mama, 2 Kinder - 8 und 6 Jahre alt. Diese Frau war immer perfekt, hat alles für die Familie getan, hat gearbeitet usw. - einfach perfekt und wir haben uns immer gefragt - wie macht sie das. Dann kam der Tag, als das kleinere Kind in den Kiga kam. Einen Tag später erlitt die Frau einen Nevenzusammenbruch - hochgradieges Burnout und schwere depressive Episode. Hier war der Tropfen die ENTSPANNUNG, die sich einstellte, als beide Kinder aus dem Haus waren und sie hätte zur Ruhe kommen können. Die Entspannung war aber nicht DER EINZIGE AUSLÖSER, sondern nur noch das letzte Quentchen das gefehlt hatte, der letzte Tropfen der diesen Zusammenbruch ausgelöst hat. Aber arbeiten muss sie nicht an diesem letzten Auslöser - das würde nix bringen, da müßte sie die Kinder wieder heim holen, damit sie eine "Aufgabe" hat und wieder "funktioniert", ihr Körper auf Hochtouren läuft und keine Zeit hat krank zu werden - zu "rebellieren". Sie muss sich die Zeit DAVOR anschauen, das "Spinnennetz". Denn hier liegen die vielen verschiedenen Gründe, warum der Kiga Beginn des 2. Kindes zu ihrer Erkrankung geführt hat.

Feebie, es ist schon gut, wenn du zusammen mit deiner Thera auch mal nach hinten schaust, nur nicht so lange und intensiv wie du es tust. Vielleicht kannst du dir mal aufschreiben, was du schon alles in deiner Therapie erarbeitet hast, evlt. Verhaltensmuster bereits als "krankmachend" entlarvt hast usw. Bist du z.B. perfektionistisch? Ich ja, ich weiß auch woher das kommt, aus meiner Kindheit von meinem Vater. Ausschlaggebend ist aber nicht gewesen, das ich wußte woher es kam, sondern dass ich gelernt habe, dieses Verhaltensmuster abzulegen bzw. zu mindern. Und das ist nur ein ein winzig kleiner Teil gewesen von meinem "Spinnennetz". Ich weiß bis heute nicht 100 %, wie sich alles verwoben und versponnen hat, dass ich krank geworden bin, ich weiß allerdings doch einige wichtige Fakten aus meiner Vergangenheit, die mir enorm geholfen haben, zu AKZEPTIEREN, dass ich das Pech hatte, eine psych. Erkrankung zu bekommen.

Die Gradwanderung besteht also Zurückschauen, dann aber eindeutig VORWÄRTS zu gehen.

Liebe Feebie, ich hoffe es war jetzt nicht zuviel oder zu "versponnen" :wink: . Auch wenn du "des Puddels Kern" in Händen hättest, so wäre er bestimmt nicht ausreichend um gesund zu werden. Denn "des Pudels Kern" ENSTEHT aus vielen kleinen "Pudel´schen Kernen".... :wink:

Wenn es dir schlecht geht, versuch dir zu sagen:

"Was kann ich JETZT tun, damit es mir JETZT besser geht!"

Alles Liebe von

Verfasst: 24:01:2010 13:45
von bambam
Hey!

Ich weiß nicht, ob es was bringt zu wissen, woher und warum. Jedenfalls bin ich ein Typ für den es zumindest hilfreich wäre...

So kämpft man gegen etwas "unsichtbares". Letztendlich ist es wichtig, DASS man kämpft...! Und das tun wir alle - mal mehr mal weniger!

Allerdings hab ich ein Problem mit dem was Marika (nicht weil du es schreibst, meine Süße!!!!) schreibt - und ich denke, da geht es vielen wie mir: was kann ich JETZT tun, damit es mir JETZT besser geht?!

Ganz ehrlich: wenn es einem richtig schlecht geht hilft doch so gut (mir zumindest) wie gar nix... Im Endeffekt bleibt einem doch nix anderes übrig als zu warten, BIS es wieder besser wird.

Im Endeffekt haben wir uns unter anderem angewöhnt, falsche Denkmuster zuzulegen. Falsche Bewertungen zuzulassen. Und das umlernen (von dem ich momentan wenig überzeugt bin, dass man das wieder hinbekommt) bzw. das neu lernen von positiven Denkmustern ist der Schlüssel... Wie gesagt: unter anderem...!

Jedenfalls freue ich mich, dass es dir wieder besser geht!!! Das viel Druck von dir gefallen ist und du dich gut dabei fühlst!!!


Liebe Grüße,
Bambam

Verfasst: 24:01:2010 19:42
von Leuchtkäfer
Hallo zusammen,

ich finde schon, daß man sich immer fragen sollte, was man jetzt für sich tun kann, damit es einem besser geht. Gerade in den ganz schlimmen Zeiten. Ich fand das nicht leicht, aber eigentlich auch gut, da ich dann nicht mehr so hilflos allem gegenüber stand.
Mir ist es im Moment tatsächlich egal, warum genau ich die Depression bekommen habe. Ich kenne schon viele Faktoren, die mit dazu geführt haben und an einigen kann ich etwas ändern. Nicht an allen, ich kann ja kein anderer Mensch werden und will es auch gar nicht.
Es fühlt sich gut an, nicht mehr so gegen die PPD zu kämpfen, es kostet soviel Kraft.

In der Psychiatrie hat ein Therapeut mal zu mir gesagt, ich soll die Depression wie einen Besucher betrachten, der mit am Tisch sitzt. Ich habe sie nicht eingeladen, er ist trotzdem gekommen, warum weiß ich nicht. Ich habe sie reingelassen. Jetzt kann ich mir anhören, was er so sagen will und dann darf ich ihn aber uch bitten, wieder zu gehen.

Den Vergleich finde ich ganz schön. Die Depression kam ungebeten, aber wenn sie schonmal da ist, kann ich auch versuchen, aus ihr etwas zu lernen. Das fand ich in der schlimmen Phase ganz schön viel verlangt, aber inzwischen versuche ich, das so umzusetzen

Viele Grüße von
Leuchtkäfer

Verfasst: 26:01:2010 8:38
von Marika
Mit diesem Satz "Was kann ich jetzt tun, damit es mir besser geht" kann auf jeden Fall sehr viel erreicht werden, Bambam. Und sei es nur, dass man einen Zettel holt und seine therapeutischen Hausaufgaben macht!!! Der Satz steht für das "Nach vorne schauen" und natürlich muss es konsequent machen und üben. Das setzt natürlich eine gute Therapie, viel Arbeit und Geduld voraus. Warten bis "es" vorbei geht, ist zuwenig.

Es geht darum, nicht tatenlos abzuwarten, zu "jammern" und nur nach hiinten zu schauen und zu suchen (wobei ich hier keine von euch meine :wink: bitte nicht falsch verstehen). Dieser Satz soll einen dazu bringen, nach VORNE zu sehen, sich der Übungen aus der Therapie zu erinnern usw. Ich hab auch länger gebraucht, bis ich das als ein VERHALTENSMUSTER in mir drin hatte: aktiv nach vorne schauen! Und man merkt dann auch mit der Zeit, wie man Lösungen erarbeitet. Mir gelingt das immer wieder auch jetzt, wenn es mal schwieriger wird im Leben. Natürlich jammere ich auch manchmal, lecke meine Wunden, schaue nach hinten, wenn es mal nicht so läuft wie ich will. Das darf uns soll man ja auch. Aber dann wieder aufstehen und sagen:

"Was kann ich jetzt tun, damit es mir besser geht!"

Man muss aber halt konsequent arbeiten und klar ist es schwer, Bambam. Aber nur abwarten, das wird nicht helfen. Das arbeiten in und auch außerhalb der Therapie ist unumgänglich.

Liebe Grüße von

Verfasst: 26:01:2010 12:03
von Feebie
Hallo ihr Lieben,

ich melde mich auch nochmal zu bambams und meiner "Verteidigung". :wink:
Ich bin mir sicher, das wir alles andere tun, als "nur" abzuwarten.
Wir kämpfen, innerlich, immer und immer wieder. Wir suchen und stöbern und hinterfragen und denken und denken und denken. Das ist eine ganz andere Phase der PPD, als das traurig sein und antriebslos und trübsinnig herumsitzen und "warten".
Ich spreche aber jetzt absichtlich von "Phasen". Denn ich merke bei mir zusehendst, das sich irgendwie immer wieder etwas wandelt. Erst war da dieses Chaos als alles begann, dann kam diese tiefe Phase der Depression, in der nichts mehr ging, dann das kurze Aufbäumen und Hilfe suchen und der lange weg der Traurigkeit über diese "verlorene" Zeit. Die Traurigkeit machte bei mir Platz für eine ziehmliche Wut auf das Schicksal und die unterlassene Hilfeleistung und diese Wut lies mich kämpfen und suchen, und mich bis ins äußerste und tiefste angespannt sein. Seelisch wie körperlich.

Und nun ist da plötzlich Luft für "nach vorne blicken".
Ich verspüre keine unendliche Traurigkeit mehr, auch keine Wut. Ich habe mich mit meinem Schicksal ausgesönst und nehme es jetzt so an, denn ich weiß jetzt, das ich es eh´nicht mehr ändern kann.
Eben lag ich neben meinem Sohn auf dem Bett und wir "redeten" und kuschelten, und ich war SO dankbar, das ich sooo viel Liebe für ihn empfinden darf und kann. Ich habe den Augenblick genossen, gelächelt, ihn für immer in mich aufgesogen und ein Gedankenfoto davon gemacht und in mein mentales Fotoalbum geklebt. Es war toll und ich freue mich über so einen Moment im JETZT und ärgere mich nicht mehr über "gestern".

Das tut gut, fühlt sich richtig an und ich hoffe, das bleibt eine Weile so.
Aber ich glaube auch, das man diese "Phasen" nicht selbstständig und zu jederzeit einfach so herbei führen kann. Ich glaube, die Zeit bringt es so mit sich, das man Dinge loslassen und Erlebtes verzeihen kann.
Das wird auch bei mir nicht jeden Tag so sein, aber irgendwie habe ich gerade das Gefühl, ich habe einen Schritt in die richtige Richtung getan. Das einzige, was ich dabei aber bewußt getan habe, ist meine Anspannung loszulassen und mich bei jeder Situation, in der ich merkte das ich mal wieder mit den Zähnen knirschte, oder alle meine Muskeln anspannte etc, ich es mir bewußt machte und auch ebenso bewußt "loslies". Das fühlte sich jedesmal sehr gut an und ich glaube, das ist so ein Lernprozeß an dem man arbeiten kann. Sich versuchen aktuell zu bremsen. Aber ich glaube, dafür braucht es seine Zeit, läßt sich nicht beeinflussen und kommt einfach bei jedem irgendwann.

Mir hat diese Frage meiner Therapeutin dabei sehr geholfen.
"Stellen sie sich vor, sie halten den Kern in ihren Händen. Was würden sie damit machen?" und wir hielten beide imaginär etwas in der Hand.
"Von allen Seiten betrachten, bearbeiten... und dann wegwerfen." war meine Antwort.
"Und warum werfen sie ihn nicht gleich weg, bzw. suchen erst gar nicht danach, wenn sie ihn eh nur wegwerfen wollen?"

Das war mein Denkanstoß. Was wollte ich damit denn wirklich? Noch mehr arbeiten, noch mehr kämpfen um dann wo zu stehen? Genau da, wo ich jetzt bin! Ich kann auch durch mein Finden des Kerns, das Schicksal nicht nachträglich rückgängig machen. Das bleibt ein Teil meines Lebens, so oder so. Also kann ich lieber gleich anfangen weiter zu leben, als noch lange in der Suppe der Vergangenheit zu rühren.

Natürlich werden Tage kommen, da pasiert das, vielleicht auch Tage, an denen ich das unbedingt möchte. Aber ich werde mir diese Tage "erlauben" und zulassen und versuchen nicht gleich wieder in Panik zu geraten.

Ich freue mich auf morgen und übermorgen und überübermorgen!


Liebe Grüße und an euch alle eine ganz liebe Umarmung,
Feebie

Verfasst: 27:01:2010 9:30
von bambam
Hey Feebie!

Ich freue mich so sehr für dich, dass es dir besser geht und du dieses Erlebnis mit deinem Sohn hattest!!!! Saug es auf und halt es ganz arg fest!

Was du schreibst kenne ich auch nur zu gut. Das mit dem "sich wandeln" kenne ich auch... Und bei mir hat sich die Traurigkeit über die vergeudete Zeit ebenfalls in Wut gewandelt - was letztendlich nix brachte, aber es war bzw. ist eben manchmal so...

Daher finde ich es soooo schön für dich, dass du keine Wut mehr empfindest! Bei mir ist dies in nur in guten Phasen der Fall... Und ich finde es sehr bewundernswert, dass du dich mit deinem Schicksal "vereinbart" bzw. ausgesöhnt hast!!! Wie gesagt: im Endeffekt bleibt uns nix anderes übrig, denn die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern.

Bei mir ist es nur so dass der Blick in die Zukunft mich ebenfalls noch verkrampfen lässt... Wobei wir wieder beim "aktiv" positive Gedanken herbei führen wären... In den letzten Tagen ging es mir sehr bescheiden - und ich habe mich intensiv mit dem Thema Angst etc. auseinandergesetzt und daran gearbeitet. Gebracht hat es nicht wirklich viel. Seit gestern merke ich, wie wieder eine Art Schalter umgelegt wurde bzw. mir jemand diese "Dunstglocke" vom Kopf genommen hat... D. h. meine ganze komplette "Gesamtverfassung" ist wie umgestülpt, verstehst was ich meine? Und das passiert meiner Meinung ohne mein zutun sondern es ist wie wenn jemand einfach Licht an oder aus gemacht hätte... Ist schwierig zu erklären aber ich denke, du weißt was ich meine.

Damit möchte ich aber nicht sagen, dass wir aufhören sollen bzw. das es nichts bringt, an uns bzw. an unseren Gedanken zu arbeiten. Ganz im Gegenteil...!!!

Aber selbst wenn du den Pudels Kern wegwirfst ist er doch trotzdem noch da - auch wenn er am Boden liegt, oder?!

Für mich ist das genauso als bekäme man die Diagnose Krebs - aber die Ärzte sind sich nicht sicher, wo bzw. welcher Krebs. Eine Chemotherapie wird dann wohl folgen - aber wenn die nicht gezielt angesetzt wird bringts doch auch nicht viel...

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht entmutigt... Will im Endeffekt nur sagen, dass ich dich seeeeeehr gut verstehen kann!!!!


Liebe Grüße,
Bambam

Verfasst: 06:02:2010 11:42
von Feebie
ICH HABE IHN!

Des Pudels Kern gibt es also doch. Nicht so, wie ich ihn mir vorgestellt habe, nicht so klar und deutlich, nicht die eine Sache, die ich einfach ausmerzen muss.
Aber mir ist plötzlich bewußt geworden, wann die PPD angefangen hat, wie und warum. Ganz plötzlich war die Erkenntnis da und je mehr ich mir den "Werdegang" in Erinnerung rufe, um so mehr Sinn ergibt das Ganze.

Ich kann das hier jetzt nicht in ein paar Worten erzählen. Vielleicht mache ich "meine Geschichte/meinen Erfahrungsbericht" daraus und lasse ihn auf die Hauptseite stellen, mal sehen. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis ich alles zusammen habe.

So viel sei allerdings gesagt, es hat überhaupt nichts mit meiner Kindheit zu tun, es begann tatsächlich mit der Geburt meines Sohnes und ab da geriet ich in diese Spirale von Aktion und Reaktion und schließlich von Resignation. Ich wollte es nicht, niemand wollte es und wissentlich ist auch keiner Schuld, die Verkettung vieler Dinge hat mich in diese Krankheit getrieben und mich dann später auch darin flüchten lassen.

Mich haut diese Erkenntnis förmlich um, aber auch im positiven Sinne. Ich hatte die letzen Tage schon das Gefühl, das ich mal wieder aus dem tiefen Sumpf an die Oberfläche durfte und die Sonne sah. Das hatte ich schon oft und es ging auch wieder abwärts. Heute habe ich das Gefühl einen echten Durchbruch errungen zu haben.

Ich kann es kaum erwarten Zeit zu finden, all meine Gedanken nieder zu schreiben um sie mir dann "aus Distanz" noch einmal ansehen zu können. Ich glaube es wird sich alles zu einem Ganzen zusammen fügen.

Morgen habe ich Geburtstag, was für ein toller Zeitpunkt und was für ein wundervolles Geschenk!

Liebe Grüße,
Feebie

Verfasst: 06:02:2010 12:31
von gwen
Liebe Feebie,
ich freu mich sehr für Dich und Dein "selbstgemachtes" Geburtstagsgeschenk! Genieße den morgigen Tag ganz besonders und ich hoffe, Du lässt uns bald an Deiner Erkenntnis teilhaben.
Man, ich bin fast ein kleines bisschen neidisch;-))))
liebe grüsse
gwen

Verfasst: 06:02:2010 17:42
von Ylaina
Ich hab grad Gänsehaut bekommen. 8) Das hört sich definiv nach einem Durchbruch an.

Gaaaanz herzliche Glückwunsch zum Geburtstag! :wink:

Verfasst: 07:02:2010 10:56
von bambam
Hallo Feebie!

Zuerst einmal: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu deinem Geburtstag!!!!!!!! :lol:

Laß dich heute feiern und genieße es, ein grooooooßes Stück weiter gekommen zu sein!!!!

Als ich deinen Beitrag gerade las dachte ich mir nur: ich hab`s gewußt!

Es freut mich so dass du jetzt einfach den Grund hast, an dem bzw. mit dem du arbeiten kannst! Wirst sehen, schon alleine zu wissen, wieso und weshalb bringen dich weiter....!

Ich hoffe, dass ich auch bald da stehe und zu dieser Erkenntnis gelange! Erzähl mal: bist du mit deiner Therapeutin darauf gekommen oder mehr oder weniger alleine?

Jedenfalls freue ich mich sehr für dich!!!!


Ganz liebe Grüße,
Bambam

Verfasst: 08:02:2010 3:19
von Feebie
Hallo ihr Lieben,

wie ich schon in einem anderen Posting geschrieben habe, sind diese Gedanken, oder ist diese "Erkenntnis" einfach zu mir gekommen, weil ich einfach mal losgelassen habe. Die PPD akzeptiert habe und sie hin nahm, statt dagegen zu kämpfen. Eher nach dem Motto "Okay, ich komme nicht gegen dich an, dann muss ich eben lernen mit dir auszukommen".
Das klingt jetzt etwas einfacher, als es tatsächlich war, aber es hat funktioniert. Ich habe einfach versucht den "Boxring" zu verlassen und statt der PPD ständig gegenüber zu treten, habe ich mich an ihre Seite gestellt und gesagt "Los komm´,gehen wir mal ein Stück zusammen."
Akzeptanz war mein Schlüssel und das, wo ich mich sooo lange gesträubt habe, die PPD zu akzeptieren und überhaupt als "echte Krankheit" anzuerkennen.

Der Kern der Sache ist nun natürlich nicht ein Tag in meinem Leben der alles ausgelöst hat, sondern eine Verkettung vieler Ereignisse, Äußerungen etc., und natürlich auch einfach einiger Charakterzüge von mir.
Aber nachdem ich inzwischen mein halbes Leben (theoretisch) wieder aus Schubladen herausgezogen habe und mehr Chaos anrichtete, als das es geholfen hat, weiß ich jetzt, das es am Tag der Geburt losging. Bzw. am Tag nach der Geburt. Ich glaube nicht, das ich es hätte aufhalten können, weil ich weiß, das die PPD auch durch Hormone, fehlende Botenstoffe etc, ausgelöst wird und es mich einfach so oder so erwischt hätte. Aber ich weiß, das ich ab da in einen Strudel geraten bin, der mich immer tiefer hinein gezogen hat. Ein Wort gab das andere, eine Bemerkung das nächste, usw. Stück für Stück wurde es schlimmer und sehen konnte und wollte man es einfach nicht. Ich werde das alles noch mal genauer schreiben, aber fürs erste muss es reichen das ich sage: Es hat ganz viel mit meinem mangelnden Selbstbewußtsein zu tun, mit Folgeschmerzen der Geburt, mit meiner "Anpassungsstörung" an die Mutterrolle und mit absolut mangelnder Selbstliebe.

Liebe Grüße,
Feebie

PS. Danke für die Glückwünsche. Ich hatte einen wirklich tollen Geburtstag. Zum ersten Mal seit Jahren.

Verfasst: 08:02:2010 8:20
von bambam
Hey Feebie!

Find ich echt super interessant, wie deine "Geschichte" bzw. deine Erkenntnis hier liegt.

Erzähl mal: machst du eine tiefenpsychologische Therapie oder eine VT? Bist du alleine darauf gekommen oder mit Hilfe deiner Therapeutin? Wie verfährst du jetzt weiter?

Ich finde es auch erstaunlich, das du loslassen konntest. Das kann ich z. B. nicht wirklich...


Liebe Grüße,
Bambam

Verfasst: 08:02:2010 10:21
von Deria
Wow, und ich weiß auch noch nix davon...wir dürfen gespannt sein.
Was mich echt freut ist: das es nicht an deiner Kindheit lag.
Das ist mir echt so wichtig. Schlimm genug alles, ich möchte nicht, das du unter dem alten Kram auch noch leidest...

Dann drück ich dich mal ganz doll, bin schon wieder auf dem Sprung.
Habe ja gestern schon gemerkt, das dein Geburtstag ein schöner wird.
Freut mich zu lesen, das es so war.

Liebe Grüße
Deria