Hallo Leuchtkäfer,
es tut mir leid, dass ich mich jetzt erst wieder melde, aber mir fehlt momentan einfach die Zeit zu vielem (nicht nur dem Forum). Ich kann deine Frage, ob es mir gut geht, tatsächlich und gerne bestätigen, geistig, aber nicht unbedingt gesundheitlich, aber natürlich auch, dass mein Humor oder Witz zur Zeit irgendwie fremdgeht und ich verzweifelt versuche ihn zurückzugewinnen. Deshalb bemerkst du zu Recht meine pragmatische, direkte Seite. Du magst es als genervt interpretieren, was ich eigentlich wirklich nicht bin, aber daheim sicher mehr geschlaucht und gestresst als früher. Es scheint sich in meinen Worten widerzuspiegeln. Ich bemühe mich um Besserung.
Entschuldige, dass meine Antwort an dich so humorlos und auch kurz ausgefallen ist und ich habe mich tatsächlich selbst etwas erschreckt, als ich sie gerade nochmals las. Verzeih mir. Sie hätte gewiss ausführlicher ausfallen können und auch ich hätte meine Erfahrungen mit dem „erstes Kind im Kiga“ oder „letztes Kind im Kiga“ einbringen können, denn die habe ich tatsächlich, zur Zeit sogar recht ausgeprägt (7 Uhr und der Erste ist unser Zweiter).
Allerdings habe ich dennoch aus deinen Beiträgen eine Antwort auf meine Frage erhalten. Ich habe eigentlich gar nicht „weiter“ gedacht, dass man nicht Angst vor der Mutter hat, sondern von den Antworten, die man nach einem Gespräch vielleicht erhält. Ich wage aber zb dennoch zu bezweifeln, dass nur weil man ein Ganztagskind selbst früher mal war, deshalb diese großen Sorgen und/oder Ängste um sein Kind hat. Es mag einen Zusammenhang geben, natürlich, aber gewiss ist er nicht bei jedem so ausgeprägt, wie vielleicht bei Müttern, die unter einer PPD oder Depressionen leiden/litten. Damit hängt meiner bescheidenen Ansicht nach vieles zusammen und nicht „nur“ mit dem inneren Kind. Die Kombination von beidem macht es so oft mühsam, während sich eben andere Eltern überhaupt keine Gedanken um so etwas machen. Wir tun es doch. Manchmal mehr als wirklich nötig. Und selbst ich schließe mich da mit ein. Es ist nicht mehr so ausgeprägt wie früher, aber Gedanken kommen immer wieder auf. Aber nicht mehr das Kopfkarussell.
Weißt du, Leuchtkäfer, du hast selbst geschrieben, dass du nicht genau weißt, ob du alles, was deine Mutter dir mitteilt, korrekt interpretierst. Sehe ich doch richtig, oder? Natürlich hat man immer Ängste ins Detail in einem Gespräch zu gehen, besonders wenn es um heikle Themen geht, aber wenn man es nicht tut, tritt man auf der Stelle und man wird vielleicht nie erfahren, wie und was was wie gemeint war. Das bedaure ich sehr. Nur weil ich eine schlechte, unnötige, belastende Antwort bereits im Vorfeld erwarte, gehe ich aber dennoch einem Gespräch nicht aus dem Weg. Ich tue das nicht, wohlgemerkt. Und gerade weil ich u.a. zu einer Ü30 Party gehen kann, grins, weil ich wilde Kinder habe (darüber müssen wir übrigens noch „verhandeln“, weil ich wilde Kinder, die das tun was ich sage sehr mag), eine Familie eben, lebe ich mein Leben, unser Leben nach bestem Wissen und Gewissen und endlich wieder mit viel Spaß und Freude. Mein Mann ist mein erster Ansprechpartner, niemand sonst.
So wie du weißt, was für dein Kind richtig ist – und ich bin mir sicher, dass du genau weißt, was du willst -, so lässt du dich durch nichts und niemanden eigentlich kleinkriegen. Genauso schätze ich dich durch deine Antworten ein. Du hast für alles eine passende Antwort, meistens eine sehr weise noch dazu. Alles ist sehr durchdacht, wohl überlegt, ich würde gar sagen, verdammt normal. Aber du wendest es auf deine Umgebung an. Manchmal hapert es aber an der Anwendung an sich selbst. Grins. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich durch meinen ungeschickten Aufruf eigentlich gesagt haben.
Und wenn wir bei Offenheit und Ehrlichkeit gerade angekommen sind, so bin ich es mal weiterhin: bitte missverstehe mich deshalb nicht wieder, Leuchti, ich bin ganz und gar nicht genervt, aber ich kann nicht verhehlen, dass ich gemerkt habe, dass mein Leben auf Erden viel zu kurz ist, um mir um vieles Gedanken zu machen. Selbst annährend wichtiges ist oft dennoch unwichtig. Ich weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann, aber mein Kopfkarussell ist dadurch erheblich entspannter geworden.
Ganz liebe Grüße von
der AmoebeMS
P.S. Du hast es geschrieben: den perfekten Weg gibt´s nicht, aber schon einen, mit dem man gut leben kann. Aber meinereiner ist nicht deinereiner. Und umgekehrt auch nicht und im Übrigen ist jeder Mensch ein Individuum. Gell?
