Selbstwertgefühl
Verfasst: 18:01:2006 20:49
Liebe Stefanie,
ich will Dir schon seit Tagen antworten und heute schaffe ich es endlich mal.
Ich möchte jetzt nicht auch noch was zu Deinem Mann sagen, denn da hast Du schon viele Antworten bekommen, das einzige, was mir noch dazu einfällt: Sag ihm einfach öfter, dass Du nur in den Arm genommen werden möchtest. Die Männer merken meist leider nicht, was sich ihre Frau am meisten wünscht und müssen erst dazu aufgefordert werden. Oft glauben sie, sie müssten eine "Lösung" finden, wenn es ihrer Frau schlecht geht und sind damit natürlich überfordert. Habe ich damals bei meinem Mann auch erlebt. Erst als ihm in einer Angehörigengruppe erklärt wurde, was sich biochemisch bei einer Depression oder Psychose abspielt, war ihm klar, dass ich mich nicht "zusammenreißen" kann.
Zum Thema "Haushalt" kann ich mich allen nur anschließen, der ist wirklich zweitrangig, lass Dich da nicht runterziehen, Du tust so viel für Deine Kids, trotz Deiner ( vom Arzt bestätigten) "Major Depression", da soll er absolut nicht meckern. Hast Du Deine Schwester geholt? Ich würd mir da nicht reinreden lassen, wenn Du weißt, dass sie Dir guttut, dann hol sie und nutze diese 14 Tage dazu, Dir selbst viel Gutes zu tun (Spaziergänge, Gespräche mit Deiner Schwester, ein schönes Bad, Lieblingsmusik hören, mal ins Kino gehen, wenn Deine Schwester die Kids betreut....).
Dein Selbstwertgefühl ist im Moment ganz unten, ich kenne das sehr gut, das kommt fast unweigerlich durch eine Depression. Aber: Du kannst dagegen angehen und das ist sehr wichtig! Lob Dich jeden Tag für das, was Du geschafft hast - auch morgens aufstehen, duschen und anziehen ist eine Leistung, wenn man depressiv ist. Vielleicht magst Du Dir jeden Tag aufschreiben, was Du gemacht hast, auch wenn Du z.B. bei einem Fernsehfilm mal wieder lachen konntest und kurz Deine Sorgen vergessen hast. Man vergisst das so schnell, dabei ist das ganz wichtig. Markier Dir solche Dinge am besten rot, damit Du sie nachlesen kannst, wenns Dir mal wieder schlecht geht. Klopf Dir jeden Tag symbolisch auf die Schulter und lob Dich einfach dafür, dass Du diesen Tag geschafft hast. Und Du wirst sehen, Du schaffst eine ganze Menge! Und, auch ganz wichtig: Sei liebevoll und geduldig mit Dir selbst. Wenn Du mal schlechte Tage hast, dann akzeptier das, verurteile Dich nicht dafür, es kommen wieder bessere Tage, das ist so bei einer PPD. Je mehr wir uns dafür runtermachen, desto schlechter geht es uns. Und je liebevoller wir zu uns selbst sind, desto eher ziehen wir Liebe und Verständnis der anderen an!
Vielleicht hast Du Lust, mal ein Buch von LOUISE HAY zu lesen, das ist eine amerikanische Heilerin, die viel zum Thema "Sich selbst lieben" geschrieben hat. Ihre Affirmationen ( das sind Sätze, die man sich immer wieder vorsagt oder aufschreibt und z.B. an den Spiegel hängt) wirken wie ein Selbstheilungsprogramm. Je öfter Du sie sagst, desto mehr werden sie Realität für Dich und können nach außen wirken. Eine solche Affirmation wäre z.B. " Ich mag mich, so wie ich bin" oder "Ich tue mein Bestes. Jeder Tag wird einfacher" oder "Alles ist gut angelegt in meiner Welt". Sich solche Sätze vorzusagen, ist auch mit einer Depression machbar und Du wirst sehen, sie wirken. Wenn Du Dich bei einem "Rückfall" in negative, Dich selbst verurteilende Gedanken ertappst, dann ärgere Dich nicht oder sei nicht böse, sondern ersetze diese Gedanken einfach durch ein paar positive.
Ich hoffe, ich konnte Dir und ein paar anderen ein bisschen weiterhelfen. Ich habe selbst nur gute Erfahrungen mit dieser Art des positiven Denkens gemacht und habe heute weitaus mehr Vertrauen ins Leben als noch vor ein paar Jahren, kann mich recht gut so annehmen wie ich bin und vertraue darauf, dass jede "schlechte Erfahrung" auch ihre guten Seiten hat.
Ganz ganz liebe Grüße und eine liebe Umarmung von Uli
ich will Dir schon seit Tagen antworten und heute schaffe ich es endlich mal.
Ich möchte jetzt nicht auch noch was zu Deinem Mann sagen, denn da hast Du schon viele Antworten bekommen, das einzige, was mir noch dazu einfällt: Sag ihm einfach öfter, dass Du nur in den Arm genommen werden möchtest. Die Männer merken meist leider nicht, was sich ihre Frau am meisten wünscht und müssen erst dazu aufgefordert werden. Oft glauben sie, sie müssten eine "Lösung" finden, wenn es ihrer Frau schlecht geht und sind damit natürlich überfordert. Habe ich damals bei meinem Mann auch erlebt. Erst als ihm in einer Angehörigengruppe erklärt wurde, was sich biochemisch bei einer Depression oder Psychose abspielt, war ihm klar, dass ich mich nicht "zusammenreißen" kann.
Zum Thema "Haushalt" kann ich mich allen nur anschließen, der ist wirklich zweitrangig, lass Dich da nicht runterziehen, Du tust so viel für Deine Kids, trotz Deiner ( vom Arzt bestätigten) "Major Depression", da soll er absolut nicht meckern. Hast Du Deine Schwester geholt? Ich würd mir da nicht reinreden lassen, wenn Du weißt, dass sie Dir guttut, dann hol sie und nutze diese 14 Tage dazu, Dir selbst viel Gutes zu tun (Spaziergänge, Gespräche mit Deiner Schwester, ein schönes Bad, Lieblingsmusik hören, mal ins Kino gehen, wenn Deine Schwester die Kids betreut....).
Dein Selbstwertgefühl ist im Moment ganz unten, ich kenne das sehr gut, das kommt fast unweigerlich durch eine Depression. Aber: Du kannst dagegen angehen und das ist sehr wichtig! Lob Dich jeden Tag für das, was Du geschafft hast - auch morgens aufstehen, duschen und anziehen ist eine Leistung, wenn man depressiv ist. Vielleicht magst Du Dir jeden Tag aufschreiben, was Du gemacht hast, auch wenn Du z.B. bei einem Fernsehfilm mal wieder lachen konntest und kurz Deine Sorgen vergessen hast. Man vergisst das so schnell, dabei ist das ganz wichtig. Markier Dir solche Dinge am besten rot, damit Du sie nachlesen kannst, wenns Dir mal wieder schlecht geht. Klopf Dir jeden Tag symbolisch auf die Schulter und lob Dich einfach dafür, dass Du diesen Tag geschafft hast. Und Du wirst sehen, Du schaffst eine ganze Menge! Und, auch ganz wichtig: Sei liebevoll und geduldig mit Dir selbst. Wenn Du mal schlechte Tage hast, dann akzeptier das, verurteile Dich nicht dafür, es kommen wieder bessere Tage, das ist so bei einer PPD. Je mehr wir uns dafür runtermachen, desto schlechter geht es uns. Und je liebevoller wir zu uns selbst sind, desto eher ziehen wir Liebe und Verständnis der anderen an!
Vielleicht hast Du Lust, mal ein Buch von LOUISE HAY zu lesen, das ist eine amerikanische Heilerin, die viel zum Thema "Sich selbst lieben" geschrieben hat. Ihre Affirmationen ( das sind Sätze, die man sich immer wieder vorsagt oder aufschreibt und z.B. an den Spiegel hängt) wirken wie ein Selbstheilungsprogramm. Je öfter Du sie sagst, desto mehr werden sie Realität für Dich und können nach außen wirken. Eine solche Affirmation wäre z.B. " Ich mag mich, so wie ich bin" oder "Ich tue mein Bestes. Jeder Tag wird einfacher" oder "Alles ist gut angelegt in meiner Welt". Sich solche Sätze vorzusagen, ist auch mit einer Depression machbar und Du wirst sehen, sie wirken. Wenn Du Dich bei einem "Rückfall" in negative, Dich selbst verurteilende Gedanken ertappst, dann ärgere Dich nicht oder sei nicht böse, sondern ersetze diese Gedanken einfach durch ein paar positive.
Ich hoffe, ich konnte Dir und ein paar anderen ein bisschen weiterhelfen. Ich habe selbst nur gute Erfahrungen mit dieser Art des positiven Denkens gemacht und habe heute weitaus mehr Vertrauen ins Leben als noch vor ein paar Jahren, kann mich recht gut so annehmen wie ich bin und vertraue darauf, dass jede "schlechte Erfahrung" auch ihre guten Seiten hat.
Ganz ganz liebe Grüße und eine liebe Umarmung von Uli