Schwierigkeiten, mich selber anzunehmen ...

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Graureiherin

Beitrag von Graureiherin »

Liebste Marika,

ich denke heute Nachmittag ganz fest an Dich und "fieber" nahezu mit. Da sieht man mal wieder wie empathisch ich sein kann... wenn ich will. :lol:

Ich sende Dir in Gedanken das richtige Maß an rhetorischem Geschick zu! Lass uns wissen, wie es euch ergangen ist.

UND sehr gut, dass Du dir eine weitere fachliche Meinung eingeholt hast. Das gibt zusätzlich Sicherheit.

ein aufmunterndes umärmeln sendet

eure Graureiherin
schneehase

Beitrag von schneehase »

Ich drücke Dir auch die Daumen und denke an Dich Heute Nachmittag, Marika.

Wann hast Du denn Dein Gespräch, Graureiherin?
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Marika
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Beitrag von Marika »

Ihr Lieben,

ich danke euch sehr. Werde dann berichten!!!

Schneehase, ich finde das auch total schön, die Sache von deinem Thera "überhaupt zu spüren, dass du recht hast". Das an sich schon mal ein großer Schritt in die richtige Richting. Ich denke, dass das HANDELN dann von selber kommt mit der Zeit, je öfter du das Gefül hast recht zu haben. Irgendwann ist dann der Moment wo du plötzlich den 2. Schritt gehst - nämlich handelst oder etwas sagst. Und ob du es glaubst oder nicht: Mir gehts auch so, dass ich manchmal ein schlechtes Gewissen habe, weil ich auch nicht auf alle eure tollen Beiträge im Detail eingehe. Ich muss mir dann auch sagen, dass es in Ordnung ist - du siehst, manche Dinge bleiben einfach ein bisschen, sie beeinträchtigen nur die Lebensqualität nicht mehr, dass man krank dabei wird.

Das mit der Lebensfreude líebe Graureiherin fühle ich genau wie du: Im Gegensatz zu früher hab ich jetzt einfach das Empfinden: Es wird sich schon richten - es ist kommt wie es kommen muss und wird Sinn haben. Vielleicht kommt das auch von meinem Hang zur Spiritualität bzw. Esotherik - seit ich in dem Bereich ein bissl gestöbert habe, hat sich dieses sehr angenehme Gefühl - weil entlastend - in mir breit gemacht.

Wie ich lese habt ihr Geschwister, denen ihr euch gefühlsmässig sehr verbunden fühlt. Ich bin ein Einzelkind und habe das so nicht erfahren können. Macht es für euch einen großen Unterschied, ob die Person verwandt ist oder nicht? Bzw. könnt ihr euch auch von nicht verwandten Personen hin und wieder schlecht distanzieren? Ich hoffe, dass ist keine allzu blöde Frage, aber ich bin alleine - weiß also über Geschwisterbeziehung gar nichts.

Übrigens schließe ich mich der Frage von Schneehase an: Wo würdest du denn gerne arbeiten, Graureiherin?
Liebe Grüße von
Marika

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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

bin zurück vom Gespräch - es ist sehr gut gelaufen. Ich war am Anfang etwas nervös, aber habe dann an Sicherheit gewonnen. Die Lehrerin war evlt. wegen der Anwesenheit der Direktorin gaaaaaanz anders..... :lol: :lol: :lol: Tja und was soll ich sagen: Mein Sohn ist ein toller Schüler, der super Fortschritte macht, die Richtung stimmt. Rechtschreiben ist "nicht soooo seins" - aber er geht ja auch erst in die 2. Klasse - da ist man wohl auch noch kein Deutsch-Genie! :wink:

Wir konnten uns auf einer guten Ebene finden, auf der es sicher möglich ist, das restl. Schuljahr gut zu meistern. Nächstes Jahr gibt es dann eh einen Lehrerwechsel.

Ich bin sehr, sehr, sehr erleichtert.

Was gibts Neues bei euch?
Liebe Grüße von
Marika

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Nickolakala

Hallo

Beitrag von Nickolakala »

Puh, hab mir jetzt mal alle Beiträge durchgelesen und für "super interessant" befunden und bemerkt, dass das überwiegend auch DIE Themen sind, die mich seit JAHREN beschäftigen !!!

Soll heissen: mehr Selbstvertrauen aufbauen....nicht immer höflich, freundlich und lieb sein (wie ich es HASSE mittlerweile)......auf mein Bauchgefühl hören und auf MICH vertrauen !!!!!!

Schade nur, dass ich damit erst JETZT mit fast 40 Jahren anfange !!! Und wohl auch noch lange nicht am Ziel bin...........das macht mich traurig..........

Und zu dir Marika: Klasse !!! Sehr gut für Deinen Sohn eingstanden und den Mund aufgemacht. Ich wette mit Dir, das hätten sich die wenigsten getraut !!! Weiter so !!!

Ach mein Grosser hat auch eher meine Gene und ich beobachte ihn schon sehr in Bezug auf "Ängste" weiss aber auch nicht wirklich, wie ich ihn gänzlich davor bewahren kann !!! Habt ihr eine Idee ??? Er ist 12.

LG Nicole
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Nicole,
Hallo Schneehase und Graureiherin

schön, dass du auch dabei bist.

Ich muss sagen, dass ich nach dem "Gespräch" ganz die alte Zwänglerin - noch lange nachgegrübelt habe, ob ich denn nicht zu nachgiebig war, nicht zu stur, mir keine Blöse gegeben habe usw.... :roll: Da mein Mann dabei war, konnte ich aber ein ehrliches Feedback erwarten und er meinte, ich sei "gut" gewesen und hätte auch die richtigen Worte getroffen. Er selber hat sich sehr zurück gehalten, hat mir das Feld überlassen... :wink: Du siehst also, dass ich mit ebenfalls 40 keineswegs alles im Griff habe.

Ich habe gestern übrigens einen ganz tollen Artikel gelesen und ein Zitat:

"Das Leben ist eine Reise zu sich selbst. Wir sind immer auf dem Weg. Ankommen bedeutet ein bestimmtes Bewußtsein zu entwickeln."
(Quelle: Zeitschrift happynez Nr. 4 / Interview mit Robert Betz Psychologe

Das hat mir wieder mal klar gemacht, dass wir ständig dazu lernen. Ich glaube wir verlangen von uns, dass wir irgendwann "fertig" sind und doch nun endlich alles richtig machen müssen. Da kam dann noch ein Zitat von obigem Psychologen:

"Wenn du immer noch perfekt sein willst, löse dich aus dieser Selbstfolter. Erlaube dir, sogenannte "Fehler" zu machen. Sie sind wichtige Erfahrungen!"

Das Wort "Selbstfolter" hat mich so richtig wachgerüttelt, denn nichts anderes ist es, was speziell wir täglich von uns abverlangen.

Da kommt dann auch der Film "Herold und Maude" ins Spiel mit diesem tollen Zitat, den du Graureiherin eingebracht hast - "den Mut haben, sich zum Narren zu machen".

Zu deinem Sohn Nicole: Du weißt ja, dass es mir bei Noah auch so geht. Ich versuche ihm vor zu leben, dass auch Ängste zum Leben gehören. Er weiß auch, dass diese manchmal zu stark sein können, man sie aber auch überwinden kann. Ich habe ihm schon erklärt, dass es einfach verschiedene Menschen gibt und wo wir dazu gehören. Auch wie man damit gut umgeht und leben kann. Selbstvertrauen stärken natürlich, wie wir schon in deinem anderen Thread ausgetauscht haben.

Schönen Tag wünsch ich euch!
Liebe Grüße von
Marika

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schneehase

Beitrag von schneehase »

Super Marika, wie schön, ich freue mich zu lesen, dass alles so gut geklappt hat und Du jetzt, was das angeht, entspannt das Schuljahr verleben kannst. Und auch beruhigend, dass Dein Sohn so gut eingeschätzt wird von Lehrerseite, nicht wahr?

Hallo Nicole, willkommen hier im Thread und schön, dass Dir die Beiträge auch etwas geben. Ich finde es auch schade, so viele Jahre mit schlechten Selbstvertrauen etc. durch die Gegend gerannt zu sein.
Jedoch bin ich auch wie Marika etwas spirituell und glaube und hoffe, dass alles einen Sinn hat und irgendwie eine Aufgabe für uns bedeutet.

Was Deinen Sohn angeht: Beobachtest Du denn, dass er sehr ängstlich ist und wenn ja, wie gehst Du damit um? I

Ich glaube, ganz wichtig ist es, sein Selbstvertrauen immer wieder zu stärken, indem er ermutigt wird, wenn er etwas alleine schafft und ihn auch mal etwas selbständig machen lassen. Ihm etwas zutrauen. Und bei ihm sein und wieder aufbauen, wenn mal etwas nicht gelingt. Ihm vermitteln, dass er genauso gut ist, wie er ist, auch ohne Leistung.

Ich hätte davon jedenfalls etwas mehr in der Kindheit gebrauchen können. Ich weiß nicht, wie Marika es sieht, die ja auch einen eher sensiblen Sohn hat, nicht wahr?

Liebe Grüße an Euch!
schneehase

Beitrag von schneehase »

Jetzt sehe ich, dass Marika auch schon geantwortet hat.
Marika, das hört sich gut an, wie Du Deinem Sohn das mit den Ängsten vermittelst.
Das muss ich mir jetzt selber auch nochmal hinter die Ohren schreiben.

Du schreibst, wie Du das Schul-Gespräch später noch reflektierst hast. Das kommt mir so bekannt vor. Ich fühle mich Dir so verbunden, wie Du das schreibst, weil ich sonst immer nur höre, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen soll. Ich fühle mich dann immer ziemlich deppert und ein bißchen isoliert.

Obwohl ich es im Prinzip natürlich niemandem wünsche, dass er auch so "zwanghaft" ist in der Hinsicht, tut es doch auch gut, nicht alleine damit zu sein.
Ich hoffe, Du versteht, was ich meine?

Ich finde dieses Zitat von Robert Betz auch interessant. Er meint also mit "ein bestimmtes Bewußtsein zu entwickeln", eine Gelassenheit gegenüber seinen Fehlern etc. zu entwickeln und zu begreifen, dass diese der Entwicklung dienen? Und damit bleibt auch die Selbstfolterung etc aus?
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallöchen,

ja genau verstehe ich Robert Betz auch und genau das wird auch vermittelt, wenn man seinen Artikel weiter ließt. Er schreibt auch in weitere Folge genau das was aus Gelassenheit resultiert: LEBENSFREUDE!!!! Ankommen bei sich heißt also nicht dass wir irgendwann keine Fehler mehr machen, sondern dass wir einfach ein Gespühr dafür entwicklen, dass Dinge daneben gehen dürfen, ohne dass wir uns "selbst foltern". Und genau da ensteht dann diese unbändige Freude am Leben. Ich habe den Artikel gestern Abend nach dem Gespräch gelesen und es hat mein Karusell im Kopf zum stehen gerbracht. :D

Wenn euch die Zeitschrift "happinez" interessiet: www.happinez.de

Sie erscheint monatlich und ist SUPER!!! Leicht esotherisch, leicht spirituell - aber nicht "Meinung aufdrückend". Genau so toll finde ich das "Engelmagazin" - www.engelmagazin.de Das kaufe ich mir auch regelmässig. Mir helfen diese Lektüren sehr und die wunderschönen Bilder, Zitate usw. alleine sind schon eine Wohltat für meine Sinne.

Ich verstehe dich sehr gut Schneehase - was glaubst du wie gut es MIR auch tut, zu wissen, dass da draußen Menschen sind, die haargenau wissen wie ich fühle!!!! Denn auch ich komme mir ab und an "deppert" vor, kannst es mir glauben... :wink:
Liebe Grüße von
Marika

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schneehase

Beitrag von schneehase »

So, ich bin es noch einmal kurz: Marika, ich habe ganz vergessen, Deine Frage zu beantworten, ob man sich Verwandten gegenüber emotional verbundener fühlt, da Du ja keine Geschwister hast.

Grundsätzlich vielleicht schon eher, obwohl ich sagen muss, dass ich in gewisser Weise von der Verbundenheit her ein ähnliches Gefühl meinem Freund gegenüber fühle wie zu meinem Bruder. Meinem Freund gegenüber kommen natürlich noch amouröse Gefühle dazu, meinem Bruder halt auch das von Kindheit her zusammen erlebte Freud und Leid. Leider war ich als Kind meinem Bruder gegenüber auch ganz schön fies, (er war der kleinere).

Wir waren beide überfordert und hilflos gegenüber der familiären Situation. Ich habe da meine Mutter manchmal ihm gegenüber nachgeahmt, ohne es zu wollen. Dies tut mir heute noch leid.

Danke Dir für die Links! Mich erleichtert das auch, so wie Du das schreibst und ich bin jetzt mal neugierig.Werde mir das auch einmal anschauen.

Ich weiß nicht, ob Ihr morgen auch einen Feiertag habt. Wenn ja, wünsche ich Euch einen schönen und ansonsten so einen schönen Tag!
Graureiherin

Beitrag von Graureiherin »

Hallo ihr lieben drei!!!

ich bin grad nur am rumgerenne, da Auto in der Werkstatt, dementsprechend alles zu Fuß, Mascha noch krank dazu, Morgen kommt (lieber) Besuch über Nacht , heute Abend weg, Internet ging gestern auch nicht etc. etc. etc.

Ich melde mich am Wochenende wieder, wenn ich etwas mehr Luft habe.

Scheehase die mail von meiner Schwester muss ich noch ändern, da Namen genannt sind... dann sende ich ihn als PN zu.

alles liebe euch!!!!

die Graureiherin
Nickolakala

Hallo

Beitrag von Nickolakala »

Mmmmhhh also mein Sohn ist sehr selbstbewusst (krieg ich auch von anderen oft gesagt) ist selbständig..........alles super.

NUR: er schafft es immernoch nicht (und er ist 12 !!! Jahre alt) alleine in seinem Zimmer zu schlafen. Er pennt immernoch bei uns im Schlafzimmer mit, weil er alleine ANGST hat...Ob das sooo normal ist??? Keine Ahnung !!!!
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Beitrag von Marika »

Hallöle,

@Graureiherin: Gute Besserung an Mascha!!!! Hoffe sie ist bald wieder fit und du hast weniger Stress um die Ohren!

@Nicole: Also meiner ist 8 und schläft auch bei uns voll im Bett - immer noch. Er hat Angst alleine in seinem Bett zu schlafen. Mit 12 sehe ich auch kein Problem, denn ich bin mir sehr sicher, dass mit dem Einsetzen der Pubertät (und das wird bald sein), er von selber in sein Zimmer geht. Ich kenne 2 Bekannte, bei denen war der Sohn bis 13 im Elternbett - aus Angst. Mit Einsetzen der Pubertät dann war von heute auf morgen alles anders. :wink: Und: Was ist schon normal? In anderen Kultern ist es NICHT NORMAL, dass alle in eigenen Betten schlafen, da sind alle zusammen, besonders die Kinder schlafen NIE alleine! Das ist nur in unserer westlichen Welt so.
Liebe Grüße von
Marika

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lotte

Beitrag von lotte »

Hhm, Marika hat schon Recht mit ihrem "was ist schon normal". Es kommt ja auch drauf an, wie Ihr Euch als Eltern damit fühlt. Meine Kleine (fast 9) schläft schon noch ab und zu mal in unserem Bett. Aber nicht täglich. Und die 13-jährige würde das gar nicht wollen.

Und mir wäre das zu voll. Ich hab ja auch noch einen Mann und auch ein "Recht" auf mein Privates. Aber, wie gesagt, das muss jeder für sich entscheiden.

Ich würde trotzdem mal fragen, ganz vorsichtig, wo denn das Problem liegt.
Und ich würde auch nicht nur drauf vertrauen, dass es von allein einfach so weg geht. Was sind das denn für Ängste bei Deinem Grossen, Nicki? Hat er noch nie allein gepennt?

LG
Lotte
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Beitrag von Marika »

Also ich kenne NIEMANDEN, der mit Einsatz der Pubertät noch das Bedürfniss hatte, bei den Eltern zu schlafen. :wink: Sogar ich nicht, obwohl ich das immer hätte wollen, nur nicht durfte, weil in den 70ern machte man das schlicht nicht. Auch viele Experten sind dieser Meinung und für mich ist sie nach zu vollziehen. Bei vielen ist die Angst vor dem alleine im Dunkeln sein einfach lange vorhanden. Daher denke ich, dass sich das von alleine gibt. :wink: Aber Nachfragen ist immer gut, tue ich auch in regelmässigen Abständen bei unserem "Untermieter" :lol:

Und wichtig ist es auf jeden Fall, wie ihr euch dabei fühlst, das ist völlig richtig. Wir fühlen uns gut damit! Schlecht fühle ich mich nur dann, wenn mir das jemand ausreden will - damit meine ich aber NICHT dich jetzt Lotte, nicht falsch verstéhen! Sondern Bekannte und Freunde!
Liebe Grüße von
Marika

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