Gedanken an den Tod

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Inga

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von Inga »

Wie War eigentlich dein Krankheitsverlauf? Was hattest du für Symptome? Hast du Medis genommen?Hab das nicht auf dem Schirm....
Ich finde du schreibst immer sehr von oben herab...sorry! Mir bringt das nix....bin raus!
ubure

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von ubure »

also auch von mir die letzte Antwort dazu.

Wie Ihr das seht, ist letztendlich Eure Sache. Mich betrifft das nicht. Inga, Du kannst das nicht auf dem Schirm haben, war alles vor Deiner Zeit. Wie gesagt, wenn jemand was draus ziehen kann, wenn nicht, auch gut. Es ist auch nicht sachdienlich, meine Beiträge subjektiv zu werten. Genauso Zeitverschwendung. Aber letztendlich Eure Zeit.
framboise

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von framboise »

ubure, wow...
Inga hat schon Recht, dafür, dass du kein Streitgespräch suchst, weil es ja Zeitverschwendung ist, schreibst du aggressiv. und das bei fast jedem Beitrag von dir... man hat das Gefühl, du siehst dich als was Besseres.
so oder so. ich würde dir wünschen, wenn man dir überhaupt noch was sagen darf, dass es dich nie wieder erwischt. deine letzte Krise ist ja noch nicht all so lange her... ich würde dir wünschen, dass du nicht über dich selbst stolperst.
und wir alle nehmen uns was von deinen Worten. oder auch nicht. wie du sagst, jeder muss seinen Weg finden.
wegen dem Beruf, ich habe nur gefragt, weil ich dachte, vllt bist du Psychiaterin. aber jetzt sehe ich, vielleicht solltest du eine werden ? und deine Kollegen alle auf den richtigen Weg bringen ? und das jetzt ohne Ironie... es ist eine Schande, wenn das alles, was du sagst, stimmt und nur die wenigsten in der Welt haben Ahnung davon..
ich will wirklich nicht streiten. vielmehr hat es mich interessiert, was du genau meinst. aber dein Ton, wenn man es so sagen kann, macht es für mich unzugänglich. Aber die Ausgangspunkte finde ich sehr interessant.
Und ja, heute war ich in der Zeit wo du geschrieben hast schon draußen in der Sonne.


Gruß,
framboise
ubure

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von ubure »

Es gibt einen Unterschied zwischen arrogant und gleichgültig. Glaub mir, solche wütenden Angriffe sind mir egal.
lotte

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von lotte »

Ach, liebe Ubure ;)

na, bei Dir scheint sich ja auch nicht sooo viel verändert zu haben, zumindest was Deine Art der Kommunikation betrifft.
Da tauchst Du hier wieder auf, machst schön Wirbel, weist manche der Frauen daraufhin, dass sich bei ihnen ja immer noch nichts zum Guten gewendet hätte und in fast jedem Deiner Posts bittest Du den Leser, doch noch einmal genau Deine Zeilen nachzulesen, denn da stünde es doch so drin, dass man gar nix falsch verstehen könne, der doofe Leser aber auch, er will wohl manchmal nicht so wie Du ;)

Hut ab, eine Klasse Rhetorik, die jedoch - Du hast es sicher bemerkt - auch erschrecken und abstossen kann.
Du wirkst übrigens weder arrogant noch gleichgültig, sondern eher zwanghaft missionarisch. Und wenn da jemand nicht richtig mitzieht oder "blöde Fragen" stellt, kannst Du das so gar nicht verstehen und wendest Dich ab. Nicht aber, ohne zu beteuern, dass es Dir egal ist. Was aber wiederum nicht so erscheint ;)

Grüße von Lotte (PS: Warum hast Du mich eigentlich als "Sensibelchen" bezeichnet?)
Sanna
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Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von Sanna »

Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an. Der Ton macht die Musik. Und der ist bei dir, liebe ubure, nicht immer der feinste.

Das war schon so, als ich damals neu hier war und da hat sich anscheinend nicht viel verändert. Versteht mich nicht falsch, vieles was du zur Achtsamkeit schreibst hat einen wahren Kern. Und kann auch sehr hilfreich sein. Nur gibt es viele Wege um nach Rom zu gelangen. Dein Weg ist nicht der einzig wahre.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
lotte

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von lotte »

Noch ein fachliches PS:

für mich bleiben Angststörungen, Depressionen oder Zwänge nach wie vor eine Krankheit. Und zwar sind sie es dann, wenn sie anfangen, das Leben zu beeinträchtigen. Sei es durch Grübeln, Vermeiden oder sich zurückziehen.

Wer sich mit seiner Krankheit ernsthaft auseinandersetzt und irgendwann weiss, warum sie da ist (davon sprichst Du zb gar nicht, dass der Ausbruch durchaus etwas mit früher erworbenen Verhaltensmustern zu tun haben kann), hat schon viel gewonnen. Und die Umsetzung sieht dann bekanntlich bei jedem anders aus, jeder hat sein eignes Tempo, seine persönliche Geschichte. So wie Du das hier zum Teil "Holzhammer-Methodenmässig" durchzuboxen versuchst ("Liebe Leser, Ihr müsst das nur so und so machen, sonst wird das nix") mutet schon etwas befremdlich an.

LGL
ubure

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von ubure »

ach, das passt schon so. Ich hab zwar mehrfach geschrieben, dass sich jeder aussuchen soll, ob das zu ihm passt oder nicht, aber wenn hier nur wieder nach Reizworten quergelesen wird, wäre es wohl besser, in Zukunft keine so langen Postings mehr zu verfassen. So arbeitest Du aber sonst nicht, lotte. Bin erstaunt.

Auch wenn Du das anders siehst, es ist mir wirklich gleichgültig. Ich breche dann ab, wenn ich sehe, dass mein Gegenüber keinen Rat möchte (hier hatte ich aber offensichtlich ein mieses Timing). Ich mache ihre Wut nicht zu meiner, auch wenn das hier niemand glauben will oder kann. Aber das hab ich auch gelernt, und es ist echt befreiend.

...und zwischendrin auch noch ein fachliches P.S.: genau die erworbenen Muster, um die ging es doch ständig. Die müssen ersetzt, überschrieben werden. Die klassische Arbeit der VT und kogn. T.

Das Sensibelchen war natürlich ironisch gemeint - also, das konntest Du früher aber schon erkennen :wink: , vor allem, weil Du auch immer ein Freund der direkten Worte warst und vor allem sicher im Gebrauch von Stilmitteln, ist ja schließlich dein Job. Aber sicher nehme ich die Kritik gerne an, wenn ich auch nicht bei allen Punkten zustimmen kann. Aufdröseln werde ich das aber nicht, das ist mir dann doch zu unwichtig.

Also, nochmal zusammenfassend: es war zu keinem Zeitpunkt meine Absicht, aggressiv oder belehrend auf irgend jemand zu wirken. Auf verstaubte Theorien hinweisen wollte ich in jedem Fall. Sollte sich jemand dennoch beleidigt gefühlt haben, so entschuldige ich mich. Da andere User hier dennoch etwas Positives aus meinen Beiträgen ziehen konnten, freue ich mich, wenn ich etwas anregen konnte. Interpretation ist halt doch eine rein subjektive Sache....na klar, was sonst? das hab ich einfach vergessen. So, doch was aus der Geschichte gelernt! Und sowas freut mich dann noch mehr!

Und noch was hab ich jetzt hoffentlich wirklich endgültig gelernt: ich sollte öfter tun, was ich sage, und damit meine ich, dass ich wirklich hätte gehen sollen, nachdem ich das gesagt hatte, was ich eigentlich sagen wollte. Als dann aber so positive Rückmeldungen kamen, hab ich mich so gefreut, dass es hier Leute gibt, denen genau das in der Therapie vermittelt wird und die damit wirklich gute Ergebnisse erzielt haben und die mir schrieben, dass ich bei ihnen neue Impulse setzen konnte etc. Mein Fehler, ich seh's ein. Na denn.

LG,
ubure
framboise

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von framboise »

Ubure,
Du fährst trotzdem auf dem selben gleis....
Also ich sage lieber nichts mehr dazu..
Aber wenn du mich meinst- ich war und bin zu keinem Zeitpunkt wütend hier im Forum. Ich wollte diskutieren. Weil es mich interessiert. Aber du hast ja in deinem kopf scheinbar als einzige hier recht..und dann macht eine Diskussion gar keinen sinn..sehen wir ja hier in unserem Gespräch.
übrigens, ich tue gar nichts davon ab was du sagst. Ich fibde aber, in solchen themen gibt es immer sehr viele wege und Möglichkeiten.
Was ich aber sagen wollte, wenn es dir wirklich alles so egal ist, dann finde ich es echt schade. Wir sind hier schliesslich um einander zu helfen, und das sollte man mit herzen tun. So sehe ich das.


Grüße
Graureiherin
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Beiträge: 530
Registriert: 07:01:2015 12:57

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Ihr da Draußen irgendwo,

vielem vorher Geschriebenem stimme ich zu und manchem nicht, es "menschelt" hier wie überall... an sich doch schön!

Es ist ja schon schwierig "für B richtig zu hören was A gesagt hat" (Schulz von Thun grüßt). Noch schwieriger ist es "für B zu verstehen was A geschrieben hat". Der Interpretationsspielraum ist tatsächlich viel zu groß... und wir kennen uns ja nicht einmal persönlich... mögliche Angriffsflächen erscheinen mir persönlich daher zunächst willkürlich. Das was einzelne post bei jedem von uns auslösen, sehe ich wieder als eine zusätzliche Chance neue Erkenntnisse für sich selber zu gewinnen. In jedem Fall spannend für mich zu sehen was hier alles so los ist.

mit herzlichen Grüßen an euch

die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
ubure

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von ubure »

Es wurde nicht diskutiert mit mir, denn Argumente habe ich keine gelesen, nur, dass ich aggressiv sei und überhablich. Das ist keine Diskussion. framboise, Du liest nach wie vor nicht genau, sonst hättest Du verstanden (und ich hab*s mehrfach erklärt), was mir gleichgültig ist. Mir liegt sehr viel an dem Thema, das ist der Grund, warum ich mich wieder hier gemeldet habe. Ich diskutiere sehr gerne, wenn mir mein Gegenüber etwas zum Thema anbietet. Fragen beantworte ich, das hab ich auch in diesem Thread. Auf irgendwelche persönlichen Animositäten steige ich nicht ein.

framboise, Du hast absolut Recht, wenn Du sagst, es gibt Möglichkeiten und Wege (innerhalb der wirksamen Therapien), ich hab bereits viele Beispiele dafür genannt. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Bei diesem Thema gibt es im Prinzip aber nur einige Wege, die nachhaltig funktionieren (und auch das hab nicht ich mir ausgedacht, weil ich grad nichts anderes zu tun habe): Therapie allein (und um hier dauerhaft etwas zu ändern, braucht man kognitive bzw. Verhaltentherapie), Therapie mit Medikation. Ich lasse bewusst den Weg aus, es allein stemmen zu wollen, ich würde es niemandem empfehlen wollen, dauert zu lange und braucht sehr viel Kraft.
Medikation allein wirkt natürlich bei vielen sehr gut, aber es verändert nichts im Denken, im Verhalten.
Der Grund, warum nach wie vor so viele hier sind, die sich seit Jahren mehr schlecht als recht mit dem Ding herumschlagen, trotz Therapie, ist wahrscheinlich schlichtweg der, dass der Therapeut nicht der geeignete ist (normalerweise würde ich schreiben "nichts taugt", aber dann ist wieder mein Ton das Hauptthema). In der VT gibt es unterschiedliche Richtungen, die aber alle in die gleiche Richtung führen und wirklich gut sind. Nur muss man das als Therapeut auch vermitteln können. Und hier hakt es offensichtlich. Außerdem ist die Aufklärung über die Erkrankung (wenn Euch der Terminus lieber ist) mehr als bescheiden. Die Leute werden kränker gemacht, als sie sind. Das mögt Ihr anders sehen, aber wenn mir jemand sagt, ich bin krank, dann fühle ich mich krank. Wenn mir jemand sagt, dass in meiner Situation dies und dies im Körper geschieht, und mir erklärt, wie ich das wieder ändern kann (das geht nämlich allein mit Therapie, wobei - zum x-ten Mal - die Tabletten natürlich gerade am Anfang eine enorme Hilfe sein können) und mit mir das übt, dann fühle ich mich wesentlich weniger hilflos, oder?
Und was die Medis angeht: da wird auch immer noch erzählt, dass sie den Botenstoffwechsel ankurbeln bzw. die Wiederaufnahme derselbigen hemmen etc. Mittlerweile hat man herausgefunden, dass die Wirkweise von ADs eine ganz andere ist (aber das ist wieder eine lange Geschichte und da ich den Eindruck habe, viele fühlen sich mit den alten Weisheiten wohler, könnt Ihr bei Interesse selber nachschauen, wie deraktuelle Forschungsstand zu dem Thema ist.) und auch den Grund dafür, warum es so lange dauert, bis sie wirken. Aber auch da ist man wohl noch sehr lange beschäftigt, man weiß einfach immer noch nicht genug, aber doch wenigstens mehr als noch vor ein paar Jahren.

So, das war mir jetzt noch wichtig zu sagen. Ob Ihr Euch die Mühe macht, das alles zu lesen oder wieder nur nach Reizwörtern sucht, überlasse ich Euch. Ich fand es wichtig, ein paar Dinge zu vermitteln, die schon längere Zeit Gültigkeit haben (es sind nicht nur ein paar wenige, wei Du so schön schreibst, framboise. Die Therapiemethoden sind seit ewigen Zeiten dieselben, die sollten alle Fachleute kennen. Dass die Fachleute nicht sehr oft auf dem neusten Stand in ihrem Fach sind, ist schlichtweg Desinteresse.), die so einfach zu üben wären, von denen aber so viele hier noch nie was gehört haben (was wiederum Aufgabe der Therapeuten wäre. Von den Psychiatern spreche ich nicht, die meisten haben von den Therapien keine Ahnung.).
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Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von Marika »

@ubure: also ich habe jetzt versucht zu googeln, aber ich habe nichts Neueres zur Wirkung von AD´s gefunden, als wir hier kommunizieren. Es ist überall vom Synaptischen Spalt zu lesen, in dem die Neurotransmitter länger verbleiben, da das AD die Wiederaufnahme in den Blutkreislauf blockt. Auch auf dem Beipackzettel meines AD´s steht nix anderes. Daher würde mich interessieren, wo man sich da informieren kann, bzw. was deine Quellen sind.

Was ich aber seit längerem weiß (weil es immer öfter zu lesen ist und du hast es auch schon öfter erwähnt), dass Stresshormone quasi die Botenstoffen (Neurotransmitter) im Gehirn frisst" - so kommt ein Defizit zustande, platt ausgedrückt. Wenn man es so anschaut, ist ein AD natürlich ein Symptombekämpfer, wobei sich beides - erhöhte Stresshormone und dadurch zustande kommendes Manko der Neurotransmitter - "wunderbar" ergänzt und sich gegenseitig hochschaukeln könnte.

Eine Auffälligkeit bei mir, die diese Theorie stützen würde: Ich hatte immer schon einen erhöhten Cortisolwert (Stresshormon) - das kam schon lange vor meiner PPD immer wieder bei Blutuntersuchungen heraus. Ich war auch immer schon latent ängstlich, zwanghaft, depressiv ... Mit der Geburt (und dadurch Stress) ist dann wohl alles gekippt - das ist aber reine Spekulation aber meiner seits.

Korrekter Weise muss ich noch schreiben, dass immer öfter zu lesen ist, dass sich die Wissenschaftler nicht einig bzw. nicht zu 100 % wissen, wie die AD´s wirklich wirken - sie "nehmen aber an" dass eben im Synaptischen Spalt usw... siehe oben.

Daher interessiert es mich sehr, was deine Quellen sind.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hanna3756

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von Hanna3756 »

Bei den Therapeuten bin ich auch der Meinung das Sie noch mit sehr veralteten Ansichten arbeiten. Jedenfalls ist das meine Meinung. Ich hatte schon drei Verhaltenstherapien und die beste, die ich hatte war eine Kinder- und Jugendtheraprutin. Dort war ich mit 21 Jahren. Sie hat ganz anders gearbeitet, als ein Erwachsenentherapeut. Klar kann man zu solche nur gehen bis man 22 wird, aber ich finde das man so auch mit Erwachsenen arbeiten kann. Sie hat es irgendwie geschafft, mein Selbstwert besser aufzubauen, mich mutiger gemacht, so das ich von mir aus eigene Schritte versucht habe, mich auszuprobieren. Das hat lange angehalten auch danach, und ich hatte mein Ad schon sehr weit reduzieren können. Hab mir dann nach den Jahren für den letzten Rest eine neue Therapeutin gesucht, weil ich dachte mit Unterstützung schaff ich noch mehr, aber diese hat mich wieder voll in mein Trauma zurückgeholt, sodass ich wieder sehr unsicher bin. Ich möchte jetzt der Therapeutin nicht die Schuld dafür geben, ich denke ich war durch den Stress von Arbeit, schon sehr angeschlagen, aber das hat es dann doch wieder richtig ausgelöst. Deswegen hoffe ich ihr habt gute Therapeuten. Ich möchte ja nach der Schwangerschaft mir mal eine Körpertherapeutin suchen. Man kann ja alles ausprobieren. Und ich nehme auch gerne hier eure Tipps auf. LG.
ubure

Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von ubure »

Marika,

ich muss noch nach deutschsprachigen Quellen suchen, ich hab hier nur Artikel aus Nature oder Psychology Today, dann gibt's natürlich auch die ganzen Studien, aber halt alles auf Englisch. Gib mir noch ein bisschen Zeit, dann kann ich sicher auch was auf Deutsch raussuchen.

Vielleicht ganz kurz zusammengefasst: man hat beobachtet, dass bei Dauerstress Gehirnareale wie der präfrontale Cortex und auch der Hippocampus (und noch weitere) schrumpfen. Das erklärt, warum wie uns so schwer etwas merken können, Erinnerungen fehlen oder nur schwach ausgesprägt sind, logisch denken fällt schwerer etc. Das limbische System dagegen wächst (das Angstzentrum, einfach ausgedrückt), was vermehrt Angst/Depression nach sich zieht. ADs nun bewirken (wie Therapie, Meditaiton, Achtsamkeit, Yoga, also alles, was eben die geschrumpften Areale beschäftigt und sie durch vermehrte Tätigkeit wieder wachsen lässt), dass dort neuronales Gewebe wieder aufgebaut wird. Wenn diese Areale wieder richtig funktionieren, wäre man auch wieder in der Lage, Dinge wieder "normal" zu sehen und zu bewerten. Hinderlich für das Ganze ist, wenn das eigene denken dann immer (fast) ausschließlich über die negative Schiene verläuft.
Das ist jetzt alles sehr einfach zusammen gefasst und umfasst bei Weitem nicht die ganzen Erkenntisse. Außerdem muss man sagen, dass man hier noch ganz am Anfang der Forschung steht, aber zumindest gibt das alles Anlass zur Hoffnung.

Ich sagte schon, dass es auch noch andere Ansätze gibt, was Depressionen auslöst.

Bis vor wenigen Jahren war man der festen Überzeugung, dass sich Gehirnzellen nicht erneuern können, nun weiß man, dass das nicht so ist. Das ist natürlich fantastisch, weil es plötzlich ganz andere Chancen bietet.
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Re: Gedanken an den Tod

Beitrag von Marika »

Danke dir Inez, brauchst nicht extra raus zu suchen. Ähnliches habe ich schon in div. Wissens - Magazinen gelesen. Auch das Gehirnzellen nachwachsen können und neue neuronale Verbindungen durch Therapie, Meditation usw. entstehen. Das ist tatsächlich eine große Chance - hoffentlich auch in naher Zukunft.

Ich glaube die gute Nachricht bis jetzt ist, dass wir tatsächlich ganz, ganz viel tun können, damit es uns besser geht und nicht einfach nur denken - wir schlucken ein AD und gut ist. Ich glaube, dass das auch hier bei uns immer mehr ankommt. Als ich damals akut krank war, hat man mir auch erklärt, dass mein frontaler Kortex überaktiv arbeitet - daher die ZG. Was damals noch nicht so bekannt war: der Einfluss bzw. sogar DER Auslöser: Stress bzw. die Stresshormone. Dieser Zusammenhang ist mir gerade in letzter Zeit sehr bewusst geworden. Was ich gerade heute gelesen habe: Die Amygdala wurde lange als das "Angstzentrum" betitelt, neuere Studien deuten allerdings darauf hin, dass es sich um eine Schaltzentrale für alle Emotionen handeln könnte.

Es gibt also sehr viel neues "an der Front"!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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