Schatten & Licht e. V.

Hallo,

gestern war der erste Tag an dem ich sagen würde ‚es wird besser‘ ich hatte viele positive Gedanken und auch Mut. Gestern wusste ich ‚Du schaffst das’
Dann musste ich ins MRT und zack ging’s wieder Berg ab.

Heute denke ich - wie soll das je wieder gut werden? Wie? Wie soll ich da wieder rauskommen? Mit welcher Kraft?
Ich frag mich manchmal, ist das mein Ende? Also nicht, dass ich mir was antun will, aber hat Gott mein Ende so vorgesehen?
Ich denke, das wird doch Nix mehr.

Ach Leute.
Ich möchte nicht, dass das mein Ende ist!!!!!

Alles Liebe Jen

Doch es wird und du bist stark genug um das zu schaffen. Das AD braucht Zeit, das weißt du eh, diese Geduld jetzt aufzubringen ist schwer, ich weiß.

Du stehst nicht am Ende, sondern am Anfang vom Gesund werden!

Hallo,

heute war es schon besser und ich hab mich echt in die Stadt getraut hier in der Klinik. Das erste Mal seit 3 Wochen und hab mir ein Duschgel gekauft.

Jetzt hab ich natürlich wieder Sorge, dass ich mich überfordert habe.
Aber ich hatte so Lust und hab mich gefreut wie ein kleines Mädchen.
Endlich mal rauskommen und was schönes für mich machen.

Liebe Grüße
Jenni

Hallo Jen,
diese sorgen, dass du dir zuviel zugemutet hast, das kennt hier definitiv jeder. Mich eingeschlossen. Ich habe für mich immer entschieden, wenn ich das machen möchte und ein gutes Gefühl dabei habe, dann ist das auch genau richtig. Ein Tief im Anschluss kann kommen, muss aber nicht. Die Wahrscheinlichkeit dass du dich weiterhin gut fühlst sehe ich als viel größer an. Und letztendlich funktioniert die Genesung so, dass man sich immer wieder kleinen Herausforderungen stellt und sich damit langsam wieder an das normale Leben gewöhnt.
Du hast das genau richtig gemacht!!

Aktuell schleicht sich bei mir der Gedanke ein, was wenn das Escitalopram nicht mehr bei mir wirkt?

Weils heute so bescheiden ist…. Und ich Gefühlt gar keine Energie hab.

Ich nehme seit 4 Wochen 5mg und seit 1 Woche 10mg

Kann mich jemand beruhigen?
Horrorgedanken - hiiiilfe!!!

Guten Morgen,
Liebe Jen, du hast selber schon Verbesserungen gemerkt. Das ist doch ein tolles Zeichen dafür, dass die Medikamente anschlagen. Du bist das erste Mal wieder einkaufen gewesen und hast etwas nettes für dich ausgesucht. Das ist für mich ein eindeutiges gutes Zeichen dafür dass sich das Blatt bei dir zum guten wendet.
Deine Angst kennt definitiv jeder hier, mich eingeschlossen. Aber du darfst vertrauen in dich und deine Medikamente haben, sie werden dir helfen und tun es aktuell auch schon.
Ganz liebe Grüße an dich

Ach Alibo, danke.

Ich komm mir dieses Mal vor als wäre es das erste Mal so schlimm.
So kraftlos war ich wirklich bei keiner der letzten Episoden.

Liebe Grüße

Hallo Jen!

Ich bin mir ganz sicher, dass du bald einen deutlichen Ruck nach vorne merken wirst. Die 10 mg müssen erst einen Spiegel aufbauen, du weißt dass das dauert. Und bis das so ist geht es oft extrem hin und her.

Ich kann mich erinnern, als ich damals nach komplettem Absetzen wieder krank wurde, waren die Symptome ähnlich, aber da war zusätzlich eine Art Selbsthass dabei, die ich beim ersten Mal nicht hatte. Das war ganz furchtbar, das kannte ich nicht. Das hat diese erneute Episode damals erschreckend anders und Angstmachend erscheinen lassen.

Gib dir Zeit, gib deinem System Zeit und Ruhe um sich wieder zu erholen. Du bist eine so tolle und starke Frau, so reflektiert ... wie du diese Episode erkannt hast, wie du gehandelt hast und jetzt kämpfst. Du wirst bald wieder eine Stabilisierung merken, davon bin ich überzeugt!

Liebe Jen,
ich weiß gar nicht was manchmal besser ist oder wie du das siehst einmal dieses extrem kraftlose erschöpfte und dann im anderen Moment das total angespannte. ich schwanke immer sehr hin und her, welches Symptom ich blöder finde. Und ich glaube, dass einem die Krankheit auch immer vorgaukelt, dass das gerade, was man im Moment fühlt das schlimmste ist, was man überhaupt je gefühlt hat und man denkt so schlimm war es vorher nie. Das ist dieser negative Aspekt, den die Krankheit immer mit sich bringt. Und gleichzeitig ist dieses kraftlose oder erschöpfte, finde ich dieses Gefühl : man ist einfach müde immer gegen seine Krankheit ankämpfen zu müssen sich immer wieder aufraffen zu müssen und stark zu sein, für seine Familie für sich selbst und um diese Krankheit zu überwinden.
Du schaffst das du bist eine große kämpferin. Du hast dich schon eher aus ganz tiefen tiefen raus gekämpft. Ich bin mir ganz sicher, dass es bald bei dir einen ordentlichen Ruck nach vorne gibt!!

Danke für eure lieben Worte.

Ja reflektiert bin ich wirklich, was zeigt, dass die Therapie auch Früchte trägt.

Allerdings komm ich mir manchmal von mir selbst verarscht vor. Ich meine, die Dinge zu wissen, aber sie jedes Mal wieder in die Sch*** zu manövrieren, dass ist irgendwie doch selbst Betrug.
Daher kann ich @marika deinen Selbsthass nachvollziehen. Den hab ich auch an und wieder. Eine Wut auf mich selbst, wieso ich es wieder so weit hab kommen lassen, nach all dem Wissen und der Therapie.

Ein wirklich hartnäckiges Muster bei mir, dieses Funktionieren müssen. Kontrolle behalten dadurch.Aber diesen inneren Druck nicht standhalten können. Was nachvollziehbar ist. Erziehung, Erfahrungen, etc.
Ich wünsche mir, dass ich in Zukunft milder mit mir sein kann.

Liebe Grüße an euch

Hallo - ich bin frustriert.

Der Chefarzt sieht Escitalopram als wenig stark für Depressionen und Co, er sagt Venaflaxin sei besser.
Er sagt auch, dass mehr als 10mg nicht wirksam sind. Das hätte er schon oft beobachtet.

Jetzt sitze ich hier und bin etwas verwirrt.

Diese 100. Meinungen. Ich fand das eigentlich immer recht unterstützend und jetzt ist da eine leise Stimme in mir, die sich fragt - sollte ich wechseln?

Liebe Grüße an euch

Hallo Jen!

Ja diese verschiedenen Meinungen zu Medikamenten ist für uns Betroffene sehr schlecht. Von mir weißt du wahrscheinlich, dass ich erst mit sogar einer Off Label Dosis von Escitalopram (30 mg) gesund geworden bin. Für meinen Psychiater war Escitalopram immer der Ferrari unter den ADs. Aber wie gesagt, 10 Ärzte, 10 Meinungen. Meine Cousine ist mit 15 mg Escitalopram stabil und gesund geworden. Ich kenne einige, mit mehr als 10 mg Escitalopram gesund geworden sind. Das ist also meine Beobachtung.

Vielleicht könntet ihr einen Kompromiss besprechen? Escitalopram erhöhen und das mal anschauen? Natürlich bin ich kein Arzt und jede Erkrankung ist individuell und daher schwierig zu beurteilen.

Hallo Jen,
Ich Geister hier seit langem mal wieder im Forum rum und hab gerade deinen Post gelesen.
Aus eigener Erfahrung: Verlass dich auf dein Gefühl, nimm das wo es dich hinzieht und womit du gute Erfahrungen gemacht hast. Lass dich von den Ärzten nicht wirr reden.
Citalopram ist angeblich auch nix für mich, aber ich lebe gut damit!
Viele Grüße und alles Gute für Dich!

Mir hat es bisher immer sehr gute Dienste geleistet, bis zum absetzten eben.
Ich hab es gut vertragen, die Nebenwirkungen halten sich im Rahmen. Also ja. Ich empfinde es als hilfreich.
Ich war damit immer happy, sobald es gewirkt hat versteht sich. Die Anfangszeit ist bei mir ja immer sehr bescheiden.

Der Oberarzt sieht es als gut, genauso wie die stationärztin. Nur der Chefarzt möchte am liebsten alle mit Venaflaxin versorgen. Was er auf einer Station auch tut.

Er fragte, warum es nur besser wird und nicht schon gut ist. Dann meinte ich ‚na ich nehme es doch erst 12 Tage!‘


Danke euch!

Also ich sehe es wie du: es ist ja erst eine kurze Zeit und die anderen Ärzte sehen es auch als gut. Ich finde etwas seltsam, dass der Chefarzt alle mit Venlafaxin einstellen will. Es wirkt ja anders als Escitalopram, das ist ein SSRI, Venlafaxin ein SSNRI... und die Erkrankungen sind ja nicht alle gleich.

Du bist eine mündige Erwachsene und hast selbstverständlich Mitspracherecht. Ich würde mir nichts aufzwingen lassen, womit ich mich nicht wohlfühle, zumal du ja schon Fortschritte gemacht hast und in der Vergangenheit mit Escitalopram sehr zufrieden warst.