Ja,momo,du hast sicher Recht.Mein Mann war die letzten Wochen sicher depressiv und zwar nicht nur wegen der Arbeit (er hat einen wahnsinnigen Stress), sondern auch wegen dieser Sterilisation,die er psychich bisher nicht verkraftet hatte.Er sagte mir kürzlich,er hätte keine Lust seit der OP und befürchtet,nie wieder welche zu empfinden!Das hat mir ehrlich gesagt Angst eingeflösst.Ich glaube,er war mir böse,daß ich ihn zu dieser OP überredet hatte und dachte unbewußt,ich hätte ihn damit sozusagen kastriert!Aber heute Morgen hat er gesehen,daß dies nur eine Angst sei,der Wirklichkeit überhaupt nicht enstpricht,Gott sei Dank!momo hat geschrieben:Liebe Milla,
ich habe es nicht geschafft, jetzt alles zu lesen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass jetzt kein guter Zeitpunkt für Euch ist, Euch zu trennen.
Weißt Du, ich glaube auch, wie Du ja schreibst, dass Dein Mann ebenfalls depressiv ist. Und jetzt seid Ihr beide in der verzwickten Lage, dass Ihr Euch gegenseitig helfen müsstet, dazu aber die Kraft nicht habt. Eine Verletzung provoziert die nächste und bestimmt sagt Ihr beide Sachen, die Ihr nicht wirklich so meint? Wie tief Eure Probleme sitzen, kann bestimmt keine aus dem Netz beurteilen. Aber ich glaube, dass Ihr selbst das erst beurteilen könnt, wenn es Euch wieder besser geht.er war vorher ein bescheidener,lieber,zarter,toleranter Ehemann.
Bei uns war es leider anders,darum fand ich seine Reaktion daneben.Ich habe ihn zwar in der schlimmsten Zeit meiner PPD (Juli 2005-Februar 2006) oft angeschrien und ungerecht behandelt,kritisiert,unter Druck gesetzt,aber diese Fehler hatte ich die letzten Monate ganz bewußt vermieden,ihn also mit Respekt behandelt.Dazu habe ich für seine Probleme in der Arbeit seit mehreren Monate immer ein offenes Ohr gehabt,habe immer geduldig zugehört,ihn getröstet,usw.Dagegen hat er mich immer unterbrochen,als ich angefangen habe, mich bei ihm auszujammern, hat gesagt,es kann dieses Gejammer nicht mehr hören!momo hat geschrieben:Oh Mann, bei uns gibt es auch diese absurden Streits. Und ich habe zu meinem Mann auch schon schreckliche Sachen gesagt und ihn wegen der kleinsten Kleinigkeiten kritisiert, wenn es mir gerade schlecht ging. Man ist so in die eigenen Probleme verstrickt, dass man gar nicht mehr bereit ist, auch noch über die des anderen nachzudenken. Mein Mann hatte massive berufliche Probleme und ich habe ihm nichtmal zugehört, wenn er davon erzählen wollte. Stattdessen konnte ich nir genug Aufmerksamkeit für mich und meine Probleme bekommen und er konnte mir nichts recht machen.
Ja, genau das Problem ist es bei uns.Sobald ich anfange,über unsere Pb mit ihm reden zu wollen,sofort bricht er das Gespräch ab.Ich glaube,es liegt daran,daß er glaubt,ich wolle ihm wieder Vorwürfe machen.Ich denke deswegen,die Ehetherapie wäre der einzige Ort,wo wir offen über unsere Mißverständnisse reden können.Hoffentlich kommt er mit!momo hat geschrieben:Uns hat geholfen, mal die Zeit zu finden, richtig zu reden. Und zwar bin ich auf ihn zugegangen und habe ihn einfach mal gefragt, wie er die letzte Zeit so erlebt hat. In meinen Tiefs habe ich ihn eben zum Teil auch schwer verletzt, weil wir lange nicht wussten, dass ich depressiv bin und er vieles auf sich bezogen hat. Als ich es dann wusste, war ihm ganz lange nicht klar, was alles zu den Symptomen einer Depression gehört. Seit er das ein bisschen weiß (würde mir wünschen, dass er sich besser informiert, er weiß nur, was ich ihm erzählt habe), geht es viel besser. Außerdem hat mir das Gespräch die Augen geöffnet, was er alles mit mir mitgemacht hat und das hat auch geholfen.
Und das ist bei uns offensichtlich auch so:er bezieht auch viel auf sich und verstand oft nicht,daß ich mich so oder so verhalten,weil ich depressiv bin,sondern glaubt,ich sage oder tut dies oder das um ihn zu ärgern,behandle ihn respektlos (z.B. wenn ich am PC bin,mich gerade auf eine Nachricht konzentiere und er meint,ich würde ihn ignorieren,wenn ich auf seine Rufe nicht reagiere).Viel von unseren Problemen sind Kommunikationsprobleme, die auf Mißverständnisse beruhen.
Mein Vater hat übrigens die gleichen Denkmuster:er dachte,ich machte alles, um ihn zu ärgern und glaubte,meine Mutter würde ihn betrügen.Das waren also paranoide Denkmuster.
Ja, genau so ist es auch bei uns.*seufz*momo hat geschrieben:Wir haben immer noch das Problem, dass mein Mann seine Launen an mir auslässt. Meine Thera ist der Meinung, dass ich das zu sehr auf mich beziehe und ich bin der Meinung, dass er nicht das Recht hat, so mit mir umzugehen, nur weil er nicht in der Lage ist, mir sein eigentliches Problem mitzuteilen. Irgendwo dazwischen wird wohl die Lösung liegen ...
Ja, daran glaube ich auch sehr.Ich meine,mein Mann hat Angst,daß ich versuche,ihn zu dominieren,so wie seine Mutter es mit ihm gemacht hat,als er ein Kind war.Und ich habe Angst, daß er mich wie mein Vater behandelt.momo hat geschrieben:In Deinen Beschreibungen erkenne ich einige der Muster wieder, die auch bei uns ablaufen. Ich glaube, dass man aufgrund der Muster, die man aus der Kindheit gespeichert hat, Dinge negativer bewertet, als sie sind. Dann reagiert man über. Wenn das dann unglücklicherweise beim Partner ein Muster "auslöst", ist die Eskalation perfekt. Irgendwer hatte hier im Forum geschrieben, dass ihre Thera gesagt hat, dass sich da solche Verhaltnesmuster einschleifen und es jeweils gar nicht mehr um den anderen geht (finde den Thread leider nicht mehr). Das klang für mich sehr einleuchtend und ich glaube, Verhaltenstherapie ist genau dafür da, solche Muster zu durchbrechen.
Ich glaube,ich werde ihn dazu überreden können.momo hat geschrieben:Klar, dafür müsste auch Dein Mann zu einer Therapie bereit sein. Hast Du denn schonmal Gelegenheit gehabt, in Ruhe mit ihm zu sprechen? Nicht zwischen Tür und Angel, oder womöglich auf dem Höhepunkt eines Streits, sondern mal richtig? Können die Kinder mal bei der Oma übernachten, so dass Ihr Zeit dafür habt?
Ich sehe zur Zeit als einzige Lösung,daß ich meine Tochter früher wecke.Nachmittags lasse ich sie sowieso maximal 3/4-1 Stunde schlafen,sonst bleibt sie tatsächlich bis 23 Uhr wach.Ich habe meinen Mann darum gebeten,wenn er wieder arbeitet,mich um 7 Uhr zu wecken.Bisher schlafen wir mit den Kindern meist bis 7.30-8.00Uhr.Wenn ich sie regelmäßig um 7 Uhr wecke,hoffe ich,daß sie eine Stunde früher am Abend müde wird,also spätestens um 21 Uhr ins Bett gehen wird.momo hat geschrieben:Weißt Du, Milla, uns geht es ganz ähnlich wie Euch: Florian (2,5 Jahre alt) schläft maximal 11 Stunden innerhalb von 24. Dazu verschiebt sich das langsam und allmählich in Richtung später, wenn man nicht gegensteuert - im schlimmsten Fall ist er mal erst um 23:30 Uhr eingeschlafen. Da bleibt einfach keine Zeit für uns zu zweit. Es ist ein einziges Hetzen, das Nötigste getan zu kriegen, man geht einfach nur noch auf dem Zahnfleisch, oder? Ich bin schon am überlegen, wie ich Florian einen anstrengenderen Tag verschaffen könnte. Der einzige Zeitraum, wo er mal halbwegs viel geschlafen hat, war mit einem Jahr direkt nach der Eingewöhnung bei der Tagesmutter, da war alles neu, er war der jüngste, für kurze Zeit war er mal ausgelastet ... Meine Schwägerin gab mir den Tipp, ihn mittags nur 30 min. schlafen zu lassen, aber bei der Tagesmutter geht das leider nicht, weil alle Kinder im Spielzimmer schlafen - 1,5 Stunden. Aber vielleicht hilft das bei Euch?
Kann die Tagesmutter deinen Sohn nicht in einem anderen Zimmer schlafen lassen und ihn nach einer Stunde wecken (30 Minuten wäre vielleicht zu kurz) und ihn dann z.B. in der Küche beschäftigen?
Unsere Tochter geht zur Zeit zwischen 21 und 22 UHr ins Bett,das geht noch.Aber 23 Uhr ist defintiv zu spät,denn spätestens um 22 Uhr bin ich selber müde.
Das haben wir nicht gewußt.Mein Mann wollte sich vor der OP nicht über die NB informieren,er wollte das schnell hinter sich bringen!Aber,ich denke,wenn wie wieder unbeschwerten,schönen Sex miteinander haben und erleben kann,daß er nicht lustlos und impotent ist,wie von ihm kürzloich befürchtet,wird sich alles regeln.momo hat geschrieben:Übrigens habe ich mal gelesen, dass eine Sterilisation bei Männern Depressionen auslösen kann. Das bringt halt auch das Hormonsystem durcheinander ...
Ganz liebe Grüße
Milla