Hallo ihr lieben

Ich melde mich wieder etwas später zu Wort. Bin gerade wirklich nicht so oft am Handy, bemerke gerade wo ich das schreibe, dass auch das ein Fortschritt ist. Denn ich habe mich ja noch vor ein paar Wochen krampfhaft an den Beiträgen hier festgelesen, in jeder Minute die ich hatte, um irgendwas zu finden was mich beruhigt 🥹
Krass - vieles fällt einem nicht mal auf, wenn man nicht bewusst drüber nachdenkt.
Aber das hab ich auch schon gemerkt, wenn wir bei der Visite die Woche besprechen und die Pfleger mich immer wieder auf Situationen und Dinge hinweisen müssen, die ich gemeistert habe oder die vor mir lagen und mir Anspannung bereitet haben... Die vergesse ich dann irgendwie total schnell wieder.
Aber nun zu euren Nachrichten:
Ich danke euch von Herzen Marika und Alibo für die Freudigen Worte über meine Entwicklung 🥹 das rührt mich richtig! Vorallem weil es nicht mal lange her ist, dass ich hier das erste mal verzweifelt reingeschrieben habe. Mit der Angst das alles nicht zu überleben. Klammernd an jedes Aufbauende Wort, jede Hoffnung, die die Beteiligten geteilt haben. Angst vor der Medizin und absolutes Misstrauen in mich und meine Fähigkeiten, das Leben zu meistern.
Auch jetzt schwingt das ein oder andere davon noch mit, mal stärker, mal schwächer. Aber ich vergesse ständig, wie enorm eigentlich der Unterschied meines Zustands im Gegensatz zu vorher ist.
Was die Medikamente angeht, kann ich schonmal sagen, ich werde sie nicht wieder einfach absetzen oder zu schnell ausschleichen. Nie wieder. Dadurch dass ich so weit unten war, bin ich froh, dass sie mir so den Hintern gerettet haben. Und bin mir nun im Klaren, dass ich diesen Baustein brauche. Und wahrscheinlich auch schon Jahre vorher gebraucht hätte, um die Therapien noch erfolgreicher abzuschließen. Habe schon gesagt, vielleicht hätte ich mir einige Jahre an Qualen/nicht richtig leben ersparen können. Allerdings meinte meine Pflegerin gestern zu mir "das würde ich nicht sagen. Sie waren einfach noch nicht bereit dafür. Und jetzt sind Sie es. Und das ist völlig okay." Es ist gerade schön jemanden zu haben, der die negativen Glaubenssätze in mir immer ein wenig umdreht und mir eine andere Sicht gibt. Denn ich selbst konnte das nicht mehr.
Allerdings wird sich wie wir gestern beschlossen haben trotzdem was an den Medikamenten ändern.
Ich hatte meine Ärztin letzte Woche gefragt, ob es möglich wäre nur das Mirtazapin für Abends wieder ausschleichen zu lassen oder ob man das so weiternehmen sollte. Und erst sagte sie, man sollte die Medikamente solange nehmen bis man mindestens 6 Monate sagen kann, man ist stabil.
Gestern hatte sie dann das Thema aber doch nochmal auf den Tisch geholt. Sie hatte sich nochmal Gedanken gemacht und bei mir hätte man anfangs schon eine gewisse Art Depression gesehen, allerdings habe sich das schnell gewandelt und sie ist sich sicher, dass der Fokus jetzt ausschließlich auf der Angststörung mit Panikattacken liegt. Wie es halt vorher auch schon war, nur noch ausgeprägter.
Deshalb hatte sie sich entschieden, mit meiner Einverständnis natürlich, dass wir das Mirtazapin ausschleichen (hatte ja eh nur die 15mg genommen) und das Venlafaxin nochmal erhöhen, sodass ich jetzt quasi 150mg Venlafaxin nehme. Mirtazapin erstmal 7,5mg, aber mit der Option wenn es doch nicht klappt, wieder zu erhöhen :) damit fühle ich mich absolut wohl und bin gespannt, wie es läuft.
In der Therapie wird jetzt weiter der Fokus auf Verhaltenstherapie gelegt.
Ich bin jetzt in der 7. Woche der Stäb Behandlung und bin gespannt, wie weit ich noch komme.
Haushaltshilfe mit meiner Mutter klappte die erste Woche auch super. Haben uns einen Wochenplan erstellt. Samstags ist jetzt immer Omi-Tag und unter der Woche gibt es zwei Tage, wo sie in für bestimmte Therapien nimmt und einen Tag, wo wir zu dritt etwas unternehmen, sodass ich auch jede Woche auf jedenfall mit ihm raus muss.
In der Therapie habe ich einen Strukturplan und einen Haushaltsplan erarbeitet. Sodass ich nicht mehr alles hier mache und meinem Partner vorwegnehme und damit auch meine Zeit vernachlässige.
Ich hoffe ich werde noch besser in der Anwendung all dieser Sachen, manchmal fällt es mir schwer alles umzusetzen. Aber es arbeitet langsam in mir.
Ich hoffe euch geht es allen soweit gut 🫶
Liebe Grüße
Jessie