Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
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Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Hallo Ihr Lieben,
ich weiß, dass ich neben den Medikamenten auch selbst aktiv sein muss und das bin ich auch, ich versuche nichts zu vermeiden und einfach so machen. So bin ich heute auch alleine zum Schwimmen gefahren..
Auch habe ich eine neue Therapeutin. Ich hatte zuerst eine im Bereich Tiefenpsychologie. Nun möchte ich wechseln auf Verhaltenstherapie.
Mein Problem ist dass ich mit Kontrollverlust überfordert nicht gut umgehen kann, ich brauche immer eine 100%ihe Sicherheit, die man aber leider niemals bekommen kann. Eine Sicherheit, dass dieser Albtraum wirklich eine Ende haben wird.. zudem bin ich seit Kindauf ein eher ängstlicher Mensch und hatte schon in der Vergangenheit mit Angstzuständen zu kämpfen..
Anne, ich kann mich sooo gut in dich hinein fühlen. Es ist aber schön zu lesen, dass es dir besser geht!!
Auch ich habe die Angst als ständigen Begleiter bei mir! Vielleicht wäre es doch eine gute Idee auf Escitalopram zu wechseln..
Aber 15mg sind noch echt niedrig dosiert, schön dass du nicht so eine hohe Dosis gebraucht hast.
Weißt du denn an was es lag, dass du einen Rückfall erlitten hattest?
Liebe Grüße!!!
ich weiß, dass ich neben den Medikamenten auch selbst aktiv sein muss und das bin ich auch, ich versuche nichts zu vermeiden und einfach so machen. So bin ich heute auch alleine zum Schwimmen gefahren..
Auch habe ich eine neue Therapeutin. Ich hatte zuerst eine im Bereich Tiefenpsychologie. Nun möchte ich wechseln auf Verhaltenstherapie.
Mein Problem ist dass ich mit Kontrollverlust überfordert nicht gut umgehen kann, ich brauche immer eine 100%ihe Sicherheit, die man aber leider niemals bekommen kann. Eine Sicherheit, dass dieser Albtraum wirklich eine Ende haben wird.. zudem bin ich seit Kindauf ein eher ängstlicher Mensch und hatte schon in der Vergangenheit mit Angstzuständen zu kämpfen..
Anne, ich kann mich sooo gut in dich hinein fühlen. Es ist aber schön zu lesen, dass es dir besser geht!!
Auch ich habe die Angst als ständigen Begleiter bei mir! Vielleicht wäre es doch eine gute Idee auf Escitalopram zu wechseln..
Aber 15mg sind noch echt niedrig dosiert, schön dass du nicht so eine hohe Dosis gebraucht hast.
Weißt du denn an was es lag, dass du einen Rückfall erlitten hattest?
Liebe Grüße!!!
Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Ich kenne das alles auch!
Ich war jetzt echt drei Wochen stabil mit 20 mg escitalopram. Seit zwei Tagen auch wieder etwas mehr…wirken dann die Medis nicht mehr?
Ich war jetzt echt drei Wochen stabil mit 20 mg escitalopram. Seit zwei Tagen auch wieder etwas mehr…wirken dann die Medis nicht mehr?
Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Ihr Lieben!
Die Medikamente WIRKEN! Ich weiß dass man immer daran zweifelt, wenn ein Tief kommt. Das liegt aber nicht an den Medikamenten, sondern daran dass das ganze System erst nach und nach stabiler wird. Dieses Auf und Ab ist ein ganz typischer Verlauf der Erkrankung.
Auch ich habe ein ganzes Jahr teils heftige Tiefs gehabt. Wir haben dann eine Dosis gefunden, die mir nach und nach deutlich immer mehr Stabilität gegeben hat. Mein letztes Tief hatte ich 2 Jahre nach Ausbruch der Erkrankung. Danach waren es nur noch unbedeutende Schwankungen, die sich dann auch auflösen.
Es dauert leider oft lange, bis man gesund ist. Aber ihr werdet das schaffen.
Die Medikamente WIRKEN! Ich weiß dass man immer daran zweifelt, wenn ein Tief kommt. Das liegt aber nicht an den Medikamenten, sondern daran dass das ganze System erst nach und nach stabiler wird. Dieses Auf und Ab ist ein ganz typischer Verlauf der Erkrankung.
Auch ich habe ein ganzes Jahr teils heftige Tiefs gehabt. Wir haben dann eine Dosis gefunden, die mir nach und nach deutlich immer mehr Stabilität gegeben hat. Mein letztes Tief hatte ich 2 Jahre nach Ausbruch der Erkrankung. Danach waren es nur noch unbedeutende Schwankungen, die sich dann auch auflösen.
Es dauert leider oft lange, bis man gesund ist. Aber ihr werdet das schaffen.
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
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Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Hallo liebe Marika,
Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du auf 30mg Escitalopram hochdosiert wurdest?
Und hattest du nachdem du auf 30mg hochdosiert wurdest auch noch Tiefs?
Ich denke einfach, dass ich mit Sertralin nicht weiterkomme.. ich hatte einen Abend, wo ich gefühlt habe wie es ist, wenn man „gesund“ ist. Ich war gut gelaunt und auch wenn die ZG kurz da waren, sind sie meist wieder schnell verflogen. Aber war am schönsten war, war die gute Stimmung.. am nächsten Tag war ich wieder in der Hölle.. bis heute..
Es kann doch eigentlich nicht sein, dass man nur für paarStunden eine Besserung merkt bei einer solch hohen Dosierung (200mg Sertralin)
Das macht mich einfach so fertig
Ganz liebe Grüße!!!!
Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du auf 30mg Escitalopram hochdosiert wurdest?
Und hattest du nachdem du auf 30mg hochdosiert wurdest auch noch Tiefs?
Ich denke einfach, dass ich mit Sertralin nicht weiterkomme.. ich hatte einen Abend, wo ich gefühlt habe wie es ist, wenn man „gesund“ ist. Ich war gut gelaunt und auch wenn die ZG kurz da waren, sind sie meist wieder schnell verflogen. Aber war am schönsten war, war die gute Stimmung.. am nächsten Tag war ich wieder in der Hölle.. bis heute..
Es kann doch eigentlich nicht sein, dass man nur für paarStunden eine Besserung merkt bei einer solch hohen Dosierung (200mg Sertralin)
Das macht mich einfach so fertig

Ganz liebe Grüße!!!!
Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Nach einem Jahr sind wir auf 30 mg Escitalopram. Und ja, da hatte ich noch ein paar aber wenige und leichte kurze Tiefs. Aber ein ganz heftiges kam nochmal nach 1 Jahr mit 30 mg (insgesamt also nach 2 Jahren mit der Krankheit). Damals war ich fix und fertig, ich konnte nicht fassen, dass es nochmal so schlimm sein kann. Aber danach war tatsächlich Ruhe.
Deine Erhöhung auf 200 mg ist erst 1 Woche her, oder? Das ist viel zu kurz, diese Dosis kann noch nicht greifen. Vom Gefühl her finde ich, ist es noch zu früh um zu sagen, dass Sertralin nicht passt. Was sagt deine Ärztin?
Deine Erhöhung auf 200 mg ist erst 1 Woche her, oder? Das ist viel zu kurz, diese Dosis kann noch nicht greifen. Vom Gefühl her finde ich, ist es noch zu früh um zu sagen, dass Sertralin nicht passt. Was sagt deine Ärztin?
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
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Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Und wie lange habt ihr immer gewartet um dann daraus zu schließen, dass die bestimmte Dosis nicht reicht und ihr nochmal erhöht habt?
Oh hatte einen Tippfehler, bin jetzt seit einer Woche auf 300mg Sertralin.
Also ich habe fast wöchentlich einen Termin bei meiner Psychiaterin und sie wollte eigentlich schon letzte Woche auf Escitalopram zu wechseln aber sie wollte dann doch nochmal Sertralin eine Chance geben, weil sie Angst hat, dass ich den Wechsel nicht gut vertrage..
Danke für deike Nachricht
Oh hatte einen Tippfehler, bin jetzt seit einer Woche auf 300mg Sertralin.
Also ich habe fast wöchentlich einen Termin bei meiner Psychiaterin und sie wollte eigentlich schon letzte Woche auf Escitalopram zu wechseln aber sie wollte dann doch nochmal Sertralin eine Chance geben, weil sie Angst hat, dass ich den Wechsel nicht gut vertrage..
Danke für deike Nachricht
Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Wie gesagt, mein Arzt hat jede Dosis etwa 8 bis 12 Wochen beobachtet. Wenn die Tiefs unverändert blieben wurde erhöht.
Ich denke dass du und deine Ärztin sicher die richtige Entscheidung bzgl evtl. Wechsel treffen werdet. Es kann immer noch sein, dass die 300 mg anschlagen. Sollte doch ein Wechsel auf Escitalopram kommen, ist das eine neue, gute Chance.
Ich denke dass du und deine Ärztin sicher die richtige Entscheidung bzgl evtl. Wechsel treffen werdet. Es kann immer noch sein, dass die 300 mg anschlagen. Sollte doch ein Wechsel auf Escitalopram kommen, ist das eine neue, gute Chance.
Liebe Grüße von
Marika
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schwere PPD 2005
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Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Hallo Ihr Lieben,
ich wollte mal ein Update geben!
Ich hatte nun 5-6 Tage wo es mir deutlich besser ging (nicht super aber besser) und ich auch die ein oder anderen Glücksgefühle verspürt habe, vor allem während dem Spielen mit meinem Sonnenschein.
Nun fühle ich mich wieder eher niedergeschlagen, schlechte Laune und dazu sind die ZG wieder stärker und die Hoffnung, dass alles mal komplett vorbeigeht wieder niedrig.
Meine Psychiaterin möchte, dass ich erstmal bei Sertralin 300mg bleibe und nicht auf Escitalopram wechsle. Zudem meinte sie, dass ich die Höchstmenge an Sertralin erreicht habe. Das macht mir jetzt Sorgen, da wir nun keinen Puffer haben und ich mir ständig denke „mehr kann ich von dem AD nicht erwarten und trotzdem gehts mir nicht gut“ - versteht ihr?
Warum verläuft diese Krankheit so in Wellen? Ich versteh es echt nicht.. also würde ständig ein Schalter in meinem Kopf gedrückt wird…
ich wollte mal ein Update geben!
Ich hatte nun 5-6 Tage wo es mir deutlich besser ging (nicht super aber besser) und ich auch die ein oder anderen Glücksgefühle verspürt habe, vor allem während dem Spielen mit meinem Sonnenschein.
Nun fühle ich mich wieder eher niedergeschlagen, schlechte Laune und dazu sind die ZG wieder stärker und die Hoffnung, dass alles mal komplett vorbeigeht wieder niedrig.
Meine Psychiaterin möchte, dass ich erstmal bei Sertralin 300mg bleibe und nicht auf Escitalopram wechsle. Zudem meinte sie, dass ich die Höchstmenge an Sertralin erreicht habe. Das macht mir jetzt Sorgen, da wir nun keinen Puffer haben und ich mir ständig denke „mehr kann ich von dem AD nicht erwarten und trotzdem gehts mir nicht gut“ - versteht ihr?

Warum verläuft diese Krankheit so in Wellen? Ich versteh es echt nicht.. also würde ständig ein Schalter in meinem Kopf gedrückt wird…
Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Hallo!
Toll, dass du gute Tage hattest. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Du musst der Dosis noch Zeit geben. Diese Auf und Abs sind ein Zeichen, dass das System noch nicht stabil ist. Es reagiert noch sehr sensibel auf Stress oder auch auf den ganz banalen Alltag, der ja auch Stressoren enthält. Kleine Dinge reichen da aus. Und der Zyklus ist auch gerade Anfangs oft ein Auslöser eines Tiefs. Die ständigen Hormon Veränderungen im Laufe des Zyklus sind eine enorme Herausforderung für den Gehirnstoffwechsel.
Mit der Zeit wird aber alles stabiler. Ein AD braucht aber für diese Arbeit im Gehirn Zeit und nochmal Zeit. Die Reparatur Mechanismen sind oft sehr komplex und dauern. Es entstehen u.a. neue Nervenverbindungen, das geht aber langsam vor sich.
Versuch noch Geduld zu haben, es geht sicher bald wieder nach oben!
Toll, dass du gute Tage hattest. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Du musst der Dosis noch Zeit geben. Diese Auf und Abs sind ein Zeichen, dass das System noch nicht stabil ist. Es reagiert noch sehr sensibel auf Stress oder auch auf den ganz banalen Alltag, der ja auch Stressoren enthält. Kleine Dinge reichen da aus. Und der Zyklus ist auch gerade Anfangs oft ein Auslöser eines Tiefs. Die ständigen Hormon Veränderungen im Laufe des Zyklus sind eine enorme Herausforderung für den Gehirnstoffwechsel.
Mit der Zeit wird aber alles stabiler. Ein AD braucht aber für diese Arbeit im Gehirn Zeit und nochmal Zeit. Die Reparatur Mechanismen sind oft sehr komplex und dauern. Es entstehen u.a. neue Nervenverbindungen, das geht aber langsam vor sich.
Versuch noch Geduld zu haben, es geht sicher bald wieder nach oben!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
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Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Hallo liebe Marika,
du gibst mir jedes Mal Grund zur Hoffnung! Danke dafür!!!
Du kennst dich sehr gut mit den biologischen Abläufen bestens aus - hast du da irgendwelche Fachliteratur dazu gelesen??
Meine Psychiaterin meinte, wir bekommen das alleine mit dem AD nicht hin, die ZG wegzubekommen.. ich soll meinen Alltag normal weiterführen - was ich auch mache. Ich gehe zum Sport, spazieren und treffe mich mit Freunden..
Hattest du / ihr auch Angst vor euren Gedanken? Ganz nach dem Motto: was denke ich als nächstes? Warum denke ich dies und jenes? Ich habe keine Kontrolle über meine Gedanken…
Ich hoffe sehr, dass es bald wieder bergauf geht!
du gibst mir jedes Mal Grund zur Hoffnung! Danke dafür!!!
Du kennst dich sehr gut mit den biologischen Abläufen bestens aus - hast du da irgendwelche Fachliteratur dazu gelesen??
Meine Psychiaterin meinte, wir bekommen das alleine mit dem AD nicht hin, die ZG wegzubekommen.. ich soll meinen Alltag normal weiterführen - was ich auch mache. Ich gehe zum Sport, spazieren und treffe mich mit Freunden..
Hattest du / ihr auch Angst vor euren Gedanken? Ganz nach dem Motto: was denke ich als nächstes? Warum denke ich dies und jenes? Ich habe keine Kontrolle über meine Gedanken…
Ich hoffe sehr, dass es bald wieder bergauf geht!
Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Ja, da hat sie recht! Therapie ist gerade bei ZG enorm wichtig! Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht und gelernt, wie ich mit den ZG umgehen muss. Da geht es darum, das Gehirn zu trainieren und ihm zu lernen, dass solche zwanghaften Gedanken nicht nötig sind. Dazu musste ich viele Übungen und Hausaufgaben innerhalb der Therapie machen.
Es ist tatsächlich sehr wichtig, den normalen Alltag weiter zu machen, um dem Zwang wenig Spielraum zu lassen. Beschäftigt sich das Gehirn mit vielen anderen Dingen, hat es weniger Kapazität für den Zwang.
Ja, ich habe viel Fachliteratur gelesen, aber auch hier enorm viel von anderen Mitgliedern gelernt. Das hat mir sehr geholfen. Zu wissen was da oben in meinem Kopf passiert und warum, hat mir Sicherheit gegeben und Motivation meine Übungen zu machen. Und eben viel lesen.
Natürlich kenne ich diese Angst "was kommt als nächstes " .... das ist typisch für ZG. Mir ging es besser, wenn ich einen gut strukturierten Tag hatte, also viele andere Dinge, womit sich mein Gehirn beschäftigen musst.
Es ist tatsächlich sehr wichtig, den normalen Alltag weiter zu machen, um dem Zwang wenig Spielraum zu lassen. Beschäftigt sich das Gehirn mit vielen anderen Dingen, hat es weniger Kapazität für den Zwang.
Ja, ich habe viel Fachliteratur gelesen, aber auch hier enorm viel von anderen Mitgliedern gelernt. Das hat mir sehr geholfen. Zu wissen was da oben in meinem Kopf passiert und warum, hat mir Sicherheit gegeben und Motivation meine Übungen zu machen. Und eben viel lesen.
Natürlich kenne ich diese Angst "was kommt als nächstes " .... das ist typisch für ZG. Mir ging es besser, wenn ich einen gut strukturierten Tag hatte, also viele andere Dinge, womit sich mein Gehirn beschäftigen musst.

Liebe Grüße von
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Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Davor habe ich irgendwie Angst.. Angst, dass ich keinen richtigen Umgang mit den ZG hinbekommen und dem dann zu viel Spielraum gebe..
Meine Therapeutin sagt auch jedes Mal „es sind nur Gedanken, keine Realität“.. aber das Problem ist, dass die ZG mein Leben kontrollieren und ich die einfach loshaben möchte.. und diese ständigen inneren Diskussionen mit mir „nein ich will mir nichts antun, das sind nur die ZG“ .. und dann kommt der Zweifler „was wenn doch??“ usw. ein ewiger Kreislauf
Neben den ZG kommt noch meine schlechte Stimmung. „Alles ist ... / ich werde nie gesund / ich habe auf nichts Lust etc.“ diese depressive Stimmung macht mir auch zu schaffen
Meine Therapeutin sagt auch jedes Mal „es sind nur Gedanken, keine Realität“.. aber das Problem ist, dass die ZG mein Leben kontrollieren und ich die einfach loshaben möchte.. und diese ständigen inneren Diskussionen mit mir „nein ich will mir nichts antun, das sind nur die ZG“ .. und dann kommt der Zweifler „was wenn doch??“ usw. ein ewiger Kreislauf

Neben den ZG kommt noch meine schlechte Stimmung. „Alles ist ... / ich werde nie gesund / ich habe auf nichts Lust etc.“ diese depressive Stimmung macht mir auch zu schaffen
Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Hey Christina,
Diese diese innere Belagerung durch meine Gedanken ist bei mir auch immer ein Problem gewesen. In einer Tour produzierte mein Gehirn diese Dauer schleifen. Es hat so genervt und selbst heute schleichen die sich nochmal ein, wenn ich nicht aufpasse oder es mir nicht gut geht. Die machen dann zusätzlich die Stimmung mies, die ja dann eh schon oft schlecht ist.
Zu deiner Frage warum es diese Wellen gibt bei der Krankheit. Es liegt daran, einfach gesagt, dass im Gehirn andauernd Umbau Prozesse stattfinden. Das Gehirn ist kein starres System sondern man bezeichnet es auch als plastisch.
Während der Depressionen oder Ängste etc werden bestimmte Bereiche abgebaut und runter reguliert und andere dafür aufgebaut und hoch reguliert. Also arbeiten manche Bereiche langsamer und andere schneller oder es gibt auf einmal Verknüpfungen, die neu gemacht werden und die es so in einem gesunden Zustand nicht da sind. Man kann dies sogar im scan nachweisen. Stell es dir wie eine Kreuzung vor, an der alle Ampeln ausgefallen sind und wo großes Chaos und Stau herrscht und evtl auch noch eine Baustelle ist. So ist das auch in unserem Gehirn wenn es krank ist und nicht richtig arbeiten kann
Alles geht drunter und drüber. Mit den Medikamenten und Therapie soll dann der Verkehr langsam wieder ins Rollen kommen und wieder flüssig laufen. Nur ist es so, dass diese Reparatur nicht immer schnell geht und durch viele Faktoren beeinflusst wird, wie zb Stress, hormone, Krankheit, wetter etc. Das kann dann dazu führen, dass wieder Nerven Zellen abgebaut werden oder sich falsch vernetzen. Im Vergleich mit der Kreuzung ist es vielleicht die alte Oma mit Rollator, die nun uber die Straße will und wieder alles aufhält und es sich wieder Stau bildet und alle Leute sind genervt. Aber ist die Oma gut rüber gekommen, dann kann der Verkehr wieder fließen und der Stau löst sich auf. Genauso ist das mit dem tief, das löst sich oft nach paar Tagen wieder auf. Deshalb ist es ja so wichtig, dass wir übermäßig Stress vermeiden und sorgsam mit uns umgehen. Ganz vermeiden können wir das aber im Alltag nicht, deswegen kommt es dann mal wieder zu einem Gehirn stau.
Mit der Zeit ist aber diese Baustelle irgendwann auch wieder fertig und alle Ampeln funktionieren, dann läuft der Verkehr und so ähnlich ist es im Gehirn, da werden alle Daten, Impulse, Informationen etc wieder normal weitergegeben und die Symptome sind nicht mehr vorhanden.
Diese diese innere Belagerung durch meine Gedanken ist bei mir auch immer ein Problem gewesen. In einer Tour produzierte mein Gehirn diese Dauer schleifen. Es hat so genervt und selbst heute schleichen die sich nochmal ein, wenn ich nicht aufpasse oder es mir nicht gut geht. Die machen dann zusätzlich die Stimmung mies, die ja dann eh schon oft schlecht ist.
Zu deiner Frage warum es diese Wellen gibt bei der Krankheit. Es liegt daran, einfach gesagt, dass im Gehirn andauernd Umbau Prozesse stattfinden. Das Gehirn ist kein starres System sondern man bezeichnet es auch als plastisch.
Während der Depressionen oder Ängste etc werden bestimmte Bereiche abgebaut und runter reguliert und andere dafür aufgebaut und hoch reguliert. Also arbeiten manche Bereiche langsamer und andere schneller oder es gibt auf einmal Verknüpfungen, die neu gemacht werden und die es so in einem gesunden Zustand nicht da sind. Man kann dies sogar im scan nachweisen. Stell es dir wie eine Kreuzung vor, an der alle Ampeln ausgefallen sind und wo großes Chaos und Stau herrscht und evtl auch noch eine Baustelle ist. So ist das auch in unserem Gehirn wenn es krank ist und nicht richtig arbeiten kann
Alles geht drunter und drüber. Mit den Medikamenten und Therapie soll dann der Verkehr langsam wieder ins Rollen kommen und wieder flüssig laufen. Nur ist es so, dass diese Reparatur nicht immer schnell geht und durch viele Faktoren beeinflusst wird, wie zb Stress, hormone, Krankheit, wetter etc. Das kann dann dazu führen, dass wieder Nerven Zellen abgebaut werden oder sich falsch vernetzen. Im Vergleich mit der Kreuzung ist es vielleicht die alte Oma mit Rollator, die nun uber die Straße will und wieder alles aufhält und es sich wieder Stau bildet und alle Leute sind genervt. Aber ist die Oma gut rüber gekommen, dann kann der Verkehr wieder fließen und der Stau löst sich auf. Genauso ist das mit dem tief, das löst sich oft nach paar Tagen wieder auf. Deshalb ist es ja so wichtig, dass wir übermäßig Stress vermeiden und sorgsam mit uns umgehen. Ganz vermeiden können wir das aber im Alltag nicht, deswegen kommt es dann mal wieder zu einem Gehirn stau.
Mit der Zeit ist aber diese Baustelle irgendwann auch wieder fertig und alle Ampeln funktionieren, dann läuft der Verkehr und so ähnlich ist es im Gehirn, da werden alle Daten, Impulse, Informationen etc wieder normal weitergegeben und die Symptome sind nicht mehr vorhanden.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Liebe Alibo, dankeschön für die tolle ausführliche Erklärung! Das Beispiel mit den Bauarbeiten und dem Stau macht Sinn…
Manche Bauarbeiten dauern leider auch im realen Leben ziemlich lange
Wie war es denn bei euch mit dem Hoch? Habt ihr auf einmal das Gefühl gehabt „oh irgendwie fühle ich mich gerade besser“ oder wie hat sich bei euch das Hoch gezeigt?
Und was habt ihr gegen die Depression gemacht? Ich habe manchmal einfach keine Lust auf gar nichts und würde am liebsten im Bett bleiben und heulen..
Ich zwinge mich dann immer raus spazieren zu gehen oder mit dem Kleinen zu spielen.. kostet aber immens viel Kraft
Manche Bauarbeiten dauern leider auch im realen Leben ziemlich lange

Wie war es denn bei euch mit dem Hoch? Habt ihr auf einmal das Gefühl gehabt „oh irgendwie fühle ich mich gerade besser“ oder wie hat sich bei euch das Hoch gezeigt?
Und was habt ihr gegen die Depression gemacht? Ich habe manchmal einfach keine Lust auf gar nichts und würde am liebsten im Bett bleiben und heulen..
Ich zwinge mich dann immer raus spazieren zu gehen oder mit dem Kleinen zu spielen.. kostet aber immens viel Kraft
Re: Hilfe, schlimme Zwangsgedanken und AZ
Ein Hoch hat sich bei mir vor allem in meiner Stimmung, Freude, Ruhe und Antrieb gezeigt. Ich wache dann auf und fühle mich normal. Oder der Tag fühlt sich normal an. Ich traue mir dann auf einmal wieder Dinge zu, fühle mich sicher und habe das Gefühl, dass ich die Macht habe gegen die Depression anzugehen.
Also ich bin da in dem Sinne nicht übermäßig euphorisch oder so, natürlich freue ich mich wenn es mir gut geht, denn ich kenne es natürlich auch ganz anders und bin dann sehr dankbar dafür. Aber eigentlich ist es so, dass ich mich normal fühle, das trifft es am besten.
Also ich bin da in dem Sinne nicht übermäßig euphorisch oder so, natürlich freue ich mich wenn es mir gut geht, denn ich kenne es natürlich auch ganz anders und bin dann sehr dankbar dafür. Aber eigentlich ist es so, dass ich mich normal fühle, das trifft es am besten.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung