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Möchte euch Mut machen!!!

Verfasst: 13:02:2012 12:57
von Tina
Hallo ihr Lieben!

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich schreibe hier weil es mir gut geht und ich euch zeigen möchte, dass es nach der Krise auch wieder bergauf geht und das Leben wieder schön wird!!!
1996, also vor rund 16 Jahren, zeigten sich bei mir zum ersten Mal Symptome.
Da war meine Tochter 4 und mein Sohn knapp 2 Jahre alt.
Ich hatte Zwangsgedanken, Panikattacken und traute mir selbst nicht,
am liebsten hätte ich mich einweisen lassen weil ich ständig dachte verrückt zu werden.
Da war ich ganz unten.
Und seitdem ging es beständig bergauf!!
Sicher gab es mal Rückschläge,
aber insgesamt war die Tendenz immer positiv.
Und heute sind meine Kinder 20 und 17 Jahre und es geht ihnen sehr gut!!!
Und mir auch.
Ich habe natürlich am Anfang Psychopharmaka geschluckt und mich wie in Watte gefühlt.
Aber eine Homöopathin hat mir nach einem halben Jahr geholfen, diese wieder abzusetzen.
An Therapien hatte ich zunächst eine analytische Gesprächstherapie,
wechselte aber bald zur Verhaltenstherapie.
Danach war ich schon sehr stabil.
Einige Jahre später hatte ich nochmal eine Krise als mein alkoholkranker Vater starb und machte dann eine spezielle Traumatherapie mit EMDR, die mir sehr gut weitergeholfen hat.
Ebenso hat mir ein Kurs bei der VHS in MBSR sehr geholfen bzw. auch das Buch dazu.
Dort ging es in erster Linie darum, sich nicht mit seinen Gedanken zu identifizieren.
Ich bin nicht meine Gedanken!!!
In diesem Kurs habe ich gelernt, in aller Stille und in einer neutralen inneren Haltung meine Gedanken zu betrachten bzw. sie ohne Wertung vorüberziehen zu lassen.
Das hat mir sehr gut getan.
Alles in allem habe ich sehr viel über mich gelernt und finde mein Leben (auch im Rückblick) in Ordnung, es ist mein Weg und hat mich zu einem sensiblen Menschen gemacht.
Für die Hilfe, die ich bekommen habe, bin ich äußerst dankbar.
Eine Generation früher wäre es sicher sehr viel anders gewesen.

Ich wünsche euch Mut und Optimismus
und dass ihr euch selbst liebt,
denn ihr seid alle wunderbare Menschen und Mütter!!!

Alles Gute
Tina

PS:
Falls irgendwelche Fragen kommen,
werde ich sie natürlich gerne beantworten.
Allerdings bin ich eher selten online,
daher kann es ein bißchen dauern.

Verfasst: 13:02:2012 15:29
von kadisha
herzlich willkommen!

freue mich, dass du den weg zu uns gefunden hast!

sag mal, du schreibst eine homöopatin hat dir beim absetzen des ads geholfen, magst du das etwas genauer erzählen?

ansonsten denke ich, dass du dich hier sicher bald sehr wohl fühlen wirst :)

LG

Verfasst: 13:02:2012 16:26
von Tina
Zum Thema: Wie ich meine Psychopharmaka abgesetzt habe
Zu Beginn meiner Erkrankung war ich in Therapie bei einer Neurologin/Psychiaterin.
Diese hat mir zum einen entsprechende Psychopharmaka verordnet
(damals war das Anafranil gegen die Zwangsgedanken und außerdem noch ein Antidepressivum),
zum anderen hatte ich bei ihr auch analytische Gesprächstherapie.
In regelmäßigen Abständen wurde eine Blutuntersuchung gemacht und mit der Zeit wurden meine Leberwerte schlechter und die Haare fielen aus.
Außerdem fühlte ich mich wie gesagt in Watte, so teilnahmslos, einfach ruhiggestellt.
Deshalb wollte und sollte ich nach Rücksprache mit der Psychiaterin mich aus den Medikamenten ausschleichen,
denn es ging mir ja schon besser.
Da war es prima, dass ich parallel bei einer klassischen Homöopathin war (erst nur mit den Kindern, die dauernd irgendwie krank waren), bei der ich dann auch selbst eine Konstitutionstherapie begann.
In einer ersten langen Sitzung mußte ich ihr alles mögliche erzählen, quasi meine Gesundheits- bzw. Krankheitsgeschichte von kleinauf.
Danach ermittelte sie dann mein spezielles Mittel, was eben genau auf mich persönlich abgestimmt wurde.
Ob mir nun das verordnete Mittel geholfen hat oder mein fester Glaube daran oder auch die Homöopathin selbst, die mir immer ganz viel Mut gemacht hat und die ich auch stets anrufen konnte, kann ich letztendlich nicht beurteilen.
Im Laufe der Jahre konnte ich feststellen, dass viele Wege nach Rom führen.
Wichtig ist auf jeden Fall, Medikamente nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Therapeuten abzusetzen.

Alles Liebe
Tina

PS: Damals habe ich die Homöopathin (Heilpraktikerin) selbst bezahlt.
Heute gibt es gesetzliche Krankenkassen, die eine klassisch homöpathische Konstitutionsbehandlung übernehmen bei einem dafür ausgebildeten Facharzt, den man über die Suchmaschine der Krankenkasse finden kann...

Verfasst: 14:02:2012 10:05
von Marika
Hallo Tina,

ein liebes Hallo auch von mir. Deine Geschichte ähnelt meiner extrem. Ich erkrankte vor fast 7 Jahren an einer schweren PPD mit Angst - Panikattacken sowie schrecklichen Zwangsgedanken - sie standen bei mir im Vordergrund.

Glücklicherweise hat bei mir das "Netz" des "mich auffangens" sehr gut funktioniert und ich konnte bald schon mit einem AD und einer Verhaltenstherapie sehr gute Vortschritte machen. Auch EMDR hat mein Therapeut mit mir gemacht, ich habe etliche Fachliteratur zum Thema ZG gelesen und mich ständig selber "weiter gebildet". Wie du schreibst - viele Wege führen nach Rom und so war zusätzlich natürlich auch die Naturheilkunde bei mir integriert in Form von Bachblüten. Sie haben mir ebenfalls sehr geholfen und sind zu meinem Hobby geworden. Seltsamer Weise spreche ich nicht sehr gut auf Homöopathie an, warum weiß ich nicht.

Ich nehme heute noch mein AD, aber in einer viel geringeren Dosis als zu Anfangszeiten. 2/3 davon brauche ich heute nicht mehr und habe nur noch eine kleine "Erhaltuntsdosis". Ein komplettes Absetzen ist nach 9 Monaten leider gescheitert, da ich eine neue depressive Episode erlitten habe. Gott sei Dank haben sich die Zeiten ja geändert und es gibt heute viel, viel besser verträgliche AD´s bzw. Psychopharmaka als noch zu deinen Zeiten. Also ausgehende Haare.... :shock: oder erhöhte Leberwerte gehören heute sicher eher zu den Ausnahmen!

Du hast sehr richtig geschrieben, dass ein Absetzen der Medis immer nur mit Rücksprache des behandelnden Arztes gemacht werden soll. Und da jeder Mensch anders ist, bin ich der Überzeugung, dass der Zeitpunkt ebenfalls sehr unterschiedlich ist und man da ja nichts überstürtzen darf. Eine liebe Freundin von mir hat vor 7 Jahren ebenfalls eine PPD druchgemacht, nur kurz ein AD genommen und ist dann komplett auf Homöopathie umgestiegen... bis vor kurzem hat das geklappt... und jetzt ein kompletter schlimmer Rückfall, der die Einnahme eines AD´s unbedingt nötig gemacht hat. Das sagte sogar ihr Homöopath!!!

Aber es ist sehr schön zu hören, dass es dir so gut geht und du kein AD mehr brauchst. "Viele Wege führen nach Rom" - und jede Betroffene muss ihr ganz eigenen Weg finden. Schön, dass du deinen gefunden hast. Ich bin auch jeden Tag dankbar, dass ich mich mit meiner kleinen Dosis AD völlig gesund fühle und absolut Symptom frei bin! :D