Ich stell mich auch mal vor...
Verfasst: 28:02:2012 15:53
Hallo in die Runde!
Ich wollte auch mal meine bzw. unsere Geschichte erzählen...
Vor knapp 4 Monaten bin ich endlich Mama geworden. Die Schwangerschaft war nicht einfach geplant - wir mussten leider auf die Reproduktionsmedizin zurück greifen um das Kind zu bekommen. Die Schwangerschaft selbst verlief völlig unproblematisch und so bereiteten wir uns auf das Leben zu dritt vor. Ganz ehrlich, hätte ich damals gewusst wie schlimm es wird, hätte ich das Kind selbst abgetrieben, ohne Narkose!
Angefangen hat es damit, dass obwohl schon 11 Tage über den Termin, wollte unser Sohn dennoch nicht raus, also wurde die Geburt mit Tabletten eingeleitet. Die Wehen kamen einen Tag später, dafür mit aller Heftigkeit, so dass ich schon nach 4 Stunden nach PDA gefragt habe. CTG lieferte keine guten Ergebnisse, seit Stunden sind die Werte nicht unter 160 gegangen. Blutentnahme aus dem Köpfchen und obwohl die Ärztin mir versichert hat dass der Kleiner nichts davon mitbekommt. Von wegen - während der Bluttentnahme hat er heftig gestrampelt und sein Puls ging plötzlich bis 210 hoch.
Irgendwann hieß es, dass Geburtsstillstand schon 4 Stunden beträgt und ab jetzt möchte keiner die Verantwortung übernehmen. Ab zum Not-Kaiserschnitt. War auch keine schöne Sache. Schmerzen hatte ich keine, spürte aber trotzdem wie man in mir rumwühlte - eckelhaftes Gefühl.
Der Kleiner wurde schnell raus geholt und weg gebracht. Ich fragte nur immer wieder warum er nicht schreit, ob alles in Ordnung sei, bekam aber erstmal keine Antwort. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann doch das schreien, man hat ihn rein gebracht, ich durfte ihn kurz sehen und dann war er wieder weg, mein Mann unser Sohn und die Hebamme sind in den Kreißsaal zurück wo ich dann nach ca 30 min auch durfte. Da hat man mir den Kleinen endlich auf die Brust gelegt. Leider konnte ich ihn immer noch nicht umarmen oder streicheln, weil mein Körper von der Narkose noch gelähmt war.
Und das war's vom Traum, danach kam der Albtraum: Tristan wollte die Brust nicht nehmen, Krankenschwestern und Stillberaterin haben mir immer wieder in den Warzenhof gekniffen (nicht absichtlich) bis es blutete, er schrie vor Hunger und Frust. Ich wurde verrückt gemacht dass mein Kind zu viel abnimmt, obwohl grade mal ein Drittel von den erlaubten 10% an Gewicht verloren hat. Tja, das mit den 10% erfuhr ich erst später in einem Forum, im Krankenhaus hat man uns weiterhin verrückt gemacht, bis ich am vierten Tag nur noch geheult habe, weil ich Angst hatte dass er mir verhungert.
Zuhause ging der Horror weiter: Tristan hat die Brust komplett verweigert, an einem Sonntag ohne Rezept eine Milchpumpe geholt, wochenlang immer abgepumpte Milch gegeben bis er plötzlich doch noch die Brust akzeptiert hatte. Koliken, absolut schlaflose Nächte und Tage. Ich saß ständig mit meinem Sohn im Bett, weil er nur bei mir im Arm schlief. Irgendwann hab ich eine Blase am Hintern entdeckt
Die platzte, heilte aber nicht, blutete nur noch.
Die Koliken waren schnell wieder vorbei, da hatten wir richtig Glück. Das Schreien ist aber geblieben. Und mir ging es zunehmend schlechter. Ich fing an den Kleinen anzuschreien, ich fing an zu zweifeln dass es unser Kind ist, wollte ihn töten
, wollte selbst sterben. Bin sogar mal mitten in der Nacht aus dem Haus mit der Absicht von der Brücke zu springen. Wurde aber per Zufall von meiner Mutter aufgegriffen. Hab nur noch geheult. Aus Ohnmacht, aus Schuldgefühlen und Mitleid dem Kleinem gegenüber - so eine schlechte Mutter hat kein Kind verdient!
Wollte lange nicht einsehen dass ich eine postpartale Depression habe, bis ich nach den Symptomen gegoogelt habe. Seit dem geht es mir zwar irgendwie besser, die Probleme sind aber immer noch da. Wir wurden in die Warteliste in der Mutter-Kind-Klinik in Herten aufgenommen aber der Platz wird frühestens in 8-10 Wochen frei. Ich habe Angst dass ich bis dahin entweder meinem Kind oder mir selbst etwas antue und hab daher Kontakt zu anderen Müttern gesucht, die auch eine postpartale Depression hatten oder haben. Vielleicht hat jemand ein paar Ratschläge für mich?
Vielen Dank für's zuhören und sorry dass es so lang geworden ist.
Grüsse, Elena.
Ich wollte auch mal meine bzw. unsere Geschichte erzählen...
Vor knapp 4 Monaten bin ich endlich Mama geworden. Die Schwangerschaft war nicht einfach geplant - wir mussten leider auf die Reproduktionsmedizin zurück greifen um das Kind zu bekommen. Die Schwangerschaft selbst verlief völlig unproblematisch und so bereiteten wir uns auf das Leben zu dritt vor. Ganz ehrlich, hätte ich damals gewusst wie schlimm es wird, hätte ich das Kind selbst abgetrieben, ohne Narkose!
Angefangen hat es damit, dass obwohl schon 11 Tage über den Termin, wollte unser Sohn dennoch nicht raus, also wurde die Geburt mit Tabletten eingeleitet. Die Wehen kamen einen Tag später, dafür mit aller Heftigkeit, so dass ich schon nach 4 Stunden nach PDA gefragt habe. CTG lieferte keine guten Ergebnisse, seit Stunden sind die Werte nicht unter 160 gegangen. Blutentnahme aus dem Köpfchen und obwohl die Ärztin mir versichert hat dass der Kleiner nichts davon mitbekommt. Von wegen - während der Bluttentnahme hat er heftig gestrampelt und sein Puls ging plötzlich bis 210 hoch.
Irgendwann hieß es, dass Geburtsstillstand schon 4 Stunden beträgt und ab jetzt möchte keiner die Verantwortung übernehmen. Ab zum Not-Kaiserschnitt. War auch keine schöne Sache. Schmerzen hatte ich keine, spürte aber trotzdem wie man in mir rumwühlte - eckelhaftes Gefühl.
Der Kleiner wurde schnell raus geholt und weg gebracht. Ich fragte nur immer wieder warum er nicht schreit, ob alles in Ordnung sei, bekam aber erstmal keine Antwort. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann doch das schreien, man hat ihn rein gebracht, ich durfte ihn kurz sehen und dann war er wieder weg, mein Mann unser Sohn und die Hebamme sind in den Kreißsaal zurück wo ich dann nach ca 30 min auch durfte. Da hat man mir den Kleinen endlich auf die Brust gelegt. Leider konnte ich ihn immer noch nicht umarmen oder streicheln, weil mein Körper von der Narkose noch gelähmt war.
Und das war's vom Traum, danach kam der Albtraum: Tristan wollte die Brust nicht nehmen, Krankenschwestern und Stillberaterin haben mir immer wieder in den Warzenhof gekniffen (nicht absichtlich) bis es blutete, er schrie vor Hunger und Frust. Ich wurde verrückt gemacht dass mein Kind zu viel abnimmt, obwohl grade mal ein Drittel von den erlaubten 10% an Gewicht verloren hat. Tja, das mit den 10% erfuhr ich erst später in einem Forum, im Krankenhaus hat man uns weiterhin verrückt gemacht, bis ich am vierten Tag nur noch geheult habe, weil ich Angst hatte dass er mir verhungert.
Zuhause ging der Horror weiter: Tristan hat die Brust komplett verweigert, an einem Sonntag ohne Rezept eine Milchpumpe geholt, wochenlang immer abgepumpte Milch gegeben bis er plötzlich doch noch die Brust akzeptiert hatte. Koliken, absolut schlaflose Nächte und Tage. Ich saß ständig mit meinem Sohn im Bett, weil er nur bei mir im Arm schlief. Irgendwann hab ich eine Blase am Hintern entdeckt

Die Koliken waren schnell wieder vorbei, da hatten wir richtig Glück. Das Schreien ist aber geblieben. Und mir ging es zunehmend schlechter. Ich fing an den Kleinen anzuschreien, ich fing an zu zweifeln dass es unser Kind ist, wollte ihn töten

Wollte lange nicht einsehen dass ich eine postpartale Depression habe, bis ich nach den Symptomen gegoogelt habe. Seit dem geht es mir zwar irgendwie besser, die Probleme sind aber immer noch da. Wir wurden in die Warteliste in der Mutter-Kind-Klinik in Herten aufgenommen aber der Platz wird frühestens in 8-10 Wochen frei. Ich habe Angst dass ich bis dahin entweder meinem Kind oder mir selbst etwas antue und hab daher Kontakt zu anderen Müttern gesucht, die auch eine postpartale Depression hatten oder haben. Vielleicht hat jemand ein paar Ratschläge für mich?
Vielen Dank für's zuhören und sorry dass es so lang geworden ist.
Grüsse, Elena.