Traurig, gereizt und manchmal mutlos - trotz Folgekind
Verfasst: 10:04:2012 15:52
Hallo,
ich möchte mich gerne vorstellen:
unser erstes Kind war lange herbeigesehnt und ist dann leider viel zu früh geboren, hat ein paar Minuten gelebt und ist dann ganz eingeschlafen. Wir haben jetzt ein 2 Monate altes Mädchen und haben uns sehr auf sie gefreut. Die Geburt ist gut verlaufen, auch mit dem Stillen klappt es gut.
Wenn ich aber auf die letzten 2 Monate zurückschaue, dann sehe ich vor allem: viel Sorgen um die Kleine (ist alles gut, wird alles gut?), ich bin sehr gereizt (das bekommt vor allem mein Mann zu spüren; messe gerne mit zweierlei Maß - Bsp.: räum doch mal das auf, ich selbst lass aber auch Sachen liegen), das führt zu Streitereien, die mich noch mehr Kraft kosten. Dann noch die Trauer um unser erstes Kind. Ich merke richtig, wie schnell ich an meine Belastungsgrenze komme bzw. diese überschreite.
Ich bin so schnell gereizt, bei den kleinsten Dingen bin ich am Meckern, unzufrieden, habe auch so wenig Zuversicht, mir fehlt so oft das Gefühl "Ach-das-kriegen-wir-schon-hin". Dann ist alle Energie weg.
Eigentlich müsste ich doch wirklich glücklich sein. Stattdessen sehe ich meist nur, dass was nicht läuft, was noch nicht fertig ist und bin neidisch auf andere (wir sind seit längerem mit Umbau beschäftigt, mein Mann macht so gut wie alles, ich habe mich in der Schwangerschaft geschont und vorher auch nicht viel gemacht). Jetzt stelle ich alles in Frage: war es richtig, das Haus zu kaufen, der Garten sieht nicht so aus, wie ich ihn gerne hätte, ...
Vor allem stelle ich mich in Frage: warum freue ich mich nicht mehr? warum bin ich so negativ eingestellt? warum kann ich meine Ansprüche nicht runterschrauben und mich an den kleinen Dingen erfreuen?
Nachts, wenn ich wach liege, mache ich mich irgendwie selber fertig und denke an die vielen Sachen, die ich (auch schon längere Zeit) nicht erledigt habe.
Ich merke auch, wie schwer mir Entscheidungen fallen: wann sollen wir sie gegen was impfen? sie kann ihren Kopf noch nicht so gut halten - was machen wir damit (sind mittlerweile beim Ki-Arzt gewesen und sie bekommt KG).
Mir fehlt auch der gesellschaftliche Umgang mit anderen Menschen, aber richtig aufraffen zu "ständigen" Besuchen kann ich auch nicht.
Wir hatten Ostern Taufe, die auch sehr schön war. Als wir aber dann zu Hause waren, merkte ich, wie angespannt ich war und wie sehr ich traurig bin, denn wir hatten - zumindest gedanklich - die Taufe für unser erstes Kind auch schon geplant gehabt und uns darauf gefreut. Ich habe dann Sonnntag und Montag sehr viel geweint.
Abends ging es mir dann wieder ein bißchen besser, ich fühlte mich wieder energiereicher und war im Haushalt am Arbeiten ... und habe nichts Besseres zu tun, als meinen Mann noch "rumzukommandieren": räum doch dies und das weg.
Das mündete dann darin, dass er sauer wurde und wir uns gestritten haben.
Manchmal wird mir alles zu viel. Und das, obwohl die Kleine gut zufrieden ist und echt süß ist. Aber mir fehlt einfach das Positive Denken im Moment.
Ich hoffe, mich mit Müttern/Eltern austauschen zu können, die vielleicht ähnliche Erfahrungen (auch mit Folgekindern) haben.
Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem Therapieplatz, das wird aber noch 3-4 Monate dauern - die sind heillos überlaufen.
LG
April
ich möchte mich gerne vorstellen:
unser erstes Kind war lange herbeigesehnt und ist dann leider viel zu früh geboren, hat ein paar Minuten gelebt und ist dann ganz eingeschlafen. Wir haben jetzt ein 2 Monate altes Mädchen und haben uns sehr auf sie gefreut. Die Geburt ist gut verlaufen, auch mit dem Stillen klappt es gut.
Wenn ich aber auf die letzten 2 Monate zurückschaue, dann sehe ich vor allem: viel Sorgen um die Kleine (ist alles gut, wird alles gut?), ich bin sehr gereizt (das bekommt vor allem mein Mann zu spüren; messe gerne mit zweierlei Maß - Bsp.: räum doch mal das auf, ich selbst lass aber auch Sachen liegen), das führt zu Streitereien, die mich noch mehr Kraft kosten. Dann noch die Trauer um unser erstes Kind. Ich merke richtig, wie schnell ich an meine Belastungsgrenze komme bzw. diese überschreite.
Ich bin so schnell gereizt, bei den kleinsten Dingen bin ich am Meckern, unzufrieden, habe auch so wenig Zuversicht, mir fehlt so oft das Gefühl "Ach-das-kriegen-wir-schon-hin". Dann ist alle Energie weg.
Eigentlich müsste ich doch wirklich glücklich sein. Stattdessen sehe ich meist nur, dass was nicht läuft, was noch nicht fertig ist und bin neidisch auf andere (wir sind seit längerem mit Umbau beschäftigt, mein Mann macht so gut wie alles, ich habe mich in der Schwangerschaft geschont und vorher auch nicht viel gemacht). Jetzt stelle ich alles in Frage: war es richtig, das Haus zu kaufen, der Garten sieht nicht so aus, wie ich ihn gerne hätte, ...
Vor allem stelle ich mich in Frage: warum freue ich mich nicht mehr? warum bin ich so negativ eingestellt? warum kann ich meine Ansprüche nicht runterschrauben und mich an den kleinen Dingen erfreuen?
Nachts, wenn ich wach liege, mache ich mich irgendwie selber fertig und denke an die vielen Sachen, die ich (auch schon längere Zeit) nicht erledigt habe.
Ich merke auch, wie schwer mir Entscheidungen fallen: wann sollen wir sie gegen was impfen? sie kann ihren Kopf noch nicht so gut halten - was machen wir damit (sind mittlerweile beim Ki-Arzt gewesen und sie bekommt KG).
Mir fehlt auch der gesellschaftliche Umgang mit anderen Menschen, aber richtig aufraffen zu "ständigen" Besuchen kann ich auch nicht.
Wir hatten Ostern Taufe, die auch sehr schön war. Als wir aber dann zu Hause waren, merkte ich, wie angespannt ich war und wie sehr ich traurig bin, denn wir hatten - zumindest gedanklich - die Taufe für unser erstes Kind auch schon geplant gehabt und uns darauf gefreut. Ich habe dann Sonnntag und Montag sehr viel geweint.
Abends ging es mir dann wieder ein bißchen besser, ich fühlte mich wieder energiereicher und war im Haushalt am Arbeiten ... und habe nichts Besseres zu tun, als meinen Mann noch "rumzukommandieren": räum doch dies und das weg.
Das mündete dann darin, dass er sauer wurde und wir uns gestritten haben.
Manchmal wird mir alles zu viel. Und das, obwohl die Kleine gut zufrieden ist und echt süß ist. Aber mir fehlt einfach das Positive Denken im Moment.
Ich hoffe, mich mit Müttern/Eltern austauschen zu können, die vielleicht ähnliche Erfahrungen (auch mit Folgekindern) haben.
Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem Therapieplatz, das wird aber noch 3-4 Monate dauern - die sind heillos überlaufen.
LG
April