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PPD?

Verfasst: 03:10:2012 21:57
von Mami2009
Hallo Zusammen,

habe vor knapp 3 Jahren meinen ersten Sohn per Einleitung und Zangengeburt zur Welt gebracht. Dank hohem Blutverlust ging es mir sehr schlecht. Direkt nach der Geburt zitterte ich am ganzen Körper und konnte das Kind auf meinem Bauch kaum begrüßen. Auf der Wochenstation bekam ich fast keine Unterstützung, obwohl ich nicht mal aufstehen konnte. Wickeln war die einzige Hilfe. Leider war/ist mein erster Sohn ein ziemliches Heulkind und hat mir schon in der Klinik keine zwei Minuten Ruhe gegönnt.
Fühle mich bis heute ständig gestresst durch sein extrem lautes und ausgeprägtes Geheul inkl. heftiger Wutanfäll, auch Kinderarzt und Spielgruppenleiterin können das ständige Geheul nicht einordnen. Nachtschreck kam bei ihm dann noch zur Krönung hinzu.
Als letztes Jahr mein zweiter Sohn zur Welt kam, merkte ich nach und nach, dass ich deutlich mehr Muttergefühle entwickeln kann als ich dachte, obwohl er ein kleiner anhänglicher Hampelmann ist und ebenfalls kein einfaches Kind.
Nur die Gefühle gegenüber meinem ersten Kind werden nicht mehr.
Habe es lange auf den Stress und die schlechten Nächte und die körperlichen Schwächen nach den Geburten geschoben, aber nun bin ich mir sicher, dass dies nicht nur der Grund ist. Habe nun meine Hebamme informiert und zusätzlich einen Gyn. Termin vereinbart um unter anderem die Schilddrüse untersuchen zu lassen, da ich auch sehr dünn geworden bin(ich war schon immer sehr schlank). Allerdings stille ich immer noch mehr als gewollt, da mein Kleiner nicht von ab kommt. Was sagt ihr dazu? PPD? An Babyblues kann ich mich nicht bewußt erinnern, könnte aber auch im Stress unter gegangen sein. War damals nach 4 Wochen ohne Schlaf am Ende. Was sagt ihr zu meiner Geschichte? :roll:

Verfasst: 05:10:2012 8:21
von Marika
Ein liebes Hallo von mir!!!

Ich freue mich dich kennen zu lernen! :-) Ganz sicher wirst du dich hier wohl fühlen und ich hoffe, wir können dir viele Hilfestellungen geben.

Ob du eine PPD hast, kann ich dir nicht wirklich sagen. Sicher ist aber, dass da etwas noch "im Busch" - du merkst es selber. Ganz toll, dass du dir bereits Hilfe geholt hast um es anzugehen. Ihr hattet einen ganz schweren Start, möglich wäre auch dass die Zangengeburt bei deinem Sohn körperliche, kleinste Verschiebungen verursacht hat, was als Grund für sein Schreien sein könnte. Warst du schon mal bei einem Ostheopaten mit ihm? Diese können genau DAS herausfinden, denn Zangen-, Saugglocken-, Kaiserschnitt- aber auch "noramle" Geburten können den Energiefluss stören bzw. können richtige Verletzungen verursachen. Das kann mit ein Grund sein, wenn man ein "schwieriges" Kind hat bzw. ein Schreibaby. Wiegesagt: Osteopatie hat hier vielen (nicht nur den Kindern, auch den Mamas) schon geholfen.

Weiters könnte dir evlt. deine therapeutische Belgeitung helfen - denn deine erste Geburt war schon eine sehr traumatische Erfahrung meine ich.

Hälst du uns auf dem Laufenden?

Verfasst: 05:10:2012 13:43
von Mami2009
Hallo Marika.

Danke für deine Antwort. Habe mich sehr über die erste Rückmeldung im
Forum gefreut. Beim Ostheopaten war ich mit ihm, aber da wurde nichts gefunden.
War zwar froh darüber, aber auch kein Schritt weiter.

Verfasst: 17:10:2012 23:49
von Mami2009
Hatte heute das Erstgespräch bei der Psychologin. Bin aber nicht ganz glücklich.
Sollte zu Beginn direkt meinen Spickzettel weglegen auf dem ich alle meine Leiden aufgeschrieben habe, da ich durch den ganzen Stress sehr vergesslich geworden bin.
Und dann durfte ich noch diskutieren, warum ich mich meinem jüngeren Sohn (der mit der event. PPD nichts zu tun hat) so aufopfere, da ich ihn noch stille. Er hat erst kürzlich angefangen das Essen am Tisch in ausreichender Menge für sich zu entdecken. Flasche hat er nie akzeptiert. Musste also lange sehr ausgeprägt stillen. Habe ihr gesagt, dass ich nichts von Zwangsentwöhnung halte. Sie meinte daraufhin nur, dass sie davon auch nichts halte. Aber was anderes wäre nun mal nicht möglich gewesen denke ich. Naja, hatte den Eindruck sie kennt sich zu wenig aus. Und dann will sie noch ein zweites "Erst"-gespräch führen, um mich dann in die Warteliste zu übergeben. Habe mir also das Telefon geschnappt und tatsächlich eine weitere Psychologin an den Apparat bekommen.
Sie hat zwar eigentlich auch keine Kapazität, hat aber ihr ok gegeben, da sie die Notwendigkeit im Zusammenhang mit meinen kleinen Kindern sah. Sie muss wohl zumindest selber mal an Heultagen gelitten haben. Und da sie dies bei mir ausschließen konnte, da meine Söhne deutlich aus der Wochenbettzeit raus sind, habe ich für Mitte November einen Termin bekommen. Ist zwar leider auch noch was hin, aber ich denke das ist die bessere Lösung. Muss jetzt nur irgendwie eine neue Überweisung bekommen oder erneut die Praxisgebühr zahlen. Aber das nehme ich gerne hin.
Gestern habe ich meinen Mann eingeweiht und eben haben wir uns zusammen den Film "das Fremde in mir" angeschaut. So, musste einfach mal die Neuigkeiten loswerden.
Würde mich über euer Feedback freuen.

Verfasst: 18:10:2012 5:21
von sol
Ein herzliches Willkommen von mir.

quote="Mami2009"] Er hat erst kürzlich angefangen das Essen am Tisch in ausreichender Menge für sich zu entdecken. Flasche hat er nie akzeptiert. Musste also lange sehr ausgeprägt stillen. Habe ihr gesagt, dass ich nichts von Zwangsentwöhnung halte. Sie meinte daraufhin nur, dass sie davon auch nichts halte. Aber was anderes wäre nun mal nicht möglich gewesen denke ich. .[/quote]


Übrigens kenne ich das auch, es gibt Kinder, die ganz lange gestillt werden wollen- meine Jüngste war so eine. Unsere Ärztin meinte, ach das ist die Dritte- die setzt sich irgendwann an den Familientisch und isst das mit, was alle andere essen. Und so war es dann auch.

Höre einfach auf deinen Bauch und gut ist es, wenn du dir eine weitere Psychotherapeutin anschaust. Die Chemie muss einfach stimmen. Das allein ist einfach die Voraussetzung für eine gelingene Therapie.

Wichtig ist, das ihr zueinander passt.

Ähnlich wie Marika glaube ich auch, dass du eine traumatische Geburt erlebt hattest, und dies aufarbeiten musst. Wenn du das machst, werden auch die Gefühle zu deinem ersten Kind intensiver. Bei mir war es ähnlich und heute liebe ich meine Kinder über alles. Jedes auf seine Art und Weise.
Dir viel Kraft bis zum nächsten Gespräch.

Verfasst: 14:11:2012 0:25
von Mami2009
Hatte heute endlich das Erstgespräch bei einer anderen Psychologin.
Sie ist mir deutlich sympathischer und ich kann Freitag schon weiter machen.
Nun meine Frage: Sie zweifelt noch an eier Depression, da ich nur einem meiner beiden Kinder keine Muttergefühle zusprechen kann. Sie meint jedoch, dass die Symtome hingegen dafür sprechen würden. Was sagt ihr dazu?

Lg,
Mami2009

Verfasst: 12:12:2012 0:31
von Mami2009
Hallo,

meine Psychologin ist immer noch verwundert, dass ich nur für meinen jüngeren Sohn Muttergefühle habe, aber für den Älteren nicht. Kennt jemand von euch dieses Problem bei seinen Kindern? Oder bin ich da allein????

Gruß,
Mama2009

Verfasst: 12:12:2012 19:08
von sol
Mami2009 hat geschrieben:Hallo,

meine Psychologin ist immer noch verwundert, dass ich nur für meinen jüngeren Sohn Muttergefühle habe, aber für den Älteren nicht. Kennt jemand von euch dieses Problem bei seinen Kindern? Oder bin ich da allein????

Gruß,
Mama2009
Nein, da bist du nicht allein. Durch eine traumatische Geburt kann das Gefühl zum Kind gestört sein. Sobald du dies Trauma dann verarbeitet hast, wird auch das Gefühl zum Kind anders.
Ich kannte das selber - es hat sehr lange bei mir gedauert, bis ich mein 2. Kind wirklich so annehmen konnte. Ich habe in der Therapie sie auch noch mal ganz bewusst "willkommen" geheissen. Das passiert nicht von heute auf morgen, jedoch hat sich mein Gefühl zu ihr total verändert. Heute liebe ich meine Kinder über alles und es sind "Muttergefühle" ohne Ende da.
Einige meiner Gefühle ihr gegenüber waren mir lange auch gar nicht so bewusst. Auch hat sie selber eine Kunsttherapie gemacht, was uns beide ganz viel geholfen hat.
LG