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Was heißt eigentlich stabil? Thema ZG
Verfasst: 08:10:2012 20:04
von Sycanda
Hallo!
Weiß eigentlich wer, was stabil sein bedeutet?
Mir geht es im Großen und Ganzen besser. Aber ich habe immer wieder Phasen, wo ich wieder stärker an mir arbeiten muss, weil die ZG sich etwas einschleichen.
Als ich das meiner Ärztin erzählte, meinte sie ich solle vielleicht mal in eine Klinik. Aber ich sehe da grad keinen Bedarf.
Sie meinte, bevor die ZG chronisch werden.
Nun ja, ich habe seit März 2011 damit zu tun. Seit August 2011 bin ich in Therapie, mit einer Unterbrechung. Seit Ende März nehme ich Sertralin. Aktuell bin ich bei einer Dosis von 125mg.
Ich habe dann gemeint, man könne doch nochmal die Dosis erhöhen. Soweit ich weiß wirkt Sertralin erst ab 100mg bei ZG. Oder wechseln.
Ja, das wäre ja immer sehr individuell unterschiedlich.
Ich stille noch und das wird sich auch erstmal noch nicht ändern. Aber ich stille nicht mehr voll.
Ich finde, ich habe eine Verbesserung durch Sertralin bisher, aber es ist noch nicht das Gelbe vom Ei. Da kann man doch mal was an den Medis ändern und mich nicht in die Klinik schicken, wenn es mir doch gar nicht mehr akut richtig schlecht geht.
Kennt sich wer da aus?
LG
Verfasst: 09:10:2012 7:27
von Marika
Hallo,
also: stabil bedeutet, dass du KEINE Tiefs mit ZG mehr hast. Dieses Auf und Ab hatte ich ein volles Jahr - dann kam der Druchbruch als ich die Dosis nochmal erhöht hatte. Aber ich habe 2,5 Jahre Therapie gemacht und das AD in sehr hoher Dosis genommen, bis ich sagen konnte: ICH BIN STABIL, ICH HABE KEINE ZG MEHR. In einer Klinik war ich nie.
Die Aussage "... bevor die ZG chronisch werden..." finde ich seltsam. Du nimmst ein AD, du machst Therapie - mehr kann man in einer Klinik auch nicht machen. Im übrigen: Obwohl ich mir sehr schnell Hilfe geholt habe in Form von Medis, Therapie, Naturheilkunde, sind die ZG bei mir chronisch. Das hat aber mit meiner Persönlichkeitsstruktur zu tun (ich hatte sie schon als Kind erstmalig). Ich würde in meinem Leben immer wieder ZG bekommen, wenn ich mein AD nicht nehmen würde. Das ist aber sehr verschieden und hat eben auch mit der Vorgeschichte jeder einzelnen zu tun.
Macht ihr den Übungen bzgl. der ZG in der Therapie? Bekommst du Hausaufgaben und übst du auch daheim? Auch in deinem AD ist noch Potenzial drinn - genau so ein Wechsel auf ein anderes. Mit Cipralex wurden schon sehr gute Durchbrüche besonders bei ZG beobachtet. Das ist jetzt keine Werbung, sondern nur eine Feststellung.
Ich stimme dir also zu: Klinik? Wozu - es geht dir ja viel besser - es fehlt nur noch der Durchbruch und der kann mit oben erwähnten Maßnahmen erziehlt werden.
Verfasst: 12:10:2012 13:48
von Sycanda
Danke Marika für deine Antwort. Das bestärkt mich doch sehr in meiner Einschätzung.
Ich stehe nun mittlerweile auch wieder am Ende meiner Therapie. Bald sind die 45 h Langzeittherapie voll. Habe dann ca. 1 1/2 Jahre Therapie gemacht. Wie viele Stunden hattest du?
Bei mir steht demnächst die Entscheidung an, ob wir nochmal versuchen eine Verlängerung zu bekommen.
Wie gehe ich eigentlich am besten ran, an die Geschichte des AD? Hatte letztes Mal den Eindruck, dass sie da nicht ganz meiner Meinung ist.
Ich kann aber auch sagen, dass ich es nicht schlimm finden würde ein AD für immer zu nehmen, Hauptsache ich muss durch diese Hölle nicht mehr durch.
Danke u liebe Grüße
Verfasst: 13:10:2012 14:04
von Marika
Hallo,
also in Stunden kann ich es dir nicht sagen, aber es waren insgesamt 2,5 Jahre Therapie am Stück. Die erste Zeit waren 2 Stunden pro Woche, dann sehr lange 1x die Woche 1 Stunde, dann wiederrum recht lange alle 2 Wochen 1 Stunde. Gegen den Schluß - ich würde sagen das letzte halbe Jahr dann nur noch 1 Stunde alle 4 Wochen. Ich war bei einem Privatpsychiater, das heißt ich hatte pro Stunde eine Selbstbehalt von ca. 20,- Euro. Daher war eine Verlängerung jeweils nie ein Problem bei der KK. Bin aber aus Österreich und da ist es mit den KK etwas anders als bei euch in Deutschland.
Ich würde deiner Therapeuten klar sagen, dass du zuerst mal noch mit einer Erhöhung weiter machen willst. Oder du schlägst gleich vor, es mit Cipralex zu versuchen, da es bei ZG nachweislich sehr, sehr gut hilft. Du bist eine mündige Patientin und hast MITSPRACHERECHT!!! Sollte sie darauf nicht eingehen, würde ich auf jeden Fall eine 2. Meinung einholen. Im Übringen kann es auch am Arzt/Therapeuten liegen und deren Methode, wenn man stagniert.

Der "Klinik - Sager" kommt mir vor, als wäre sie nicht soooo kompetent was ZG anbelangt und somit die Verantwortung weiter geben möchte? Wie siehst du das? Hast du das Gefühl ihr arbeitet gut an den ZG?
Lass dir im Übrigen nicht einreden, alle SSRI (Sertralin, Citalopram, Cipralex, Paroxetin usw.) wären genau gleich - das stimmt nachweilsich nach einem
deutschen Gerichtsurteil von diesem Jahr im Bezug auf Cipralex NICHT: Es hat nachweislich bei einem großen Teil der Patienten die generell auf SSRI ansprechen einen schnelleren und effektieveren Wirkungseintritt und Vortbestand, dabei aber weniger NW wie die anderen SSRI.
Ich bin keine Ärztin, eine Therapeutin, aber ich hatte ZG und befasse mich seit 7 Jahren Hobbymässig damit. Auch was neue Medis am Markt abelangt bin ich öfter mit meinem Doc im Austasuch, aber nicht als Patientin, sondern als Interessierte. Er weiß dass das für Schatten und Licht mache und gibt mir viele interssante Infos. Daher meine "Weisheiten".

Er beobachtet in seiner Praxis klar: Die besten Erfolge bei Zwängen und ZG erreichte er bisher mit Cipralex.
Verfasst: 23:10:2012 13:17
von Sycanda
Hallo Marika!
Danke für deine ausführliche Antwort! Die macht mir Mut!
Ich habe bisher schon immer das Gefühl gehabt, dass die Ärzte bei denen ich war, sich nicht sooo gut auf dem Gebiet ZG auskennen.
Meine Therapeutin hat da schon mehr Erfahrung. Zumindestens aus therapeutischer Sicht.
Bei mir ist es so, dass ich bisher eben 45 h bekommen habe. Die hatte ich fast immer 1x wöchentlich. Außer bei Krankheit und Urlaub. Dann kann ich jetzt noch 15 weitere h beantragen. Meine Therapeutin meinte aber, dass das schwieriger werden könnte.
Ja und dann wäre Schluß, dann muss ich hier in DE 2 Jahre wieder warten, bis ich wieder eine Therapie genehmigt bekomme.
Wie finde ich denn einen kompetenten Arzt im Bezug auf ZG. Es ist ja eh schon immer schwierig einen Termin zu bekommen.
Danke u liebe Grüße
Verfasst: 23:10:2012 13:59
von Sabrina M.
Hi Sycanda!
Ich habe letztens von meiner Therapeutin gehört, dass mehrere Verlängerungen bei VT möglich sind. Wieviele hattest Du denn nun genau?
Verfasst: 23:10:2012 15:39
von Sycanda
Hi!
Ich hatte zuerst ne Kurzzeittherapie mit 25 h, die wurde auf eine Langzeittherapie verlängert um 20 h. Danach kann man nochmal um 15h verlängern, aber dann ist Schluß. So wurde es mir gesagt.
LG
Verfasst: 23:10:2012 16:21
von Sabrina M.
Laut meiner Therapeutin sind noch weitere Verlängerungen möglich. Ich habe am Donnerstag meine nächste Sitzung und frage nochmal nach, aber es ist definitiv mehr drin, dass weiß ich (hat sie mir erst kürzlich gesagt).
Ich schreibe dir dann nochmal, wenn du magst.
Verfasst: 24:10:2012 7:24
von Marika
Bei uns in Österreich ist das ja anders mit den KK. Und ich war bei einem privaten Arzt, wo ich einen Selbstbehalt hatte. Wie gesagt meine 2,5 Jahre waren bei mir schon nötig.
Hier ein Link, evtl. könnte man dir da helfen einen Therapeuten zu finden:
http://www.zwaenge.de/
Alles Liebe!
Verfasst: 01:11:2012 21:44
von Sycanda
Hallo!
Ich denke ich mach mit meiner Therapeutin weiter.
War gestern bei meiner Ärztin und wir haben uns gut unterhalten. Ich denke, sie hat mich verstanden worum es mir ging. Stabil bleiben und werden.
Allerdings hat sie auch gesagt, dass sie bisher kaum Patienten mit Zwängen hatte. Und das sie von Cipralex nichts hält, da sie (als sie noch in der Klinik war) ständig starke Unruhe bei den Patienten beobachtet hätte.
Wenn, dann würde sie zu Venlaxin (oder so ähnlich) wechseln.
Nach längerem hin und her, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir nochmal erhöhen. Soll nun 150mg nehmen. Was haltet ihr davon?
Wisst ihr welche Dosis bei Sertralin sinnig ist bei ZG?
LG
Verfasst: 02:11:2012 7:11
von sol
Eine Langzeittherapie kann bis zu 80 std. beantragt werden. Insofern könnte deine Therapeutin noch mal 30 std. beantragen. Dann ist erst mal Schluss.
Normaler muss man dann auch 2 Jahre Pause machen- ich habe jedoch immer nur 1 Jahr dazwischen gehabt. Gab dann immer etwas hin und her mit der Krankenkasse- einmal hat meine Therapeutin dann angerufen und gemeint, dann müsste ich wohl in die Klinik. Das zog als Argument.
Übrigens gibt es auch Beratungsstellen, wo man sehr günstig- Einkommensabhängig Therapiestunden bekommt. Manchmal lohnt es sich z.b. Frauenberatung oder ähnlichem nachzufragen.