Schatten & Licht e. V.

Hallöchen Ihr Lieben!

Nun nehme ich seit Anfang September 30mg Citalopram ein und kann leider noch keine Besserung im Vergleich zur anfänglichen Dosis (20mg) feststellen.

Ich muss jedoch sagen, dass die letzten Wochen etwas stressig für mich waren.

Mein Freund, der Kleine und ich wollten in eine größere Wohnung ziehen und prompt verschlechterte sich mein Zustand. Dazu muss ich anmerken: Wir sind letztes Jahr, 2,5 Monate vor der Geburt unseres Sohnes, in einen kleineren Ort gezogen - da ging meine Depression schon los. Ich habe mich nicht wohlgefühlt und ihn dafür verantwortlich gemacht. Eine wirklich furchtbare Zeit, die sich durch AD-Einnahme und Therapie schon gebessert hat. Teilweise dachte ich keine Gefühle mehr für ihn zu haben. Genau diese schrecklichen Gefühle äußerten sich jetzt auch wieder. Ich konnte mich wieder an nichts erfreuen, empfand nur noch Leere. Ich dachte, dass ist alles zu viel für mich. Ich möchte erstmal wieder gesund werden und keine falschen Entscheidungen mehr treffen. Nun habe ich den Umzug abgesagt und es geht mir wieder besser. Die Gefühle gegenüber meinem Freund sind auch nicht mehr so abwärtend.

Was ist das bloß? Habe ich mich richtig entschieden? Sollte ich vielleicht das AD noch erhöhen oder vielleicht wechseln?
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Hallo du,

das ist ganz schwer zu sagen. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Warte noch. Denn das AD hilft zwar viel und es geht dir bereits besser, trotzdem bist du für ganz alltägliche Dinge wie ein Umzug z.B. noch sehr sensibel. So ein Umzug ist auch mit neuen Dingen verbunden, neues kann Angst machen und das kann dann leicht in psychosozialen Stress ausarten. Und genau dieser ist Gift für uns PPD Mamas. Da kann sich schnell ein Tief anbahnen, auch mit AD.

Ich glaube es wird dir noch öfter so gehen: Stehen Entscheidungen an oder Neues an, kann es sein, dass du mit Angst bzw. einem Tief reagierst. Das wird mit der Zeit besser. Du machst ja auch Therapie, oder? Dort kannst du lernen, wie du mit solchen Dingen besser umgehst - besprich das am besten mal mit dienem Therapeuten.

Dazu kommt: 30 mg Citalopram sind nicht sehr viel. Ggf. kann es wirklich nötig sein, nochmal zu erhöhen. Aber wie gesagt, im konkreten Fall sehe ich schon den Umzug als den Hauptauslöser deines Tiefs.

Wann hast du wieder Therapie? Sprich das mal an! Und: das du glaubst du hättest keine Gefühle mehr für deinen Freund, liegt ziemlich sicher an der PPD und sind nicht deine wahren Gefühle.

Liebe Marika,

ich hatte erst am Mittwoch eine Sitzung bei meiner Therapeutin. Als ich ihr davon berichtet habe, war sie ganz stolz auf mich. Sie meinte, "endlich haben sie ihre Gefühle ernst genommen und gemerkt, dass der Umzug nicht gut für sie ist." Da ich schon im Jugendalter mit Ängsten zu kämpfen hatte, und deshalb auch schon eine VT (ohne Medis) bei ihr gemacht habe, kennt sie mich sehr gut.

Du hast recht, wenn Veränderungen anstehen reagiert mein Körper mit Ängsten und fühlt sich schnell überfordert. Dann beginnt die Grübelei und alles gerät aus dem Gleichgewicht. Es ist für mich noch sehr schwer, diese Gefühle einzuordnen und damit richtig umzugehen. Ich bin sehr froh darüber, dass die abwärtenden Gefühle meinem Freund gegenüber nicht mehr so stark sind.