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Ich bin schwanger und ich habe sooooooo Angst

Verfasst: 16:10:2012 7:06
von Engel1982
hallo zusammen

ich habe schon einmal in das forum geschriebn. damals war ich noch nicht schwanger und da habe ich mir mit meinem freund ein baby gewünscht.

ich litt früher an depressionen und panikattacken die wie ich meine durch meine zwangsgedanken ausgelöst wurden. diese wiederum kamen meiner meinung nach durch eine hormonstörung. war auch in therapie und bekam medis. habe 250mg venlafaxin bekommen. mit der zeit ging es mir so gut dass ich anfing das medi laaangsam abzusetzen. alles tip top.

nun ist es passiert. bei 25mg wurde ich schwanger. das kondom ist geplatzt. habe mit absicht nicht die pille danach genommen weil wir uns ja früher oder später ein baby gewünscht haben. er ist 36ig und ich 30-ig.

naja, nur seit ich weiss dass ich schwanger bin geht es mir psychisch wieder schlechter. ich habe wirklich soooo unglaublliche angst wieder starke zwangsgedanken zu bekommen. sie waren nie ganz weg aber nur minimal vorhanden, nicht störrend. ich habe verdammt angst dass ich an einer ppd erkranke oder sogar an einer psychose. es macht mich fertig. eigentlich geht es mir ja gut.

meine drei schwester streiten sich schon darum wer auf das baby aufpassen darf :-). mein freund freut sich auch. wir haben eine eigene wohnung alles ok. aber diese scheiss "erwartungsangs" macht mich echt fertig. ich google wahrscheinlich auch zuviel. mein freund wollte es mir schon verbieten.

und dann denke ich mir manachmal, dass wenn ich das baby verlieren würde ich nicht traurig wäre eher erleichtert.

wer kann mir tipps geben?
wer hat gleiches oder ähnliches erlebt?

ich brauche dringend euren rat :cry:

liebe grüsse engel1982

Verfasst: 16:10:2012 8:23
von *Stern*
Ich kann gut verstehen, dass du jetzt Angst hast.

Als ich schwanger wurde (gewünscht!!), ging es mir die ersten 3 Monate auch sehr schlecht. War nur am Weinen. Und ich hatte große Angst, dass ich eine Wochenbettdepression bekomme und dann mein Baby nicht alleine versorgen kann. Gerade, weil ich schon seit Teenager-Alter immer mal wieder depressive Phasen hatte, ist das Risiko für eine Wochenbettdepression ja nun mal gegeben.

Ich hab die Schwangerschaft dann als guten Grund gesehen, mein Problem endlich anzupacken und hab während der gesamten Schwangerschaft eine Therapie gemacht. Mir hat das gut geholfen und mir gings ab dem 4. Monat blendend und ich hab die komplette restliche Schwangerschaft genießen können!

Die ersten Wochen nach der Geburt ging es mir zwar psychisch schlechter, aber nach 4 Wochen legte sich auch das und es wurde allmählich besser. Ich hab es aber immer geschafft, mich gut um meine Kleine zu kümmern.

Ich glaube, die Angst ist manchmal größer. Es muss ja nicht zwingend in einer PPD enden. Und selbst wenn, lässt sich das gut in den Griff bekommen, wenn man rechtzeitig handelt! Du hast auf Grund deiner Vorgeschichte die Augen offen und achtest auf die Anzeichen und kannst dann rechtzeitig einschreiten. Das ist gut! Das Gefährliche ist ja eigentlich auch, dass eine PPD nicht erkannt wird, weil es auf die Hormone oder ähnliches geschoben wird und man es dann rauszieht. Aber du kennst deinen Zustand, du kannst handeln :wink:

Googlen ist echt schlecht, das solltest du wirklich sein lassen.. Du hast nen Freund, der dich unterstützt, ihr kriegt das bestimmt hin! Und wenn man etwas schlimmes "erwartet", ists meist gar nicht soo schlimm :lol: ich hatte ja auch unendliche Angst vor der Geburt (war dann gar nicht so schlimm *g*) und auch vor einer PPD - und letzten Endes krieg ich alles im Moment ganz gut hin. Natürlich hab ich auch Tage, an denen ich verzweifeln könnte, das ist klar! Aber im Großen und Ganzen ist es ganz ok gelaufen.. meine allerschlimmsten Ängste sind zumindest nicht eingetreten..

Sieh deine Angst als etwas positives: Die Angst lässt einen achtsam mit sich selber sein, und das ist ja auch was Gutes! Setz dich nicht unter Druck. Und halte dir vor Augen, dass du bald ein kleines Baby haben wirst - und glaub mir: der Moment, an dem es dir zum ersten Mal auf die Brust gelegt wird, ist gigantisch schön! Lass ein bisschen Freude zu :D

Verfasst: 16:10:2012 9:59
von Engel1982
hallo *stern*

vielen dank dass du dir für mich zeit genommen hast.
es tat sooo gut deine worte zu lesen :-)

vor der depression selbst habe ich keine angst. diese entsteht ja eher dur die verda...ten zwangsgedanken. vor denen habe ich unheimlich angst.

das könnt ihr euch nicht vorstellen. momentan geht es mir ja gut. aber diese erwartungsangst ist brutal.

natürlich habe ich auch vor der neuen rolle als mutter angst. ich habe angst dass mein baby ein schreikind wir und ich die nerven verlieren könnte. ich habe angst dass ICH zu kurz komme und mein leben vorbei ist. ich habe angst vor der angst... :cry:

meistens geht es mir abends nicht so toll. keine ahnung warum das so ist.
gott sei dank muss ich nicht brechen oder habe sonstige leiden. ich schlafe relativ früh aber seeehr gut.

was für eine therapie hast du gemacht? hattest du auch schon zwangsgedanken? nahmst du oder nimst du medikamente?

ich war ja auch in therapie. aber die ist schon länger vorbei, da es mir ja gut ging und ich eigentlich keinen grund gesehen habe noch länger dorthin zu gehen. denke sowieso dass es bei mir zu 70% hormonell bedingt war/ist. Lese viel darüber.

Seit ich mich gesünder ernhäre und mehr sport mache, geht es mir um einiges besser. war wohl auch mit mir unzufrieden. ach, da gibt es x-gründe warum es mir damals so bescheiden ging.

sorry, schreibe hier völlig durcheinander... :?

freue mich schon jetzt von dir zu lesen und auf andere erfahrungen von denen ich profiteieren kann!

DANKE!!!!!!!!

Verfasst: 16:10:2012 10:54
von *Stern*
Du schreibst, dass es dir momentan gut geht. Das freut mich sehr :D und das solltest du dir auch immer wieder in den Kopf rufen - dir geht es jetzt gut, das ist prima - wieso sich also soviel Sorgen und Gedanken machen, was VIELLEICHT irgendwann sein KÖNNTE? :wink:

Wahrscheinlich gehts dir abends schlechter, weil du dann zur Ruhe kommst (am Tag ist man ja doch oft abgelenkt) und dann anfängst, viel nachzudenken.

Ich hab eine Verhaltenstherapie gemacht - ohne Medikamente. Zwangsgedanken hatte ich allerdings nie, "nur" Depressionen, die oftmals wiederkehren.

Auch, wenn es bei dir im Moment vielleicht auch hormonell bedingt ist (am Anfang der Schwangerschaft wird ja körperlich ziemlich viel durcheinander gewürfelt, das ist normal), würde es glaub ich nicht schaden, wenn du wieder zur Therapie gehst? Ich meine, bei einer Schwangerschaft hat man immer viele Sorgen und Ängste. Man weiß nicht, was auf einen zukommt, alles ist neu. Das macht einen erstmal Angst. Und da viel über seine Gefühle und Sorgen zu sprechen, das allein ist schon sehr hilfreich!

Dass einem die neue Rolle als Mutter Angst macht, kann ich auch gut verstehen. Ging mir genauso. Erst ist man allein nur für sich selbst verantwortlich und dann ist das plötzlich ein kleiner Wurm, für den man 24 Stunden am Tag verantwortlich ist. Das macht erstmal Angst, das ist klar! Man weiß nicht, was auf einen zukommt, wie es wird, ob man alles schafft, wie man reagiert, wenn das Kind mal etwas anstrengender ist. Ich kenne all diese Gedanken nur zu gut!

Eins muss man realistisch sagen: dein Leben wird sich drastisch ändern! Du wirst auch anfangs etwas kurz kommen, das ist auch klar. Ein Neugeborenes braucht volle Zuwendung, das ist einfach so! Da will ich dir nichts vormachen. Aber eins kannst du mir glauben: das heißt nicht, dass es dir dadurch schlechter geht, es ist nur völlig anders als ohne Baby: ein Baby, so anstrengend es auch ist, ist auch viel Freude und eine tiefe Liebe, die man empfindet! Wenn ich ne anstrengende Nacht hinter mir hab und mir denke "mensch Kind schlaf doch endlich" und dann morgens lacht sie mich an - glaub mir, das entschädigt die Nacht wieder :lol:

Und wenn du Angst hast, du könntest komplett zu kurz kommen, kann ich dich auch beruhigen. Du hast einen Partner! Er kann dir das Baby auch mal abnehmen und du kannst dann etwas für dich selber tun und Kraft tanken. Du bist nicht allein. Und das Leben ist garantiert nicht vorbei, es wird anders, aber auch schön, ein Baby kann auch ne Bereicherung fürs Leben sein. Anfangs hab ich mich z. B nicht raus getraut, aus Angst, die Kleine schreit unterwegs und was die Leute denken.. inzwischen gehen wir mit der Maus Essen, Shoppen, auf Besuche.. wir können alles machen, was wir auch davor gemacht haben, man muss sich nur etwas anpassen.. z.B gehen wir halt nicht shoppen, wann wir wollen, sondern dann, wenn die Maus satt ist, hihi. also ein klein wenig umorganisieren und es geht.. man muss sich anfangs im Wochenbett nur etwas Zeit geben, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Und etwas Geduld haben.

Und es muss ja auch kein Schrei-Kind werden.. und selbst wenn, wächst man da rein und lernt damit umzugehen. Und es gibt auch viele Dinge, wie man schreiende Babys beruhigen kann.. In Tragetüchern fühlen sich Babys wohl und schlafen gern ein, oder pucken - pucken hat uns zu zahlreichen super Nächten verholfen :D

Angst haben ist normal und ok. Aber vergiss die vielen schönen Gedanken nicht dabei. Ich empfinde für die Maus eine Liebe, die absolut ins Herz geht und ich würd ohne sie gar nicht mehr sein wollen..

Wird es anstrengend? Ja.
Wirst du manchmal kurz davor stehen, die Nerven zu verlieren? Ja.
Aber du wirst genauso die schönsten Momente deines Lebens erleben, glaub mir :D

Verfasst: 16:10:2012 11:02
von *Stern*
Mit Zwangsgedanken kenn ich mich leider nicht aus, deswegen schreib ich da nix..vielleicht antwortet dazu ja noch ne andere Mami.. nur eins weiß ich: Zwangsgedanken werden wohl nie ausgeführt.. und du kannst auch jederzeit wieder zur Therapie gehen. Mein Therapeut hatte erzählt, dass er grad ne frische Mami hat mit Zwangsgedanken und sie mit ihm wahnsinnig schnell schon gute Erfolge erzielen konnte.

Verfasst: 16:10:2012 11:09
von Mami2009
Hallo,

auch ich google jedes Thema bzgl. meines älteren Sohnes (knapp 3 J.) nach.
Ee ist allerdings auch kein einfaches Kind und sehr unruhig. Jedoch wird man sehr verbissen darin und versucht alles gelesen umzusetzen. Ich habe das Kinderthema quasi studiert. Aber der neg. Effekt ist, dass man sein Bauchgefühl im Umgang mit dem Kind verliert und auch nicht mehr auf sich selber achtet. Habe jetzt erst herausgefunden, dass ich wohl eine PPD mit mir rumschleppe.
Versuche das Lesen/Googlen auf wirklich wichtige Dinge zu reduzieren oder unterhalte dich stattdessen mit erfahrenen Müttern.

Lg,
Mami 2009

Verfasst: 16:10:2012 12:04
von Frida2612
Liebe Engel,

ich kenne das mit den ZWangsgedanken sehr gut. Hatte seit 4 Monaten nach der Geburt meiner Tochter mit den Biestern zu kämpfen, aber mittlerweile ists wie bei dir: Eigentlich hab ich sie im Griff. Schlimm ist manchmal die Angst vor neuen Zwangsgedanken. Und da merke ich, dass sich auch direkt wieder neue GEdanken einschleichen. Was mir geholfen hat war mir einzugestehen, dass diese Angst vor der Angst, vor den Gedanken, etc. VÖLLIG normal ist. Wer mal ZWangsgedanken hatte, weiß, wie abscheulich die sind und KLAR will man die nicth mehr haben. Und in der Angst vor den GEdanken drückt sich das aus. Und als ich das dann einfach so hingenommen habe, ist die ANgst davor, dass es wiederkommen kann, weniger geworden. Ich hab die Angst irgenwie akzeptiert und so hatte sie nicht mehr so die Möglichkeit, mich zu schocken. Weißte, wie ich mein?

Und was natürlich sehr positiv ist ist, dass du das bereits kennst. Das heißt, es ist für dich nichts Neues und du brauchst keine ewig lange Zeit, das alles erstmal einzuordnen und zu verstehen, dass du nicht abnormal bist, weil du solche GEdanken hast. Du kannst quasi direkt den Gegenangriff starten, FALLS sowas in der Art auftreten sollte.

Und ich bin überzeugt, dass du dich NICHT freuen würdest, wenn du dein Baby verlieren solltest. Der GEdanke rührt schlicht und einfach von der Angst vor dem, was VIELLEICHT kommen könnte.

In welcher Woche bist du denn?

Herzliche Grüße
Frida

Verfasst: 16:10:2012 13:03
von Engel1982
@*stern*

ich weiss dass ich mir viiiiel zuviele gedanken und sorgen mache.
aber dies zu ändern ist kaum möglich oder wenn dann sehr, sehr schwer.

ob mir eine therapie helfen würde weiss ich nicht. ich denke (weiss es aber nicht genau) dass mir der austausch mit euch und mit meine freund schon sehr viel bringt.

war ja schon in therapie, aber irgendwie hat mir das alles nicht's gebracht.
das was ich geschafft habe, habe ich mir und vorallem meinem freund zu verdanken. natürlich möchte ich ihn nicht immer mit meinen sorgen *belästigen*. er kann meine sorgen nicht immer verstehen. er meinte gestern zu mir, dass ich bestimmt eine liebende mutter sein werde.
daraufhin habe ich ihm gesagt, dass waren diese frauen die ihre kinder getötet haben zum teil auch. trotzdem haben sie es getan.

er war geschockt über diese aussage. daruafhin meinte er. ich möchte dich nicht verlieren. ich frage ihn, wie meinst du das? er, ja wenn du sowas machen würdest...

danach war ich geschockt. habe ihm zu verstehen gegeben dass ich sowas niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiemals machen würde, niemals!!!! Dann würde ich mich zuerst selber verletzen bevor sowas schlimmes passiert. Aber so was... NIEMALS.

fühle mich ... wenn ich so was grausames schreiben "muss".

das tat weh :-(

ich bon wohl ein unverbesserlicher pessimist...

@Mami2009

auch dir vielen dank dass du dir zeit für mich genommen hast :-)
das du an einer ppd erkrankt bist tut mir leid. nimst du meidkamente?
wie geht es dir denn so?

@Frida2612

Danke fürs schreiebn. Wie hast du deine zg in den griff bekommen?
Nimst du auch medis dagegen? hattes du vor deiner geburt schon damit zu kämpfen?
bin jetzt in der 6sten ssw...

es ist auch kacke dass ich noch ein antidepressiva nehme. bin es am ausschleichen aber ich mcöhte es nicht wagen es von heute auf morgen wegzulassen. klar, 12.5mg ist bei venlafaxin eigentlich keine menge mehr. aber ich mcöhte ja nicht's riskieren. wieder möchte ich auch dem baby nicht schaden.

es ist zur zeit echt viel los in meinem kopf....

danke euch sehr fürs zuhören bze. "zulesen" :-)

Verfasst: 16:10:2012 21:18
von Juliane77
Lieber Engel,

kann Deine Ängste sehr gut nachvollziehen. Leide auch seit ich Jugendliche bin immer wieder unter Zwangsgedanken, Ängsten, Albträumen, Depressionen, wiederkehrenden quasipsychotischen Episoden und trotz einer Krise nach der ersten Geburt habe ich mich für ein zweites Kind entschieden, dass auch bald zur Welt kommen wird.

Mein Tipp, Hände weg vom Internet, das verunsichert noch mehr, auch wenn Austausch mit anderen Betroffenen durchaus o.k. ist.

Was Dein Medikament betrifft, erkundige Dich unbedingt, inwieweit es wirklich bedenklich für Dein Kind ist. Die meisten Psychopharmaka sind während der Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich. Am besten Du informierst Dich da bei Embryotox, die kennen sich wirklich damit aus. Es gibt vieles, was Du auch während der Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen kannst. Ich bin selbst unter einer Dosis von 50mg Quetiapin schwanger geworden, konnte auf 25mg reduzieren musste allerdings zur Stabilisierung zwischendurch eine Woche Diazepam nehmen. Medikamente während der Schwangerschaft die Dich stabilisieren aber dem Baby nicht schaden sind besser, als wenn Du psychisch instabil wirst, weil Du nichts nehmen willst, das merkt nämlich Dein Baby auch.

Ansonsten such Dir einen Therapeuten und am besten auch einen Psychiater, der sich ein wenig mit psychischen Erkrankungen und Schwangerschaft bzw. Geburt auskennt. Professionelle Unterstützung ist auch ganz wichtig, versuch das nicht nur alleine oder mit Familie und Freunden hinzukriegen, die sind auch ganz schnell damit überfordert, auch wenn sie sich alle Mühe geben. Vielleicht gibt es in Deiner Nähe ja eine Anlaufstelle für Schwangere mit psychischen Problemen. Mir tut das ganz gut, dass ich noch zusätzlich von einer sehr kompetenten Psychiatriekrankenschwester und einer Familienhebamme betreut werde. Das gibt mir auch sehr viel Sicherheit.

Die Ängste nach der Geburt durchzudrehen und was Schlimmes anzustellen, kenne ich auch sehr gut, habe ich auch jetzt immer wieder mal, aber es beruhigt mich, dass ich genug Anlaufstellen habe, an die ich mich im Notfall wenden kann. Deshalb kann ich Dir nur raten, Dir möglichst auch so ein Netz um Dich herum aufzubauen.

Liebe Grüße und alles Gute.

Verfasst: 17:10:2012 8:43
von Engel1982
Liebe Juliane77

Es immer wieder "schön" zu lesen, dass man nicht die einzige ist.

Das Medi welches ich nehme darf man in der Schwangerschaft nehmen.
Das hat mir meine Psychologin gesagt, welche sich mit der PPD auskennt. Auch die netten Leute von Embryotox haben grünes Licht gegeben.
Trotzdem mache ich mir Sorgen desswegen.
Naja, nehme ja eh nur noch 12.5 mg was ja eigentlich nicht's ist.
Beim Venlafaxin kann man soviel ich weiss bis auf 400mg rauf gehen. Ich war bei 250mg.

Natürlich versuche ich meine Familie nicht allzu sehr zu belasten :-)

Werde deinen Rat befolgen und ein "Netz" aufbauen für den Fall der Fälle.

Vielen Dank!

Wenn du möchtest können wir auch die E-Mail Adressen austauschen... Würde mich freuen wenn ich Leute in meinem Netz habe die mir aus eigener Erfahrung Tipps geben können :-)

Danke!!!!!!

Verfasst: 17:10:2012 8:58
von Marika
Ein liebes Hallo auch von mir!

Ich weiß was ZG zu haben heißt: Seit meiner Jugend hatte ich ab und an damit zu tun, ohne zu wissen, was da eigentlich los ist mit mir. Erst nach der Geburt meines Sohnes als ich eine schwere PPD bekam mit extremsten ZG, ging mir Dank Therapie und Medikament ein Licht auf und es konnte mir endlich geholfen werden.

Durch deine Vorgeschichte hast du den Vorteil, dass du dir ein gutes Betreuungssnetz während und vor allem nach der Schwangerschaft aufbauen kannst. Ich denke du solltest du wieder rauf gehen mit deinem AD, wenn die Ängste dich so massiv momentan vereinnahmen. Wir haben hier einige Schwangerer, die alle ein AD nehmen und denen es damit Gott sei Dank sehr gut geht.

Ich würde dir empfehlen, dich therapeutisch nochmal um zu sehen. Eine Verhaltenstherapie neben dem Medikament ist sehr wichtig, um die ZG los zu werden. Mir ist das gelungen. Ich habe 2,5 Jahre Therapie hinter mir, sehr lange 3 Medis - hoch dosiert, dann langsam runter dosiert und heute nur noch 1 AD mit kleiner Dosis. Das ist für mich ein enormer Erfolg - denn ZG habe ich heute KEINE MEHR!!!! :D Meine PPD ist schon vor 7 Jahren ausgebrochen und es war ein sehr harter und schmerhafter Weg - besonders die Therapie in der ich mich mit den Gedanken abgeben mußte und mich mit ihnen konfrontieren mußte, war enorm hart. Aber es hat sich gelohnt.

Ich habe auch viele Bücher über das Thema Zwänge und ZG gelesen. Es ist heute EINDEUTIG BEWIESEN, DASS MENSCHEN MIT ZG NIEMALS DIESE AUCH AUSFÜHREN. Menschen die sowas wirklich tun haben nachweisliche KEINE ZG UND KEINE ZWANGSSTÖRUNG, sondern ganz andere psych. Erkrankungen und Störungen in der Persönlichkeitsstruktur.
Es ist sogar so, dass wir mit ZG noch viel weniger etwas schlimmes tun könnten, als völlig gesunde Menschen, hast du das gewußt? Es gibt ein sehr gutes Buch, dass wunderbar beschreibt, was ZG sind, was sich dabei im Gehirn abspielt usw... Dabei wird einem klar, dass genau wir NICHT zu schlimmen Dingen fähig sind. Es ist vielmehr unsere sensible, gefühlvolle, perfektionistische Persönlichkeit, die es Zwängen und ZG leicht machen, uns zu quälen. Aber genau DARAN kann man in einer guten Therapie erfolgreich arbeiten. Man muss "hinter die Kulissen schauen" um zu verstehen, wie der Zwang tickt - dann kann man ihn los werden.

Und hier der Link der dich ins Unterforum "Interens" führt, wo viele aktuell schwangere Frauen sich austauschen. Da sind auch welche dabei, die das selbe AD nehmen wie du:

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=9342

Wichtig ist, dass du und auch dein Freund verstehen, dass du nie und nimmer eine Gefahr für jemanden sein wirst, wegen deiner ZG. Sie fühlen sich zwar furchtbar an, aber eine Gefahr sind sie deffinitiv NICHT!!! Um dir deinen Leidensdruck zu nehmen, informier dich aber über eine Erhöhung deines AD´s, engmaschige gyn. Begleitung, sowie einer Therapiemöglichkeit.

Hier noch unsere Liste über Fachleute die mit Schatten und Licht zusammen arbeiten:

http://www.schatten-und-licht.de/joomla ... 64&lang=de

Wenn du sonst noch Fragen - nur zu, dafür sind wir hier da!

Alles Gute für euch!!!!

Verfasst: 17:10:2012 9:25
von Juliane77
Hallo Engel,

ja, das können wir gerne machen. Schicke Dir mal eine PN mit meiner Mailadresse.

@Marika
Stimmt was Du schreibst. Allerdings reagieren Leute, die nicht unter ZG leiden, wenn man ihnen davon erzählt und das auch nicht kennen manchmal ziemlich schockiert, manchmal sogar Fachleute, die sich nicht damit auskennen.

Liebe Grüße

Verfasst: 17:10:2012 10:04
von Marika
Da hast du recht, Juliane - daher ist Aufklärung soooo wichtig. Schockierend ist eigentlich nur eines: das es immer noch "Fachleute" gibt, die ZG nicht kennen.... :x , aber sich Psychiater, Neurologe usw. nennen.

Verfasst: 17:10:2012 12:59
von Engel1982
@Marika

Auch dir viiiielen Dank für deine Hilfe :-)
Ist ja Wahnsinn was du dir für eine Mühe gemacht hast.

Mein AD möchte ich nicht wirklich erhöhen. Mir geht es ja momentan gut. Nur habe ich immer mal wieder diese schei.. Erwartungsangst. Und wer schon Zwangsgedanken hatte kann mich wahrscheinlich sehr gut verstehen.

Natürlich werde ich sofort mit einem AD beginnen falls die Achterbahn wieder Richtung Tal fährt.

Male mir halt immer das schlimmste aus, weiss nicht warum das so ist.

In einer Therapie war ich ja schon. Ich wüsste nicht was mir noch gesagt werden kann. Was hast du denn 2.5 Jahre in deiner Therapie gemacht?

Hast du denn sonst noch was in deinem Leben geändert? Sind deine ZG zu 100% weg? Woran habt ihr gearbeitet? Wow, das wäre so schöööööön wenn sich diese ZG in Luft auflösen würden! Ein Traum wäre das!!!

Habe auch einige Bücher zum Thema ZG zu Hause die mir viel geholfen haben.

Mein Schatz weiss ja eigentlich dass ich kein gefährlicher Mensch bin.
Er ist der BESTE :-*

DANKE!

Verfasst: 17:10:2012 21:41
von Marika
Hallo,

also, ich habe 2,5 Jahre lang mich mit den ZG konfrontiert. Das heißt, sie zu Ende gedacht, sie gelernt aus zu halten, gelernt die Angst und Panik die dabei hochkommt aus zu halten und zu merken, dass diese ganze Endlosschleife langsam aufhört sich zu drehen.

Es kommt drauf an, ob du in der Therapie auch ÜBUNGEN gemacht hast. Übungen die ZG zu VERLERNEN - hast du???? Und genau DAS dauert - das geht nicht in ein paar Monaten. Das Gehirn muss so zu sagen umtrainiert werden und das zwanghafte Denken VERLERNEN!!! Ich habe auch immer Hausaufgaben bekommen in der Therapie - verschiedene Übugen aus der kognitiven Verhaltenstherapie, die eben genau das erreichen sollen: Das Umtrainieren des Gehirns.

Weiters habe ich in der Therapie Autogenes Training gelernt. Solche Tiefenenspannungs Methoden (gibst auch auf CD zu kaufen) sind super und sehr wichtig, um seine Mitte und damit auch die eigene Gesundheit zu erreichen. Dann habe ich noch viel mit Bachblüten gearbeitet und auch einige kinesiologieschen Behandlungen hinter mir. Die Kombination von Schul-und Alternativmedizin hat mir persönlich wirklich soweit geholfen, dass ich heute völlig Beschwerdefrei bin - KEINE ZG, KEINE ANGST UND KEINE PANIK!!! Aber dafür auch eine kleine Dosis AD, die wohl mein Leben lang nötig sein wird.

Wenn jemand ZG hat, reicht es nicht ihm logisch zu erklären, dass nichts passiert - es müssen aktiv Übungen gemacht werden. Daneben ist bei ZG das AD IN RICHTER DOSIERUNG ausschlaggebend. Es nutzt nichts ein "bissl AD" zu nehmen es wird nicht wirklich besser. Da produziert dein Körper extrem viele Stresshormone und diese Schaden nicht nur dir, sondern auch deinem Baby. Das solltest du nicht außer Acht lassen.

Aber ich bin mir sicher, dass du das selber eh weißt. Du bist auf eine guten Weg - hast erkannt, dass du (wieder) Hilfe brauchst. Das ist schon mal die halbe Miete. Ich bin mir sicher, dass du auch weiterhin alles richtig machen wirst - wir helfen dir sehr gerne dabei! :-)