Schatten & Licht e. V.

Guten Tag ihr alle.
Ich möchte euch kurz etwas über mich erzählen. Ich habe vor fast 6 Monaten mein erstes Baby bekommen, gesund und sehr lieb, an einer Hand hat sie allerdings nur 2 Finger, was sie aber wohl nie beeinträchtigen wird. Seit sie 8 Wochen alt war, ging es mir immer schlechter, ich habe tagelang zu Hause gesessen, geheult und die Wand angestarrt. Ich liebe sie sehr und habe furchtbare Angst um sie. Ich hatte Angst ihr was anzutun und so blöde Sachen gedacht. Als das nicht wegging sondern immer schlimmer wurde war ich auf Überweisung meiner Frauenärztin bei einer furchtbaren Psychiaterin, die mir gesagt hat "Tja, das ist ´ne Wochenbettdepression, da müssen sie sofort abstillen und Medikamente nehmen (Citalopram), eine Psychotherapie bringt da nichts." Hätte den nächsten Termin aber erst 2 Monate später gehabt.Abstillen wäre damals für mich noch furchtbarer gewesen als diese Heulerei, also hab ich die Tabletten nicht genommen. Ein paar Wochen später war ich in einer Klinik, da hab ich auch wieder Tabletten bekommen (Amytriptilin oder so)die ich mich nicht getraut habe zu nehmen. Danach war es noch 2 Monate lang so schlimm, und danach wurde es besser. Und seit ein paar Tagen habe ich wieder so ein komisches "Gefühl" und Angst dass das Alles jetzt wiederkommt. Dazu kommt, dass es mir psychisch besser geing/geht, ich dafür jetzt aber ständig irgendwelche anderen körperlichen Beschwerden habe, wobei ich früher kerngesund war. Eine schwangerschaftsbedingte Schilddrüsenüberfunktion wurde auch festgestellt. Ich weiß nicht was ich jetzt gerade tun soll, habe in 2 Wochen einen Termin bei einem anderen Psychiater den mir meine Hebamme empfohlen hat. Ich gehe schon meinem Mann auf die Nerven mit der dauernden Jammerei, aber ich fühle mich nicht gut und ich glaube er denkt, dass ich simuliere...
Ich würde mich freuen, hier jemanden zu finden, der mich ein bißchen versteht, das wäre schon viel wert...Liebe Grüße

Liebe Wolke,

herzlich Willkommen, wir verstehen dich alle hier sehr, sehr gut. Ärzte die einen herzlos abfertigen, Partner die verstört reagieren und mitten drinn sitzen wir - fühlen uns elend und wissen oft mal nicht warum.

Aber du hast dir bereits Hilfe geholt und hast bald einen nächsten Termin bei einer neuen Ärztin. Du hast recht gehabt, dir eine 2. Meinung zu holen - die Ansicht der 1. Ärztin mit "abstillen und Therapie bringt nichts" war völlig daneben. Auch mit AD ist es möglich zu stillen und Therapie ist ein ganz wichtiger Teil neben dem AD um aus der PPD wieder heraus zu kommen.

Deine körperlichen Symptome können ebenfalls psych. sein. Oft drückt sich die Seele über den Körper aus, wenn sie anders nicht wahrgenommen wird.

Hier eine Seite, die dich sehr gut über AD und stillen informieren kann:
www.embryotox.de

Übrigens gibts hier viele Mamis die mit AD stillen oder gestillt haben, das stellt also kein Problem dar. Gut, dass du eine Hebamme an deiner Seite hast - wann hast du denn deinen nächsten Termin bei dem neuen Psychiater?

Viele Dank Marika.
Der Termin ist am 31.10. und ich sehe ihm mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich glaube weil es mir ja im Moment relativ "gut" geht denkt die Psychiaterin auch, das ich mich nur wichtig machen will. Aber meine Hebamme sagte, ich soll gerade jetzt hin weil es mir besser geht, bevor ich wieder gar nichts tue und mich zu Hause verschanze. Ja, die eine Dame in der Klinik sagte man kann mit AD stillen, aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden ob ich sie jetzt nehmen soll oder nicht, weil die Psychiaterin bei der ich zum 1. Mal war sagte es gäbe da keine Alternative und alle AD gehen in die Milch über. Und es hat ja auch keiner Zeit sich wirklich damit zu befassen. Da bräuchte ich wahrscheinlich jemanden der mir sagt "so, du nimmst die jetzt gefälligst". Ich hab auch auf Embryotox nachgelesen. Aber ich hatte so Angst dass der Kleinen was passiert. Zumal ich wegen der Schilddrüse auch was nehmen muss. Und die Kleine trinkt partout nicht aus der Flasche...
Naja, mal sehen was da noch so passiert...
Liebe Grüße