Schatten & Licht e. V.

hallo ihr lieben..

meine psychiaterin hat mir am freitag 10mg citalopram am morgen verordnet..
ich hatte ihr erzählt, dass ich trotz 15mg mirtazapin nicht richtig schlafen kann und lange wach liege und immer unruhiger werde.. drehe mich von rechts nach links und schrecke beim eindösen ganz oft wieder hoch!! furchtbar!!
jetzt habe ich angst mit dem citalopram zu beginnen.. ich weiß, ich sollte es versuchen!! Aber ich habe solche angst dass ich dann noch schlafloser werde!! Hab schon überlegt ob ich nicht vielleicht besser cipralex nehmen sollte-das soll ja nebenwirkungsärmer sein..stille ja auch noch.. aber citalopram und cipralex haben ja ähnliche ergebnisse unter stillen ergeben..
welche erfahrungen habt ihr?
danke
tasi

Hallo,

ich versteh dich gut. Aber trotzdem - gibt dir einen Ruck und beginn mit dem AD. Leider kann dir niemand im Vorfeld sagen, wie du reagieren wirst. Da mußt du wirklich über deinen Schatten springen und es versuchen.

Es stimmt - Cipralex ist etwas NW-ärmer als Citalopram.

Hey,

wie Marika schon sagte, die NW sind bei jedem anders.

Ich nehme Citalopram ( von Anfangs 40 mg auf jetzt 20 mg) und kann über keinerlei NW zu Beginn der Einnahme berichten.

Ich war nur froh um die Aussicht, dass es ca. nach 2 Wochen seine Wirkung richtig entfallten wird und es mir dann langsam besser geht.

Das AD löst nicht die Ursachen, wodurch die PPD enstanden ist. Es gibt aber die nötige Sicherheit und Stabilität, um in einer Therapie daran arbeiten zu können.


LG Ute

hallo..

habe mich gestern tatsächlich getraut mit der einnahme zu beginnen..
außer schwindel und ein bisschen durchfall ist auch nichts schlimmes gewesen..
die nacht war nicht schlechter als sonst auch..
danke, dass ihr mir mut macht..
ich bin froh damit begonnen zu haben, sodass es mir vielleicht hilft wieder ein bisschen licht am ende des tunnels zu sehen..

Liebe tasi,

schön, dass Du mit Citalopram angefangen hast. Ich nehme es seit Mai ebenfalls und bin froh darüber. Zu Beginn habe ich auch große Angst vor den NW gehabt, aber nach kurzer Zeit legen die sich und dann geht es bergauf. Ich hatte auch leichten Schwindel, dazu kamen noch Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Ich bin ruhiger geworden und finde abends schneller in den Schlaf.

Wäre schön, wenn Du uns auf dem Laufenden hälst.

so.. hier ein update nach den ersten 3 tabletteneinnahmen..
die NW sind spürbar.. aber lassen sich aushalten.. am ersten tag gings mir mittags sehr schlecht.. da rief zufällig meine mama an und ich bin total verzweifelt.. habe ihr gesagt, dass ich mir manchmal wünsche lieber tot zu sein um das alles nicht mehr aushalten zu müssen.. mein baby weinte und ich war total fertig.. bin mit dem kinderwagen rumgefahren und war plötzlich so wütend weil er nicht aufhörte zu weinen..
hatte als ich die kinderwagentasche in der er drin lag abgestellt habe so einen impuls die tasche auf den boden fallen zu lassen.. das hat mich sehr erschreckt.. und ich habe mich dann ganz doll zusammen gerissen, ihn abgestellt und bin erstmal aus dem zimmer und hab was getrunken..
naja.. das hab ich auch meiner mama erzählt und die bekam schlimme angst um mich.. rief sofort bei einer befreundeten psychiaterin an, die auch noch chefärztin einer großen psych klinik ist und wollte mir einen stationären platz besorgen..
als es mir abends besser ging hab ich gesagt, dass ich jetzt erstmal warten will und dem AD eine chance geben möchte.. das haben auch beide akzeptiert.. musste nur hoch und heilig versprechen, dass ich das AD ordentlich nehme..
naja.. gestern hatte ich den ganzen tag kopfschmerzen, schwindel, durchfall und übelkeit.. war aber echt auszuhalten.. eine freundin hat mich nachmittags besucht und ist mit mir raus gegangen.. das hat gut getan..
geschlafen hab ich sogar auch.. nehme ja auch noch das mirtazapin.. jedoch wache ich locker 10 mal in der nacht auf.. bin aber immer wieder eingeschlafen.. das ist schon mal ein riesen erfolg der letzten beiden nächte..
mal sehen wies weitergeht..

Hallo Süße,

ach du, lass dich mal drücken. Weißt du, am Anfang ist es oft nicht so der Hammer mit dem AD. Da kann sich evlt. auch einen ganz kurze Erstverschlimmerung der Symptome einschleichen, die aber vergeht. Dass du etwas besser schläfst, ist sehr gut - eine erste kleine Besserung.

Ich finds gut, dass du deiner Mama gesagt hast, wie du dich fühlst. So kann sich viel besser auf dich eingehen und dass ihre Freundin Ärztin ist, ist doch auch großer Vorteil! So hättest du doch im Notfall gleich auch eine Ansprechpartnerin, oder? Weiß deine Familie eigentlich Bescheid, wie es dir geht?

hallo..

danke liebe marika.. es ist wirklich schön immer wieder zu sehen, dass man mit diesem problem nicht allein ist..
meine familie weiß bescheid.. wir haben alle ein sehr gutes verhältnis zueinander und gehen mit solchen dingen sehr offen um.. haben sozusagen auch schon einiges hinter uns... auch mein papa ist depressiv.. seit einigen monaten aber unter venlafaxin stabil..
und auch ich bin schon "vorbelastet".. mit 15 war ich magersüchtig.. und nachdem ich das im griff hatte, kämpfte ich noch 3 jahre mit bulimie..
seit 6 jahren bin ich was das angeht aber über den berg und ohne rückfall..
meine familie hat mich dabei schon immer sehr unterstützt.. aber natürlich sind meine eltern und co.. dann auch schnell besorgt und die alarmglocken läuten sehr schnell...
sowohl meine behandelnde psychiaterin als auch die freundin meiner mutter haben mich heute angerufen um zu fragen wie es mir geht..

ich habe immer sehr gute erfahrungen damit gemacht offen mit diesen dingen umzugehen..
auch als jugendliche habe ich zB in meiner klasse kein geheimnis drum gemacht und bin nie auf ablehnung gestoßen - ganz im gegenteil..
und manchmal fällt es anderen betroffenen auch leichter sich jemand der sich "geoutet" hat zu öffnen..

ich bin wirklich froh so viel unterstützung zu haben.. vorallem auch hier im forum zu sein hilft mir sehr!! danke..
jetzt muss ich "nur" noch den absprung schaffen und meine ängste und das ständige wechselbad der gefühle und impulse in den griff bekommen..
ich kämpfe... tschaka..

Na du, da hast du ja schon wirklich einiges hinter dir. Aber du hast immer gekämpft und bist wieder auf die Beine gekommen. Ich bin mir sehr sicher, dass das auch dieses Mal so sein wird. Du bist eine "Amazone"!!!!

Ich kann es nur bestättigen: Offenheit hat auch mir sehr geholfen und ich habe nie Ablehnung erfahren - im Gegenteil, sogar die ärgsten "Skeptiker" haben sich zugewandt und versucht zu begreifen und zu helfen. Es ist auch für uns Betroffene viel leichter, da wir uns nicht verstellen müssen.

Ich drück dich!